XI Ein neues Leben Die Tage in Solgard vergingen wie in einem warmen Traum. Assandros, der einstige Novize aus dem abgelegenen Kloster, war nun ein Teil dieser lebendigen Stadt, in der sich Glaube, Pflicht und Gemeinschaft zu einem gelebten Miteinander verbanden. Die Narben des Sturms auf See waren...

X Das Ritual in der Wüste Der Sand brannte noch unter den Sohlen, als sich Assandros mit einem letzten, schweren Atemzug in die Weite der Dünen aufrichtete. Der Tag war lang gewesen, der Kampf erbarmungslos. Und doch – er lebte. Was als rituelle Zusammenkunft begonnen hatte, war bald in ein Chaos a...

VIIII Solgard Assandros hatte sich eingelebt. Die anfängliche Fremde, die ihn an den ersten Tagen noch umgeben hatte, war einem vertrauten Gefühl von Zugehörigkeit gewichen. Er wohnte in einem schlichten Raum nahe der westlichen Mauern, nicht weit von der Kathedrale entfernt, deren Glockenschlag ih...

Teil VIII – Der Sturm hat ihn nicht bezwungen Langsam, schwer wie Blei, öffnete Assandros die Augen. Über ihm wölbte sich der graue Himmel, von dünnen Schleiern aus Wolken durchzogen. Er spürte den groben Sand unter sich, feucht von der Gischt des Meeres. Um ihn herum lagen Trümmerteile – zerschmet...

Teil VII – Im Herzen des Sturms Das Schiff lebte. Es ächzte, knarrte, vibrierte unter den donnernden Befehlen des Kapitäns. Matrosen hasteten über das Deck, zogen Seile straff, sicherten Ladung und Segel. Der Wind heulte inzwischen wie eine wütende Bestie, riss an Kleidung und Haaren, peitschte sal...

Teil VI – Der Ruf des Sturms Das Flussboot glitt durch das Delta und mündete schließlich in das offene Meer. Die Luft wurde salziger, schwerer, und ein stetiger Wind blähte die Segel. Am Hafen einer kleinen Küstenstadt angekommen, wechselte Assandros auf ein größeres Schiff – die Silberkrähe , ein ...

Teil V – Der Aufbruch Die Vorbereitungen für die Reise liefen leise, fast ehrfürchtig ab. Assandros ging die gewohnten Wege durch das Kloster, doch diesmal mit einem neuen Gewicht auf den Schultern – nicht der Last von Zweifeln, sondern der Vorfreude auf das, was vor ihm lag. Er sprach wenig über d...

Teil IV – Der Ruf des Bundes Die Tage vergingen, und Assandros wurde besser. Nicht nur geschickter mit dem Schwert – schneller, präziser, mit schärferem Auge –, sondern auch ruhiger im Herzen. Er schlug nicht mit Wut, sondern mit Maß. Er verteidigte, statt zu zerstören. Rodirian stand oft neben ihm...

Teil III – Die Klinge in der Stille Der erste Schlag traf ihn an der Schulter. Nicht hart genug, um zu verletzen – aber deutlich genug, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Assandros taumelte, stolperte rückwärts und landete unsanft auf dem staubigen Boden des Klosterhofs. Rodirian lachte trock...

Teil II – Zwischen Licht und Glut Die Glocke des Klosters St. Aurelian schlug zur Prim. Assandros, nun achtzehn Jahre alt, war längst auf den Beinen. Mit sicherem Schritt bewegte er sich durch die kühlen Gänge, trug Pergamente zur Bibliothek, half beim Brotbacken in der Früh und verbeugte sich resp...