An die Hochelfen von Ivren'mir ging eine Schrift heraus, die darauf hinwies, dass sich momentan ein Adan namens "Knut" dort aufhalten mag. Dieser sei auf Wunsch der Amazonen ein Gast mit eingeschränktem Bewegungsrecht, sodass er sich nicht weiter nördlich als die Reagenzienfelder aufhalten mag, während er im Gästezimmer des Ratssaal einquartiert wurde.
An Berion, Shira'niryn und Thrilmanduil ging derweil eine Nachricht heraus, um sie zur Teilhabe zu bitten.
Mae Govannen,
wie es die Umstände mit sich bringen, beherbergen wir nun einen Adan namens Knut. Dieser scheint Informationen über das Vorgehen der duredhil zu besitzen, doch errang er diese in der Zeit seiner Gefangenschaft bei diesen. Wir bitten Euch, die Möglichkeit auszuloten, seinen Geist zu prüfen, um einen möglichen Einfluss der duredhil auszuschließen.
Sollten sich seine Worte folglich als wahr erweisen, könnte uns dies vielleicht ein Vorteil im Konflikt mit den duredhil bringen. Ansonsten werden wir einen Kollaborateur weniger haben.
Namarie a cuio vae
Naeldir Tir'Daer
Tarcil en noss
Als ihm die Nachricht übergeben wurde hatte er zunächst mit einem gänzlich anderen Inhalt gerechnet.
Nichts desto trotz nahm er den Inhalt aufmerksam auf und verfasste auch direkt eine Antwort:
Mae govannen mellon nîn.
Ich komme gerne nach Ivren'mir um diesen Knut einmal in Augenschein zu nehmen.
Das weitere Vorgehen besprechen wir dann gerne diskret und ganz in deinem Sinne.
Eine ganze Weile starrt sie das Pergament an, wobei ihre Stirn sich in Falten legte. Knut. Was für ein Name. Hatte sie ihn nicht schon einmal gehört? Langsam tippelten die feingliedrigen Finger auf dem Pergament herum, ehe sie jedoch mit den Schultern zuckte und einen leeren Pergamentbogen näher zog.
Wissen und Weisheit Fürst,
du scheinst dir immer wieder interessante Besucher auf die Insel zu holen.
Ich habe für gewöhnlich wenig Interesse an den Unterreichselfen oder irgendwelchen Menschen, so lange sie mich nicht stören, doch im Sinne unserer Freundschaft und Verbundenheit bin ich mehr als nur gerne dazu bereit dir meine Hilfe anzubieten.
Hoffen wir das aus dem Menschlein kein Häuflein Elend zurückbleibt, sollte er sich meinem Einfluss widersetzen.
Ich hoffe du bist dir darüber im Klaren, was aus dem Geist eines Menschens werden kann, wenn ich dazu genötigt werde, meinen Willen mit Gewalt durchzusetzen.
Ich schaue die Tage gerne auf Ivren'mir vorbei.
gez. Shira'niryn Oberste Hüterin der Bewahrer
• Wir müssen säen, ohne zu nehmen. •
• Pflegen, ohne zu zerstören •
• und lernen, ohne zu vergessen. •
Nachdem er die Nachrichten gelesen hatte, verfasste er zwei separate Antwortschreiben - das erste an Thrilmanduil.
Mae Govannen, mellon nîn
Eure Hilfe wäre willkommen. Ich denke, sie wäre weniger invasiv als die Alternative. Gerne kläre ich mit Euch den möglichen Zeitpunkt ab, sodass Ihr seinen Geist ergründen könnt.
Namarie a cuio annan
Naeldir
Nachtrag: Ich habe einen Edhel, Lorion Fuinhen, der für Euer anderes Vorhaben geeignet sein könnte. Ihr solltet Euch mit ihm bei
Gelegenheit treffen.
An Shira'niryn ging eine andere Antwort heraus.
Mae Govannen,
vielen Dank für die Zusicherung Euer Hilfe. Ich würde vorerst Thrilmanduil damit beauftragen, den Geist zu untersuchen, bevor wir in die Gefahr laufen, den Geist des Adans nachhaltig zu beschädigen. Das Risiko erscheint mir bei ihm deutlich geringer, wenn wie sehr sich der Adan wehren mag, ist mir nicht bekannt. Niemand weiß, welche Geheimnisse er verbergen möchte.
Sollte die Untersuchung von Thrilmanduil zu keinem klaren Ergebnis kommen, würde ich Euch erneut kontaktieren.
Namarie a cuio annan
Naeldir Tir'Daer
Tarcil en noss
Ein aufwendig gestaltetes Schreiben wird für Naeldir hinterlegt.
Mae Govannen nîn Tarcil,
ich hatte die Gelegenheit mir unseren Gast anzusehen und das Gespräch mit ihm zu suchen. Meiner bescheidenen Meinung nach
wurde sein Herz nicht korrumpiert. Seine Gefühle und Reaktionen im Bezug auf die Kreaturen unter denen er zu leiden hatte wirken
aufrichtig und authentisch. Viel Kunde die uns nützen würde in unserem ewig andauernden Feldzug gegen die dunklen Vettern konnte ich nicht gewinnen.
Wir können ihm zwar Schutz bieten, doch wahrhaftige Sicherheit nicht. Sicherheit wird er nur haben, wenn er lernt sich selber zu verteidigen und genau das scheint es zu sein was er ersehnt und braucht. Bislang wirkt er eher wie ein Schosshündchen, dass durch die Löwinnen eingekleidet und aufgepeppelt wurde und stets erzählt bekommt was man noch mit ihm tun wolle. Wir sollten nicht den selben Fehler begehen wie die Löwinnen, wenn wir einen Nutzen von ihm haben wollen. Eine Frage nach dem was er für sich entscheidet zu brauchen, bringt uns weiter als alle Geschenke und jeder Schutz den wir aufbieten könnten.
