Jenes sauber versiegelte Schreiben wird für Meister Assuan in der Akademie abgegeben. Der Überbringer, ein junger Mann in dunkelrotem Lederharrnisch, bittet um eine persönliche Übergabe dieser Pergamente durch Moira oder jemand anderen in ähnlicher Position. Sein Ton ist dabei höflich und respektvoll, sollte dies nicht umsetzbar sein, so wird er jeden Tag in der Akademie erscheinen um es selbst überreichen zu können. Dabei legt er Ruhe und Geduld an den Tag. Folgendes ist dem Schreiben zu entnehmen.
Vorwort:
Dieser Zirkel des Illusionisten Zweiges der arkanen Macht enthält eine Vielzahl von nützlichen Formeln. Er ist auch der Beginn der gezielten Manipulation des Geistes einer Kreatur. Ob es nun Irrsinn oder Halluzinationen sind, mit welchem das Bewusstsein belegt wird ist im Grunde ohne Belang. Hier spiegelt sich der Anfang dieser Macht wieder, welchen gerade den Illusionisten letztlich zu einem Experten auf jenem Gebiet machen. Auch kann,um noch ein Beispiel zu nennen, die Kreatur ganz gezielt auf arkane Macht untersucht werden, welche auf dieser gesprochen wurde. Dies verschafft den Anwender in kurzer Zeit einen guten Eindruck über die gesamte körperliche,wie auch geistige Verfassung des Ziels.Auch umfasst diese weiterführende Macht des Magiers nützliche Schadenssprüche, um Gegner massiv in ihrer Gesundheit beeinträchtigen zu können.Auf einen möchte ich nun im folgenden eingehen, gemeinsprachlich „Nadelstiche“ genannt.
Neben der entsprechenden Gestik, auf welcher ich später noch eingehen werde, sowie der Nutzung von ausgewählten Kräutern müssen die klar formulierten Worte Bet Jux Quas gesprochen werden, damit der Zauber seine Wirkung entfalten kann. Dabei steht „BET“ für klein, diese leitet eine eher geringe Schadenswirkung ab. Das zweite Wort lautet „JUX“, welches etwas schwammig für Schaden und Gefahr steht. „QUAS“ entspricht der Bedeutung Illusion. Dies lässt darauf schließen, das hauptsächlich das Bewusstsein mit diesem Spruch attackiert wird.
Komponenten:
Kommen wir zu den notwendigen Reagenzien und sehen sie uns kurz im Detail an. Als erste und wichtigste Ingredienz stehen die MOLCHAUGEN. Dieser blasse, orangefarbener Pilz verfügt über große illusionistische Macht und darf deshalb keinesfalls fehlen. Da dieser die Beeinflussung des Geistes am stärksten unterstützt, wird er als unabdingbar angesehen.
Als nächstes ist die SPINNENSEIDE zu nennen, welche aus noch nicht erforschten Gründen Lieferant für starke, magischer Energie ist. Auch dieses feine Gespinst unterstützt die Beeinflussung von Körper und Geist. Kombiniert mit den Molchaugen vermögen diese, den Willen und Macht des Anwenders vorausgesetzt, die Schutzbarieren eines schwachen Geistes förmlich niederzureißen.
Die dritte und letzte Zutat für diesen Zirkelspruch lautet SCHWEFELASCHE. Diese feine, dunkelgelbe, pulverartige Substanz findet sich im Umland aktiver Vulkane und weist die Eigenschaften eben jener Naturgewalten in einem gewissen Maße auf. Die Manifestation des Feuers und des explosionsartigen Ausbruches jener rauchenden Schlote ist darin zu finden und verstärkt die Schadenswirkung dieses Zaubers.
Gestik
Ich habe die erforderlichen Gesten für diese Machtanwendung von einem reisenden Rangmagier in der Theorie erlernt und kann nicht mit Sicherheit bestimmen, ob jener Bewegungsablauf tatsächlich auch so an der Akademie gelehrt wird. Dennoch bringt es den gewünschten Effekt, sofern Wortwahl, Betonung und Gestik miteinander harmonieren. Während die Linke die erforderlichen Kräuter/Schwefelasche zerquetscht, beschreibt die geballte rechte Faust einen Kreis um den Kopf des Ziels, wird zurückgezogen und abrupt geöffnet. Während sich alle Finger lang strecken, zuckt die gesamte Hand mitsamt des Arms nach vorne. Sinnbildlich steht dieser letzte Abschnitt der kompletten Geste für das Werfen von hunderten, kleinen Nadeln. Diese sind für das Ziel, dank der illusorischen Einflussnahme absolut real und verursachen einen brennenden, explosionsartigen Schmerz in Körper und Bewusstsein.
Einschätzung:
Ich beherrsche diesen Zauber noch nicht lange und kann daher noch nicht auf eine weitreichende Versuchsreihe zurückblicken. Jene Ziele, welche ich damit attackierte, wiesen nur vereinzelt kaum sichtbare Stichwunden auf. Sofern die Haut oder Rüstung jener Kreatur zu dick oder widerstandsfähig war, ließ sich kaum etwas erkennen. Dennoch führte der zugefügte Schmerz meist zu einem brauchbaren Ergebnis, da mehr als der bloße Körper sondern verstärkt das Bewusstsein Schaden nimmt. Ich halte gerade diese arkane Machtanwendung im vierten Zirkel für äußerst nützlich, obgleich es vermutlich in diesem Segment auch die umstrittenste sein mag. Immerhin ließe sich damit ein Tod herbeiführen, der rein äußerlich kaum erkennbare Verletzungen hinterlässt. Damit lässt sich vermuten, das dies ein erstrebenswertes Ziel für einen unmoralischen, grausamen Anwender sein könnte. Doch darüber ließe sich mit Sicherheit eine gesonderte Debatte führen und soll an dieser Stelle keine weitere Erläuterung finden.
Ich hoffe, das diese Erläuterung nach meiner persönlichen Erfahrung und Kentnissstand Euch weder langweilte noch beleidigt Meister Assuan. Mir ist durchaus bewusst, das jener Wissenstand weit hinter dem Euren zurückliegt und ihr selbst vermutlich andere und sehr viel weitreichendere Erfahrungen mit diesem Zauber gemacht habt. Doch genau darauf hoffe ich, den zu Lernen gibt es gewiss viel Meister und es wäre mir eine Ehre, ein weiteres Mal vorstellig werden zu dürfen. So verbleibe ich und wünsche Euch stets sichere Wege, gleich ob ihr im Schatten oder Licht wandelt bei der Ausübung der Kunst.
Varrak Lathos
Ein Schreiben erreicht Golga von Assuan
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