Liebesbrief an einer kleine Oase für J.

[Boran]

*eines Tages wird bei der Oase in der Wüste, wo nicht so viel los ist, eine Nachricht unter einem Stein liegen*

Liebreizende J. ,

es bedauert mich doch sehr, dass Ihr solch Worte an mich richtet, aber es zeigt mir doch, wie sehr verzweifelt Ihr sein müsste, gar schmachtend, mich wiederzusehen, um solche Drohungen zu schreiben.
Ihr müsst doch wissen, ich bin einer der wenigen Bewunderer, die Ihr nicht irgendwie Salz in die Augen streuen müsst, Geweihe in den Kopf rammt und Feenflügel an den Rücken zu kleben um Euch toll zu finden. 
Vielleicht müsst Ihr einfach etwas freundlicher sein, damit Ihr hier und da Freunde findet und irgendwann auch mal ein Mann für das Leben. Ich hoffe nicht, dass Euer kleines dunkles herz nun zu sehr zerbricht, wenn

ich es leider nicht sein kann, Werteste. Doch mag jenes wieder etwas hüpfen, also von selbst hüpfen, ohne dass ich mit mein Hammer dagegen schlagen muss, wenn Ihr dies nun lesen werdet. 
Gern will ich trotzdem mal ein netten kleinen Plausch mit Euch halten. Doch Ihr seid schwer zu erreichen. Versteht mich nicht falsch, an so einer Oase lässt es sich schwer lang und allein zu warten.
Wann und wie kann man Euch mal antreffen? Ohne dass Ihr gleich wieder versucht es mit Erpressung zu bekommen, es schickt sich nicht einer Dame Eures Standes.

Oh und ich will Euch gleich noch mein Bedauern auszusprechen, da ich hörte, das treue salzliebhabende Anhänger Euch entschwunden sind, versucht also Euch nicht vor unser Treffen, in ein Schwert zu stürzen, auch wenn es gewiss die beste Lösung für Eure Probleme wäre.

gez. ein Bewunderer

[Arken Vildaban]

"Legionsführerin! Ich habe hier eine Nachricht an der Oase gefunden!" 
Ein kleines Teufelchen kam in die Kammer der Festung geflattert, in der Jerka im Augenblick verweilte. Mit einem seufzen nahm die Legionsführerin die Notiz des Teufelchens entgegen und kam beim lesen der Zeilen nicht drum herum, hier und da ihre spitzen Reißzähne aufblitzen zu lassen.

mit leerem, fast schon entspanntem Blick schaute die höhere Dämonin zum Teufelchen zurück.
"Sag den Attentätern bescheid, dass diese Stadt... die Stadt wo dieser Boran als Hauptmann bekannt ist, noch heute Nacht einen Schrecken erleiden soll. Sollen die Menschen erfahren, was geschieht, wenn man den Bogen überspannt.
Sie sollen ihn, und seinen Kreis jedoch noch in Ruhe lassen - sie müssen lernen, vor mir nicht in Sicherheit sein zu können... sie sollen die Angst spüren!." 
als das Teufelchen gerade aus der Kammer entschwinden wollte, erhob sich nochmals die Stimme der höheren Dämonin.
"Es sollte nicht schaden, wenn er eine kleine Nachricht erhält... aber macht es mit einem Hauch von Anstand, man soll ja nicht denken wir seien nur Wilde."
Mit einem fast schon vor Vorfreude aufkeimenden Lächeln ließ sie dann den kleinen Dämon seinen Auftrag vollrichten. 
Erst als sie völlig alleine war, murmelte sie noch die Worte - "... ich sollte ihn wohl besuchen gehen. Dann, wenn er es am wenigsten erwartet..."