Ein Bericht für den Stadtrat von Ansilon und den Hauptmann der Miliz
Verfasst: 30 Apr 2021, 08:23
Ein Bericht, ausführlich und mit sauberer Schrift geschrieben, findet seinen Weg auf die Schreibtische der Mitglieder des Stadtrats und von Hauptmann Schwarzdorn:
Wacht und Wehr,
Am gestrigen Abend, dem vierten Tag der Woche, direkt nach der Vorlesung von Lyna Vincenzo zwischen der neunten und zehnten Abendstunde kam es vor den Türen des Theaters von Ansilon zu einem Vorfall.
Involviert war in diesen meine Wenigkeit, als Wache außer Dienst, sowie eine Handvoll Paladine und Glaris von Aiur.
Seinen Anfang nahm der Vorfall als eines der seit einigen Tagen erscheinenden Wesen, die man als Wechselbälger bezeichnet, es irgendwie schaffte in die Stadt von Ansilon zu kommen.
Nachdem die Streiter des Herren der Vorlesung von der Maga Vincenzo besucht hatten wurden sie wohl der Kreatur vor den Türen des Theaters gewahr. Ich selbst kam einen Augenblick später heraus, wurde der Aufregung der umstehenden Leute gewahr. Ich folgte dem Straßenverlauf zum Nordtor hin nachdem ich einige Paladine in die Richtung verschwinden sah.
Sie umringten das Wechselbalg während Glaris vor der Kreatur herging. Stets außer Reichweite des Wesens schien sie es zu locken. Es kam zu einem kurzen Wortwechsel in dem ich sagte ich würde mich um die Kreatur kümmern. Glaris forderte mich noch auf einzuhalten, ich sah jedoch keine Notwendigkeit die Kreatur innerhalb der Mauern am Leben zu lassen.
Was Glaris nicht wusste: Zu jenem Zeitpunkt hatte sich ein vollständig in eine Bewahrerin verwandeltes Wechselbalg offenbart, das wahre monströse Wesen der Kreatur freigegeben. Und versucht jene zu töten. Ein Bericht über ein identes Verhalten eines Wechselbalges in Nalveroth lag mir zu dem Zeitpunkt ebenfalls vor. Die Harmlosigkeit der Kreatur an der die Druidin festhielt war für mich eine Fehleinschätzung, jedes am Leben lassen der Kreatur – selbst wenn sie wie von den Streitern des Herren geplant vor die Stadt gebracht würde – ein Sicherheitsrisiko für die Bewohner von Ansilon.
An der Stelle sei ein Fehler meinerseits eingeräumt: Ich war außer Dienst, nicht uniformiert und gab an dieser Stelle auch nicht zu erkennen, dass ich in der Miliz von Ansilon diente.
Als ich schließlich der Kreatur das Leben nehmen wollte begann der Vorfall sich zu verschlimmern. Nicht nur, dass die Druidin anfing Heilzauber auf die Monstrosität zu sprechen um jene am Leben zu erhalten, so erging von ihr der Befehl an die Paladine mich festzuhalten.
Zwei der Paladine packten mich, zogen mich von der Kreatur fort und hielten mich fest. Ich wehrte mich nicht, war jedoch verwundert über die Reaktion. Das ein offensichtlich aggressives Monster in den Stadtmauern von Ansilon von den Streitern des Herren geschützt wurde und – auch wenn sie zu dem Zeitpunkt nicht wussten, dass ich eine Wache war – zumindest ein Bürger und Bewohner der Stadt gegen seinen Willen von jenen festgehalten und festgesetzt wurde.
Als ich erwähnte das ich Mitglied der Wache sei, ließen sie mich los. Bis dahin war Glaris mitsamt der Kreatur aus meinem Blick verschwunden.
Ich klärte die Streiter des Herren darüber auf, dass in Ansilon sie keinerlei Rechte hätten Bürger festzuhalten und dieser Übergriff ihrerseits eine Überschreitung ihrer Berechtigung wäre. Einige Paladine sahen sich einsichtig, einer entschuldigte sich gar dafür. Dennoch blieb ob des Verhaltens mir nicht viel über. Ich bat die Paladine die Stadt zu verlassen, einer Bitte der sie ohne zu Murren nachkamen. Außerdem merkte ich an, dass dieser Vorfall vor dem Stadtrat landen würde und dieser zu entscheiden habe was geschehen sollte.
Erneut kam der Hinweis und die Bitte um Verständnis der Paladine. Das Gespräch war grundlegend gut, respektvoll.
Dann kehrte Glaris wieder. Sie suchte des Gespräch, wollte sich rechtfertigen und erklären, dass sie richtig gehandelt hatte. Sie wollte mir versichern, dass sie schon kein Leben von Bewohnern von Ansilon riskiert habe. Sie sagte, dass es ihre Aufgabe sei alles Leben zu schützen. Erneut kam der Verweis von mir darauf, dass die Streiter des Herren, die Mitglieder der Gloriam, keine Befugnisse in Ansilon hätte und sich nicht derart Verhalten könnten. Eine Anmerkung, auf die die Druidin nicht wirklich einging, keine Reue zeigte, sondern darauf beharrte, dass es ihre Pflicht sei alles Leben zu schützen.
Da ich keine Einsicht bei ihr sah oder merkte, bat ich auch sie darum die Stadt zu verlassen. Eine bitte der sie nicht nachkam sondern weiter – auf recht aufdringliche Art – das Gespräch weiter führen wollte. Ich merkte an das ich nicht mit ihr diskutieren wollte, verwies erneut darauf das der Vorfall vor dem Stadtrat landen würde da dieser entscheiden solle was geschah. In der mir zu eigenen Feinfühligkeit und Eloquenz teilte ich der Druidin mit das sie nun besser gehen sollte, ehe sich sie eigenhändig aus der Stadt werfen würde.
Noch kurz versuchte sie ein letztes Mal das Gespräch fortzuführen – ehe sie schließlich aufgab und ohne Widerstand und mit der angebrachten Akzeptanz die Stadt verließ.
Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt nicht im Dienst und nicht als Wache erkennbar war, ist es noch immer problematisch das hier gewisse Mitglieder der Gloriam denken, sie könnten sich in Ansilon benehmen als wäre es Teil des Reichs von Silberburg. Das Festsetzen eines Bürgers um ein Monster zu schützen, gegen dessen Willen, ist noch immer ein Akt der hiermit dem Stadtrat und dem Hauptmann der Wache gemeldet wird.
Gezeichnet,
Tyvurn Dracon.