Sofort stellten sie den Priester zur Rede. Dieser schien seine Situation sofort zu erkennen, er befand sich in einem leeren Museum, ohne jegliche Wachen. Er wusste sichtlich, würde er sich nicht kooperativ verhalten, so würde er dieses Museum als toter Mann verlassen.
In einem Gespräch erläuterte Sahrvaro, dass die Bewahrer, Waldelfen und Hochelfen bereits vor dem Erscheinen von den Wechselbälgern gewusst hätten. Und ebenso, dass sie ihren Sternensplitter in einer anderen Sphere verloren hätte. In der Sphere, aus der diese Wesen scheinbar entsprungen sind. Glaris war sich sicher, dass es sich um "die Hecke" handeln müsse. Nachdem Golga ihr berichtet hatte, dass er in dem Geist einer dieser Wesen sichtlich in eine andere Sphere geblickt hat, hatte Xapo von "der Hecke" gesprochen.
Erneut ein Rückschlag für Glaris, ein Rückschlag welcher die Verbindung zwischen ihr und den Bewahrern erneut aufrüttelte. Hatten sie ihr doch vor geraumer Zeit versichert, dass sie zum engeren Vertrautenkreis gehören würde. Vertraut? Warum hatten sie erneut Informationen vorenthalten. Mussten die Wachleute aus den Städten wirklich bei den Übergriffen sterben, oder hätten die Bewahrer dies verhindern können? Warum sollten sie diese Informationen vorenthalten? Der einzig sinnvolle Grund für Glaris stand fest, sie hatten erneut das Verlangen danach, Macht für sich zu gewinnen.
Nachdem sie alle Informationen von dem Priester erhalten hatten und wieder einmal eine, sich im Kreis drehende, Diskussion ausbrach. Glaris schritt ein und bat alle Anwesenden, den Priester am heutigen Tag zu verschonen. Natürlich wäre es ihr lieb gewesen, diesen Priester an Ort und Stelle zu richten. Doch was wäre die Konsequenz, sollte herauskommen dass die Paladine ihren Glaubenskrieg in Ansilon ausgetragen wird. Es würde wieder den Stand der Paladine ins schlechte Licht rücken, außerdem, so sollte etwas an seinen Behauptungen dran sein, so hatte er wichtige Informationen geteilt. Der Tod dieses Dämonenanbeters musste also auf sich warten lassen.
Gerade war sie auf dem Weg in die Feste der Gloriam, um ein Schreiben an die Bewahrer aufzusetzen, als Krili auf sie zugestürmt kam. Krili war einer der Boten, welche sie regelmäßig mit Botengängen beauftragt hatte. Er müsste ihr etwas wichtiges mitteilen, er hatte gerade einen Botengang in der Wüstenstadt, Nalveroth, durchgeführt als ihm eine Bekanntmachung aufgefallen war. Eines dieser Schreiben hatte er abgerissen und der Druidin überreicht. In diesem Schreiben sprach die Stadtführung von Nalveroth davon, dass sie die Zusammenarbeit in der Unterwanderung der Paladine und der Stadt Silberburg nun beenden würde. Schon wieder ein Hinterhalt. Die Bewahrer hatten also vor die Paladine zu unterwandern? Ein Spiel, hatten sie dies wirklich die ganze Zeit getrieben. Es müsste nun Klärung her, und dieses mal würden keine ausgelassenen Informationen fehlen dürfen.
Auch wenn sie wütend war, wollte sie Krili für seine Mühen belohnen, ein kleiner Beutel voller Münzen sollte seine Belohnung darstellen. Nach einem zufriedenen Nicken verschwand der Bote, fast genauso schnell wie er gekommen war. Ohne zu zögern begab sich die sichtlich angespannte und aufgeregte Magierin in die Feste. Schnurstraks schritt sie gen dem kleinen Häuschen, in dem sich Pergamente und Schreibfedern befanden. Selbst den Wachen der Feste, blieb die aufgeregte Druidin nicht verborgen, denn sonst entfuhr ihr immer ein freundlicher Gruß, wenn sie die Feste betrat. An diesem Tag jedoch blieb die Begrüßung aus. Angekommen in der Hütte griff sie sogleich zu einer Pergamentrolle und einer Schreibfeder.
Als das Schreiben gefertigt war, musste sie sich einen Augenblick gedulden ehe sie Krili wieder erblickte, ihm gab sie das versiegelte Pergament. Er sollte es schnellstmöglich zum Museum der Bewahrer bringen und zwar gänzlich ohne Umwege. Er sollte im Museum auf Livius Quintus warten. Nur dieser sollte das Schreiben erhalten, seine mögliche Wartezeit würde sie zusätzlich vergüten. Nur wenige Momente später, mit Hilfe des Reisemagiers, stand er vor dem Museum zu Ansilon. Sollte Livius Quintus auftauchen so würde er ihm das Pergament überreichen. Sollte Livius das Siegel brechen so würde er sichtlich die Wut in der etwas unklareren Schrift erkennen.
Glaris saß nun sichtlich angespannt in der Hütte. Hoffentlich würden die Bewahrer sie nicht zu lange warten lassen. Das zukünftige Verhältnis zu den Bewahrern sollte sich durch diese Ereignis Maßgeblich verändern.Der Natur zum Gruße Bewahrer zu Ansilon,
Der Natur zum Gruße Livius Quintus,
es ist geraume Zeit vergangen, seitdem ich euch bei dem Unterfangen betreffend Morgun und Eostical unterstützte. In einem folgenden Gespräch habt ihr mir mitgeteilt, dass ich zum engeren Vertrauten Kreis der Bewahrer gehören würde. Eine Tatsache die mich zunächst beruhigt hatte. Doch nun habe ich mehrere Informationen erhalten, welche mich an dieser Tatsache zweifeln lassen.
In einem Aushang von Nalveroth, wird davon gesprochen, dass die Zusammenarbeit, zur Unterwanderung der Paladine und der Stadt Silberburg, mit sofortiger Wirkung beendet werden. Desweiteren trafen wir am gestrigen Abend, in eurem Museum, auf den Priester Sahrvaro, welcher gerade dabei war in eurem Museum zu wüten. Die Frage, warum er so wütend auf euch sei, wurde mit interessanten Gründen beantwortet.
So sollen die Waldelfen, Hochelfen und auch die Bewahrer, bereits vor dem erscheinen der seltsamen Naturwesen, Informationen zu der Ankunft dieser Wesen gehabt haben. Auch soll Leonhardt seinen Sternensplitter in der, mir als "die Hecke" bekannten Sphere verloren haben. Auch sollt ihr gemeinsam mit den Waldelfen, bewusst falsche Informationen gestreut haben. Auch wenn ich weiß, dass dieser Priester, nicht zögert Lügen auszusprechen, so kamen diese Vorwürfe äußerst glaubhaft herüber. Welchen Grund hätte er sonst, in eurem Museum zu wüten.
Da ihr mir einen Gefallen schuldet, möchte ich diesen Gefallen in diesem Schreiben einfordern. Ich möchte sowohl über die seltsamen Naturwesen, als auch über den gesamten Ablauf betreffend der Bewahrer informiert werden. Und dieses Mal ohne das auslassen irgendwelcher Informationen. Diese Informationsfreigabe wünschen wir vor Priester Isarius Keltor, Truchsess Fenria Vildaban und meiner Person. Ebenso erwarte ich eine Stellungnahme zu der im Raum stehenden "Unterwanderung".
Solltet ihr je an einem neutralen Verhältnis zu der Stadt Silberburg interessiert sein, solltet ihr diesem Gefallen nachkommen.
*gewunden und etwas krickelig ist das Schreiben unterzeichnet.
Glaris von Aiur, Diplomatin der Stadt Silberburg