Ein Schreiben für Leonhard

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Xapo
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Ein Schreiben für Leonhard

Beitrag von Xapo »

Länger hatte Xapoa darüber nachgedacht, einige Ausflüge zu der Siedlung der Elfen im Trolleichenwald gemacht, um ein eigenes Bild zu erlangen, bis sie sich schlussendlich dazu aufraffte das angekündigte Schreiben auch aufzusetzen.
Den Weg zu Leonhard würde das Schriftstück über Gabriel finden, der so er gefragt werden würde davon berichten könnte das die junge Frau, die früher schon einmal auf dem Anwesen anzutreffen war aber dann nicht mehr es ihm zusammen mit Keksen am Nachmittag überbrachte hatte.



Sel'ja Leonhard,

wie bei unserem Gespräch bei Frau Glaris in der Festung zugesagt übersende ich euch die Zeilen mit meinen Gedanken und den offenen Fragen die sich bisher ergeben haben.
Ich hoffe es geht euch nach wie vor gut und die erlebten Strapazen können allmählich hinter euch gelassen werden und durch neue, erfreulichere Erlebnisse ersetzt werden. Ich wäre nach wie vor recht wissbegierig mehr über die Ebene zu erfahren die als „Hecke“ oder geläufiger „hinter der Hecke“ genannt wird. Es mag wohl wenig verwundern, so wurde mir doch mit der Auskunft das dort eine wilde unbändige Naturkraft herrschen soll gerade so viel Wissen zuteil, um meine Neugierde und Phantasie intensiv anzuregen.
Da der Streit, der um all diese Vorfälle entstanden ist, immer noch nicht wirklich ausgeräumt und beigelegt werden konnte, mag ich aber ebenso nicht mit meinen Fragen zurückhalten in der Hoffnung durch das weitere Verstehen mögliche Zwistigkeiten aufheben könnte.
Ob ihr sie beantworten könntet, so ihr wolltet, entzieht sich meiner Kenntnis, so ist dieses Schreiben ebenso für das lange Männchen aus dem Wald gedacht. Bei diesem hege ich doch eine größere Hoffnung, dass dieses Wesen gemeinsam mit euch sicher die Fragen und Gedanken beantworten oder ausräumen könntet, so ihr wollt.
Nach zahlreichen Gesprächen ergibt sich für mich das Bild, dass die Flucht selbst ein riskanter Akt war und nur ein kleiner Teil der Gruppe der Entführten es lebend zu den grünen Elfen in den Trolleichenwald schaffte. Erneut möchte ich hier versichern, wie sehr mich dieser Umstand erfreut.
Eure Gruppe offenbarte sich und ihr Wissen in der Folge den Elfen des Waldes, die bis dahin wohl, ebenso wie ihr für sie, Fremde waren. Welche Grundlage und Motivation führten dazu, den von der Flucht erschöpften und wohl nicht wenig traumatisierten entkommenden Geiseln die Entscheidung über das Wohle der anderen Völker aufzubürden?
Diese Entscheidung wirkt so ganz anders, wie ich bisher die Elfen des Waldes erlebt habe, wenig einfühlsam und noch viel weniger umsichtig. Soviel ich auch darüber nachdachte, sosehr ich mich bemühte eine Antwort zu finden, so ergab sich bisher keine die nicht mindestens einen oder gar mehrere eigennützliche Absichten dem Allgemeinwohl vorgeschoben werden müsste um bestand zuhaben.
Die Abfolge der Ereignisse ist mir weiter wohl bekannt, wenigstens ergibt mein Wissen ein valides Bild und ich möchte euch nicht unnötig mehr in den Erinnerungen wühlen und somit aussetzen als notwendig scheint um Klarheit zu erlangen. So werde ich mich kurzfassen und nur das erfragen, was mich am meisten interessiert: Welcher große Plan wurde verfolgt?

Bisher wurde über diese Frage ein Mantel des Schweigens gehüllt, doch wäre ich verwundert, wenn man ihn heute, mit einem gewissen Abstand zu den Ereignissen nicht gefahrlos jedermann offenbaren könnte so man nichts zu verbergen hätte.

Es mutet komisch an das die Einschätzung erlangt wurde eine kleine Gruppe, scheinbar willkürlich zusammengewürfelter Bekannter, aber auch Fremder habe eine höhere Aussicht auf die Abwendung der Gefahrenlage der Völker als die guten Seelen, die sonst die Bedrohungen dieser Lande abwenden.
Das Wissen über den „Eisentest“ brachtet ihr nach meinem Wissensstand mit aus der „Hecke“, dieser stand als nützliches Mittel zur Verfügung.... warum griff man hierauf nicht flächendeckend zurück?
Es ergibt alles so wenig Sinn-seid so lieb und bringt Erhellung in meine Überlegungen, gern auch bei einer Flasche Wein. Ich hege die Hoffnung das mit dem Austausch von Wissen auch wieder ein Grundstein für einen vertrauensvolleren Umgang gelegt werden kann.

Da ich den einen Elf schon verstimmt habe bin ich offen zugegeben nicht sicher, ob ich mit meinem ehrlichen und offenen Fragen nun nicht den anderen ebenso brüskiere, oder gar euch.
Seid euch aber versichert meine Absichten sind gute.
Eine Exkursion im Wald hat mich erstaunen lassen wie besorgt die Elfen zu sein scheinen bei der Anzahl an Wächtern die Ausschau halten. Es mag kein Vertrauen vorhanden sein, mein Wort auch kein Gewicht haben, aber trotzdem möchte ich das Schreiben damit schließen das mir kein Wesen oder Gruppierung bekannt ist, welche einen Angriff auf diese Siedlung plant.

Es würde mich freuen von euch zuhören

*eine kunstvolle, wohl in Gedanken mehrfach verfeinerte Unterschrift bildetet den Abschluss des Schreibens.
Man kann darin den Namen „Xapoa“ erkennen so man möchte

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Leonhard Dracon
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Re: Ein Schreiben für Leonhard

Beitrag von Leonhard Dracon »

Mit leichtem Stirnrunzeln wird der rothaarige Druide das Schreiben einige Male überfliegen, bevor er nachdenklich mit der Zunge schnalzt. Ein Antwort-Schreiben wird nicht lange auf sich warten lassen, Xapoas' Adresse mag aufgrund ihrer Bekanntheit nicht schwer herauszufinden sein.

Ich wünsche einen wohlen Tag Xapoa,

was für ein Zufall das Euer Brief mich gerade heute erreicht hat. Gestern Abend noch sprach ich ausführlich mit meinen Freunden, den anderen Rückkehrern, darüber dass das Interesse an dem Vorfall der Wechselbälger und die Streitigkeiten die danach losbrandeten wohl endlich eingeschlummert sind. Anscheinend lag ich falsch. Aber sei es drum, ich werde natürlich versuchen Eure Fragen so gut wie möglich zu beantworten.

  1. Warum vertrauten die Rückkehrer sich den Lindhel an?

    Die Frage ist nicht ganz richtig, denn die Rückkehrer vertrauten sich nicht den Lindhel an. Wir vertrauten uns Thrilmanduil, einer Einzelperson, an. Wir wussten aufgrund belauschter Gespräche auf der anderen Seite der Hecke über den Zustand dieser Welt, die Unterwanderung der Wechselbälger, bescheid. Niemandem war zu trauen, der Roheisen-Test war uns zwar bekannt, doch wir verfügten nicht über das nötige Material bei unserem Übertritt. Unsere Befreier nannten uns jedoch ein Wort, ein Geheimnis des "Elfen mit feuerrotem Haar", ein Geheimnis das ein Wechselbalg nicht wissen würde. Jener Elf sollte unser erster Kontaktpunkt sein, der Erste von dem wir uns sicher sein konnten, dass er kein Wechselbalg war. Als wir also einen Elfen trafen auf den diese Beschreibung passte sprachen wir das geheime Wort - und lernten so Thrilmanduil kennen. Ihr fragt Euch nun sicher woher unsere Befreier dieses Wort kannten? Ich weis es nicht und ich habe keine Möglichkeit nachzufragen. Was dieses geheime Wort war? Dieses Geheimnis gehört Thrilmanduil und niemandem sonst.

  2. Warum wurden die guten Seelen, die sonst die Bedrohungen dieser Lande abwenden, nicht einbezogen?

    Wir überließen Thrilmanduil die Auswahl jener, die am Vertrauenswürdigsten erschienen um sie nach und nach zu testen und einzuweihen. Ich persönlich kannte hier niemanden und viele meiner Gefährten waren Monatelang Eingesperrt oder auf der Flucht gewesen. Wie ihr selber sagt, wir waren traumatisiert. Thrilmanduil scheint wohl Eure Einschätzung wer auf der Liste dieser "guten Seelen" steht nicht zu teilen.

  3. Warum wurde der Eisentest nicht flächendeckend genutzt?

    Der Gedanke war, dass eine flächendeckende Nutzung des Tests die Wechselbälger aufschrecken würde, da man nun aktiv nach ihnen gesucht hätte. Stattdessen wollten wir nach und nach immer mehr Leute in den Kreis des Vertrauens holen, beginnend bei den ersten Drei gewählten, den Eisentest bei jeder neuen Person nutzen und so weiterhin die Wechselbälger in Sicherheit wiegen, um keine unnötigen Leben zu gefährden. Leider wurde unsere Ankunft und deren Umstände direkt ausgeplaudert, diese Informationen wurden in die Öffentlichkeit gestreut, eine gute Absicht jagte die Nächste - das Ergebnis war ebenjener Verzweiflungsschlag der Bälger, den wir verhindern hatten wollen.

  4. Welcher große Plan wurde verfolgt?

    Es gab keinen "großen Plan". Wir kamen an, wir teilten unser Wissen mit der einen Person von der wir wussten, dass wir ihm vertrauen konnten. Dann teilten wir unser Wissen mit seinen Vertrauen, kurz danach brach das Chaos los.

    Wir können uns gerne im kommenden Wochenlauf zu dem vorgeschlagenen Glas Wein zusammensetzen, nennt mir einfach einen passenden Termin, um die Mittagszeit oder in den späteren Abendstunden. Vielleicht können wir dann auch wirklich Wissen austauschen um den von Euch angesprochenen Grundpfeiler des Vertrauens zu legen...ich werde mir bis dahin ein paar Fragen ausdenken die auch für mich von Interesse sind, da ich bis jetzt ja meine Informationen mit beiden Händen ausgegeben habe.

    In Vorfreude verbleibe ich,
    Leonhard Dracon


    P.S.: Habt ihr schon einmal versucht, Eure Exkursionen im Wald der als Gebiet der Lindhel bekannt ist anzukündigen und Euch die Erlaubnis dieses Volkes einzuholen? Vielleicht wären sie dann weniger verstimmt und würden es nicht für nötig halten so viele Wachen aufzustellen um ihre Ungestörtheit zu gewährleisten.
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