Eine Depesche erreicht Marleen

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Balthasar
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Eine Depesche erreicht Marleen

Beitrag von Balthasar »

Eine persönliche Depesche wird die Priesterin Marleen erreichen.

Alwanzessar es Tarhuil, Priesterin.

Diese Zeilen sollen dazu dienen dir ein für alle Male die Augen zu öffnen, Priesterin. Weder akzeptiere ich deine Authorität darin meine Person zu beleidigen, noch mir innerhalb der Stadt Nalveroths irgendwelche Befehle entgegen zu bellen, als wäre ich ein Lakai aus deinen eigenen Reihen.

Dieses Reich erhält seine Stabilität aktuell durch die gemeinsame Investition aus Magierbund und der Dienerschaft. Wenn wir dieses Verhältniss nocheinmal klarstellen müssen, werden wir das tun. Du scheinst dich der Annahme hinzugeben, dass du mir oder anderen Bundmagiern Weisungsbefugt bist.. das is allerdings nicht der Fall. Also benimm dich auch nicht so. Wenn du das nicht akzeptierst, teile mir das mit und wir werden die Klärung dieser Frage beim nächsten Aufeinandertreffen mit den nötigen Mitteln austragen.

Ich rezitiere: "Hat euch die Magie nun doch den Geist verbrannt?".

Mir wäre es lieber gewesen wenn du, niederes Gezier, in Gegenwart meiner Person einfach schweigst und dich für den diffizilen diplomatischen Versuch bedankst, einen Teil der Zwerge von ihrem König ab - und unserem Reich zuzuwenden. Was du bevorzugst schien jedoch.. dich mit deinem Anflug von kümmerlicher Wichtigtuerei vor mir aufzuspielen und mich halb der Stadt zu verweisen, weil ich zwei Zwerge nach Nalveroth bestelle obgleich ich gar noch die Wachen im Vorfeld darüber informiert habe.

Du hast deine unbedachte Vorgehensweise schon damals in Ansilon unter Beweis gestellt und heute Abend ein erneuter faux pas, der definitiv dein letzter sein wird. Wenn du mir in aller Öffentlichkeit die Frage stellst und gleichzeitig das Thema generell vorwirfst, ob ich eine gewisse Art der 'Uneinigkeit' vor dem Feinde darstellen möchte.. bringst du dieses Thema selbst erst zur Sprache und mit deinen eigenen Worten sorgst du erst dafür, dass unser kurzes Gespräch von, in diesem Fall den Zwergen, auch als Uneinigkeit wahrgenommen oder interpretiert werden könnte. Wenn dir daran läge Einigkeit vor dem Feind auszustrahlen, dann berhalte deine Zunge solange hinter deinen Kauern, bis wir zu gegebener Zeit unter uns sind.

Mir wirfst du bei alle dem fehlende Intelligenz vor. Pah. Mir ist es bewusst, dass dein Fassungsvermögen nicht an die Weitsichtigkeit eines Hochmagiers heranreicht. Dennoch hat meine Person, für ein Benehmen wie du es an den Tag gelegt hast, nur ein geringes Toleranzspektrum.

Nun zu deiner Anschuldigung, ich würde den 'Feind' spionieren lassen. Als du diese Behauptung vor aller Augen und vor allem vor den kurzbeinigen Gästen ganz offen an mich gerichtet hast, musste ich mich schon ein wenig zügeln, um nicht über den Zustand deines schlichten Gemütes zu wüten.

Dein Auftreten war bis zu diesem Zeitpunkt zwar falsch, aber hier war es durchaus noch 'falscher'.

Der Bund ist in dieses Reich investiert und wir haben seine äußeren Verteidigungswerkzeuge in den letzten anderthalb Jahren öfter umkämpft und verteidigt als du dich an dessen Beteiligungen rühmtest. Ist dir dabei die Tragweite unseres Handels noch immer nicht von selbst klar?

Ich hatte weder Absicht noch Interesse daran, das Vertreter dieser Sippe irgendwelche Verteidigungsanlagen begehen oder wichtige strategische Punkte der Stadtmauern inspizieren. Ich orderte sie lediglich zum Reisemagus, als Ort des Treffpunktes um von dort aus, einer kurzen Unterredung vorausgesetzt, eine gezielte Reise anzutreten. Weder war ich vor Ort, um von Priester Sahrvaro über den Tod der Zwerge und dem Zunichte-machen meiner Bemühungen behelligt zu werden, als er mir dies kurz vor eurem Eintreffen ins Ohr flüsterte, noch, um von eurem Auftreten in Mitleidenschaft gezogen zu werden, dessen Begründung im Höchstfall irgendwo in der Gegenstandslosigkeit gefunden werden kann.

Würdest du dich nicht in deinem Kompetenzgerangel und deinem Drang, dich offenbar vor den Zwergen bestätigt zu wissen, verlieren und hättest mich einfach machen lassen, hätte sich der erfolgreiche Ausgang dieses Abends von meiner Person durchaus leichter erreichen lassen.

*Der Name ist am Ende nur noch lustlos gekritzelt*
- Sturmrufer -
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Marleen Lamont
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Nachspiel

Beitrag von Marleen Lamont »

Bevor die Fürstin der Stadt Nalveroth überhaupt an das Verfassen eines Antwortschreibens dachte, kümmerte sie sich um wichtigere Angelegenheiten.
  • Zum einen ging ein kurzes, mit ihrem Siegel versehenes Schriftstück an den Rat Nalveroths, das den Ausschluss Balthasars als Ratsmitglied ohne Angabe von Gründen beinhaltete.
  • Zum anderen erreichte ein weiteres Schriftstück die Quartiere der Wachmannschaft, welches besagte, dass weder der Magier Balthasar noch andere Mitglieder der Vereinigung „Ysam enis Alwanzessar“ Weisungsbefugnisse innerhalb der Stadtmauern hätten. Sie seien als gewöhnliche Bürger der Stadt zu behandeln. Lediglich die Ratsmitglieder Davion Sviftflame und Nimue von Thar sollten jene Rechte vorläufig beibehalten. Das Schriftstück erinnerte auch noch einmal daran, dass jegliche beobachtete Missachtung und Beleidigung des Namenlosens, seiner Anhänger und Vertreter sowie des Glaubens mit sofortiger Strafe zu ahnden seien.
  • Zuletzt wurde der aktuelle Anführer der Schwarzen Garde in das Dienstzimmer der Priesterin im Rathaus zitiert. Er solle noch vor dem Abend zu einer wichtigen Mission aufbrechen und für die Zeit seines Fernbleibens einen würdigen Vertreter aus seinen Reihen bestimmen. Sie legte ihm sehr deutlich nahe, dass dieser Vertreter Enaris Vin sein sollte...
Mit der persönlichen Depesche im Gepäck schritt sie dann energisch über das glühende Pflaster der Stadt in Richtung des Klosters. Einige Wachleute hatten sich naturgemäß über das Gesehene und Gehörte vom Vortag ausgetauscht. Und auch der grimmig-grinsende Gesichtsausdruck der vorbeieilenden Fürstin blieb bei der nächsten Wachablösung nicht unerwähnt.
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Balthasar
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Konsequenzen

Beitrag von Balthasar »

Mit reichlicher Verwunderung las er den Bericht in den Abendstunden des gestrigen Tages, den Davion nach dem Treffen des Nalveroth Rates aufgesetzt hatte. Weder war ihm bewusst, dass der Rat getagt hatte, noch war ihm bewusst, dass die Priesterin ihn offenbar im Alleingang von seinem Posten enthoben und die Wachen bereits über den aktuellen Status-Quo informiert hatte.

Schickt sie sich also an, ihm die Position zu nehmen, ja? Soso.

Er hatte schon länger genau im Blick, wie die Priesterin taktierte und die Art wie sie es tat.. wies leider auf einen sehr beschränkten Horizont hin. Er hatte seit ihrer Attacke in Ansilon schon die Vermutung gehabt, dass sie ein hypokritisches Spielchen spielen wollte und nicht wirklich an der Allianz interessiert war, denn Sie ließ nie eine Gelegenheit aus, ihre gespaltene Zunge vor seinen Augen unter Beweis zu stellen. Sie pochte auf gegenseitigen Respekt und Einigkeit vor dem Feind und doch, war Balthasars Ansicht nach Marleen die einzige, die selbst nicht verkörperte was sie von allen anderen verlangte. Sie verlangte Respekt, doch sie zeigte keinen Respekt, sie beleidigte lieber. Sei es nun durch provokative Worte, oder gar durch Taten wie beispielsweise einem der jüngeren Magier für 90 Kronen ein Ross zu verkaufen, welches sich kurz nach abgeschlossenem Handel als Beschwörung herausstellte, anstelle eines schwarzen Mustangs, der ihrer Zucht entsprungen ist. Hätte Nathan, diesen Fehltritt der Priesterin damals früher kommuniziert, hätte er dafür gesorgt, dass die Priesterin zur Rechenschaft gezogen wird für ihr ungebührliches Verhalten.. doch es wurde nicht kommuniziert und so, blieb die Tat zuweilen ungesühnt. Aber dennoch.. nicht vergessen.

Was drückte das ihrer Meinung nach aus? Respekt? Mitnichten. Sie machte sich lustig.

Sie forderte zu Einigkeit vor dem Feind auf, doch war sie die erste, die diesem Aufruf die Folgschaft verwehrte und Verbündete an öffentlichen Orten attackierte, oder im Angesicht des Feindes ganz öffentlich ebene jene Einigkeit in Frage stellte, die sie immer einforderte.

Ihn selbst hatte sie beispielsweise mitten in Ansilon attackiert, als die Allianz bereits beschlossen war. Oder aber ihre Anspielungen vor den Zwergen demletzt. Wie sehr musste sie eigentlich in Selbstherrlichkeit baden, dass sie ein solches Vorgehen überhaupt erwägen konnte? Er hatte sich damals auf das Worte Viktors verlassen, der beteuerte, dass das Verhalten dieser Priesterin fürderhin für die Allianz keine große Rolle mehr spielen würde und das die Dienerschaft sich in der Vergangenheit bereits des Öfteren schon von den unrühmlichen Taten der Dämonenpriesterin hätten distanzieren müssen, weil sie unbedacht oder impulsiv war.

Sie war im Grunde nicht viel mehr, als eine Priesterin, die sich für eine Pinzessin hielt. Sie handelte aus einer Perspektive der Selbstverherrlichung in der es ihr oft nur darum ging, sich selbst bestätigt zu wissen, anstatt die weitsichtigste Entscheidung zu treffen. Sie war Schnippisch, Arrogant .. von oben herab, doch sie hatte in seinen Augen nichts um dieses Verhalten zu rechtfertigen. Die Liste ihrer Verfehlungen war lang, die Liste ihrer glorreichen Taten, um diese wieder auszugleichen.. war kurz.

Als der Priester ihn damals besänftigte hatte er zurückgesteckt und die Sache auf sich beruhen lassen, was er nicht hätte müssen.. nur um der kürzlich beschlossenen Allianz eine Chance einzuräumen. Ein Fehler wohlmöglich?

Er hatte die Priesterin einmal bemängeln hören, dass heutzutage, so zwei Personen miteinander etwas zu klären haben, immer gleich die jeweiligen Fraktionen oder Gilden miteinbezogen werden. Und doch ist sie die erste, die aus einer persönlichen Differenz eine Staatsangelegenheit macht.

Die Priesterschaft warf ihm vor er sei zu undiplomatisch? Warum? Weil er Diplomatie im Namen des Magierbundes allein führte? Das war sein Recht. Weil er hin und wieder auch seine Macht in Taten zu untermauern bereit war, die er verkörperte? Davon profitierte das Reich nicht selten. Weil er selber dachte und selbst entschied welcher nächste Schritt der weiseste für ihn und die seinen wäre?

Was war denn nun so undiplomatisch an ihm?

In einem Reich, in welchem das Kredo 'das Recht des stärkeren' galt, und in welchem ganz offen darüber gesprochen wurde, das Schwäche gesellschaftlich auszumerzen gehört.. warf man ihm vor zu undiplomatisch zu sein, weil er taktierte, eigenständig Dachte und ganz offenbar wusste wie Macht zu demonstrieren ist.
Er lud den Feind in die Stadt ein? Pah. Das rang ihm nur ein müdes gähnen ab. Er ist Balthasar Tralthasarszohn, Hochmagier der Elementarmagie, stellvertretender Leiter und Mentor an der Magieakademie, ein Gründervater des Magierbundes Ysam enis Alwanzessar und Ratsmitglied des roten Reiches...er war nicht irgendein dahergelaufener Bauerntölpel. Man darf ihm ruhig zutrauen, dass er mögliche Gefahren und Risiken abschätzen konnte.

Viel mehr drang sich ihm die Ansicht auf, dass es der Dienerschaft gar nicht wirklich um ihn ging. Er wähnte ihre neuartige Reservation vielmehr dem Umstand, dass die Anzahl ihrer Anhänger im letzten halben Jahr rasant angestiegen ist und sie nun langsam aber sicher befinden, dass sie ausreichend Mannstärke haben, um das Ruder wieder allein betätigen zu wollen. Was ist da noch ein Magierbund vonnöten, der weder ihren Glauben, noch ihre Ziele hat? Und obendrein sich auch nicht von ihnen kontrollieren lässt, sondern seine eigenen Intensionen hat, seine eigenen Überlegungen tätigt, seine eigenen Werte schützt und seinen eigenen Zielsetzungen folgt?

Sei es drum. Der Bund wird sich weder verbiegen, noch von der Priesterin in Ketten legen lassen. Wenn Marleen gedenkt, dieses Reich aufeinmal wie eine Königin regieren zu wollen, wird man sehen wohin das führt. Er hatte ihr angekündigt, dass er, wenn nötig, die Verhältnisse zwischen ihr und dem Bund auch mit allen entsprechenden und dafür nötigen Mitteln klären würde. Und er sprach seine Worte nie einfach so in den Wind.

Zu keinem Zeitpunkt wurde in seinem Beisein jemals erwähnt, dass die Priesterin dem Rat über gestellt ist. Auch Madara berichtete davon, dass, wäre er mit diesem Umstand konfrontiert worden, als er im Namen der Schwingen in den Rat zurückkehrte, er der Priesterin mit dieser Information die Position des Rates dort und gleich vor die Füße geschmissen hätte.

Sie hatte mit ihrem Verhalten in der Vergangenheit mehrfach eine Reaktion provoziert.. und dieses Mal wird er mehr als nur bereit dazu sein, sie ihr zu geben.
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Balthasar
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Eine weitere Nachricht wird an Marleen entsandt

Beitrag von Balthasar »

Sie verfügt über folgenden Inhalt:

Alwanzessar es Tarhuil, Priesterin!

Du schickst dich also an, mich aus dem Rat entfernen lassen zu wollen? Soso.

Nachdem ich über dein Vorgehen aufgeklärt und von Davion und Nimue auch darüber informiert wurde, dass auch schon ein Ratstreffen abgehalten wurde, ohne meine Person darüber zu informieren, haben wir uns zu der Thematik im allgemeinen beraten.

Zu keinem Zeitpunkt wurde weder den Mitgliedern des Bundes, noch den ehemaligen Mitgliedern der Schwingen, bei Antritt ihrer Ratsmandate der Fakt unterbreitet, dass deine Person den Mitgliedern des Rates innerhalb des Roten Reiches eine übergeordnete Position inne hat.
Hinzu kommt, dass weder in den Gesetzestexten, noch irgendwo anders nachvollziehbar, die Befugnisse eines solchen Ranges niedergeschrieben sind. Ich, für meinen Teil, hatte zumindest keinerlei Kentnisse darüber.

Zwischen dem Magierbund und der Dienerschaft wurde von Beginn an ganz klar das Arrangement getroffen, dass der Bund der Magier als gleichberechtigte Organisation in den Rat investiert wird, weniger aber, dass wir in den Rat integriert werden, ohne einen Hinweis darüber zu erhalten, dass du über selbigen wie eine Art Königin bestimmen kannst. Und.. du hast in den letzten Tagen ja auch keinen Zweifel daran gelassen, dass du das auch tun möchtest.

Ich, und auch die anderen Mitglieder des Bundes, gestehen dir daher keine Position zu, die einem normalem Ratsmitglied übergeordnet wäre. Demzufolge erkennen wir dir auch die Befugnisse ab, nach eigenem Gutdünken frei Ratsmitglieder zu ernennen, über diese zu befehligen, so wie auch selbige ihres Amtes wieder zu entheben.
Davion und Nimues Bericht zur Folge, führen unsere Meinungsgegensätze in dieser Sache keine wirkliche Einigung herbei, darum werden wir auf eine alt bewährte Gangart dieses Reiches zurückgreifen.

Schon immer galt im Roten Reich das Kredo: "das Recht des Stärkeren". Kämpfen wir also darum. In einem Treffen des Magierbundes wurde entschieden, dass wir diesen Weg müssen.
In kürze wird dazu eine offzielle Proklamation von unserer Seite aus folgen.
Den genauen Wortlaut findest du überall in Nalveroth.
(viewtopic.php?f=6&t=2661)

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