Ein versiegeltes Schreiben erreicht Golga von Assuan

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Davion Sviftflame
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Ein versiegeltes Schreiben erreicht Golga von Assuan

Beitrag von Davion Sviftflame »

Ein Pergament mit einer magischen Versiegelung wird per Bote Golga von Assuan zugetragen. Das Siegel hat Stärke vom Niveau eines Meistermagiers - stellt also kein Problem für Golga dar. Der Brief wird ihm persönlich und außerhalb der Akademie überreicht werden.

So Golga das Siegel öffnet kann er folgende Zeilen lesen:


Aber, aber ...

werter Hochmagier von Assuan. Von welch unritterlichem Verhalten muss ich da erfahren?
Ihr habt der Stadträtin von Talon einfach ob eurer überlegenen Macht den gebührenden Respekt mit eurer Magie abgenötigt?
Eine Strafe gar erteilt? Wo ist da die Demut? Wo das Mitgefühl?

Ein Jammer freilich, dass ihr eine Weltordnung zu stützen scheint, in der diese Verschwendung von Magie noch immer nötiges Tagwerk
vieler Magier ist. Ob eurer Taten allerdings, scheint mir, steckt vielleicht doch ein Magus in euch, der die Vorzüge einer fortgeschrittenen Weltordnung zu schätzen weiß. Einer Ordnung - in der Respekt gegenüber einem Hochmagier nicht mehr eingefordert werden muss - sondern als höchste Maxime ein allgemeines Gesetz darstellt.

Damotil ist längst Asche - vergangen im Wind. Verschwendet eure Kraft nicht weiterhin damit, den Stillstand zu verteidigen.

Wenn ihr zur Einsicht gelangt seid, wisst ihr, wo ihr auf Gleichgesinnte treffen werdet.



In Magica Veritas - Alwanzessar es Tarhuil

gez.
Davion Sviftflame
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Golga/Kendor
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Re: Ein versiegeltes Schreiben erreicht Golga von Assuan

Beitrag von Golga/Kendor »

Das Schreiben von Davion fand auch seinen Adressaten. Das magische Siegel konnte er leicht brechen, jedoch konnte Golga nicht umhin hier Anerkennung zu zollen. Es war eine kreative Lösung.
Während er Wort für Wort, Zeile für Zeile durchging, konnte er das Schmunzeln, welches langsam immer mehr an Präsenz gewann, nicht verhindern.Als er es beendet hatte und einige Momente verstrichen, änderte sich seine Mimik zunehmend. Mit jedem Herzschlag fing er an mehr zu grübeln.
Verwundert über sein eigenes Verhalten mischte sich etwas Sorge mit hinein. Hatte etwa Davion einen weiteren Zauber auf das Schreiben gelegt, um den Leser so zu beeinflussen? Nochmals nahm er das Schriftstück an sich und überprüfte es. „Ort Wis“ hauchte er dann vor sich hin und seine Magie untersuchte, analysierte das Pergament. Nein, er konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Aber vielleicht hatte der Zauber sich entfaltet und war nicht mehr auf dem Schreiben zu finden? Daher suchte Golga seinen inneren Ruhepool und ging in sich hinein. Er führte eine Selbstanalyse seiner Gedanken und Gefühle durch. Nein, auch hier konnte er keine Manipulation seines Geistes finden. Also hatte hier Davion wohl etwas getroffen, was Golga doch beschäftigte, auch wenn ihm dieser Gedanke nicht gefiel. Es hatte in ihm etwas ausgelöst.
„Mh, gerissener Sack“ war der laut ausgesprochene Gedanke. Wie war es möglich, dass solch ein Schreiben seinen inneren Kompass dermaßen aufrütteln konnte? Wieso? War da mehr in Golga, was er selber nicht von sich wusste? Warum fanden diese Worte gerade bei ihm den Hauch eines Anklangs? Waren die Reisen in die Dämonenebenen und das Leben unter diesen Scheusalen dafür verantwortlich? Hatte die Mission auf der Hochelfeninsel dazu beigetragen ? Auf Ivrenmir ging er dort in seiner Rolle vollends auf und das Menschliche in ihm wich, so hatte er das Gefühl, bereitwillig schnell und machte dem „inneren“ Dämon Platz. Innerer Dämon? Was war das jetzt für ein Gedanke?! Golgas Augen hatten sich geweitet und die Sorge gewann wieder überhand. Selbst nachdem sie die Insel verlassen hatten und an ihrem Startpunkt zurück kehrten, fiel es Golga schwer dem Trieb nicht nachzugehen und sich los zu lösen. Das war ihm sonst noch nie passiert. Ist etwas geschehen, was seinem wachsamen Blick unterlaufen war? Seine Gedanken kreisten immer mehr und die Spirale welche sich abzeichnete, gewann immer mehr an Fahrt. Die Gedankengänge führten in Bereiche, die nicht hätten sein dürfen.

- ein Pochen -

Er atmete für vier Herzschläge lang tief ein, hielt den Atem für die selbe Anzahl, und atmete auch die selbe Zeitspanne aus. Dies wiederholte er noch einmal. Die Atemtechnik verhalf ihm sich wieder besser konzentrieren zu können.
Golga entschied sich für den Moment das Schreiben bei Seite zu legen und sich mit anderen Arbeiten zu beschäftigen. Arbeiten, die seiner Aufmerksamkeit bedurften und keinen weiteren Aufschub duldeten.

Und so war es dann auch, Stunden verstrichen, die Himmelskörper am Firmament wechselten sich ab. Das Schriftstück lag für diesen Tageslauf unberührt auf seinem Schreibtisch.
Wieder in seinem Arbeitszimmer und den Gedanken nachgehend, wie er seine Vorbereitungen umsetzen konnte, lenkte er, mehr dem Unterbewusstsein geschuldet, seinen Blick abermals auf das Schreiben. Golga fiel auch diese unbedachte Handlung erst nicht auf.
„Ich muss mich dem wohl stellen und mich damit beschäftigen, sonst werde ich keine Ruhe finden können“
War es verkehrt, dass die Magier die Macht ergreifen? War es das wirklich? Können die Vorteile mehr wiegen als ihre Nachteile? Werden sich die Vorteile auch über die Zeit hin halten und den Nachteilen gegenüber überwiegen ?
Die Magokraten schienen dies bewerkstelligt zu haben. Weiß man denn so viel über ihr Leben und ihre gesellschaftlichen Strukturen? Waren sie wirklich böse oder einfach nur anders? Wäre es im Bereich der Möglichkeit, dass die Magokraten einfach nur sehr affin gegenüber der Magie waren und somit ihre Gesellschaft darauf gründete? Eine natürliche Entwicklung eben. Waren die Magier die höhere Evolutionsform der Menschen?

Damotil ist längst Asche – vergangen im Wind – Ja, Alirion wurde lange nicht gesehen. Aber die Einstellung, die Ansicht Alirions war nicht an eine beziehungsweise seine Person gebunden. Es fanden sich auch andere Führungspersönlichkeiten, die seinen Weg teilten. Vor seinem geistigen Auge tauchte sofort Ilcoron auf. Aber auch er war ein Magier. Sind Magier wirklich jene, welche die Geschicke der Welt in Händen halten sollten? Zu führen und zu lenken? Unbestreitbar ist, dass sie die Macht dafür besaßen. - Die Magie. Beide waren/sind sie Erzmagier.
Kann man es denn Stillstand nennen? Oder ist es nicht einfach nur eine andere Form der Führung, der Lebenseinstellung? Gleichgesinnte in der YeA – Heißt es, dass es richtig ist, wenn man seinen Willen, seine Ansichten auch mit Gewalt durchsetzt? Yuna hatte es verdient - so dumm und ungeschickt sie sich benahm - gab es keinen anderen Weg mehr. Sie forderte es sogar heraus. Muss man es wirklich jedem recht machen oder kann man sich das Recht einfach nehmen? Wo ist hier die Moral geblieben? - Moral, „hah“, schnaubte er aus. Auch so ein Wort mit immenser Gewichtung. Ist die Moral etwas, was einem durch Erziehung und die damit verbundenen Verbote des Elternhauses und der Gesellschaft aufgezwungen wurde?
Oder kann, gar muss man diese Fesseln von sich lösen, um eine höhere Daseinsform zu erlangen? Um seine Entwicklung fortzusetzen, um sich zu vervollständigen.
Kann, darf und soll sich ein Magier nehmen dürfen was er möchte, was er benötigt? Haben nicht so wahnsinnige Magier, wie Kester, ihre mörderische Laufbahn aufgenommen?

Mühselig

Erschöpfend

Vielleicht könnte eine andere Sicht auf die Welt und ihre Geschicke zu neuen Erkenntnissen führen? Meinte es Davion ernst ? Ein Anheben der Schultern erfolgte hierauf. Er würde die Tage noch ein Schreiben aufsetzen.



 
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