Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Der Wolfsbau der Vildaban lag still und ruhig am Waldrand. Dem erfahrenen Krieger wird sofort die beinahe unheimliche Stille auffallen. Kein Geklapper aus der Küche, der Essensdurft, der sonst gerne, wenn er von einer langen Schicht nach Hause kam, in der Wohnstube schwebte und ihn in die Küche lockte, war heute weniger schwach ausgeprägt. Nirgends im Haus hörte man das Knickern, Quäcken oder Zanken der Zwillinge und kein rothaariger Hausdrache kam auf den weißhaarigen Krieger zugestürmt.

Auch sonst war die Stube ungewöhnlich ordentlich. Das Kinderspielzeug zur Seite geräumt, alle Mäntel hingen ordentlich am Haken und die Stiefel sauber darunter aufgereiht ... wobei, nein, nicht alle: jeweils ein Paar Schuhe und ein Mantel von Mirja und den Kindern fehlte. Auch Antero, der uralte Wolfshund trottete nicht wie sonst auf sein Herrchen zu.

Wenn der schwache Essensduft Pan in die Küche lockt, findet er dort noch einen lauwarmen Topf mit Eintopf auf dem fast erloschenen Herdfeuer. Ein großes Metfass, randvoll mit Mirjas süßem Honigwein stand in der Ecke und er fand auf dem schweren Eichentisch Tonkrüge, randvoll mit Trockenfleisch, getrocknetem Gemüsestreifen, getrockneten Früchten und zwei in gewachstes Pergament eingeschlagene Brotlaiber. Dazwischen lehnte ein zusammengerolltes Pergament.
Mín Kaeri,

wir haben ja darüber gesprochen und es fällt mir noch immer schwer. Ich hasse es das zu tun und gleichzeitig weiß mein Herz, dass es richtig ist. Aber ich bringe es nicht fertig, mich von dir persönlich zu verabschieden, denn sonst könnte ich niemals gehen. Und wenn ich es nicht schaffe, wie soll ich das von den Kindern verlangen? Sie würden merken, dass es ein anderer Abschied als sonst ist.

Ich habe ihnen erzählt, dass wir zu dritt auf ein großes Abenteuer aufbrechen, damit wir dir eine tolle Geschichte erzählen können. Sie wissen, dass du eine Schlacht vorbereitest, aber sie glauben, du kämpfst nur gegen die Nalverother. Es ist vermutlich nicht ganz gelogen, aber es ist eine Wahrheit mit der sie umgehen können.

Ich werde mit den beiden ein Stück mit der Abenteurergilde, den goldenen Greifen reisen. Ingvar Erikson weiß, wie du mich findest und erreichst, wenn du ihm das Passwort nennst. Es ist das, was du einst zu mir sagtest, im Hof der Ritterburg, an jenem Tag, als Golga mit Thamion stritt und ich wegen Nea so wütend war. Ingvar guckte ganz schön blöd, aber ich wette so kommt sicher niemand auf das Passwort und in den jetzigen Zeiten weiß man nie, wer versucht sich für dich auszugeben, nur um dir zu schaden!

Sobald ich das Gefühl habe, dass die Zwillinge in absoluter Sicherheit sind, versuche ich zurück zu kehren und an deiner Seite zu streiten! Also lass mir ruhig was übrig!

Jeg älskar dig!

PS: Oben findest du noch Kleinigkeiten für dich! Lenja und Arken bestanden darauf, dir Talismane für den Kampf da zu lassen

Wenn Pan schließlich ins Schlafzimmer ging, fand er auf den ordentlich gemachten Fellen jeweils eine kleine Fingerpuppe aus Filz, die einen Ritter darstellten - eine mit Schild und Schwert und einen mit einem Bogen. Sie hatten die perfekte Größe sie einfach in eine Hosen- oder Manteltasche gesteckt zu werden, ohne zu stören.
Daneben fand er noch ein nagelneues, strahlendrotes Kopftuch, in dessen eine Ecke eine Wolfspfote eingestickt war, in deren Ballen jeweils die Initialen P, M, S, A und R eingestickt waren. Das Garn wirkt ebenfalls rötlich, so dass die Stickerei nur sichtbar wird, wenn man sich das Ganze im Licht näher betrachtet.



 
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Pandor Vildaban
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Pandor Vildaban »

Sie war nicht mehr abzustreiten.
Überall konnte man sie förmlich spüren, überall konnte man sie in den Gesichtern sehen.

Die Anspannung.
Die Ruhe vor dem Sturm.
Die Stille vor etwas Schicksalhaftem.

Die Anspannung stand allen Streitern der Allianz in ihren Gesichtern geschrieben.
Kaum zu glauben welche übermenschlichen Belastungsproben sie alle auf sich genommen und gemeistert hatten.
Die Vorbereitungen auf der Insel, die Schlachtpläne, die Forschungen auf dem Gebiet der Angolquarze, die Fertigungen mächtiger Artefakte und Waffen ... alle ... vereint … hinweg über alle kulturellen und persönlich getriebenen Haarspaltereien.


Lächelnd saß Pandor auf dem Boden des Assuan-Trainingskellers.
Zärtlich strichen dabei seine Finger über die kaum sichtbaren Initialen P-M-S-A-R des rotzblitzenden Kopftuches.
Pans Blick war nachdenklich zur Decke des Kellergewölbes gerichtet, während er vor seinem geistigen Auge die letzten Jahre seines Lebens Revue passieren ließ.
Zum ersten Mal seit langer Zeit war er wieder von Stolz erfüllt, denn in seiner Brust schlug nicht mehr nur das Herz eines Kriegers – eines Abenteurers, nein … sondern das Herz eines Ehemannes – eines Familienvaters.
Bild
Mirjas Entscheidung, ihn ohne persönliche Worte des Abschieds, einem letzten Kuss … dem Geschmack ihrer Lippen auf seinen und ohne das Lachen ihrer Kinder, der kommenden Schlacht zu überlassen, schmerzte sehr.
Dennoch konnte der Nordhainer die Sorgen und die Ängste seines geliebten Weibes verstehen.
Er wusste, dass Mirjas Entscheidung sie nicht nur unglaublich viel Überwindung gekostet hatte, sondern wie schon so oft … ihren Mut, ihre Leidenschaft, ihre Liebe und ihr unerschütterliches Vertrauen in ihn unter Beweis stellte.

„Mirja, Schöne … Wilde … Meine“ … er liebte die herrlich bescheuerte Natur seiner Frau - Schenkelkontrolle - was für ein verrücktes Losungswort.

Pandor hatte endlich etwas Leben gefunden, wofür es wert war zu sterben ... wofür es wert war zu ... leben.
Er würde aus der Schlacht zu seiner Familie zurückkehren, entweder stolz und siegreich … oder ehrenhaft auf dem Schild.
- am Ende sterben alle Helden alleine -
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Pandor Vildaban
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Pandor Vildaban »

Nach dem seine Frau, nach einem kurzen Abschiedsbrief sich und die Kinder in Sicherheit brachte, und auch die letzte Schlacht um die Augeninsel, in einer erniedrigendenden Niederlage endend, geschlagen worden war, galt der ehemalige Offizier der Krone als verschollen.
Hier und da hallen Gerüchte,
- er streife in den entlegendsten Regionen der Welt herum
- liefere sich blutige Kämpfe mit allerlei Kreaturen, Monstern und Gesindel
- ertränke, in schäbigen Schenken und heruntergekommen Wirtshäusern, seine Erinnerungen in Alé
- begleite Golga durch die dämonischen Ebenen,
oder er wäre in den tiefsten und gefährlichsten Dungeons, auf der Suche nach Macht und Antworten, wahnsinnig geworden.

 
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Pandor Vildaban
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Pandor Vildaban »

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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Erst einige Tage später sind Kästchen wie auch der Brief verschwunden. Verräterische Kuchenkrümel liegen noch auf dem Tisch und auf der Bank. Dass sich hier jemand zumindest eine kleine Weile aufgehalten hat, merkt man an Kleinigkeiten: Stiefel und Mäntel hängen zum Teil ein wenig anders an der Garderobe, die Kissen vor dem Kamin wurden ausgeschüttelt. Im Kinderzimmer fehlen ein paar Winterkleider, dafür sind Sommerkleider in vildabanscher Feinsäuberlichkeit wieder im Schrank.
Scheinbar wird auch hin und wieder im Werkraum im Keller gearbeitet. Aber es wirkt, als wäre die Person ruhelos, manchmal mag das Gefühl aufkommen, dass man sie nur um Minuten verpasst hat.

Mirja indess saß eine Weile später, nachdem sie das Kästchen in der Vildabanhöhle fand, bei Thamion auf dem Sofa und starrte auf den Inhalt. Gedankenverloren schubste sie mit der linken Hand erst Minni, Thamions etwas aufdringliche Fuchsdame zur Seite, als diese neugierig an den Pralinen schnupperte. Eine solche verschwand kurz darauf im Mund der Rothaarigen.

Hatte er sie also doch nicht vergessen. Mirjas Herz machte tausend Hüpfer, stotterte aber sogleich wieder und sank irgendwo Richtung Magengrube.

Es hatte sich soviel in Nordhain getan. Sie hatte die Aushänge gesehen, wann immer sie dort war. Die der Neuwahl. Die erbosten Schreiben dieser Katherine. Pandors eigene Antworten darauf. Sie erinnerte sich an Samiras und Fenrias Worte und auch Constanza hatte ihr das ein oder andere Mal bestätigt, dass er bei ihr ein wenig mehr als nur über den Durst getrunken hatte.

Und bei ihr selbst hatte sich auch soviel getan. Sie hatte schreckliche Angst ihm so, wie sie jetzt war, gegenüberzutreten. Sie war wütend, weil sie so lange vergeblich ausgeharrt hatte, ohne Nachricht von ihm. Und dieser Zorn wurde von ihrer inneren Wölfin nur noch mehr genährt. Es fiel ihr schwer, das gehörte und gelesene in Nordhain rational zu beurteilen. Ein Gespräch mit ihm würde helfen, aber allein der Gedanke daran ließ sie vor Zorn und im Anschluss auch vor Angst beben. Sie musste erst ihre Wölfin weiter in den Griff kriegen. Sie durfte Pan nicht offenbaren was sie war. Auch wenn sie fest davon überzeugt war, dass er sie nicht verraten oder jagen würde, aber ob er sie dann noch akzeptieren würde?

Aber sie musste ihn zumindest wissen lassen, dass sie an ihn dachte. Und er musste wissen, dass es den Kindern gut ging. Also brachte sie nochmals einige Tage später, nachdem sie die richtigen Worte fand, einen kleinen Zettel zurück, der nun stattdessen neben den alten Kuchenkrümeln lag. Es war das kleine untere Stück seines eigenen Briefes, den Rest wollte sie nicht aus der Hand geben.

Jeg älskar dig. Aber...

JA
NEIN
VIELLEICHT
Ich brauche noch Zeit X
mehr Kuchen! X

Auf der Rückseite stet noch in Mirjas Handschrift gequetscht:
Die Zwillinge befinden sich weit entfernt auf einer Akademie der Greifen. Dort sind sie sicher und lernen einiges. Arken scheint wirklich ein magisches Talent zu haben. Selenja dagegen handelte sich neulich Ärger ein, weil sie einen Jungen verprügelte, der Arken hänselte. Es ist nicht leicht. Sie vermissen dich. Ich wusste nicht, was ich hier nach dem Krieg mit Ba'muth vorfinde, darum habe ich sie noch dort gelassen, aber ich besuche sie ständig. Daher bin ich nicht... da. Sondern... Hier. Dort. Überall. Mit dem Herzen aber immer bei dir.

Nun hieß es den nahenden Vollmond erneut abzuwarten... dann würde sie wieder ein paar Tage bei ihren Kindern verbringen.
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Pandor Vildaban
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Pandor Vildaban »

Tag um Tag streunerte der rastlose Jäger um das Anwesen, in der Hoffnung er würde einen Blick auf seine rothaarige Beute erhaschen.
Doch genauso klammheimlich, wie die verräterischen Spuren im Haus, war eines Tages auch das Kästchen verschwunden.
Zurück blieben nur Krümmel und eine kurze Antwort - der Wunsch nach mehr Zeit und mehr Kuchen.

Pandors Herz schlug ihm bis zum Hals und er konnte das Blut in seinen Ohren rauschen hören.
"Sie war zurück, Mirja war tatsächlich zurück ...".
Als hätte man ein Zündholz in eine verdorrte Steppe geworfen, löste ihre Antwort eine Feuersbrunst in ihm aus.
Unweigerlich und stetig fing es an in Pans Kopf zu rattern.
Man sagt ja ... "Nichts, was jemand vor dem Wort "aber" sagt, zählt ...".
Sie hatte ihre Wintersachen mitgenommen, was darauf schließen ließ, sie hatte bereits ein neues zu Hause gefunden.
Wo steckt sie?
Die Kinder, weit weg auf einer Akademie der Greifen gelassen?
Mirja besucht sie ?
Warum steckt sie die Kinder auf eine Akademie?
Was zum Henker war in sie gefahren?
So viele Fragen und Gegenfragen, so viel Ungewissheit, so viel "Verständnis" und gleichzeitig so viel "Chaos".
Vielleicht, früher oder später, würde er irgendwann Antworten finden .


Schlicht gehalten, ohne viel drum herum war Pans Antwort.
Egal wo du gerade bist ... Hauptsache dir geht es gut und es fehlt dir an nichts. Nimm dir die Zeit die du brauchst.
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Pandor Vildaban
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Pandor Vildaban »

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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Und schon wieder dürfte der arme Thor das Gefühl haben, hier jemanden gerade so verpasst zu haben. Vielleicht hat er im Augenwinkel auf der anderen Wegseite eine Gestalt laufen sehen? Vermutlich hat er sich nichts dabei gedacht - ich meine - Mirja und ... Rosa?!

Jedenfalls fällt ihm sicherlich auf, dass das Haus nach frischer Wäsche und noch frischerem Essen duftet. Ganz offensichtlich wurde frisch gebacken. Es riecht schrecklich schokoladig und die verräterischen Spuren kleben auch noch auf der Arbeitsfläche in der Küche - die Schokolade ist sogar noch ein wenig klebrig. Verdächtig!

Aber von der Vildaban - keine Spur.

Kehrt der einsame Wolf zum Gelände der Asssuan zurück, fällt ihm vielleicht auf, dass vor dem Tor das Gras ungewöhnlich niedergetreten ist, als hätte jemand an der Torglocke gestanden, gewartet, gehadert. Vielleicht fallen auch Fußspuren im Haus auf, die ein wenig Gras und Erde aus dem Garten reintrugen - sie passen weder zum grazilen Elfen (als ob der je Spuren hinterlassen würde), noch zum kompakten Magus und sie sind definitiv um einiges kleiner als Pans eigene Fußsohlen. Und hängt da ein Hauch Schokolade in der Luft? Jedoch sind das die einzigen Spuren, als hätte der nächtliche "Einbrecher" weder etwas entwendet, aber auch nichts hinterlassen.

Äußerst merkwürdig und verdächtig!

Das Geschenk in der Wolfshütte ist am folgenden Mittag verschwunden. Die Backspuren auch... und nun?
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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Einen Tag nach der Abstimmung in Nordhain lag bei Connor, dem Bankier im selbigen Dorf, eine Nachricht für Pan.


„Mín kaeri,

ich habe deinen Brief gelesen. Und ich war da. Gestern, bei der Abstimmung.
Ja, du hast deine Mammut-Diplomatie wirklich verfeinert, das muss ich schon sagen. Aber ich bin stolz auf dich.
Ich wünschte, ich hätte mich nicht versteckt und hätte dir beigestanden.

Ich habe dir etwas hinterlassen und hoffe, du hast es gefunden. Falls nicht… gib mir ein Zeichen.
Falls doch… ich warte dort in der Mitte der Woche abermals auf dich… ab dem zwanzigsten Stundenlauf für eine Stunde.

Dín dragen
Mirja

PS: Falls du es gefunden hast, aber nicht kommen konntest, sei gewiss, dass ich dir nicht darüber böse bin. Wer, wenn nicht ich, wüsste besser, welch Last solch ein Amt ist.

PPS: „Wäre Golga nicht glücklich verheiratet…“ – ich hoffe das galt auch für dich!
*daneben ist eine grobe Zeichnung von zwei Strichmännchen, wobei das eine Männchen eher weiblich wirkt und sowas wie eine Armbrust auf die Hüftgegend des anderen armen Strichmännchens richtet*
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Pandor Vildaban
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Re: Eine Nachricht für Pan im Haus der Vildaban

Beitrag von Pandor Vildaban »

Der Tag der Abstimmung, über das Ansuchen der Bewahrer, forderte auch vom Bürgermeister seinen Tribut.
Er hatte sich den Abend ganz anders vorgestellt, einfacher, schneller und vor allem nicht so kräftezehrend.
Die Bewahrer stellen sich vor, man stellt ihnen Fragen, ... sie stehen Rede und Antwort und danach wird abgestimmt.
Henker ... von wegen !
Es gab Momente, da war die Atmosphäre der Versammlung so angespannt, es hätte nur ein kleiner Funke gereicht und das Ganze wäre allen um die Ohren geflogen.

Müde ließ sich Pan in den Stuhl des großen Esstisches fallen und setzte die kleine Truhe, die er aus dem Bürgerhaus hatte mitgehen lassen, vor sich auf den Tisch.
"Anna-Luise Winterfall" hatte diese dort stehen lassen, hmm ... oder vielleicht vergessen ?
Dann ihre verstohlenen Blicke und ihre angespannte Haltung. Das war sonst nicht ihre Art.
Gut, Pandor hatte Anna schon seit mehr als drei Jahren nicht mehr gesehen, aber die Aufmachung als rosaroter Hustensaft, naja ... die war schon komisch. 
Dann der ihre "Verabschiedung", das Kästchen und abermals diese kurzen, forschenden uns sondierenden Blicke.
Das ergab doch von vorn und hinten keinen Sinn.

Pandor ahnte nicht, dass die kommenden Augenblicke sein Leben, ein weiteres Mal vollkommen aus der Bahn werfen würde.
Typisch Pan ... die Stärke eines Drachen, die Entschlossenheit eines Wolfes, die Hoffnung eines Phönix, den Mut eines Heldes  ... aber die einfältige Naivität eines Strohkopfs. 

Nachdenklich öffnete der ahnungslose Thor die Truhe und fischte die schokoladenverschmierte Notiz heraus .

- Stille -

Bild


Pans Herz schlug ihm bis zum Hals. Während eine Starre seinen Körper übermannte, konnte er das Blut in seinen Ohren rauschen hören.
Fassungslos starrte er die Initialen MV an ... M ... Mirja!

Wie Schuppen fiel es Pandor von den Augen - sie war die ganze Zeit da!
Das rosarote Sahnetörtchen war ... nein ... ist Mirja! Seine Mirja!
Der rosarote Schatten, den er immer wieder aus den Augenwinkeln, in und um Nordhain herum huschen sah, aber ihm keine Beachtung schenkte, war ... Mirja!
Was zum Henker ? Wieso war es so blind ? Warum hat er nicht schon eher 1 und 1 zusammen gezählt?
Warum diese Maskerade? JÄVLA ... warum AUSGERECHNET ROSA ?!?! WO finden ??

Augenblicke wurden zu Sekunden, Sekunden zu Minuten ... .
Erst ein Kitzeln an seinem Ohr, dass unbedingt gekratzt werden wollte, rettete ihn aus der Starre. 

Pandor Vildaban: *kitzelt irgendwas am Ohr*
Pandor Vildaban: *greift sich ans Ohr und kratzt sich*
Pandor Vildaban: *seine Augen rastlos, fliegen sie über die Zeilen, immer und immer wieder*
Pandor Vildaban: *als würden sie dem vermaledeiten Brief mehr entlocken wollen*
Pandor Vildaban: Henker ... Wo finden ?? *angespannt flucht der ahnungslose Thor*
Pandor Vildaban: *richtet sein Augenmerk auf den Inhalt der Truhe und beginnt akribisch die klebrigen Süßigkeiten zur Seite zu schieben*
You see: Schokoladiger Schokokuchen zubereitet von Mirja Vildaban
You see: Saure Zitronenbonbons zubereitet von Mirja Vildaban
Pandor Vildaban: *Schleckt seine pickigen Finger ab und grinst über beide Ohren* Mirjas Rezepte .... !!
Pandor Vildaban: *erst nach dem er den Kuchen angehoben hat, offenbart sich das wahre Ausmaß der Überraschung*
Pandor Vildaban: *seine Kinnlade klappt auf*
Pandor Vildaban: *vor sich entdeckt Pan eine glänzende-blaue Rune, mit einem unfreiwilligen Schokoladenüberzug*
You see: Titanensee


Reflexartig war er hell wach! Er musste zu Mirja, zum Wolfsbau! Vielleicht würde er sie nocht erwischen können !!
Doch er war zu spät dran! Jävla, konnte diese rosarot verkleidete, rothaarige Reißauswölfin nicht einfach mal die Pfoten still halten und an einem Ort bleiben?
Als würde er sprichwörtlich einem flüchtigen Schatten nachjagen, der gleichzeitig gefunden, aber paradoxerweise NICHT entdeckt werden wollte.

Erst spät Nachts kehrte Pandor nach Nordhain und konnte nicht ahnen, dass noch so eine "Keule" von Nachricht auf ihn wartete.
Ehrlich, an diesem Tag hatte sich gegen ihn verschworen und ... und warum kam er immer zu spät ?
Doch eines war sicher !!
ER WÜRDE SIE FINDEN und WIEDER IN SEINEN ARMEN HALTEN, selbst wenn er dafür die Welt auf den Kopf stellen müsste.



 
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