Die Edle Truchsess erhält einen Brief

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Sloan
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Die Edle Truchsess erhält einen Brief

Beitrag von Sloan »

In der Burg der königlichen Ritter, liegt ein Brief auf dem Tisch der Truchsess.

Der Krone zur Ehr', dem Herrn zum Wohlgefallen, Edle Truchsess,
wie versprochen erhaltet Ihr hier eine kurze Zusammenfassung meines Gespräches mit dem Besatzer Balthasar.

Er empfing mich pünktlich und ausgewählt höflich, an der Magierakademie. Das gesamte Gespräch verlief in diesem Tenor, dennoch durchaus anspruchsvoll. Ich muss gestehen, er ist ein gewiefter Taktiker und seine Rhetorik hält Fallstricke bereit.
So neigt er dazu, Fakten so zu verbinden, dass sie einen falschen Eindruck erwecken. Hinzu kommt, dass er hoch pokert und es darauf anlegt, dass sich sein Gegenüber verhaspelt und im Dschungel seiner Bandwurmsätze verirrt.  Man darf sich also keinesfalls von seiner ausgewählten Höflichkeit täuschen lassen.
Anratenswert wäre hier, einen Zeugen zum Gespräch mitzuführen.

Nach hartnäckigen Verhandlungen, führte Folgendes zur Freilassung des Legaten Jim Burten:

1. 500.000 Münzen zahlbar bei Freilassung
2. Eine Waffenruhe in und vor Ansilon bis zum Jahresende
3. Ein Gespräch unsererseits mit der Gloriam, welches den Legaten entsprechend der Vereinbarungen auffordert, sich an die Vereinbarungen zu halten.


Sollte die Gloriam ein weiteres Mal gegen die Waffenruhe verstoßen, so kann nicht für das Leben des Legaten und der Mitglieder der Gloriam garantiert werden. Der Besatzer sah von einer harten körperlichen Strafe des Legaten ab. Was ich ihm nun nicht als Gutmütigkeit auslegen würde, sondern eher als sein Zugeständnis in dieser Causa.

Ich konnte erreichen, den Legaten noch am selben Abend frei zu kaufen. Nachdem Ihr, edle Truchsess, mir die 500 Kronen überreicht hattet, eilte ich nach Ansilon. Wurde dort in den Kerker geführt und fand den Legaten in geschwächter Form vor. Er konnte allerdings auf eigenen Füssen, den Kerker verlassen. Fräulein Selan untersuchte ihn später in der Paladinfeste und konnte keine gravierenderen Mängel feststellen, außer Hunger, Durst und Erschöpfung.

Interessant zu erwähnen ist an dieser Stelle noch das Verhalten des neuen Hauptmann Viego. Jener war erbost über meine Anwesenheit und ebenso über die Freilassung des Legaten und spuckte 'Gift und Galle' und konnte sich kleine Erniedrigungsspielchen, wie das Baden des Kerkerschlüssels in einer Schale stinkenden Blutes, nicht verkneifen. Da dies aber allzu offensichtlich meiner Erniedrigung dienen sollte, erhöhte sich mein Herzschlag unwesentlich, als ich beherzt in die stinkende Flüssigkeit griff und die Kerkertür öffnete. Mein Eindruck ist, er hat ein sehr starkes Geltungsbedürfnis, welches bar jeglichen Humors vor sich hin flottiert.

Summa summarum kann man sagen, dass es eine langwierige, anstrengende, aber letztlich erfolgreiche Aufgabe war.

Der Herr segne Euch.

gez.
Sloan Levi
Diplomatin des Königreiches
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