EIn Schreiben an die Justiz von Silberburg

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Ba'thal
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EIn Schreiben an die Justiz von Silberburg

Beitrag von Ba'thal »

Höchstoffiziell würde der Bote wirken, zwar kein Wappen, aber doch offenbar von jemanden gesandt, der sich einen teuren Boten leisten konnte. Der Brief wurde an die Justiz Silberburgs überbracht, sodass das Klageschreiben bei dieser auch sicherlich ankam.
 
Suilad,
am heutigen Tage kam es zu einem Vorfall, an dem sich die Truchsess wohl höchstselbst über das Gesetz stellte.
So störte sie ohne Grund die öffentliche Ordnung und bedrohte mich, der ich als friedvoller Gast dort war, bei dem Markt, dass sie mir Knochen brechen würde.
Wo solcherlei Verhalten bei den Niedersten nicht akzeptiert wird, müssen an die Höchsten noch andere Maßstäbe angesetzt werden. So klage ich die Truchsess demnach an
aufgrund der Störung der öffentlichen Ordnung
Unnötigerweise fühlte sie sich in ihrer Ehre verletzt und störte die öffentliche Ordnung, indem sie ein seltenes Zusammensein störte und mich bedrohte.
aufgrund der Gewaltandrohung
Öffentlich drohte die Truchsess mir Gewalt an, was mehre Zeugen bestätigen können. Genauer sprach sie davon, mir mehrere Knochen brechen zu wollen
aufgrund Übergrifflichkeit im Amte
Die Truchsess nutzte Ihr Amt, um mich, den sie wohl nicht mochte, aus Silberburg zu verbannen, obwohl dafür keinerlei Handhabe vorlag.

Eine Nachricht der Silberburger Justiz sei nach Nordhain zu schicken.

Namarie
Ba’thal
Orchaldor en caledhil

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Sloan
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Re: EIn Schreiben an die Justiz von Silberburg

Beitrag von Sloan »

Der Brief des Ba'thal landete gleich am frühen Morgen auf dem Schreibtisch der Diplomatin. Nach aufmerksamer Lektüre, verfasste sie ein Antwortschreiben, welches mit dem gleichen Boten nach Nordhain gebracht wurde.


 
Bild


                                                                                 Silberburg, 27. des 3. Mondes, im Jahre des Herrn 78


Der Krone zur Ehr', dem Herrn zum Gefallen, werter Herr Ba'thal,
auch wenn ich leider kein Gesicht zu Eurem Namen im Gedächtnis trage,  so danke ich Euch dennoch
für die Übersendung der Euren Beschwerde.

Wenngleich ich noch nicht über den Vorfall informiert wurde - dies ist dem Umstand der Marktleitung geschuldet -
so möchte ich dennoch ein paar Worte an Euch richten, scheinen Euch die Geflogenheiten der Menschenkrone
nicht geläufig zu sein und möglicherweise revidiert Ihr Euren Brief, nach Erlangung dieses Wissens.

Seit nun mehr einigen Jahresläufen vertritt die Truchsess Fenria Vildabahn, den absenten König mit all Ihrer Kraft, 
all ihrem Wissen und nicht zuletzt auch mit völligen Hingabe an die Menschenkrone, ungeachtet ihrer eigenen Unversehrtheit und
der Erhaltung ihres Lebens.
Erinnern werdet Ihr Euch, an ihren heldenhaften Einsatz bei der Befreiung der Elfeninsel Ivren'mir.
Unter Ihrer Führerschaft erblühte die Verbindung zu den Elfen und zurecht nennen wir uns heute Verbündete.

Wenn also diese hochverdiente Truchsess Euch die Knochen brechen möchte, dann ist es an Euch, voller Demut
in Euch zu horchen und reflektierend zu überlegen, was Ihr geäußert, oder getan habt, um der Edlen solch' harschen
Worte zu entlocken. Ich gehe mit Bestimmtheit davon aus, das eine über Jahre gewachsene und geschulte Führungspersönlichkeit,
wie die Truchsess Fenria Vildaban eine ist, sich nicht fahrlässig und aus niederträchtigen Gründen,
zu solch' einer Äußerung hinreißen lässt.
Also Herr Ba'thal, was habt Ihr, vermutlich vollkommen unbeabsichtig und nicht säuberlich kalkuliert, getan, um
solch' Äußerung zu erhalten?

Weitere Fehleinschätzungen Eurerseits muss ich korrigieren: Die Truchsess kann einen jeden, sogar ohne Nennung von
Gründen, Ihres Landes verweisen. 
Ebenso ist es nicht an Euch 'Klage' zu erheben. Klage kann einzig ein legitimierter Richter des Königreiches erheben.

Wenn ich den Euren Brief, so wie er derzeit verfasst ist, an den zuständigen Richter weiterreiche
- und ich werde ihn selbstverständlich weiterreichen -
dann fürchte ich, verringert sich der Abstand zwischen der Euren Person und dem §26 (Beleidigung) weiterhin.
Da im Eifer des Markttrubels, Euch möglicherweise Demut und Anstand nicht in vorderster Reihe standen, 
möchte ich Euch die Gelegenheit geben, mit einigem Abstand und der Beruhigung des heißen Blutes, nun noch einmal 
darüber nachzudenken, ob Ihr wirklich möchtet, dass ich den Brief an den ehrenwerten Richter weiterleite?

Und der Herr sprach: So hütet Eure Zungen und beweist Eure Demut. Denn sie ist eine der acht Tugenden.
Der Erzengel Noaphiel lehrt uns, unseren Hochmut abzulegen und voller Demut zu sein.
Beleidigungen prallen an uns ab, aber Beleidigung gegen den Glauben und gegen den Herrn ist Ketzerei.

Und so verbleibe ich mit den besten Wünschen, in der frohen Erwartung Eurer Nachricht, mit dem Segen des Herrn

gez.
Sloan Vildaban Levi
Diplomatin des Königreiches
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Ba'thal
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Re: EIn Schreiben an die Justiz von Silberburg

Beitrag von Ba'thal »

Aufmerksam las er die Antwort. Lang war sie. Unnötig lang. Ein prägnanter, kurzer Schreibstil fehlte der Diplomatin, eindeutig. Ob es Taktik war, damit der Leser gelangweilt aufhörte? Vielleicht. Es wäre eine interessante Vorgehensweise.
Unter den vielen Worten fand er für sich folgendes heraus:
1. Nur Richter. Er war einst ein Richter, aber er vermutete aus irgendeinem Grund, dass er nicht zu den legitimen Richtern des Königreichs zählte.
2. Demut? Selbst wenn er die Wahrheit bog, soweit er konnte, konnte er sich sicherlich nicht gerade als demütiges Wesen beschreiben. Wieso auch?
3. Wieso sollten falsch verstandene Worte sein Problem sein? Es war das Problem der Truchsess, nicht seins. Sie konnte es gern behalten.
4. Das Rechssystem der Stadt war den Edain angebracht, es schien primitiv zu sein. Vermutlich deshalb hatte die Truchsess lieber mit Gewalt gedroht. Da brauchte er selbst ja länger.
5. Es schwirrte eine gewisse diplomatische Problematik dabei. Das war ungünstig, er wollte die Politik dem Tarcil en noss Northor überlassen.

Nunja, es wäre unhöflich, ihr nicht zu antworten. In Nordhain suchte er sich den passabelsten Boten heraus, der die Nachricht überbringen sollte.
Suilad,

in aller Demut solltet Ihr meine Bitte vernehmen, Euch mir gegenüber kürzer zu fassen. Hannon le.
In Anbetracht der wie auch immer gearteten Verdienste der Truchsess um die Edhil schlage ich ein Gespräch vor, um die Angelegenheit zu klären. Vielleicht kann ich den Tarcil en noss Northor überzeugen, mich zu begleiten, damit sich keine politischen Probleme daraus ergeben, denn ich habe kein Interesse an der Politik zwischen den Völkern.
Möglicherweise sehe ich dann vom Weiterverfolgen meines Vorhabens ab.

Ba'thal
Orchaldor en caledhil
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Sloan
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Re: EIn Schreiben an die Justiz von Silberburg

Beitrag von Sloan »

Ein amüsiertes Schmunzeln ermächtigte sich des Gesichts der Diplomatin bei der Lektüre des Briefes.
Er wollte es kurz, er würde es kurz bekommen.

 
Bild

                                                                                                                Silberburg, 27. Tag des dritten Monds, im Jahre des Herrn 78

 
Der Herr segne Euch, werter Herr Ba'thal,
um Euer Nervenkostüm nicht länger zu strapazieren, schlage ich den 31. diesen Mondes, zur 19. Stunde, im Kronratsbüro,
für ein klärendes Gespräch vor.
Die Eure Begleitung durch den Tarcil ist herzlich willkommen. Mich selbst wird vermutlich der Rekrut Rykkard begleiten.

Ich verbleibe mit den besten Wünschen nach Wohlbefinden und verbleibe

gez.
Sloan Vildaban Levi
Diplomatin des Königreiches



 
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