Seite 1 von 1
Ein Botenjunge sucht nach Neera
Verfasst: 05 Apr 2023, 01:05
von Eleonore
so er sie findet, wird er ihr die Nachricht überbringen, dass die Beutel von Eleonore fertig sind und sie sich am Markteingang von Ansilon treffen können. Er wird abwarten, ob er eine Antwort überbringen soll und sich dann wieder auf den Weg machen.
Re: Ein Botenjunge sucht nach Neera
Verfasst: 10 Apr 2023, 19:49
von Neera
„Mist, verflucht...“ entfährt es der jungen Frau, als sie wieder einmal über einen im Laub verborgenen Stein stolpert. Der Korb an ihrem Arm schwankt bedenklich und beinahe wären einige der Pilze und Wurzeln, mit denen er gut gefüllt ist, zu Boden gefallen. „Es reicht, ich muss zurück“, murmelt Neera in sich hinein, als sie die endlos langen Schatten bemerkt, welche die tief stehende Sonne zeichnet. Nur wenige Schritte sind es bis zu der Straße, die zurück nach Silberburg führt.
Als Neera aus dem Wäldchen stolpert und direkt in die Sonne blinzelt, welche ihre letzten Strahlen über den Horizont schickt, erkennt sie erschrocken, wie weit sie nach Westen geraten ist. Zu spät, der Weg nach Silberburg ist zu weit, doch erkennt Neera nicht weit entfernt die Türme Ansilons. Ob sie nur für eine Nacht noch einmal in diese Stadt zurückkehren soll? Neera schluckt schwer und macht sich zögerlich auf den Weg.
Die Torwachen schicken sich gerade an, das Stadttor zu schließen. Neera zeigt den gut gefüllten Korb, gibt sich als Händlerin zu erkennen und darf passieren. Mit einem unbehaglichen Gefühl im Bauch steuert sie ohne Umweg die Taverne an, in der sie vor einiger Zeit schon einmal übernachtet hatte. Sie würde ihre Pilze und Wurzeln einfach dort anbieten.
Neera will gerade die Tür zur Taverne öffnen, als ein junger Bursche fast in sie hineinrennt. „Heda, Ihr da! Wartet!“ schreit er sie an. Erschrocken lässt Neera ihren Korb fallen und hebt abwehrend ihre Hände. „Was...was denn...?“ „Ihr seht genau aus wie jemand, den ich suche. Und das schon seit Tagen. Sauer verdientes Botengeld.“, murrt der Junge. „Seid Ihr Neera?“, erkundigt er sich, und als der Bote das Misstrauen in Neeras Blick erkennt, setzt er hinzu: „Eleonore schickt mich.“ „Eleonore?“ Ein Lächeln erhellt das Gesicht der jungen Frau, schließlich nickt sie zögerlich. „Ah, endlich, das wurde auch Zeit. Ich soll Euch ausrichten, dass Eure Beutel fertig sind. Und Eure Antwort Eleonore übermitteln.“ Der Bursche wippt ungeduldig mit dem Fuß. „Ich... ja, ach ja, die Beutel. Genau. Ich werde... ich werde am Abend des 11. dieses Mondes und die beiden darauffolgenden Abende zur 21. Stunde am Eingang des Marktes zu Ansilon warten. Werdet Ihr das ausrichten?“, bittet Neera schließlich. Der Junge nickt und starrt Neera an, offensichtlich auf etwas wartend. Seufzend steckt die junge Frau ihm einige Silbermünzen zu, woraufhin der Bote blitzschnell verschwindet. Neera schüttelt den Kopf, ehe sie ächzend in die Knie geht, um die Pilze und Wurzeln aufzusammeln, die rundherum verstreut liegen.