Tabula rasa

Rollenspielforum für Fraktionsübergreifende Korrespondenz.
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Sorsha von S.
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Tabula rasa

Beitrag von Sorsha von S. »

Die Tage schritten voran, ihre Leibesfülle war mittlerweile kaum mehr zu ertragen und ihre Gedanken kreisten ständig um das, was sie den nächsten letzten Tagen wohl erwarten möge.
Es waren jetzt einige Tage vergangen seit sie Soryia den Brief hatte zustellen lassen und immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie auf ihrer Veranda Ausschau hielt doch kam sie weder selbst, noch eine Antwort, so gab sie es irgendwann auf und ihre  Stimmung wurde düster, was aber wohl der Ungewissheit und der Besorgnis geschuldet war, die immer mehr Besitz von ihr ergriff.
Sie vertraute voll und ganz auf die dunkle Mutter, doch wer weiß, vielleicht hatte sie durch das Erfüllen der Aufgabe ihren Zweck erfüllt.

Es war an der Zeit, Dinge ins Reine zu bringen deshalb ließ sie sich an ihren Schreibtisch nieder und griff zur Feder.....

 
Hochgeschätzter Mentor,
die letzten Wochen reflektierend komme ich nicht umhin dir diese Zeilen zu schreiben,
da ich nicht sicher bin, ob es mir noch einmal persönlich vergönnt sein wird, mich bei dir zu entschuldigen.

In meiner Zeit beim Bund durfte ich so viel von Dir und auch Davion lernen, ihr habt mich gefordert, aber auch gefördert, deshalb sei gewiss, der Umstand, deinen Zorn auf mich gezogen zu haben, lastet schwer auf mir.

Die Entscheidung diese Aufgabe angenommen zu haben bereue ich dennoch nicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, das Davion mit seiner Befürchtung recht haben könnte,
immer konkreter zu werden scheint.

Manchmal ist es notwendig seinen Verstand hinten an zu stellen und sein Herz entscheiden zu lassen, vielleicht, auch wenn du es jetzt nicht für möglich hälst, mag das Schicksal dich auch eines Tages einmal in eine solche Situation bringen, deshalb urteile nicht zu hart über mich.

Auch wenn es in deinen Augen den Anschein erweckt, ich hätte alle Ideale der Magokratie mit Füßen getreten, mir lag nichts ferner.
 

In immerwährender  Dankbarkeit
gez. Sorsha
Nachdem sie geeendet hatte, wurde das Pergament feinsäuberlich zusammengerollt, nach einem Boten geschickt, mit der Anweisung, den Brief dem Sturmrufer nur persönlich zu überbringen....
Sorsha von Schwarzenfels
-Reichsverwalterin-



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Balthasar
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Re: Tabula rasa

Beitrag von Balthasar »

*Ein Brief wird an Sorsha zurück entsandt. Es trägt das rote Wachssiegel des Bundes, und wenn man es bricht und das Pergament ausrollt, kann man folgendes darauf lesen:*

Alwanzessar es Tarhuil, Sorsha.

Deine Zeilen haben mich erreicht und, ob deiner zurückliegenden Mitgliedschaft im Bund, will ich dir keine Antwort schuldig bleiben.

Du weißt selbst wie unsere Geschichte geschrieben steht. Der Ysam enis Alwanzessar wurde von einer Hand voll Magiern gegründet, welche, jeder zu seinem Teil, in der Vergangenheit seines Lebens auf eine bestimmte Art gehetzt, gejagt oder zu Dienstleistern der Gesellschaft ernedrigt wurden.. und das nur weil viele simple Geister das Verachten, was sie den wenigen außergewöhnlichen neiden. Magie. Unser Symbol diente daher schon in seiner Geburtsstunde dem Streben.. zu dem was wir in der Vergangenheit erlebten.. gegensätzliche Verhältnisse zu schaffen und auch der Proklamation, dass Magier als das angesehen werden, was sie tatsächlich sind. Die tieferen Einblicke in das Arkane Gefüge, die Fähigkeit Magie zu wirken, die Fähigkeit Reisende zwischen verschiedenen Ebenen und Welten zu sein.. machte uns schon immer zu etwas höherem. Unsere Gedanken kreisen in Sphären, für welche normale Menschen kaum den Geiste haben sie überhaupt zu erfassen.

Das Streben nach den magokratischen Prinzipien und ihren gesellschaftlichen Strukturen kann daher nur als natürlicher Wunsch verstanden werden.

Dich nahmen wir in unsere Mitte auf, weil wir dachten du teilst diesen Wunsch mit uns und willst als ebenfalls einsame Seele einer überzeugten Magokratin an der Seite von Gleichgesinnten streben. Möglicherweise war das eine Zeit lang so. Doch, nachdem du sogleich deine Mitgliedschaft im Bund aufgegeben hast, als du dich mir das erste Mal mit diesem 'Vorhaben' anvertraut hast, zeigt.. das dein Wunsch sich geändert hat.

Ich gebe dir recht. Ich habe in den vergangenen Jahren und Monden immer auch ein Auge auf deine magische Ausbildung gehabt. Den Geiste eines Mitmagiers zu fordern auf das es ihn weiter bringt.. ist nunmal unser Brauch, oder nicht? Ich habe mich oft für dein vorankommen eingesetzt und dich mit meinem Schutz versehen, dein Schicksal geteilt, hätte dir gar Obdach im eigenen Heim gewährt, wenn der Feind deines verbrannt hätte. Doch du hast mir dein Abzeichen in die Hand gelegt als wäre es...nichts... und du weißt wie ich dazu stehe. Wenn du Vergebung suchst.. wirst du sie von mir nicht erhalten. Du hast mich verraten.. denn dein Handeln fühlte sich wie ein Dolchstoß an. Denn all die von dir hoch gelobte Zeit und erfahrenen Lektionen von Davion, mir oder den anderen.. konnten deine Interpretation meiner harschen Worte zu deiner Entscheidung als Mutter-Gefäß der Dienerschaft zu fungieren.. wohl nicht aufwiegen, mh?

Nun hast du geschworen einem Gott zu dienen, der blinde Folgschaft von dir verlangen wird. Es steht freilich im Gegensatz... zu den Denkweisen der unseren. Du weißt, das wir es bevorzugen uns von Glaubensdogmen, ob nun Geißeln oder Tugenden, nicht in unserer Entscheidungsfindung oder Meinungsbildung einschränken zu lassen. Ich will dir deinen Glauben jedoch nicht ankreiden. Was mich betrifft steht es dir frei dich zu entscheiden. Doch du hast erst vor ein paar Monden zu diesem Glauben gefunden und gibst nun kurze Zeit später schon bereitwillig deinen wortwörtlichen Leib als Frau für die Pläne der Dienerschaft hin, kaum hast du die Entscheidung getroffen diesem Glauben zu folgen. Ein unheiliges Kind sollst du für sie austragen, ein Kind.. das im Namen des Glaubens an Asmodan - den Namenlosen, großes vollbringen soll. Eine beachtliche Entwicklung...

Ich aktzeptiere deine Entscheidung. Mehr jedoch nicht - sind unsere Pfade doch von nun an deutlich andere.

Balthasar, Tralthasarszohn
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Sorsha von S.
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Varrak

Beitrag von Sorsha von S. »

Das erste, was sie sich zugestand, nachdem sie wieder in der Lage ohne Schmerzen zu sitzen, war ein Ausritt. Cecilias Blut hatte Wunder bewirkt, mussten sich  ihre Selbstheilungskräfte nach dem Herunterfahren erst wieder regenerieren. 
Ihr war bewusst, dass die Gefahr für das Kind gebannt war, als es in die Obhut der Winde überging, für sie könnte es noch ungeahnte Konsequenzen mit sich bringen, war sie doch in den Fokus dieser beiden Ketzer geraten. Sie ließ sich treiben und so führte sie der Zufall auch an ihrem alten Zuhause  vorbei. Kurz überkam sie das Bedürfnis anzuklopfen und ihnen von dem Geschehenen zu berichten, doch besann sie sich eines Besseren. Alles zu seiner Zeit, ...nach ihrer Rückkehr nach Hause  vollendete sie den Brief, den sie noch während sie Ihn in sich trug angefangen hatte, bat Reyna den Brief persönlich bei Varrak Lathos in der Ventonari-Villa abzugeben.
Ein weiteres Mosaiksteinchen im Großen Ganzen....

Sollte Varrak gewillt sein nach dem Erhalt den Brief zu öffnen, werden ihn folgende Zeilen erreichen....



 
Der dunklen Mutter zum Gruße Varrak,
 
diese Zeilen schreibe ich an dich, da ich glaube, dass du am ehesten, Dinge neutral und
wertfrei betrachten kannst, während Tidus mich bis heute ignoriert,
vermutlich würde er den Brief ungelesen ins Feuer seines Kamins werfen.
Ich hoffe dies gilt nicht auch für dich und du machst dir die Mühe meine Zeilen
bis zum Ende zu lesen.
 
Ich werde mich nicht entschuldigen, euch den Rücken gekehrt zu haben,
es gab keinen anderen Weg, mich weiterzuentwickeln, doch hoffe ich inständig,
das ihr es eines Tages verstehen werdet.
Du hast mir immer vorgeworfen zu emotional zu sein, das Gegenteil hätte
ich dir vorwerfen können, habe es aber nie getan. Auch wenn unsere Art abseits der Dinge steht,
sind wir dennoch mittendrin, durch unsere Entscheidungen und unseren Beitrag,
können wir Einfluss nehmen auf die Belange der Sterblichen.

Um dies wirklich tun zu können, ist es manchmal notwendig sich in sie hineinzuversetzen
und dies gelingt nur dann, wenn wir in der Lage sind Gefühle und die daraus
resultierenden Handlungen richtig zu deuten und nachvollziehen zu können.
Also verschließe dich nicht komplett davor, es nimmt dir die Möglichkeit deinen Horizont
zu erweitern.
 
Es gibt Dinge, die ich gerne mit dir an einem neutralen Ort besprechen möchte.
Falls du mir ein Gespräch gewährst, so lasse mir einen Termin zukommen,
die Wahl des Ortes überlasse ich dir ebenfalls.

Möge die dunkle Mutter über deine Wege wachen
gez. Sorsha
Sorsha von Schwarzenfels
-Reichsverwalterin-



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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Tabula rasa

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

..reglos saß der Ventonari Ahn einige Zeit am Kopf der großen Tafel in der Audienzhalle des Anwesens. Vor ihm lag ein einzelnes Stück Pergament, sowie Federkiel und Tinte. Sein Blick wirkte fern und in die umliegenden Schatten gerichtet, das Spiel der wenigen Kerzenflammen, warf sich drehende und windene Schatten an die umliegenden Wände. Der klagend, wirkende Ruf einer Eule drang an seine empfindlichen Sinne und riß ihn aus den Gedanken. Mit einer knappen Handbewegung tunkte er den Federkiel in das kleine Fässchen und schrieb. Danach streute er etwas Sand über die noch stellenweise Feuchte der Zeilen und faltete das Dokument. Eine einfache Sieglung folgte. Die Zustellung erfolgte mittels eine blonden, hinkenden jungen Mannes, der leicht ungeschickt wirkte. Seine Kleidung deutete auf eine einfache Lebensweise hin, sein weiteres Verhalten eher neugierig aber höflich. Er nutzte einfach Worte, sollte dieser angesprochen werden und mag das Dokument unter Sorshas Türschwelle durchschieben oder in den Postkasten legen, was in diesem Moment angebrachter erscheint und möglich ist. Ein weiteres, auffälliges Merkmal mag sein zeitweise Lispeln sein,wenn er längere Sätze formuliert, als er eine der Nalverother Wachen nach Lady Schwarzfels Bleibe fragt. Folgendes ist zu lesen, wenn das Siegel gebrochen wird, ein Absender ist nicht von außen zu sehen.

 Sorsha,
  
 Du überschätzt den Stellwert einer solchen Geeste, zumal sie weder gefordert oder gar erbeten wurde. Diese Situation hätte gänzlich vermieden werden können, darüber besteht keinerlei Disskussionsbedarf. Paradoxerweise scheint es hinsichtlich der Gesprächsbereitschaft gerade meine, mir innewohnende Eigenart zu sein, welche Dich glauben lässt, das ich gänzlich andere Schlüsse aus Deinem Verhalten ziehen würde. Paradox deshalb, weil Du mir ebend rätst, jene Haltung zu überdenken. Spare Dir hinsichtlich dessen den Atem, um derlei zu formulieren. Es ist weder sinnvoll noch zielführend sondern lässt mich eher überdenken, ob diese Antwort tatsächlich in einem nutzbaren Verhältniss steht.
  
 Die erwähnte Selbstentfaltung, erachte ich zwar durchaus als notwendig, doch in Deinem gehandelten Rahmen beinhaltet diese Schäden, die weder notwendig noch letztlich förderlich sind. Ich entsinne mich sehr genau Situationen, in denen Deine Existenz nur noch am seidenden Faden hing und nur Loyalität das war, was die komplette Auftrennung dieses Fadens verhinderte. Wissen wurde vermittelt, Zeit verbracht mit der Vorbereitung auf die Herausforderungen dieser Welt. Doch auch dieser Umstand, wie auch viele andere konnte nicht dazu führen, das genau jene bestärkt wurde. Das nur am Rande, unser aller Erinnerungen reichen weit genug zurück, um die erfolgten Konsequenzen klar zu untermauern.
  
 Die Gerüchte und Informationen, welche uns zugetragen wurden, waren durchaus nützlich doch bestätigten diese im selben Maß auch Kalkulationen. Wären in der Vergangenheit, erklärende Worte erfolgt im Zeichen des Vertrauens und ebend besagter Loyalität, hätte all dies vermieden werden können. Doch Du hast Deinen Weg deutlich gewählt und damit letztlich das schwerwiegendste Verhaltensmuster bestätigt. Deine Loyalität endet dort, wo Deine ganz eigene persönliche „Entfaltung“ sowie ein gewisses, übersteigertes Bühnenbedürfnis beginnt. Dabei zweifle ich nicht einmal an Deinem Glauben, Deine Anwesenheit in der roten Stadt besitzt also dahingehend durchaus noch einen gewissen Wert. Obgleich ich davon ausgehe, das auch Deine derzeitige Umgebung früher oder später Anstoss an gewissen Verhaltensmustern legt, doch liegen weitere Überlegungen dessen, nicht in meinem Interesse.
  
 Tatsächlich hast Du allerdings mit einer Annahme recht, ich erachte die gesamte Situation aus nur einer Haltung heraus. Diese hat mit unangebrachten Emotionen oder albernen Vermutungen nichts zu tun, doch wisse darum, das dies nicht alle so sehen. Ich empfehle Dir also, irgendwelche unangekündigten Besuchte zu unterlassen, weder sind diese erwünscht noch werden sie tollerriert. Du hast Deine Umgebung klar gewählt, entfalte Dich also weiter dort und generriere so einen gewissen Nutzen.
 In Gedenken an vergangene Zeiten, mag ich Dir allerdings noch mitgeben, das Tidus offenkundig noch stärker der alten Zeiten gedenkt, als ich es tue. Seine Bindung zu Dir scheint erstaunlicherweise trotz allem Geschehnissen, noch vorhanden. Du kennst ihn, daher sollte es keinerlei Überraschung sein. Sein Gehöhr ist offen und er scheint begierig um jede Neuigkeit von Dir, schlußendlich soviel dazu.
  
 Möge unser aller Herrin stets präsent sein
 Varrak
  

 
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Sorsha von S.
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Re: Tabula rasa

Beitrag von Sorsha von S. »

Als sie den Brief das zweite Mal durchgelesen hatte, lies sie ihn sinken und ein kaltes Lächeln bildete sich auf ihren filigranen Zügen. Sie hatte die Hand ausgestreckt, im Grunde war keine andere Reaktion von Varrak zu erwarten gewesen…. nun, wenn er dies nicht annehmen wollte und es vorzog weiter in der Bedeutungslosigkeit zu existieren, dann sollte es wohl so sein.

Wieder einmal war seine Selbstherrlichkeit nicht zu übertreffen und er maß sich Dinge an, die ihm nicht zustanden. Seis drum, es zeigte ihr einmal mehr, dass es richtig war, sich aus dieser Umklammerung befreit zu haben und er in seinem Wahn, der Einzige zu sein, der sich der Bedeutung allen Seins bewusst war, weiter suhlen konnte, es spielte zukünftig keine Rolle mehr für sie.

Die letzten Tage hatte sie genügend Zeit mit Nachdenken zugebracht und seit den Gesprächen mit Cecilia und später Nighean wusste sie, welchen Weg sie einschlagen würde,… sie stand in Lilliths Gunst, sie gehörte zu einer der Wenigen, denen es erlaubt war, ihr Antlitz zu erblicken, sie hatte dem Sprenger der Ketten des Dunklen Vaters den Weg ins Diesseits geebnet, ohne auf ihr persönliches Wohl bedacht, sondern das große Ganze im Auge habend, ...die Winde kannten die Wahrheit …. alles andere war belanglos…
Sorsha von Schwarzenfels
-Reichsverwalterin-



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