Ein Brief für Mirja

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Dirion
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Ein Brief für Mirja

Beitrag von Dirion »

*Ein Bote macht sich auf, um Mirja ein Schreiben zukommen zu lassen.*
  
 
Werte Mirja,
 
ich hoffe dass es deiner Familie und dir soweit gut geht.
 
Mit bestürzen vernahm ich, was sich in Nordhain zugetragen hatte beim Wonnefest und war einen Tag später selbst anwesend, als der Schrecken weiter ging.
Das was uns noch bevor steht, ist schwer einzuschätzen und wir sollten auf wirklich alles gefaßt sein, damit wir in den dunkelsten Stunden nicht wie das Kaninchen vor der Schlange stehen. Gelähmt vor Angst und nicht wissen, wie wir handeln müssen. Daher möchte ich dich bitten, dich nach Silberburg zu begeben, um Knappe Aleos, stellvertretener Vasall Silberburgs und bis auf weiteres in den Führungsstab des Ordens beordert, und damit zur Zeit mit zuständig für die Belange des Ordens mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wie es deiner Funktion als Beraterin des Ordens geziehmt. Er ist zwar noch jung an Jahren, doch trägt er das herz am rechten Fleck und ist dem Stand eines einfachen Knappen längst entwachsen. Nimm am besten eure Kinder und Pandor mit. Es gibt zwar das Angebot und den Plan die Nordhainer nach Winterberg zu evakuieren, doch dies wird nur eine Übergangslösung sein können, welche sich aufgrund der Entfernung ergibt. Ich mache mir da keine falschen Hoffnungen. Winterberg ist und bleibt durch seine reichhaltigen Stollen die Rüstkammer dieser Lande und der Feind wird uns sicherlich nicht ewig darauf Zugriff gewähren. Daher gehe ich davon aus, dass bevor Silberburg selbst das Ziel der Legion wird, Winterberg längst gefallen sein wird. Dies sollten eure Kinder dann nicht auch noch miterleben müssen. Düster sind die Zeiten und es muss besonnen vorgegangen werden, um jene zu schützen und vor den Schlimmsten zu bewahren, die wir lieben.
Auch wenn ich selber Knappe Aleos meine Hilfe und Unterstützung anbot, welche er auch bereits in Anspruch genommen hat, kann auch ich nicht alles vorhersehen und je mehr Unterstützung ihn widerfahren wird, um so besser werden wir uns später auch behaupten können. Selbst als ich ihn zusicherte, stets für ihn mit da zu sein, gleich wohl was in der Zukunft sich ereignet und kommen mag, kann ich selber auch nicht wissen, wann sich mein Schicksal erfüllen wird.
 
Ich hoffe, dass du meiner Bitte nachkommen wirst und ihr, du und deine Lieben, möglichst lange in Sicherheit sein werdet.
 
Eine Antwort brauchst du mir nicht zu schreiben. Ich vertraue darauf, dass du dich für die beste Entscheidung treffen wirst. Wegen eines Treffens, werde ich dich gesondert anschreiben und verbleibe für erste mitbesten Wünschen für dich und deiner Familie im kameradschaftlichen Gruß
 
 
*schwungvoll unterschrieben*
Dirion
 
 
Zuletzt geändert von Dirion am 04 Jun 2023, 06:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: Ein Brief für Mirja

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Meinen Gruß Dirion,

uns geht es trotz der Umstände so weit gut. Die größere Schwierigkeit ist eigentlich die neugierigen Kindernasen von den Katastrophen fernzuhalten.
Ansonsten waren sowohl Pan als auch ich nur mäßig überrascht. Irgendwie war uns klar, dass das Chaos zurückkehren wird. Aber derzeit ist die Familie noch sicher.

Du schriebst zwar, dass eine Antwort nicht notwendig ist, allerdings muss ich bezüglich deiner weiteren Bitte nun jedoch weiter ausholen, da wir lange nicht gesprochen haben. Was mich und den Ritterorden betrifft gibt des meinerseits entsprechend andere Pläne und Änderungen, denn ich werde nun endgültig aus den Reihen austreten. Ich hatte es bereits vor zwei Wochen vor, an diesem Abend erfuhr ich, dass Fenria verreist ist, weshalb ich ihr einen entsprechenden Brief hinterließ. Sloan und Noa wissen ebenfalls davon, wurden von mir jedoch um Stillschweigen gebeten. Eigentlich wollte ich auch an diesem Abend alle Formalien (Löschung meines Namens vom Soldplan, Abgabe aller Schlüssel und so weiter) entsprechend mit Sloan abschließen, allerdings kam dann ein Notfall mit den Kindern dazwischen, so dass ich dies alles noch erledigen muss.

Da ich von Sloan erfahren habe, dass du und sie derzeit keinen guten Draht habt möchte ich nochmal zur Wiederholung betonen: Ich habe sie und Noa angewiesen, niemanden außer Fenria darüber zu unterrichten. Das hat verschiedene Gründe, einer davon ist, dass ich ehrlich gesagt wenig Lust auf noch mehr traurige Augen habe und noch weniger auf Versuche, mich zu halten. Die Entscheidung fiel mir ohnehin nicht leicht und sei dir gewiss, die Aktuelle Situation macht es nicht leichter. Allerdings haben mir die letzten Jahre gezeigt, dass meine Prioritäten inzwischen anders liegen und mein Weg mich schon vor langer Zeit vom Orden weggeführt hat.

Natürlich liegt mir noch immer das Wohl der Menschen am Herzen, aber meine Kapazität der Aufopferung ist verbraucht, diese Tugend kann und will ich nicht mehr ausfüllen.

Gewiss kann man mich weiterhin gern um Rat fragen, wenn man ihn wünscht. Dann bin ich da und gebe ihn auch und wenn es nötig ist, soll auch mein Schwert und mein Bogen für die richtige Seite kämpfen. Dasselbe gilt auch für Pan. Niemand soll derzeit alleine stehen und wo Unterstützung notwendig ist, soll sie auch möglichst gewährt werden. Allerdings sehe ich meine Pflichten nicht mehr als Beraterin, auch nicht als Unteroffizier a.D. oder ehemalige Großmeisterin. Ab sofort bin ich nur noch Mirja Vildaban. So Aleos also Fragen oder Sorgen hat, so habe ich ein offenes Ohr für ihn. Aber der erste Schritt wäre, dass er selbst um Hilfe bittet. Das mussten wir alle lernen.

Viele Grüße und mögen die Waldgeister stets über dich Wachen
Mirja


 
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Dirion
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Re: Ein Brief für Mirja

Beitrag von Dirion »

*Kurze Zeit darauf wird Mirja ein Antwortschreiben von einen Boten übereicht.*
 
Liebe Mirja,

mit bedauern las ich deinen Entschluss, dich endgültig vom Orden zu lösen, doch kann ich es gut nachvollziehen. Am wichtigsten sind nun ein mal jene, welche in unseren Herzen sind und dies ist zu meist die eigene Familie. Dies ist deine eigene Entscheidung und hat somit auch keinerlei Bezug auf irgendwelche internen Belange des Ordens. Du brauchst dir daher keine Sorgen zu machen, dass ich es Noa oder Sloan übel nehmen werde, dass sie dir gegenüber, in einer privaten Angelegenheit ihr Wort und Stillschweigen hielten. Ja es gibt da wohl, gewisse Spannungen, so möchte ich es mal ausdrücken. Ich bewundere das Engagement der jungen Knappin, ihren Diensteifer, doch oftmals schießt sie damit übers Ziel hinaus, ohne es zu merken und stößt damit andere vor den Kopf. Damit macht sie es sich leider unnötig deutlich schwerer im Orden und mit ein wenig mehr Demut und Zurückhaltung, wäre sie sicherlich bereits eine Schwertschwester geworden. Ich hatte von Anfang an so gewisse Bedenken, ob es ihr gelingen wird, den Spagat zwischen ihren Amt als Diplomatin und Ordensmitglied zu meistern. Mal schafft sie es, mal eben weniger. Nichts desto trotz gehört sie in die Gemeinschaft und muss lernen sich auch mal unterordnen zu können, was ihr auch mehr und mehr gelingt. Daher habe ich keine Zweifel, dass auch sie ihren Weg im Orden meistern und voran kommen wird. Es ist da oftmals wohl wie mit Kindern, da muss man eben auch mal schimpfen und kann nicht immer ein Auge zudrücken, damit eine unschöne Situation deutlich aufzeigt, dass etwas ganz und gar nicht zufriedenstellend verlief und es sozusagen Lehrgeld gibt. Das kennst du sicherlich auch noch aus deiner Zeit als Großmeisterin.
Nichts desto trotz, solltest du und Pandor euch meinen Rat durch den Kopf gehen lassen, ob ihr nicht sicherer in Silberburg aufgehoben seid. Vielleicht könnt ihr in Thamions Stadthaus unter kommen, da er ja oft auf Reisen ist und es weniger nutzt.

Ich hoffe dass von den ganzen Schrecken, mit denen wir zu rechnen haben, eure Kinder so wenig wie möglichst mitbekommen werden und ihr alle heil das überstehen werdet, was auf uns zukommen mag.
Mit freundschaftlichen Gruß

*schwungvoll unterschrieben*

Dirion
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