Verwitterte Botschaft an Davind von den Handwerkern

[Morloch]

Eines grauen Abends sucht von Neuem ein Rudel Reitwölfe, unter der gewohnten Traglast ihrer 'Herren', nach Fährten des Feindes auf den drachenfeuerversengten Zuwegen nach Nordhain. Einer der Späher bläst nach einiger Zeit in ein gerade noch zweckdienliches Orkhorn, das seinen Hall matt ans umliegende Land abgibt. Es könnte bedrohlich klingen - insbesondere dann, wenn man keinen Grund vermutet, der die Orks nördlich der Ebene verschlägt. Kurz darauf, jedoch, wird sich ein höchstens mittelmäßig stabiles Portal in Nordhain öffnen und ein Schamane seine kralligen Zehen hinaus auf den Grasboden tasten. Der Fixpunkt dieser Magie, gekonnt oder laienhaft, war das Gildenhaus des Bundes der Handwerker.

Morloch hatte sich zunächst durch den Klang des Orkhorns versichern lassen, dass sein plötzlicher Aufenthalt, heute Nacht, frei von unliebsamer Begegnung bleiben dürfte. Er wog sich beinahe in Gewissheit, dass der Ursprung des Hornklangs die Aufmerksamkeit Reisender von seinen eigenen Machenschaften weglenken würde. Dennoch vergewisserte er sich seines Umfelds auf seine Weise: indem er allmählich den Kopf durch das Portal streckte und die Augen hinter der roten Knochenfratze von ganz links nach ganz rechts seine Peripherie abwägten. Der Ork schiebt ein verwittertes Schriftstück unter der Eingangstür des Anwesens des Handwerkerbundes hindurch, wo es vermeintlich wirtlicheren Umständen ausgesetzt sein mag, als zuletzt in seinem Besitz - und unter seiner 'Feder'.

 

Holzkloppa
Eisenhaua
Davirnd~~

Dein' Fratze wird erwartet....
Schick Botschaft wann da Tryl'hi soll'n verzichten auf Ausweiden von Streunermensch'n bei da Wolfsschluchten.
Viel zu machen.. viel zu redn...

Bring den fetten Kerl
Rig! Rig!

 

Wie der Ork nach Nordhain kam, demanifestierte das wabernde Portal ihn wieder aus dem Hier - und er betrat die gewohnteren Gefilde des Orkforts hinter den Wolfsschluchten, inmitten der Knochenhauerberge. Die Nachricht, wohl eine Art Einladung, wartete..

[Davind]

Tage war er unterwegs, grübelnd und nach Lösungen suchend. Spät in der Nacht kam er jeden Tag zurück, wenn er sich sicher sein konnte, dass er keinem über den Weg läuft. Morgens Stunden bevor der Hahn krähte, machte er sich wieder auf den Weg in die Wälder.

So kam er auch in dieser Nacht ins Handwerkerhaus und fand die Nachricht vor. Mehrere Male las er die Worte und nickte immer wieder beim lesen. Nun war die Zeit gekommen, dass er den Preis zahlte für den Schutz der Handwerker. So nahm er ein Stück Papier und notierte dann einen Termin.

Ich schlage den 6ten Tag diesen Wochenlaufes zur 8ten Stunde nach dem Mittagsläuten vor. Wenn ihr damit einverstanden seid, schickt einen Boten und ich werde da sein und eine Begleitung mitbringen.

Er rollte das Stück Papier zusammen und machte sich auch schon wieder auf dem Weg in die Nacht, vorbei an der Wolfsschlucht, die Nachricht dort deponierend und ging dann seiner Wege.