Ein Schreiben an die Bundmagier

[Sejin]

Barchmon Bundmagier,

trotz einiger Unsicherheit in den letzten Tagen will ich euch, im Namen der Dienerschaft des Namenlosen, unsere Unterstützung zusichern.
Der Feind vor euren Toren bedroht nicht nur die Bürger Ansilons oder die Bundmagier. Er bedroht uns alle.
Wir werden an eurer Seite stehen und mit euch kämpfen, sofern ihr es zulasst.

Für Eitelkeiten soll  in diesem Kampf keinen Platz sein. Wir wollen vermeiden, dass Ziron und seine Armee neue Rekruten sammeln. Wir wollen uns ihm entgegenstellen und sein Tun nicht zulassen.

Korrespondenz zu diesem Thema soll über mich erfolgen. 

Sejin, Priester des Namenlosen.

[Balthasar]

Ein Schreiben wird an Sejin zurück entsandt.

Alwanzessar es Tarhuil, Priester Sejin

Wir empfangen euer Schreiben mit guten Vorsätzen und danken euch für die erneute Bestätigung eurer Bande im Kampfe Zirons. Wisset das wir sie erwidern werden. Das gemeinsame Vorgehen gegen den Erzlich hat auch für den Magierbund augenblicklich, nebst den zerstörten Leylinien und seinen Folgen, höchste Priorität. Viele der euren waren selbst dabei: An der Meteomachina schwor er uns alle zu vernichten und uns in dessen Folge zu seinen untoten Dienern zu machen. Laut den Informationen, welche uns der Nordwind Astarot zugänglich gemacht hat, wussten wir bereits im Vorfeld davon, dass der Lich vor hatte in den, von Ansilon aus, westlichen Sumpfgebieten mit einer Armee anzulanden und zunächst gegen das Herzstück des magokratischen Reiches, Ansilon, sowie gegen Sold'Orb vorzugehen. Ersteres ist, wie ihr sicher schon erfahren konntet, bereits geschehen. Seine Truppen stehen im Sumpf, welches der Erzlich zu einem giftigen Moor umgewandelt hat und was es uns erschwert sie von dort zu vertreiben.

Dennoch bereiten wir uns unbeirrt auf Geplänkel sowie eine große Schlacht rund um Ansilon vor und sind bereits in vielen Dingen durchaus weit fortgeschritten. Ich bitte die euren darum, die Patrouillen in die nähe der Sumpfgebiete zu begleiten und sich Wachdienste auf den Stadtmauern mit unseren Milizionären und Bundmagiern zu teilen. Eure Mannen sollen für diese Zeit von unseren Rationen mit versorgt werden, ebenso volles Rüst - und Waffenrecht auch innerhalb der Stadt erhalten und wir geloben, Seite an Seite mit den euren zu stehen und das selbe Schicksal zu teilen.. ganz gleich ob Sieg oder Niederlage.

Ich möchte in diesen Zeilen allerdings auch nocheinmal auf die Verstimmtheit eingehen, welche in den vergangenen Tagen zwischen den euren und den unseren aufgeschäumt ist.. schlicht.. um alle weiteren Missverständnisse zu vermeiden. Der Magierbund ist und war Teil von einer Allianz bestehend aus dem hiesigen Orkstamm Tryl'hi, dem 1. Haus Filifar in Sold'orb und deren Priesterinnen innerhalb der Arach Tinilith. Auch mit der Dienerschaft teilen wir etwaige Pakte. Die Allianz wurde geschaffen, weil wir uns, wenn auch jeder aus verschiedenen Gründen, die selben Feinde teilen. Eine Art Interessengemeinschaft, dessen Zweck die Dezimierung des gemeinsamen Feindes darstellt.. namentlich: Der Orden der Paladine und all jene, welche mit ihnen im Bunde stehen. Da wir sowohl mit den euren als auch mit den Orks paktierten.. haben wir von beginn an klar verkündet, dass wir uns in dieser Fehde, dessen kern sich um fehlenden Respekt dreht - nicht - einmischen werden. Wir haben bereits wenige Tage nach dem Abend des Hahnenkampfes zum Ausbruch dieses Streites unsere neutrale Position bekräftigt und diesen Konflikt scharf verurteilt, da er uns vor dem Feind schwächen könnte. Und die Zeit bezeugt unsere Weisheit.

Als wir also vor wenigen Tagen entdecken konnten, das der Angriff auf den Wachturm, nachdem wir den Assuan-Krieger aus den Reihen der Orks entfernt hatten, ausschließlich zwischen euch und ihnen erfolgen wird, haben wir uns nicht weiter eingemischt, ganz so wie wir es schon von beginn an angekündigt hatten. Dennoch ernteten wir - einmal mehr - nur Spitzfindigkeiten und Respektlosigkeiten als wir euch danach in den Kellergewölben der Ansilon-Taverne aufsuchten und euch berichten wollten was man am Wachturm noch erfahren konnte. Priester Sa'Deas erste Worte glichen einer Provokation, ebenso wie die Nachfrage der Fürstin nur als Spitzfindigkeit verstanden werden konnte. Andere Anwesende murrten nur oder erwiesen uns nicht einmal den Respekt, sich zu uns zu drehen, während wir Informationen zu eurem Vorteil berichten wollten.

In der Vergangenheit haben wir diese Spitzfindigkeiten zumeist als falsche Höhenflüge abgetan und ihnen keine weitere Beachtung geschenkt, doch ich möchte an dieser Stelle erstmalig eine Warnung aussprechen. Diese Art der Begegnung kann keine Basis sein, auf der man sich mit Respekt begegnet. Ich habe andere Gestalten bereits für weniger gejagt, gefoltert und leiden lassen... in Arten, über welche ihr nicht zu träumen wagt.. und ich bin nicht mehr bereit Respektlosigkeiten der euren mir oder anderen Bundmagiern gegenüber zu dulden. Das schließt Priester Sa'Deas ebenso ein wie Fürstin Lamont und alle anderen ein, die meinen in uns ein Ventil für ihren Frust durch die Niederlage am Wachturm gefunden zu haben. 

Gebt Acht wie manche der euren in Zukunft den unseren Begegnen, sonst fürchte ich werden auch wir mit eben jenen eine Fehde um fehlenden Respekt einleiten, ob der erste Wächter uns nun zu etwas in eurer künftigen Theokratie auserkohren hat.. oder nicht. 

Balthasar, Tralthasarszohn

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