Eine Nachricht an Serafim

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Tyladriel / Rykkard
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Eine Nachricht an Serafim

Beitrag von Tyladriel / Rykkard »

Nur wenige Stunden nach der Zusammenkunft an der Magieakademie wird Rykkard eigenhändig eine Nachricht für Serafim abgeben. 
 
Des Herrn Segen mit dir, Großmeister Serafim,

am heutigen Abend fand eine erneute Zusammenkunft an der Magieakademie statt. Wieder ging es um den Erzlich, der das Schicksal dieser Landen im Würgegriff hält.
Es wurden konstruktive, sowie weniger sinnvolle Vorschläge unterbreitet und letztendlich einigte man sich darauf, eine finale Konfrontation auf der Augeninsel zu forcieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die hohen Magier des Konvents den Lich anlocken, um ihn dann mit den vereinten Kräften aller Magierkasten zu vernichten. Hierzu soll eine Art Apparatur mit magischer Energie gefüttert und detoniert werden. Die Einzelheiten verschließen sich mir, doch Zusammengefasst lautet so der Plan.

Umso größer die Herausforderungen sind, denen wir gegenüberstehen, desto flexibler werden Werte wie Moral und Rechtschaffenheit ausgelegt. 
Es grämt mich, dass Magier mit verwerflich bis flexiblem, moralischem Kompass die Leuchtfackel der Hoffnung führen... während der Lichtbringer des Herrn noch immer damit beschäftigt ist, sich in dem politischen Gefüge eines untergehenden Reiches einzufinden.

Obgleich wir versuchen, jeglicher Finsternis zu trotzen und sein Licht weiter in die Welt zu tragen wird ein Flüstern im Dunklen der Herrlichkeit des Herrn vorgezogen.
Für finstre Absichten ist dies gefundenes Fressen um auf eine vermeintliche Abwesenheit des Herrn hinzuweisen. Einer Gleichgültigkeit.

Wir waren Zeuge dessen, dass die Engel des Herrn dich salbten, Großmeister.
Dein Erscheinen, brachte ein Versprechen mit sich das noch immer darauf wartet eingelöst zu werden.

Daher bitte ich dich, Lichtbringer:

Tritt hervor und weise den Weg - nicht nur für deine Ordensbrüder.
Tritt hervor und führe die Streitmächte aller Völker in diesem Krieg zum Sieg.
Du bist auserkoren worden zu führen und ein Sinnbild der Hoffnung zu sein.

Lasse die Zweifler verstummen, auf dass des Herrn Licht durch dich zum Leuchtfeuer der Hoffnung wird.
Ein Leuchtfeuer, dass die Menschen auf den rechten Pfad führt.

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gez.

Rykkard
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Tyladriel / Rykkard
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Re: Eine Nachricht an Serafim

Beitrag von Tyladriel / Rykkard »

Die konstanten Erdbeben hatten Spuren im ganzen Land hinterlassen. Die Zerstörung der Welt hatte sich schon vor der Schicksalsschlacht auf der Augeninsel abgezeichnet - die Zerstörung seines Seelenheils jedoch genau dort, im Angesicht der Himmelsdrachen, die dem Gewand der Sterblichen entwachsen waren. Obgleich mit der Vernichtung Zirons das Ende allen Lebens abgewendet werden konnte, die Errettung der zahllosen korrumpierten oder verlorenen Seelen ward nur noch weiter in die Ferne gerückt. Es fühlte sich nicht wie ein Sieg an, absolut nicht. Letzten Endes waren die federführenden Kräfte hinter Zirons Niedergang nicht beheimatet im Lichte des Herrn. Es waren finstere, lasterhafte Mittel die den Weg gepflastert hatten für einen vermeintlichen Heldenakt der zwei ersten Glaubenskrieger der Götter, die erst nachdem zahllose Leben verloren und die Welt dem Untergang geweiht war sich erbarmt hatten wahrhaftig zur Tat zu schreiten.

War es Sünde des Lichtbringers Taten und Bestimmung in Zweifel zu ziehen? Schließlich war Rykkard selbst unter Jenen, die Zeuge wurden, wie der Landstreicher von den Engeln höchstselbst zum Lichtbringer und Führer des lichten Reiches gesalbt wurde - gewandt in golden strahlendes Rüstzeug, dessen Glanz dem der Sonne gleichkam. Schon damals, vor all den Monden und vor der Zerstörung, ausgestattet mit der Macht die das grausame Schicksal der Lande hätte abwenden können. Mit der Macht und dem Einfluss gesegnet, den Weg zu weisen für all die verlorenen Seelen auf Irrwegen die in zweifelhafter Magie ihre Erlösung gesucht... und in Abwesenheit des Lichtes auch gefunden hatten.

Der Lichtbringer hatte keine Erleuchtung gebracht, nur Zweifel und unbeantwortete Fragen. 
Auch die Krone wurde ihm durch ihre Verbundenheit zu falschen, zwielichtigen Freunden mehr und mehr fremd. 
Doch noch war nicht die Zeit gekommen, Fragen zu stellen. Zunächst musste er so viele Menschen wie er nur konnte auf die Schiffe lotsen um in fremden Gefilden Schutz finden zu können. 

Er sah ein letztes Mal zu seinem Häuschen am Stadtrand. Die Fassade war durchzogen von tiefen Rissen - ebenso wie sein eigener Geist und Glaube, der sich auch in Abwesenheit des Weltuntergangs nicht mehr wohl fühlen könnte in dieser trügerisch gülden, strahlenden Stadt.

Für einen kurzen Moment lang band ihn ein Gedanke noch an Ort und Stelle fest.

Hatte all Das überhaupt noch eine Bedeutung?

 
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