Nyssa wird von Ina in der Bank in Nebelhafen ....

[Sorsha von S.]

ein offizieller Brief aus Surom überreicht. Auf ihm prangt das Siegel der Reichsverwalterin.
Wenn sie ihn öffnet, steht in filigranen Lettern folgender Text geschrieben...
 

Ehrenwerte Maga Nyssa,

das geführte Gespräch mit Eurer Delegation vor einigen Wochen war recht produktiv und verhieß eine positive Zusammenarbeit.
Deshalb überraschte mich Euer Angriff auf einen Bürger Suroms umso mehr in vielerlei Hinsicht.
Nicht nur der Angriff auf den Magier und seine Begleitung, auch Eure dort vor Ort geäußerten Worte und auch die Offenbarung,
das Ihr Bürgerin Solgards seid, ließen mich unsere kleine Zusammenkunft neu bewerten.

Ich habe einige Tage ins Land gehen lassen, in der Hoffnung Ihr kommt  persönlich auf mich zu, um Euren begangenen Fehler
selbst ein zugestehen und Klarheit über die anderen Details zu schaffen, doch da Ihr nicht vorstellig wurdet,
sehe ich mich genötigt Euch um eine Unterredung zu ersuchen.

So Ihr dies nicht für nötig befindet, bewerte ich die Angelegenheit anhand der mir vorliegenden Schilderung
und werde entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Die Lizenzen, die bisher auf Abholung gewartet haben, werden bis zur Klärung in Surom verbleiben
und die mündliche Zusage zurückgenommen.

 

[Nýssa]

Das ausgehändigte Schreiben ist auf offenbar hochwertigem Pergament in der Machart vor dem Exodus geschrieben, die Tinte tiefschwarz, die Lettern fein geschnörkelt.

Komra.

Ich halte nichts davon, Lappalien in staatstragende politische Diskurse zu wandeln, noch mich am Rockzipfel der mir Nächsten zu beklagen oder gar diese aufgrund der eigenen Schwäche um Unterstützung anzuflehen.
Leidig ist mir Derartiges, wie ich zugeben muss.
Ich betrachte die angesprochene Angelegenheit, als das, was sie ist. Ein privates Pläsier, eine erzieherische Maßnahme des Bauernpöbels, herausgehend aus einer Beleidigung meiner Person.
Ich muss weiterhin, mit Verlaub, folgern, dass die Knuten des Reiches nur noch allzu milde eingesetzt werden, betrachte man die gezeigte Unart des Niederen, Welchem dann in Folge gar noch in höchsten Positionen Gehör geschenkt wird.

Ich verbleibe daher vorerst bei der zugrundeliegenden Affäre in der Annahme, dass es sich um ein Missverständnis, hervorgerufen durch einen ehrgekränkten Tagelöhner handelt. Anderes mag ich in all meiner Verwunderung über die Kreise, welche die Angelegenheiten eines Niederen betreffen, zieht, nicht mutmaßen, sollten die Belange eines Reiches sich doch nicht im Kleinklein verlieren. 

Das Angebot der freundschaftlichen Zusammenarbeit liegt ausgebreitet vor Euch. Dem Rat obliegt es, zuzugreifen, oder abzulehnen. Personen wie die hochgeschätzten Magi der YeA, aber auch Weitere, langjährige Freunde meinerseits in Eurem Umfeld, werden, mit Gewissheit, über die Nutzhaftigkeit einer solchen Bindung, Kunde geben können. 

Weiterhin ändert sich für mich, ungeachtet Eurer geschätzten Worte, nichts. Nichts, was meinen Aufenthalt noch meine Überzeugungen, Beweggründe oder mein Tun anbelangt. Nicht in den Reichen oder sonstwo in dieser Welt.


So, wie es schon immer war.

Stets die besten Wünsche,

N

[Sorsha von S.]

Ehrenwerte Nyssa,

 

aus Euren Worten lässt sich  vieles herauslesen, auch wenn Ihr bemüht seid anderes damit zu bewirken.

 

Ich habe Eure Anfrage bezüglich einer Zusammenarbeit bereitwillig angehört und Euch  vorübergehende Lizenzen zugesagt ohne im direkten Gegenzug selbst Forderungen zu stellen , weil mir durchaus bewusst ist, das wir voneinander profitieren können und viele Eurer Mitglieder Bande zu Bürgern des Reiches pflegen. Aus Eurer persönlichen, lediglich auf Euch bezogene Sicht mag es sich bei der Angelegenheit um eine Banalität handeln, doch lässt es mein Amt nicht zu über den Dingen zu schweben. Es obliegt  mir, das Wohl und die Unversehrtheit der Bürger im Großreich im Auge zu behalten, jeder Bürger trägt zum Fortschritt Suroms bei, es ist nicht an Euch über ihre Wertigkeit zu urteilen.

 

Wenn ein Bürger und sei es, wie ihr es abfällig bezeichnet nur ein Niederer  zu mir kommt und mir mitteilt aufgrund seiner Aussage…”mögen die Paladine  die schlimmsten Qualen ereilen”... von einer Bürgerin Solgards, wie nanntet Ihr es, gemaßregelt worden zu sein, so gehört es zu meinen Aufgaben, dem nachzugehen. 

 

Wäret Ihr bei den gleichen Worten aus dem Mund eines Priesters oder Wächters genauso schnell mit Euren erzieherischen Maßnahmen verfahren?

 

Die wohlwollend ausgestellten Lizenzen, um es noch einmal klarzustellen, geben Euch, solange nichts weitergehend besprochen wurde, lediglich das Recht sich sicher in Surom aufzuhalten und Ressourcen auf dem Gebiet Suroms zu gewinnen, Ihr habt Euch im Gegenzug verpflichtet die Gesetze zu achten und einzuhalten.

 

Um weiterhin mein Bemühen auf Einigung zu signalisieren und diese leidige Angelegenheit abzuschließen, werde ich den Mitgliedern Eurer Gemeinschaft, sofern sie nicht Bürger Solgards sind, ihre Lizenzen freigeben. 

 

Was Euch betrifft, werde ich mich mit den anderen Säulen beraten, ob wir bei Euch aufgrund Eurer betont guten Beziehungen zu den Bundmagiern, trotz Eures Wohnsitzes, eine Ausnahme machen.

 

[Nýssa]

Schlückchen für Schlückchen nippte sie an ihrem Tee. Brütend, nur gelegentlich erneut die Zeilen überfliegend.
Letztlich stellte sie das Tässchen beiseite. Es würde wohl um einen "Besuch" nichts umhinführen.