Ein Brief an "Kyorl" wird an der Nebelhafener Bank hinterlegt

Rollenspielforum für Fraktionsübergreifende Korrespondenz.
Antworten
Benutzeravatar
Fel Maris
Beiträge: 38
Registriert: 06 Mai 2024, 10:27
Has thanked: 14 times
Been thanked: 58 times

Ein Brief an "Kyorl" wird an der Nebelhafener Bank hinterlegt

Beitrag von Fel Maris »

An der Bank Nebelhafens wird dann endlich ein Schreiben hinterlegt, dass einem Dunkelelfen auf das Schlüsselwort "Kyorl" hin ausgehändigt wird. Das verwendete Papier ist von schlechter Qualität, das Schriftbild dagegen vollkommen klar und lässt auf eine Menge Übung beim Verfassen von Texten schliessen.

Höchstwürdiger Kyorl,

Wie aufgetragen habe ich Kontakt zu der Gruppe herstellen können, die vor einiger Zeit die Drachenhöhlen aufsuchte. Ich befragte den Herren Livius Quintus zu den Vorfällen und er konnte mir Folgendes berichten (von mir zusammengefasst und paraphrasiert):

Vor langer Zeit lebte die Koboldin Nixsag mit ihrem Bräutigam friedlich im Gebiet des heutigen Dschungels. Auch unter den Kobolden gibt es jedoch Unfrieden und Streit und während der Hochzeitsfeier kam es zu einem Überfall der schabernäckigen Vielglanzelster, die den Bräutigam (einen Flammenkobold) entführte.

Nixsag suchte lang und breit aber erfolglos nach ihrem Liebsten und rief schliesslich im Herzen des Dschungels in einem erschöpfenden Ritual die hohen Hüter der Hecke an, um mehr Informationen über den Verbleib ihres Bräutigams zu erhalten. Nach dem Ritual fiel die Koboldin an Ort und Stelle in Schlaf und wurde nur zufällig durch einige dort Unterricht haltende Druiden aufgeweckt.

Mit dem Erwachen einher ging für Nixsag eine Eingebung, die ihr von den Hohen Hütern der Hecke übermittelt worden war und wie folgt gesprochen wurde:

Findet mein Feuer, dort wo es grollt und bebt,
dort, nahe des Nestes, wo der große Wurm lebt.
Schmiedet ein Werkzeug aus der Liebenden Tränen,
und bringt zurück des Hoffenden Sehnen.

Ex Ylem verheißt es in uraltem Klang,
gewoben zusammen in lieblichem Sang.
Dann bricht auf der Käfig und es splittert Stein,
es blüht eine Rose in glühendem Schein.

Der uralte Fluch ist dann gebannt,
die Liebenden ziehen Hand in Hand.
Die schäbige Diebin jedoch ganz ohne Reue
findet im Osten sich neue Getreue.


Die Druiden versammelten auf Geheiss der Koboldin dann Verbündete (unter anderem auch Elfen aus Caladlorn), um dem Wortlaut des Rätsels zu folgen und irrten dort eine ganze Zeit herum ohne eine Spur vom Bräutigam finden zu können. Es zeigte sich schliesslich ein Wortspiel in der zweiten Strophe, der übersetzt ins Elfische den entscheidenden Hinweis gab: Der Bräutigam Nixsags war in einen Feuersalamander verwandelt worden! Die Tränen Nixsags, eingefangen und auf die Haut des Salamanders verteilt sorgten schliesslich dafür, dass der Fluch gebrochen wurde und der Bräutigam wieder seine ursprüngliche Gestalt (die eines flammenden Rosenbusches) annahm.

Nixsag und der flammende Busch verabschiedeten sich nach der erschöpfenden Unternehmung und hausen nun vermutlich wieder irgendwo im Dschungel.

Soweit das, was ich erfahren konnte
Ergebene Grüsse
Fel Maris
Nad
Beiträge: 12
Registriert: 23 Nov 2024, 12:13
Been thanked: 12 times

Re: Ein Brief an "Kyorl" wird an der Nebelhafener Bank hinterlegt

Beitrag von Nad »

Die dunkle Gestalt steht vor ihm, dem Lagerverwalter Nebelhafens. Der sanfte Geruch von Holz liegt in der Luft, Händler verhandeln mit möglichen Käufern, die Rufe der Auktionen schallen bis in das Bankgebäude. Schweigend blickt er mit seinen bernsteinfarbenen Augen auf den Lagerverwalter, was mit jedem Herzschlag mehr sich zu einem Starren wandelt.
Es ist eine wortlose Kommunikation, als würde der Verwalter automatisch wissen, um was es geht. Mit einer langsamen Bewegung übergibt er ihm das Schreiben, als wäre es von Anfang an klar, um was es geht. Ein einfaches Nicken und der Hauch eines Wortes in der Luft klärt die Gründe für die Anwesenheit, so dass die Sicherheit vorhanden ist, das Schreiben dem Richtigen zu übergeben.

Fest umklammert die Hand das Schreiben und das Gebäude wird schnell verlassen. Einen Lohn für das Reichen des Schreibens? Daran ist nicht zu denken, die Arbeit zu einfach, um sie groß zu entlohnen.
Er kehrt zurück ins Unterreich, in die Stadt. Dort angekommen begibt er sich unerkannt, leisen Schrittes in die Taverne im Randbezirk. Der abgeschottete Nebenraum ist nun der richtige Ort, um die Zeilen ausgiebig zu studieren.
Die bernsteinfarbenen Augen huschen über die Zeilen. Mehrmals werden sie studiert und gelesen. Dann lässt er sich zurückfallen, um im bequemen Sessel zu versinken. Die Hände falten sich in seinem Schoß, aber mehr als ein leises, nachdenkliches Räuspern wird den Raum nicht erhellen.
Spannung und Unterhaltung lässt sich für ihn im ersten Moment nicht aus dem Schreiben ziehen, lediglich die Sachverhalte lichten sich und das Bild der Ereignisse wird klarer. Er atmet nochmal schwer aus, vermutlich stört es ihn, dass die räudigen Darthiir irgendwie ihre Finger im Spiel haben. Mehr als den Sturz ins absolute Chaos und letztendlich den Tod haben sie nicht verdient.
Das Schreiben packt er zusammen, so soll es auch die Illharess erhalten. Ob man es mit Surom teilt? Weshalb sollte man?
Antworten