Eine kleine graue Rauchwolke stieg in die Luft und verteilte den Geruch von Nelken.
Ceci saß wie so oft auf den Stufen des Rathausgebäudes und blickte in die Stadt hinein.
Ein erschöpfter leiser Seufzer entkam ihren Lippen. Gefolgt von einer weiteren kleinen Wolke.
Der letzte Zug vom Glimmstängel und sie drückte den Stumpen auf der Sandsteintreppe aus.
Sie fühlte sich ausgelaugt. Fühlte sich müde und erschöpft. Wenn ihr Blick über die Stadt entlang schweifte erfühlte sie es nicht mit Stolz, was man meinen würde. Nein, sondern mehr mit Angst und dem Wissen, dass sie erst am Anfang des Ganzen stünde. Sie wusste bereits als sie jenen Titel der Stadthalterin übernahm, dass es nicht einfach sein wird. Doch wie schwer konnte es ihr auch keiner zuvor sagen. Und da saß sie nun, während in ihrem Kopf Tausend Fragen schwirrten und das nächste Handel überdachte.
Sie wollte das nie sein, ihr Wunsch war doch so einfach. Die Ausbildung der Priesterschaft anzutreten und den Weg des Glaubens zu gehen. Für ihres Gleichen ein Anlaufpunkt zu sein.
Und egal wie lange sie in der Gemeinschaft der Diener des Namenlosen war. So schien immer ihr Weg mit Steinen gepflastert zu sein. Erst verwerte man ihr den Weg und als nach lang verstrichenen Zeit sie doch diesen antreten durfte und sie auch dort ihr Bestes gab. War ihr Ausbilder wie vom Boden verschwunden. Sie war es Allmählich Leid, ständig zurück geworfen zu werden und immer geduldig zu hoffen, dass alles zum Gutem sich wendet.
Und vielleicht war genau das, das Problem. Sie tat nicht das was ihr am Herzen lag. Sie tat immer irgendwas für Andere und übersah so oft sich selbst dabei...
Langsam schritt sie die Stufen hinab, lief durch die im neuen Glanz schimmernde Stadt.
Die Bauarbeiten waren in den letzten Zügen. Nur noch die Prächtige Taverne fehlte.
Und hier vor der Stadt waren nun die Windelemente mit dank von Balthasar verschwunden.
Sie war erleichtert, dass er ihr dabei geholfen hat und zu gleich konnte sie ihre Schwäche in der Magie beseitigen. Er zeigte ihr, worauf es bei einem Ritual ankam,was zu tun war.
Natürlich hatte sie das alles auch in der Akademie gehört. Doch hören ist oft anders als sehen und beim eigenem handeln begreifen. Ihr war auch bewusst, dass er das nur tat für sie wegen Davion. Ein wenig schmerzte sie der Gedanke und sie schluckte den Bitteren Geschmack, der sich in ihrer Kehle ausbreitete hinab.
Auch in ihrer Freizeit beschäftigte sie sich mit Dingen die der Stadt zu gute kamen. Wie eins der Abende als Davion mit ihr die Runen-platten anfertigte. Er nahm sich den ganzen Abend für sie Zeit und erklärte jeden Handgriff. Welches Zeichen gehört auf die Platte. Welche Bedeutung trägt jene. Wie fügt man die Magie hinein und wie löst man sie wieder aus. Am ende des Abend glaubte sie, ihr Kopf würde in Flammen aufgehen. Sie sah ihn an und war ihm dankbar, für seine Mühe und seine Geduld mit ihr.
Als die störende Winde fort wahren, war es Zeit gewesen für ihr eigenes Vorhaben. Mit dem neu erlerntem und ihrem neu gewonnenem Freund der Echse. Vorführte sie ein Ritual, auf das jenem Fleck Sand, dass Gras zum sprießen beginne und irgendwann ihre Bürger auch schöne Äcker vorfinden um ihr Gemüse anzubauen.
Am Ende der Stadt angekommen wendete sich sich herum und streift in die Straße hinein, in welcher der Untersatz der Bürger lebte. Hier und da lies sie neue Wohnmöglichkeiten erbauen. Manchmal nur aus spärlichen Restmauern die von Bauten in der Innenstadt übrig blieben.
Vorbei an dem neuem Friedhof, erblickte sie die große Statue von Lilith. Kurz hielt sie inne und betrachtete Jene. „ Wie gerne würde ich einfach deinen Pfad folgen..“. Seufzte sie leise und setzte ihren Weg fort. Auch wenn sie sich gerne einfach in ihrem Sarg verkriechen wollen würde. Und zurück in den ewigen Schlaf versinken. Ohne Verantwortung ohne ständige Gedanken, ohne allen Recht machen zu wollen. Verweigerte sie sich der Versuchung. Den egal wie anstrengend der Tag oder die Arbeit war, wenn sie zu Haus ankam und seine Stimme hörte. Schien alles halb so wild zu sein....