Ein Schreiben erreicht Samara und Cyrus

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Shinori
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Ein Schreiben erreicht Samara und Cyrus

Beitrag von Shinori »

*Im Schutz der Finsternis wurde ein Brief unter Samaras Haustür geschoben. Auch eine kleine, schwarz-grau melierte Rabenfeder hat sich im Gebüsch verfangen....*
Samara,

es bricht mir das Herz dich um Hilfe zu bitten und dir eine weitere Last aufzubürden.
Ein junges Mädchen, Leilah ihr Name, residiert in jenen Stunden eingeschlossen in meinem Heim.
Bitte kümmere dich gut um meine Tochter, bis ich in der Lage bin, ihr ein gutes Vorbild sein zu können.
Bitte verzeih mir.

Shinori
*Auf einem Stein im Kellerabschnitt liegt ein Schreiben. Mehrere Rabenfedern zeigen sich auf dem Boden, sodass von einer anstrengenden arkanen Reise auszugehen ist.*
Cyrus,

bitte vergib mir, dass ich nicht vollkommen bin. Bitte verzeih mir, den Kummer und das Leid, was ich verursache. Mein Geist befindet sich um Wandel… und leider fiel dem ein junges Mädchen zum Opfer. Leilah.
Als ich verstand, was ich angerichtet hatte, entschied ich mich, sie zurückzuholen.
Es gibt keinen Weg meinen Fehler ungeschehen zu machen, jedoch bitte ich dich … mit der dir verbliebenen Liebe … kümmere dich bitte um meine Tochter.
Aus eigener Kraft kann ich nicht viel ermöglichen, nur den Weg für die Zukunft ebnen. Auch, wenn es bedeutet, den größtmöglichen Abstand von ihr zu nehmen.

In Liebe
Shinori
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Falynidil
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Re: Ein Schreiben erreicht Samara und Cyrus

Beitrag von Falynidil »

Cyrus trat ein paar Schritte zurück und betrachtete sein Werk, das von Mondesschein erhellt wurde. Er hatte die Leiche in Shinoris Garten vergraben und einen Miniaturgrabstein besorgt, welche vielerorts für Haustiere verwendet wurden. Niemand würde hier auf die Idee kommen, dass ein Mensch oder zumindest etwas, das wie ein Mensch aussieht hier begraben liegt.

Der alte Vampir hatte schon bei den ersten Begegnungen mit Leilah bemerkt, dass etwas nicht mit ihr stimmte. Sie genoss das Töten, insbesondere über den Durst hinaus, zu sehr, als dass es normal gewesen wäre. Woran dies lag konnte Cyrus nur mutmaßen. Ob nun an der Kraft des Vitae in Shinoris Blut oder einfach Pech? Wer konnte das schon mit letzter Sicherheit sagen.

Cyrus hatte sie natürlich in die wichtigsten Themenfelder ihrer neuen Existenz eingewiesen und sie darauf vorbereitet auf die Welt losgelassen zu werden. Cyrus plagten Gewissensbisse, weil er sich zuletzt nicht in dem Maße um Shinori gekümmert hatte, wie es notwendig gewesen wäre oder er von sich selbst erwartete. Er war es ihr schuldig, denn Schuld war etwas, mit dem Shinori gerade selbst zurechtkommen musste. Dabei konnte er ihr nicht helfen.

Leilah wurde schließlich der finalen Prüfung unterzogen, als Cyrus sie beauftragte etwas aus dem Hafenviertel zu holen. Der alte Vampir war ihr dabei als Nebelgestalt unbemerkt gefolgt und nicht überrascht, als sie von dem Weg abwich und stattdessen nach Silberburg marschierte. Von den Dächern beobachtete Cyrus und konnte die Gier in ihren Augen sehen. Kurz darauf hatte sie sich einen Matrosen angelacht und war mit diesem in dessen Zimmer verschwunden. Gerade rechtzeitig war Cyrus eingeschritten und hatte ein Blutbad verhindert. Nachdem er den Matrosen hypnotisiert und seine Erinnerung manipuliert hatte, schleifte er Leilah zurück zu Shinoris Haus. Dort angekommen wütete sie erbost und randalierte. „Ihr seid ein Feigling Cyrus und behandelt mich wie Dreck!“, warf sie ihm an den Kopf. „Ich behandele dich, wie ich alle wilden Tiere behandele. Du hast es verdient, dumme Gans.“. Daraufhin sollte Leilah einen folgenschweren Fehler begehen: sie griff zu einem Besen, durchbrach den Stiel und ging mit dem provisorischen Pflock auf Cyrus los. Dieser ließ sich nicht beirren, weitere die Augen und sorgte dafür, dass Leilah erstarrte. „Das war ein Fehler.“, quittierte der alte Vampir die Reaktion. Er entnahm ihr den Pflock und drückte ihn langsam in die Brust der jungen Vampirin, woraufhin diese ihrerseits entsetzt die Augen aufriss und kurz darauf kollabierte. Sie sollte an diesem Tag den wahren Tod begegnen.

Auf dem Grabstein in Shinoris Garten steht geschrieben: Hier ruht Leilah - ein ungezogenes Kätzchen.
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