Einladung zum Geisterball

[Cecilia Tzyntares]

*Überall in den Städten hängen die Pergamente, mit der Einladung zum Geisterball*

[Fortuna (Grafik)]

Ein altbekannter Reisender kommt in diese Lande, doch dieses Mal ist es kein Maskenball, den er ausrichten wird, sondern ein Geisterball. Der dürre Mann hat dem Anlass entsprechend die goldene Maske seines letzten Gesichtes durch eine Kürbisfratze ersetzt.

In der Globule der Magieakademie, welche die untere Etage des diesseitigen Gebäudes abbildet, geht es seit einigen Tagen geschäftig zu. Nach und nach verwandelt sich der Raum in einen festlichen, wenngleich auch düsteren Ballsaal.

Seit jeher ist es Brauch, den Geistern zu Samhain durch Tanz, Lärm, Freude und Gesang Einhalt zu bieten und sich dabei wie sie aufzuführen. Der Kürbismann hofft, dass sich der Saal mit sprudelndem, ausgelassenem Leben füllen wird. Kuriositäten und Preise locken zu genüge.
 

[Fortuna (Grafik)]

Zum Ausklang des Balles gehen die Gäste müde und glücklich heimwärts und tragen die Gaben des Kürbismannes in ihre Häuser.

Rübenköpfchen werden in die Regale gestellt und starren blicklos in die Räume, weiche Seide in silbrig schimmerndem Dunkelrot schmiegt sich an Haut, hexenartige Besen halten Einzug, Gläser und Pokale heben sich an Lippen. So mancher mag einen Schrecken bekommen, wenn der Kürbiskopf, den er aus einer Kist zog, plötzlich spricht.

Am nächsten Morgen spüren viele die Müdigkeit nach der langen Nacht, die Emotionen sind abgeflacht. Aber das ist ja ganz normal nach solch einem Abend, nicht wahr?
 
Unterdessen trifft im Rostanker eine Lieferung ein: Fünf schlichte Särge werden nachlässig vor der Taverne abgestellt, dazu einige mit Häuten bespannte Fässer und eine Kiste mit schrabbeligen alten Instrumenten. Der Paketbote hat es eilig und lässt alles ohne eine Nachricht dort stehen.