Die Sonne neigte sich dem Horizont zu, als Lelith, Ilhar d' Eilistraee, den letzten Bewohner des Hains in Richtung Gloriam Festung in Silberburg schickte. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt, ihre Leute in Sicherheit gebracht, aber der Abschied von ihrem geliebten Hain fiel ihr schwer. Sie blieb zurück, zusammen mit einer anderen Priesterin, die sich entschieden hatte, das letzte Ritual mit ihr zu teilen.
Die Dunkelheit kroch über den Hain, als die beiden Priesterinnen sich in der Mitte trafen. Sie standen einander gegenüber, ihre Silhouetten nur durch den silbrigen Schein des Mondes beleuchtet. Sie trugen beide die traditionellen Gewänder der Eilistraee-Priesterinnen, lange, fließende Roben, die im Mondlicht schimmerten.
Lelith hob die Arme, ihre Finger streckten sich zum Himmel aus, als ob sie den Mond berühren könnte. Shi'al tat es ihr gleich, und zusammen begannen sie den Tanz. Ihre Füße bewegten sich in einem alten Rhythmus, der so alt war wie der Hain selbst. Sie tanzten im Takt der Nacht, ihre Bewegungen waren Ausdruck ihrer Trauer, ihrer Hoffnung und ihrer Hingabe an Eilistraee.
Der Tanz war ein Gebet, eine Bitte um Schutz für ihre Leute und um Segen für ihre neue Heimat. Aber es war auch ein Abschied, ein letzter Gruß an den Hain, der so lange ihr Zuhause gewesen war. Sie tanzten, bis ihre Körper vor Erschöpfung zitterten, aber sie hörten nicht auf. Sie konnten nicht. Dies war ihr letzter Tanz, ihre letzte Chance, ihre Liebe und ihren Respekt für Eilistraee zu zeigen.
Als der Tanz zu Ende ging, hoben sie ihre Stimmen in einem Lied an, das durch den Hain hallte. Es war ein Lied der Trauer, aber auch der Hoffnung, ein Lied, das den Abschied von der alten Welt und die Begrüßung der neuen verkündete. Ihre Stimmen vermischten sich mit dem Wind, der durch die Bäume wehte, und trugen ihre Worte in die Nacht hinaus.
Schließlich sanken sie auf die Knie, ihre Hände noch immer zum Himmel erhoben. Sie sprachen ein letztes Gebet, eine letzte Bitte um Segen und Schutz. Dann standen sie auf und sahen einander an. Ihre Augen trafen sich im Mondlicht, und in diesem Moment wussten sie, dass sie alles getan hatten, was sie konnten.
Mit einem letzten Blick auf den Hain drehten sie sich um und machten sich auf den Weg nach Silberburg. Sie ließen den Hain hinter sich, aber sie nahmen seine Erinnerung mit sich. Sie wussten, dass sie nie vergessen würden, was sie hier verloren hatten.
Und so endete ihr letzter Tanz, ein Tanz der Trauer und des Abschieds. Es war ein Tanz, den sie nie vergessen würden, ein Tanz, der sie immer an den Hain erinnern würde, der einmal ihr Zuhause gewesen war.