Kriegsvorbereitungen Phase I

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Zorak
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Kriegsvorbereitungen Phase I

Beitrag von Zorak »

Wildes Trommeln und raue Schreie durchbrachen die Stille, welche das sumpfige Waldgebiet um die Wolfschluchtfelsen herum gewöhnlich umgab. Dichter Rauch stieg zum Himmel empor, sich wie eine schwarze Decke über das Orkland legend. Nebelschwaden hüllten das umliegende sumpfige Waldgebiet in Dunkelheit, und wurden nur an einigen Stellen durch das grelle Licht der zahlreichen Lagerfeuern durchdrungen.

Regungslos saß Zorak in seinem Zelt, sein leerer Blick auf die Karte gerichtet, welche er vor sich ausgebreitet hatte. Schweigend fuhr er mit seinem verkrümmten Zeigefinger eine bestimmte Linie auf der Karte ab, jenes Prozedere etliche Male wiederholend. Murmelnd nickte er…der kräftige Ork kannte die geographische Gestaltung des Wüstenlandes. In all den Jahren war er, getrieben von Gier nach Gold und „Pimpi“ , in fast jedem Winkel der jeweiligen Protektorate gewesen. Der Khurkach wusste wie sich die Berge erheben, die Täler verlaufen, die Flüsse beschaffen sind und wo sich welche Wege kreuzten. Jene Kenntnisse, das wusste er, waren unverzichtbar für einen erfolgreichen Kriegsherren, der gewillt war seine Mannen zum Sieg zu führen.

Ein weiterer wichtiger und entscheidender Faktor war die Streitmacht, das Rückrat eines jeden Anführers. Zorak ließ seine blutunterlaufenen Augen durch den Zeltspalt zu den patrouillierenden Orks schweifen…keine Frage, seine Untergebenen waren kampferprobt, entschlossen und zeichneten sich durch ihre Wildheit, sowie ihren unbeugsamen Willen aus. Sie würden den Choharhar stolz machen. Im Kampf würde man den Orks nichts vormachen können, vorbei waren die Zeiten , als jene Wesen unkoordiniert und klanlos durch die Gegend irrten und sich gegenseitig in den Rücken fielen.
 Seinen Choharar Khar'Gradosch war es gelungen die meisten Orks unter einem gemeinsamen Banner zu vereinen; er wusste, dass nur die vereinte Brutalität und Kampfeslust der Orks die Rückkehr an die Macht bewirken würde.
Zudem konnte der von zahlreichen Kriegen gezeichnete Orkenhäuptling auf die Unterstützung der Nordmannen zurückgreifen. Wohl war ihre Zahl dezimiert worden, doch ein entschlossener Nordmann, der sich schreiend ins Kampfgetümmel stürzt bewirkt mehr als ein ganzes Regiment von zitternden Wüstenkriegern, die bereits beim bloßen Anblick eines Orks den Rückzug antraten.
  
 Mit einem Lächeln rollte Zorak die Karte zusammen, um anschließend nach seiner Streitaxt zu greifen. Der Krieg war da, es roch bereits nach Tod…die saftig grünen Wiesen, wie auch die Sandfelder würden vom Blut der Feinde in ein rotes Meer verwandelt werden, ein Meer, das die Blutgier der Orken stillen würde.
  
 Und so geschah es, dass sie die erbitterten Kämpfe um die Wachposten gewannen. Auch wurde mal eine Schlacht verloren, aber Agrazh waren diesem Stamm hold und ihre brutale Genialität hatte ihnen einen eigenen Rum und Ruf eingebracht, den die Feinde des Stammes winselnden und heimlich zum weinen brachte, wenn sie jene als entmenschlichte Bestien verschrien.

Und ein weiterer Tag verging wie die endlose Folge der Kettenglieder einer sich wiederholenden Kette.
  
 Wieder wurden die Bäume in den umliegenden Wäldern gnadenlos dezimiert, Stümpfe und ausgerissene Wurzeln zeigten von einem ruchlosen Kampf um Rohstoffe in umliegenden Natur. Gleichsam hatte dies aber auch den Effekt, dass man nahende Feinde nun besser erspähen konnte und die Schneisen, die in den dichten Wäldern getrieben wurden Jagd und das Ausbrennen möglicher gelegter Waldbrände begünstigte.
  
 Grunzend schwang sich der kräftige Khurkach auf seinen Reitwolf und trat den Heimweg an, wobei ihm die Worte des Choharars immer wieder im Kopf erschallten, anlässlich des noch nicht erfolgten Kriegsplanes des Häuptlings. Endlich startete Phase eins des lange gehegten Planes. Sie würden nun expandieren und dazu benötigten sie jede Menge neuartiger Waffen. Abkommen dazu mit den Nordmenschlainz waren getroffen und Borgakh als erfahrene Handwerkerin würde diese Aufgabe umzusetzen zu leisten. Er würde sie natürlich nach Kräften unterstützen, auch er war nicht gänzlich ohne handwerkliche Erfahrung, wobei eher die Schmiedekunst sein Steckenpferd war.

Erst als der Gestank von verfaultem Fleisch das Orkenfort ankündigte, wachte Zorak aus seinen Gedanken auf. Das große Tor aus massiven Gitterstäben schwang mit einen Quietschen auf und der innerlich aufgewühlte Ork trabte ins Fort. Hastig sprang er von seinem Reittier ab und begann wild Befehle an alle Orks zu brüllen, welche ihm über den Weg liefen ......der Krieg hatte begonnen. Hatte er denn je geendet? Hahar!

So kam es, dass noch zur späten Stunde die Schmiedehämmer der orkischen Handwerker im Sumpf erschallten und von weit her konnte man das Glühen großer Feuer erkennen, um welche herum Krieger versammelt waren, welche sich auf die kommende Schlacht einschworen.

Grunzend trat Zorak an die versammelten Krieger heran, sein frisch geschliffener Schädelspalter blitzte im Schein des Vollmonds auf . "Junksz", brüllte er, den Schädelspalters gegen Himmel reißend, "Olorghis haphe Durzth....Olorghis wollhän saufhän Bluuth, Bluuth vonh Namänlozärs!"Die meisten Krieger erhoben sich und rissen ebenfalls ihre Waffen gegen den mit Sternen überzogenen Himmel.
"Schnetz mith Namenlozärs, Bluuth fürh Agrazh!", ertönte es immer wieder im Chor. Wieder und wieder durchbrach dieser Satz die Nachtstille und der lauwarme Westwind trug ihn weit in den Bund hinein.
  
 Und dann war der Tag, als sie die neuen Waffen fertigten und damit die erste Phase des Plans umsetzten. Dazu waren Handwerker aus dem Norden gekommen und sie fertigten unter Borgakhs misstrauischen Augen und misslaunischen Wesen diverse Waffen. Viel Schweiß floss an diesem Abend und Zorak musste noch auf Wache... aber was ein wahrer Orkkrieger war... er war unermüdlich.

Gähnend stand er dann da, den massiven Körper gegen die Palisade gelehnt, die kraftvollen Arme schlaff baumeln lassend. Müdigkeit machte sich in seinem Inneren bemerkbar, keine Frage, die körperliche Anstrengung der letzten Stunden hatte ihm arg zugesetzt. Den ganzen Tag hatte er damit verbracht die Eguchs beim Verrichten ihrer Arbeiten zu beobachten .. auf Dauer sicherlich eine ermüdende Tätigkeit und dann hatte ihm auch noch dieses Orkwaips Borgakh dazu gezwungen niedere Aufgaben zu verrichten und mit Holz arbeiten, alles unter den wachsam Augen des Choharars selbst.

Geistlich abwesend vor sich hindösend vernahm er in der Ferne die Stimme einer Frau. Sanft hauchte sie ihm etwas ins Ohr. Zorak lächelte verträumt und formte die vernarbten Lippen zu einem Kussmund. Plötzlich wandelte sich die Stimme in ein verzerrtes Krächzen, fauliger Atem schlug ihm ins Gesicht. „Bosz?“ Zorak schlug die Augen auf und sah vor sich einen abgemagerten Orken stehen, welche ihn mit seinen Schielaugen anstarrte.
Noch nie hatte der furchtlose Orkenkrieger einen derartigen Schrecken verspürt . Angewidert spuckte er zu Boden, holte tief Luft und verpasste dem Störenfried eine kräftige Ohrfeige. Sichtlich verwirrt sah der Ork zu ihm hoch, hielt kurz inne und teilte aufgrund des wutentbrannten Blickes seines Vorgesetzten eiligst sein Anliegen.

„ Einh Duällh?“, raunte der Khurkach, lachend seine Reißzähne entblößend,“ Tie Menschlainz denkhän allhä wie Spukefiechärz.“
Kopfschüttelnd stampfte er zu seinem Zelt.
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Borgakh
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Re: Kriegsvorbereitungen Phase I

Beitrag von Borgakh »

Am Tag vor den großen Arbeiten hat sich Borgakh schon fachmännisch hingesetzt und einen überdimensionalen Bogen vorgebogen.
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Die Arbeiten für die großen Kriegsgeräte kamen gut voran. Vor allem mit der Hilfe der Menschenhandwerker. 
Stämme entrinden, Balken zurechtsägen, Kerben ausschlagen. Die Menschenhandwerker waren dafür gut zu brauchen.
Zusätzlich halfen Zorak und Wazloz eifrig mit um die Stämme für die Waffen fertig zu machen.

Auch beim zusammensetzten, zusammennageln und aufstellen waren sie eine große Hilfe, wenn auch nur einer davon.
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Am Ende des Tages stand im Fort ein Balliste und ein Tribok, fast einsatzbereit. Die Räder mussten vor dem Transport noch angebracht werden. 
Die wollte Davind den Orks noch rechtzeitig vorbei bringen um sie anbringen zu können.

 
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