Rakza würde seinen Herrn nicht enttäuschen, denn der junge Wassergeist hatte noch eine genaue Erinnerung daran, wie es Nuraka ergangen war. Nuraka hatte sich dem Uralten widersetzt und war dafür buchstäblich verdampft worden. Kein schönes Ende für einen Wassergeist. Rakza würde es besser machen und dem Uralten bringen, wonach er sich schon so lange sehnte. Das Lager der Waldelfen war gut bewacht, aber eine unscheinbare Pfütze fand ihren Weg an den Wachen vorbei.
Nachdem Rakza eine Vielzahl unterirdischer Flußläufe durchquert hatte und sich in das weite Meer hatte spülen lassen, bewegte er sich entgegen des Stromes nach Norden. Nahe des Boomeranggebirges setzt er in den See über und beobachtete von dort das Treiben im Dorf der Waldelfen. Diese waren geschäftig, doch nahmen sie ihn nicht wahr. In ihrer Mitte, das wurde Rakza erklärt, war der Splitter, der so große Anziehung auf den zumeist in sich ruhenden und unsichtbaren Uralten ausübte.
Einige Tage später verdunkelten sich die Wolken über dem Trolleichenwald und Rakza glitt aus dem See und ging an Land. Er musste sich langsam bewegen, um nicht aufzufallen. Er nutzte die Wurzeln und das Geäst der Bäume, um durch diese zu den Baumkronen zu gelangen und sich zu orientieren. Doch er sollte nicht lange suchen müssen. Der Saphir-Sternensplitter, der die Kräfte des Wassers beinhaltete, war so stark mit seiner Heimatebene, der Elementarebene des Wassers, verbunden, dass er nicht zu übersehen war.
Es kostete ihn eine Weile den Hohlen Stamm des Astes, aus dem das Baumhaus gefertigt war, zu verlassen und erhoffte, dass er nicht bemerkt werden würde. Doch die Waldelfen lebten im Einklang mit der Natur und störten sich nicht so schnell an einer Pfütze in ihrem Kistenlager.
Nachdem er wieder als Ganzes zusammengefügt war, tastete zu der Kiste vor, in der er den Splitter spüren konnte. Der unscheinbare Wassergeist war kräftig und nach einer Weile gelang ihm endlich die Kisten weit genug von der Wand wegzuschieben und ein Loch in dessen Rückseite zu reißen. "Nur nicht auffallen.", mahnte der junge Geist sich euphorisch, der schon das Lob des Uralten hören konnte.
Kaum hatte er die Kiste infiltriert, stieß er auch schon auf den Splitter, den er in seinen feuchten Körper einsaugte und aus dem Baumhaus heraus spülte. Er hatte es nun eilig und blieb zu seinem Glück unbemerkt. Freudig stürzte er sich in einen Teich, der mit dem größeren See verbunden war. Er war entkommen und sein Meister würde den Sternensplitter erhalten.
[Staff-Suchquest] Eine Pfütze auf Reisen [Status: Abgeschlossen]
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- Shira'niryn
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Re: [Staff-Suchquest] Eine Pfütze auf Reisen
Ahnungslos was sie eigentlich erwarten würde, machte sie sich in den späten Abendstunden, als der Mond schon hell am Himmelszelt stand, noch auf dem Weg zum abgelegenen Mondspiegelsee. Der Sinn dahinter war ein Besuch beim Weißen Angol-Quarz, der am Ufer des See verborgen lag. Schon beim Materialisieren in dieser Gegend, stellten sich aber die feinen Nackenhaare der Magierin auf und ein ungutes Magengefühl machte sich breit. Die uralte Drachendame in ihrem Inneren rumorte. Es stimmte etwas nicht.
Erst strich das Rubinrot zum Nachthimmel empor, dann wanderte es träge über die Oberfläche des sonst spiegelglatten Sees, in welcher sich der Mond abbildete. Etwas schlug Wellen. Keine Wellen, deren Ursprung ein Windhauch war, sondern Wellen, die ihren Ursprung fast mittig im See fanden. Ein Zittern durchfuhr den Körper und ohne großartig darüber nachzudenken, setzte sie sich in Bewegung.
»Was hast du vor?«
Das grollende Zischen Naurms ging in Mark und Knochen über und brachten die Magierin für einen Moment dazu, inne zuhalten, auch wenn ihre Füße bereits im Wasser standen.
»Willst du nicht wissen, was da ist? So nah' dem Angolquarz?«
Erwiderte sie leise, stumm in ihren Gedanken und ehe auf eine Antwort der Drachendame zu warten, setzte sie sich wieder in Bewegung. Tiefer und Tiefer ins Wasser, bis zur Hüfte.
Sie spürte einen gewissen Widerwillen und doch auch den Funken einer vagen Zustimmung. Sie hatte recht. Natürlich hatte sie das. Und ehe sie einen weiteren Gedanken darüber verschwenden konnte, was der Ursprung der Wellen und des Unwohlseins war, brach eine Gestalt aus dem Wasser. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sich alle Alarmglocken innerlich anschalteten und sich die blaue Gestalt vor ihr aus dem Wasser erhob. Ein Wasserelementar? Ein Wassergeist? Sie hatte gar keine Zeit sich mit diesem Wesen auseinander zu setzen, denn sofort ging jenes in einer Art Rage in den Kampf über. Während sie paddelig und ungeübt aus dem Wasser hechtete und Shezzran an ihre Seite rief, verfolgte der Wassergeist sie mit einem, für sie nicht sonderlich heilvollen, Tempo. Sie hatte vermutlich Glück, dass ihr Vertrauter die Aufmerksamkeit des Geistes auf sich zog, so das sie Zeit hatte sich zu sammeln - begleitet von Naurms mürrischen Geschimpfe in ihrem inneren.
Einmal gesammelt, dauerte der Kampf nicht all zu lang, vorrangig weil Shezzran mit seiner garstigen Art den Wassergeist so sehr auf die Nerven ging, dass er für Shirin gar keine Augen hatte. Mit einem Ächszen und Stöhnen, einen widerlichen Platschen ging das Wesen letztendlich in die Knie und als der Wasserleib zerfloss, offenbarte sich den rubinroten Augen der Magierin etwas ganz anderes. Hätte sie noch nie einen Sternensplitter gesehen, hätte sie ihn vermutlich für einen etwas größeren, hübschen Stein gehalten, doch dieser Sternensplitter, der da blau glänzend, wie ein Saphir, vor ihr lag, hatte unglaubliche Ähnlichkeiten mit jenen, den sie einst bei Renessa gesehen hatte.
Während Shezzran mürrisch vor sich her schimpfte, seiner garstigen Art freien Lauf ließ und sich über abgeknickte Schuppen beklagte, nahm Shirin den saphirblauen Sternensplitter in ihre sichere Verwahrung.
Wer hätte das gedacht, dass sie nach all der Zeit... auf diesem Weg ein solches Artefakt in den Händen halten würde.
Erst strich das Rubinrot zum Nachthimmel empor, dann wanderte es träge über die Oberfläche des sonst spiegelglatten Sees, in welcher sich der Mond abbildete. Etwas schlug Wellen. Keine Wellen, deren Ursprung ein Windhauch war, sondern Wellen, die ihren Ursprung fast mittig im See fanden. Ein Zittern durchfuhr den Körper und ohne großartig darüber nachzudenken, setzte sie sich in Bewegung.
»Was hast du vor?«
Das grollende Zischen Naurms ging in Mark und Knochen über und brachten die Magierin für einen Moment dazu, inne zuhalten, auch wenn ihre Füße bereits im Wasser standen.
»Willst du nicht wissen, was da ist? So nah' dem Angolquarz?«
Erwiderte sie leise, stumm in ihren Gedanken und ehe auf eine Antwort der Drachendame zu warten, setzte sie sich wieder in Bewegung. Tiefer und Tiefer ins Wasser, bis zur Hüfte.
Sie spürte einen gewissen Widerwillen und doch auch den Funken einer vagen Zustimmung. Sie hatte recht. Natürlich hatte sie das. Und ehe sie einen weiteren Gedanken darüber verschwenden konnte, was der Ursprung der Wellen und des Unwohlseins war, brach eine Gestalt aus dem Wasser. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sich alle Alarmglocken innerlich anschalteten und sich die blaue Gestalt vor ihr aus dem Wasser erhob. Ein Wasserelementar? Ein Wassergeist? Sie hatte gar keine Zeit sich mit diesem Wesen auseinander zu setzen, denn sofort ging jenes in einer Art Rage in den Kampf über. Während sie paddelig und ungeübt aus dem Wasser hechtete und Shezzran an ihre Seite rief, verfolgte der Wassergeist sie mit einem, für sie nicht sonderlich heilvollen, Tempo. Sie hatte vermutlich Glück, dass ihr Vertrauter die Aufmerksamkeit des Geistes auf sich zog, so das sie Zeit hatte sich zu sammeln - begleitet von Naurms mürrischen Geschimpfe in ihrem inneren.
Einmal gesammelt, dauerte der Kampf nicht all zu lang, vorrangig weil Shezzran mit seiner garstigen Art den Wassergeist so sehr auf die Nerven ging, dass er für Shirin gar keine Augen hatte. Mit einem Ächszen und Stöhnen, einen widerlichen Platschen ging das Wesen letztendlich in die Knie und als der Wasserleib zerfloss, offenbarte sich den rubinroten Augen der Magierin etwas ganz anderes. Hätte sie noch nie einen Sternensplitter gesehen, hätte sie ihn vermutlich für einen etwas größeren, hübschen Stein gehalten, doch dieser Sternensplitter, der da blau glänzend, wie ein Saphir, vor ihr lag, hatte unglaubliche Ähnlichkeiten mit jenen, den sie einst bei Renessa gesehen hatte.
Während Shezzran mürrisch vor sich her schimpfte, seiner garstigen Art freien Lauf ließ und sich über abgeknickte Schuppen beklagte, nahm Shirin den saphirblauen Sternensplitter in ihre sichere Verwahrung.
Wer hätte das gedacht, dass sie nach all der Zeit... auf diesem Weg ein solches Artefakt in den Händen halten würde.
• Wir müssen säen, ohne zu nehmen. •
• Pflegen, ohne zu zerstören •
• und lernen, ohne zu vergessen. •
• Pflegen, ohne zu zerstören •
• und lernen, ohne zu vergessen. •