Der Orkstamm der Tryl'hi machte sich alsbald vertraut mit seiner neuen Umgebung, für die die Orks zunächst nicht sehr viel mehr übrig haben mochten als Neugier. Nebelhafen nannte man diesen Ort. Ein Ort der unfreiwilligen Monotonie, die die Orks nie liebten. Da kamen Tage, an denen Kreaturen des umliegenden Landes in zerstörerischer Absicht mit ihren Trollkeulen gegen die Befestigungen der 'Stadt' hämmerten, gerade recht. Verfolgte man die ruinösen Zuwege und Anlagen der Stadt, musste das Leben hier zu einer anderen Zeit ein prächtiges gewesen sein. Oder wenigstens ein besseres, dachte der Schamane sich, als er auf seine eigene Weise sinnierte: mit einem Schrumpfkopf in der Faust, der zur Schädelpfeife umfunktioniert wurde, unter den Gerüchen von Kraut und getrocknetem Schlamm. Das musste er irgendwo mal aufgeschnappt haben und integrierte das Handräuchern kurzum in die orkischen Gepflogenheiten.
Wenn sein neuer, gieriger Häuptling nicht gerade Morlochs Geduld und Verstand bemühte, stellte der Schamane auf seinem fahlen Wolf Harpyien aus dem Hinterland nach, wilderte merkwürdige Fische aus den Gewässern oder stieg hinab in die Gewölbe unter der Stadt.. wo ein Oger am Bartresen Krüge zerschellen ließ. Morloch erinnerte sich an einen anderen Krieg, indem es eine persönlich gewordene Fehde mit diesen Rundköpfen in den Bergschluchten auszutragen galt. Bis ihr Anführer, Orghdi, zurückgeschlagen war und die Orks einen seiner Stärksten - Othyug den Vielfraß - für Raz'nok und dessen Machenschaften in Ketten unterwarfen...
Wenn sein neuer, gieriger Häuptling nicht gerade Morlochs Geduld und Verstand bemühte, stellte der Schamane auf seinem fahlen Wolf Harpyien aus dem Hinterland nach, wilderte merkwürdige Fische aus den Gewässern oder stieg hinab in die Gewölbe unter der Stadt.. wo ein Oger am Bartresen Krüge zerschellen ließ. Morloch erinnerte sich an einen anderen Krieg, indem es eine persönlich gewordene Fehde mit diesen Rundköpfen in den Bergschluchten auszutragen galt. Bis ihr Anführer, Orghdi, zurückgeschlagen war und die Orks einen seiner Stärksten - Othyug den Vielfraß - für Raz'nok und dessen Machenschaften in Ketten unterwarfen...
Die Oger damals kotzten mitunter, um ihre Feinde abzuwehren und sie in die Knie zu zwingen, wenn Hiebe, Tritte, Kopfnüsse und geworfene Felsen nicht ausreichten, um orkische Widersacher zu zermalmen. Daran erinnerte sich Morloch auch. Und nun... lernte er, dass die Oger scheinbar auch in Gesellschaft saufen konnten. Das war selbst ihm neu - und kurz schweiften die Gedanken ab, hin zu dem Trollkommandanten der Greifengilde. Vielleicht hatte der Ork auch eine unprobate Krautmixtur verbrannt und inhaliert - und sah nicht mehr, was wirklich war. Also zog er die kralligen Füße lieber wieder über die Gräser und das Erdreich an der Oberfläche, fernab des 'Tavernenogers'.
In der Zwischenzeit vergnügte Orkhäuptling Zorak sich mit mitgebrachten Sklaven, denkbar auf der Suche nach mehr sklavischer Arbeitskraft. Gegen Einheimische hätte er sicher nichts einzuwenden gehabt. Jedenfalls verinnerlichte er so den noch unerfahreneren Orks ein Selbstbild, dass mit dem Häuptling vereinbar war - und wie man eine orkische Standarte überall dort aufstellte, wo sie ordentlich im Wind wehen konnte. Nach Morlochs Erachten war das ein guter Schritt - so würden weder die Ansässigen, noch Geflohene anderer Völker den rechten Eindruck des Orkstamms verlieren, oder gar den den Tod fordernden Fehler machen, die Tryl'hi für allzu umgänglich zu halten.
Als die Tage und Nächte fortschritten, hier und da in und um Nebelhafen kleine Errungenschaften der Befreiung und Freilegung verzeichnet wurden, stellte sich jedoch bald eine Bequemlichkeit unter den Orks ein, die Morloch keine Zufriedenheit abringen würde. Selbst Zorak, der so innbrünstige Häuptling, machte scheinbar das Erzeschürfen in der Mine als seine neugefundene Priorität aus, schoss es dem Schamanen durch die Sinne wie ein Insekt, das nervig schwirrte und summte. Orks waren anpassungsfähige Geschöpfe, dieses Exempel statuierten bereits zahlreiche Weltenwogen der Veränderung, in der Vergangenheit. Doch sich mit den Menschen und grünen Elfen gegenseitig die Schultern zu reiben, um Erze zu fördern? Die Orks, die der Draratûl im Sinn hatte, würden bekommen, was sie begehren. Auf einem Weg oder einem anderen - alles war nur eine Frage des richtigen Maßes an Nachdrücklichkeit, mit der man forderte oder nahm... Das war der Wille der Orkgötter. So war der Wille von Agrazh, dem Schlächter. Nicht Agrazh, dem Sammler.
Für den Moment vertraute Morloch auf Zoraks Eigensinn. Wusste er zumindest in Borgakh, die sich nicht bloß als Kriegstrommler, sondern nicht minder auch fähigster Handwerker des Orkstamms die Gunst des Teufelsmunds verdiente, eine kratzbürstige Orkin. Borgakh würde dem Häuptling, auf ihre eigene Weise, den Eifer in der Mine schmälern. Früher oder später. Tot oder lebendig.
Morloch stolperte hin und wieder über Menschengesichter, die ihm in der Vergangenheit nützlich waren. Darunter etwa 'Davind' vom Bund der Handwerker, der selten alleine ging. Die meisten aber stolperten über Morloch - oder eher seinen Warg, der für die meisten Unbekannten scheinbar schnell an Eindruck verlor, da er nicht riss wer ihm zu nahe kam, ohne dass sein Meister ihn befahl. Die Nachteile einer wirksamen Dressur. Man wollte es nicht gleich mit allen hungrigen Neusiedlern, die die Greifengilde so sehr zu schützen bereit schien, aufnehmen. Schließlich waren die Orks, auch, für den Moment irgendwie gefangen in diesem neuen, untrauten Heim. Und abhängig von der Befestigung der Stadt, wenn man den Worten des sich schimpfenden Bürgermeisters denn Glauben schenken mochte...
In der Zwischenzeit vergnügte Orkhäuptling Zorak sich mit mitgebrachten Sklaven, denkbar auf der Suche nach mehr sklavischer Arbeitskraft. Gegen Einheimische hätte er sicher nichts einzuwenden gehabt. Jedenfalls verinnerlichte er so den noch unerfahreneren Orks ein Selbstbild, dass mit dem Häuptling vereinbar war - und wie man eine orkische Standarte überall dort aufstellte, wo sie ordentlich im Wind wehen konnte. Nach Morlochs Erachten war das ein guter Schritt - so würden weder die Ansässigen, noch Geflohene anderer Völker den rechten Eindruck des Orkstamms verlieren, oder gar den den Tod fordernden Fehler machen, die Tryl'hi für allzu umgänglich zu halten.
Als die Tage und Nächte fortschritten, hier und da in und um Nebelhafen kleine Errungenschaften der Befreiung und Freilegung verzeichnet wurden, stellte sich jedoch bald eine Bequemlichkeit unter den Orks ein, die Morloch keine Zufriedenheit abringen würde. Selbst Zorak, der so innbrünstige Häuptling, machte scheinbar das Erzeschürfen in der Mine als seine neugefundene Priorität aus, schoss es dem Schamanen durch die Sinne wie ein Insekt, das nervig schwirrte und summte. Orks waren anpassungsfähige Geschöpfe, dieses Exempel statuierten bereits zahlreiche Weltenwogen der Veränderung, in der Vergangenheit. Doch sich mit den Menschen und grünen Elfen gegenseitig die Schultern zu reiben, um Erze zu fördern? Die Orks, die der Draratûl im Sinn hatte, würden bekommen, was sie begehren. Auf einem Weg oder einem anderen - alles war nur eine Frage des richtigen Maßes an Nachdrücklichkeit, mit der man forderte oder nahm... Das war der Wille der Orkgötter. So war der Wille von Agrazh, dem Schlächter. Nicht Agrazh, dem Sammler.
Für den Moment vertraute Morloch auf Zoraks Eigensinn. Wusste er zumindest in Borgakh, die sich nicht bloß als Kriegstrommler, sondern nicht minder auch fähigster Handwerker des Orkstamms die Gunst des Teufelsmunds verdiente, eine kratzbürstige Orkin. Borgakh würde dem Häuptling, auf ihre eigene Weise, den Eifer in der Mine schmälern. Früher oder später. Tot oder lebendig.
Morloch stolperte hin und wieder über Menschengesichter, die ihm in der Vergangenheit nützlich waren. Darunter etwa 'Davind' vom Bund der Handwerker, der selten alleine ging. Die meisten aber stolperten über Morloch - oder eher seinen Warg, der für die meisten Unbekannten scheinbar schnell an Eindruck verlor, da er nicht riss wer ihm zu nahe kam, ohne dass sein Meister ihn befahl. Die Nachteile einer wirksamen Dressur. Man wollte es nicht gleich mit allen hungrigen Neusiedlern, die die Greifengilde so sehr zu schützen bereit schien, aufnehmen. Schließlich waren die Orks, auch, für den Moment irgendwie gefangen in diesem neuen, untrauten Heim. Und abhängig von der Befestigung der Stadt, wenn man den Worten des sich schimpfenden Bürgermeisters denn Glauben schenken mochte...
Wie der vermeintliche Zufall es wollte, tappste Morloch in die Taverne Nebelhafens. Und allerhand 'Wichtigtuer' saßen an einem Tisch - als würden sie die Geschicke der Welt beeinflussen wollen, wie der Schamane sonst von seinem Beithron aus. Ganz so, wie ihn zuvor Davind, der Handwerker, wissen ließ. Wieder einmal bewies Davind ein Talent dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen Informationen preiszugeben. An diesem Tag saß der Mensch einfach nur im Dreck und wartete. Und doch stellte er sich als wertvoll heraus.
Morloch setzte sich demonstrativ, und dabei auffällig unauffällig, an einen anderen Tisch. Denn der Tisch hatte noch Brot - wenn auch nicht mehr lang. Die Menschen, und später noch weitere Kreaturen, die der Ork hässlich fand, redeten und redeten... und redeten mehr: über Bäume und Regeln und Regeln und Bäume. Und Erze! Und Bäume. Es schien ganz so, als wäre neuerdings die Gier der anderen, nicht mehr die Gier der Orks, ein größerer Dorn im Auge der Völker, die hier aufeinander trafen. Das war dem Ork ganz recht, so wäre sein eigenes Handeln höchstens weniger offensichtlich. Doch eine Sache, mit der hielten die Orks nicht hinter dem Busch. Während er zuletzt noch mit dem Orkfuß auf der Tischplatte die Bewegungsfreiheit von einer Waldelfe einschränkte, die sich - warum auch immer - direkt neben ihn setzte, tappste er zum 'Wichtigtuertisch' und ließ sich zur rechten Seite des Handwerkerbundlers nieder. Borgakh, Mez'Dradesch der Tryl'hi, folgte dem Wolfsheulen vor der Taverne und polterte ebenso herein. Borgakh wusste wohl, dass man dort, wo der Schamane war, nicht falsch sein konnte.
Das Gespräch hatte das Baumthema jetzt annähernd hinter sich gelassen. Gerade recht nach dem Sinn des Orks. Es wurde nun bedacht, wie es weitergehen würde.. oder eher: warum man noch in Nebelhafen festsaß und wie das zu ändern sei. Hier stieg Morloch in die so sittliche, höfliche Unterredung ein und unterbreitete die Stärke des Orkstamms, einmal mehr, als Angebot, als Lösung. Zumindest als einen Teil der Lösung. Der Bürgermeister warnte vor den Flügelbestien am Himmel, den Drachen, die das Weiterziehen auf dem Landweg gefährlich machten - selbst wenn andere Gefahren der Wildnis überkommen würden. Jedoch willigte er ein, aus Höflichkeit oder besser noch gebührendem Respekt, dass den Orks zuteil werden wird, wo sie Jagd auf die Horte der Drachen zu machen hätten. In Morlochs Ohren verstand der Bürgermeister also um ihre Wichtigkeit, schließlich schienen sich andere Völker aus Furcht in den Minen und unter den Bäumen zu verstecken. Als Torres abschließend einen Vergleich zwischen den Orks und den Trollen zog, wie es auch Kommandant Schwarzfels war, kehrte eine angespannte Stille in der Taverne ein. Morloch raunte. Borgakh blinzelte zu ihm. 'Kleine Trollköppe?!', inquirierte der Schamane bedrohlich, ohne dabei viel zu sagen. Doch dann... brachen die Tryl'hi nur in schallendem Gelächter aus, dass sich durch den Schankraum schob, wie sonst der Orkhornklang über die weite Ebene. Gut, dass die Orks dieser Tage zu Scherzen aufgelegt waren. Schlecht, dass die Orks dieser Tage nicht gänzlich frei im Töten waren...
Morloch setzte sich demonstrativ, und dabei auffällig unauffällig, an einen anderen Tisch. Denn der Tisch hatte noch Brot - wenn auch nicht mehr lang. Die Menschen, und später noch weitere Kreaturen, die der Ork hässlich fand, redeten und redeten... und redeten mehr: über Bäume und Regeln und Regeln und Bäume. Und Erze! Und Bäume. Es schien ganz so, als wäre neuerdings die Gier der anderen, nicht mehr die Gier der Orks, ein größerer Dorn im Auge der Völker, die hier aufeinander trafen. Das war dem Ork ganz recht, so wäre sein eigenes Handeln höchstens weniger offensichtlich. Doch eine Sache, mit der hielten die Orks nicht hinter dem Busch. Während er zuletzt noch mit dem Orkfuß auf der Tischplatte die Bewegungsfreiheit von einer Waldelfe einschränkte, die sich - warum auch immer - direkt neben ihn setzte, tappste er zum 'Wichtigtuertisch' und ließ sich zur rechten Seite des Handwerkerbundlers nieder. Borgakh, Mez'Dradesch der Tryl'hi, folgte dem Wolfsheulen vor der Taverne und polterte ebenso herein. Borgakh wusste wohl, dass man dort, wo der Schamane war, nicht falsch sein konnte.
Das Gespräch hatte das Baumthema jetzt annähernd hinter sich gelassen. Gerade recht nach dem Sinn des Orks. Es wurde nun bedacht, wie es weitergehen würde.. oder eher: warum man noch in Nebelhafen festsaß und wie das zu ändern sei. Hier stieg Morloch in die so sittliche, höfliche Unterredung ein und unterbreitete die Stärke des Orkstamms, einmal mehr, als Angebot, als Lösung. Zumindest als einen Teil der Lösung. Der Bürgermeister warnte vor den Flügelbestien am Himmel, den Drachen, die das Weiterziehen auf dem Landweg gefährlich machten - selbst wenn andere Gefahren der Wildnis überkommen würden. Jedoch willigte er ein, aus Höflichkeit oder besser noch gebührendem Respekt, dass den Orks zuteil werden wird, wo sie Jagd auf die Horte der Drachen zu machen hätten. In Morlochs Ohren verstand der Bürgermeister also um ihre Wichtigkeit, schließlich schienen sich andere Völker aus Furcht in den Minen und unter den Bäumen zu verstecken. Als Torres abschließend einen Vergleich zwischen den Orks und den Trollen zog, wie es auch Kommandant Schwarzfels war, kehrte eine angespannte Stille in der Taverne ein. Morloch raunte. Borgakh blinzelte zu ihm. 'Kleine Trollköppe?!', inquirierte der Schamane bedrohlich, ohne dabei viel zu sagen. Doch dann... brachen die Tryl'hi nur in schallendem Gelächter aus, dass sich durch den Schankraum schob, wie sonst der Orkhornklang über die weite Ebene. Gut, dass die Orks dieser Tage zu Scherzen aufgelegt waren. Schlecht, dass die Orks dieser Tage nicht gänzlich frei im Töten waren...
Der Bürgermeister wusste nun um mehr namhafte Orks und deren Selbstbild, das nachdrücklich trollungleich war. Und sie würden dafür Sorge tragen, dass er dies nicht schnell wieder vergaß.