Wütende Orks, tanzende Feen...und wundersames kann geschehen...

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Thril | Xrrsh
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Wütende Orks, tanzende Feen...und wundersames kann geschehen...

Beitrag von Thril | Xrrsh »

Der desolate Zustand des Waldes machte allen Bewohnern der Gegend schon länger Sorge und der Anblick auf die klaffende Wunde im Großhain sorgte sowohl für Traurigkeit als auch für Zorn.
Die bisherigen Bestrebungen den Wald wieder zu regenerieren waren müßig und wirkten eher so als würde man kleine Wassertropfen in die gähnende Leere eines zu großen Gefäßes fallen lassen, während die Sonne stetig zum Verdunsten der Flüssigkeit sorgte.
Mehrmals schon traf Thrilmanduil in den vergangenen Wochen seit der Schändung auf Vertreter des Orkstammes.
Sie waren rasend vor Wut und Zorn!
Doch sie ließen dies unerwarteterweise nicht an den Elfen aus.
Es war bei den kurzen Zusammentreffen durchaus sehr deutlich gemacht worden was der Orkstamm von diesem Frevel an der Natur hielt, und da diese Treffen bislang immer sehr friedlich verliefen, konnte man das als eine seltsame Art von gegenseitigem Verständnis und Respekt betrachten.
Thrilmanduil respektierte vor allem die Tatsache dass die Orks ihn nicht behelligten und es auch sonst keine Meldungen von Überfällen oder Kämpfen mit ihnen gab.

"Man muss nicht mit jedem befreundet sein. Ein gewisser gegenseitiger Respekt, eine Prise Verständnis und ein geeintes Ziel...sind doch oftmals bereits mehr als man erhoffen kann"

Es war eine unübliche, unkonventionelle Idee die er hatte.
Gewagt...
Aber es wäre einen Versuch wohl wert.
Und sollte es nicht funktionieren...nun....er hoffte darauf zumindest erst einmal den Orks verständlich machen zu können was er überhaupt vor hatte.
Dann würde sich ja schon abzeichnen ob sie kooperieren würden.
Und dann...würde sich alles weitere wohl auch ergeben...

Beherzt und entschlossen machte er sich also auf den Weg zur Siedlung der Orks, um jemanden zum Reden zu erhaschen...
Orkbesuch.png

Es dauerte auch nicht lange bis sich ein grimmiger und muskelbepackter Krieger blicken ließ der gewillt war mit Thrilmanduil zu sprechen.
Der Waldelf wusste dass die Oks wohl recht gerne rasch auf den Punkt kommen wollen, und versuchte so sich viele überflüssige Erklärungen zu ersparen.
Er machte dem Ork direkt deutlich dass das Begehr des Waldelfen sei, den zerstörten Wald wieder zu beleben, und zwar auch mit Hilfe der Orks.
Der Moment der Verwunderung des Kriegers war durchaus ein Genuss für den Waldelfen.
Die Offerte schien Anklang zu finden, denn der grimmige Krieger wollte sich zuerst gegenseitig Bekannt machen.
Die kurze Phantasie wie Orks das wohl normalerweise machten ließ Thrilmanduil für einen Moment stutzen - es hätte gewiss etwas mit den Fäusten zu tun, dachte er sich...

Doch man tauschte relativ friedlich Namen aus.
Der Ork stellte sich als Groukh, stärkster Krieger des Stammes, neben dem Choharar - dem Anführer selbst- heraus.

"Wunderbar!" - schoss es Thrilmanduil da durch den Kopf!
Auf die Frage hin, was der Waldelf denn vorhätte, erklärte Thril es ohne umschweife...
vereinte Kräfte.png

Er erklärte weiterhin dass die Orks ein Volk mit großer körperlicher Stärke seien, aber dem auch eine innere Stärke zugrundeliegt.
Einem erfahrenen Ithron welcher das Faer - die Lebensenergien - spüren und lenken konnte war das sonnenklar.
Die Antwort auf den Vorschlag kam , erneut, sehr überraschend: die Orks würden tun was nötig ist damit wieder Wald da sei, weil sie auch wissen dass sie ihn brauchen. Und daher diesen auch schützen würden!

Man verstand einander also in dieser Angelegenheit sehr gut!
Der Vorschlag beinhaltete also dass sich einige Orks zusammen mit Thrilmanduil und noch einer weiteren helfenden Hand im abgeholzten Großhain zusammenfinden sollten.
Auf die Erwähnung einer weiteren Helfenden Person erntete Thrilmanduil zunächst skeptische Blicke, doch schließlich...Zustimmung!

So eilte er nach Solgard, in der Hoffnung die Druidin Caerwen zu finden.
Er hatte ihr einst geholfen ihren Druidenstab zu erhalten und man hatte im Lauf der Jahre durchaus einen freundschaftlichen Umgang miteinander gepflegt.
Außerdem war sie im Gebiet des Großhains für alle anderen eine Unbeteiligre an all dem was derzeit so vor sich ging.
Und er konnte ihre Hilfe im Gegenzug für seine Bisherige einfordern.
Es dauerte auch nicht lange, da traf er sie tatsächlich in Solgard an und vermittelte ihr, aufs Nötigste begrenzt, dass er ihre Mithilfe wünschte.
Sie willigte ein und gemeinsam reisten sie vor die Siedlung des Orkstammes, wo man dann den ersten Kontakt im Kreis des anstehenden Vorhabens knüpfte und es erörterte...
gemeinsame kräfte 2.png
Nach den ersten Klärungen vergrößerte sich die Gruppe dann....sehr gut....
mehr orks.png

Das Ziel dieser gemeinsamen 'Operation' war es, sich die Stärken der beteiligten zu Nutze zu machen!
Caerwen als Druidin vermochte sehr viel besser die Kräfte der Natur zu lenken und zu fördern als es für Thrilmanduil selbst der Fall wäre.
Doch sie würde für die Regeneration und Stärkung des Waldes eine immense Menge an Kraft benötigen, die man nicht einfach so aufbringen könnte.
Und genau hier kam die entweder geniale oder aber, so sie scheitern würden, sehr grenzwertige Idee von Thrilmanduil zum tragen:
Seine Verbündeten, die Fae vom Dämmerglanzhof,konnten den Weg durch die 'Hecke' , den schützenden,magischen Wall unbändiger,wilder Lebenskraft,welche die Wandelnden Weiten vom Rest der vielen Ebenen abschirmt, finden wenn er sie zu sich rief. Und sie könnten, mit der richtigen Motivation, die Kräfte ihrer Herkunft nutzen um einen "kleinen Schluck" dieser Lebenskraft ins Diesseits träufeln zu lassen.
Und die Kraft der Orks, sowie deren tiefe Wut, würden ebenfalls nutzbar gemacht werden können, wenn sie all dem wirklich zustimmten um dem Wald neue Stärke zu verleihen.

All dies würde eine Art von Ritual erfordern, auf das sich Thrilmanduil bereits vorbereitet hatte.
Doch es mussten noch Vorkerhungen getroffen werden.
Der Umgang mit Fae gestaltet sich oft schwer, vor allem für jene die nicht den Vorzug haben einige von ihnen Verbündete zu nennen - obwohl auch dies immer wesentlich einfacher wirkte als es tatsächlich war.
Der Waldelf händigte der Gruppe daher zunächst Masken aus die sie zu tragen hätten.
Er hatte die Befürchtung das würde den Orks nicht recht sein, ihnen zu weit gehen oder sie vielleicht irgendwie verärgern.
Doch er erkannte dass es tatsächlich sehr einfach war und sie in der Tat zu dem standen was der oberste Krieger anfangs sagte: "Wir werden alles tun was nötig ist!"
Verblüffend....und eine angenehme Haltung für das anstehende Vorhaben...
Masken für alle.png

Gewappnet machte man sich gemeinsam zum Ort der Zerstörung...die es zu revidieren galt!
Angekommen sollte es daran gehen einen Kreis zu errichten...aus Blumenkränzen die Thrilmanduil vorbereitet hatte.
Ein kreis aus Blumen.png
Nach einigem gemeinsamen herumprobieren hatte man diese erste Aufgabe geschafft...
Kreis aus blumen 2.png

Nun mussten entsprechende Gaben im Kreis platziert werden, sowie in jedem Kranz.
Milch mit Honig war etwas was seine Fae in dieser Welt sehr mochten, so wurde in jeden Blumenkranz eine Schale Milch gestellt, mit einem Tropfen Honig.
Milch und Honig.png

In die Mitte des Kreises sollte dann von jedem etwas als Gabe dargeboten werden, etwas was die Eigene Art repräsentieren könnte oder die eigene Stärke.
Natürlich fand sich zuerst fruchtbare Erde in der Mitte ein, in die jeder seine Gaben legen sollte.
Der Ork Krieger Groukh legte einen Dolch von orkischer Machart in das Bett aus Erde.
Thrilmanduil stellte einen kleinen Behälter mit Honig hinein.
Der Ork Nag legte ein stück blutiges Fleisch in die Mitte, wohl frisch von einer Jagd.
Und Caerwen legte den Zapfen einer Zeder behutsam in das Erdbett.
Gaben2.png

Diese Gaben, persönlich und willentlich gegeben, sollten als direkte Verbindung zum restlichen Ritualkreis dienen, und den Fae ermöglichen, als Obolus für den 'Handel' entsprechend die Kräfte der Beteiligten mit der gemeinsamen Absicht zu vereinen.

Etwas derartiges hatte in den Wandelnden Weiten zwar bereits oft funktioniert, waren solche Arten von übernatürlichem Handel und Abkommen dort ja sogar beinahe an der Tagesordnung, so könnte es hier, auf der 'anderen Seite' durchaus schwieriger werden, oder gar auch garnicht funktionieren.
Hoffen und bangen....

Es war an der Zeit...
Caerwen rief einige Tiere herbei in den Ritualkreis.
Rehe, ein Sinnbild für Frieden und den Wald.
Und schließlich tauchte Thrilmanduils Willen, sich findig durch die Irrwege der Hecke windend wie ein Wurm, durch die Barriere der Welten, bis an den gewünschten Ursprungsort: Dämmerglanz - mit einem Lockruf.
Bruchteile von Sekunden später erschienen sie, kleine freudig in der Luft tanzende Feen, kiechernd, lachend, neugierig!
Sie begutachteten den Ort und die Anwesenden genau und interessiert.
Jeder der Anwesenden trug seine Maske- und das stimmte die Fae freundlich und vertrauensvoll.
Die Gaben wurden genau inspiziert und dann widmeten die kleinen Wesen neugierig und prüfend ihre Aufmerksamkeit den Orks - jene welche diesen Wald künftig 
schützen wollten, als Teil des kleinen Abkommens mit den Feen!
helft uns.png
neugierige feen.png
nachahmen.png
frech.png


Thrilmanduil war sich sicher, es wäre nicht förderlich gewesen all zu viel zu erklären. 
Groukh schien auch nicht viel von Zauberei zu verstehen oder verstehen zu wollen.
Was hätte es da also für einen großen Sinn gemacht ihm etwas von Abkommen, Handel mit Fae oder derlei zu erklären.
Das Ziel für die Orks war eindeutig: der Wald sollte wieder blühen und erstarken. Und sie wollten dafür tun was nötig sei.
Zustimmung war also absolut gegeben.

Und auch von Seiten der Fae schien es keinen Einwand zu geben.
Die Gaben wurden akzeptiert, und die Bitte wurde verstanden.
zustimmung.png

Und so machten sich die kleinen Feen daran innerhalb des Kreises euphorisch durch die Luft zu tänzeln und einen fiepsigen Zwitschergesang anzustimmen.
Dieser hatte auch einen Effekt, denn es begannen sich Kräfte im Kreis aufzubauen.
Erst langsam...dann jedoch immer mehr, und immer stärker.
Die Anwesenden konnten , auch wenn einige nicht der Magie fähig sein mochten, spüren wie sich eine vage Art von Verbindung zwischen ihnen, dem Ritualkreis und den Feenwesen aufbaute.
Ein seltsames Kribbeln, gefolgt von dem Gefühl einer seltsamen, fremden jedoch auch belebenden und stärkenden Kraft!
energie.png
energie 2.png

Die Kräfte im Innern des Kreises hatten sich alsbald zu einem regelrechten kleinen Sturm von Naturkräften entwickelt.
Die kleinen Feenwesen waren so euphorisch dabei die Kräfte zu sammeln, zu lenken, zu verbinden und sich dann einfach weiter auftürmen zu lassen, dass sie
sie dabei selbst auch freudig ihre Kräfte mit einfließen ließen und sich zu den Wogen der Lebensenergien selbst hinzugesellten, formlos und doch lebendig...als Teil des Ganzen.
feen lösen sich in energie auf.png

Für einen winzigen Augenblick hatten sie damit das gesammelte Wesen der Teilnehmer berührt und stellten diese Kräfte nun frei zur Verfügung, um gelenkt zu werden, als mächtge Woge von stärkender Lebenskraft.
Belebend wie die Zauber der Druiden und Waldelfen.
Fremdartig, ungebändigt und mystisch wie das Wesen der Fae.
Stark und lodernd wie der Zorn der Orks.

Eine geballte Woge von Naturkraft ,die von Caerwen angeführt dann aus dem Ritualkreis gelenkt wurde, durchströmte das ganze Gebiet!
Wo ein einzelner Zauber des Erblühens einem Locken und sanften Weckruf gleichen würde, der das Wachstum behutsam und gefühlvoll begünstigen sollte, glich diese Woge unbändiger Kraft eher einer erschütternden Ohrfeige derer man sich bedient wenn man jemanden aus dem tiefsten Schlaf reissen will um ihn aufzuwecken.
Eine Ohrfeige die es wahrlich in sich hatte, und wild pulsierend durch das Geflecht des Bodens schoss, einem ermutigenden Befehl gleichkommend:
Wachse! Sei Stark! WACHSE!

Und tatsächlich....mit ordentlich Furore schossen rasant ganze Bäume aus dem Boden, gähnend und strotzend vor Kraft!
Wachstum.png


Alle anwesenden, waren erstaunt und ein wenig fassungslos über diese urplötzliche und heftige Überreaktion!
Innerhalb weniger Sekunden standen sie alle wider in einem Wald, umgeben von Bäumen...
...und sie waren kräftiger, stärker als zuvor...


starker gesunder wald.jpg













 
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Groukh
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Re: Wütende Orks, tanzende Feen...und wundersames kann geschehen...

Beitrag von Groukh »

Groukh hatte mal wieder alle Hände voll zu tun. Auf der einen Seite musste er ständig ein wachsames Auge auf die jungen Orks haben,
damit sie keinen Unsinn trieben oder ihre Ausbildung nicht vernachlässigten.
Auf der anderen Seite standen die Arbeiten am Wiederaufbau des Forts an.

So vergingen die Wochen im Fort.

Gerade als Groukh dabei war, sich mit dem Choharar auszutauschen, erklang eine ihm bekannte elfische Stimme: "Ich will mit euch reden."
Das war das Stichwort für Groukh. Seit einiger Zeit verfolgte er seine Agenda mit den Waldelfen,
über die er dem Choharar einst berichtet hatte, dass er versuche, sich mit ihnen anzufreunden.
Und so kam es erneut zu einem Treffen mit einem Waldelfen namens "Trimandil".

Im Gespräch stellte sich heraus, dass Trimandil den Orks helfen wollte, das abgeholzte Waldstück wieder zu heilen.
Das kam Groukh sehr gelegen, denn so hatte er die Gelegenheit, mehr Sympathien mit den Waldelfen aufzubauen.
Er nahm die Worte des Elfen an und erklärte ihm auch, dass die Orks zwar gut verstehen,
jedoch nicht so gut die Handelssprache sprechen können, woraufhin der Waldelf begann, normal mit Groukh zu sprechen.
So fühlte sich Groukh nicht mehr wie ein Idiot behandelt, was ihn zornig machte.
Sie vereinbarten, dass Trimandil die Heilung des Waldes initiieren würde, und Groukh stimmte allem zu.

Bild


Später kam Nag hinzu, und gemeinsam begaben sie sich mit dem Waldelfen und einem menschlichen Weib zum abgeholzten Teil des Waldes.
Dort bauten sie gemeinsam den Ritualkreis auf und gaben Gaben in die Mitte des Kreises.
Groukh verstand langsam, dass diese Gaben für jemanden sein mussten, der ebenfalls an der Heilung des Waldes beteiligt sein würde.
Als die Feenwesen beschworen wurden, reagierte Groukh überrascht. Noch nie zuvor hatte er solche Wesen gesehen.
Sie waren klein, frech und neugierig - eine Herausforderung für ihn, doch er benötigte sie, um den Wald zu heilen.
Er schwieg und beobachtete, seinen Zorn unter Kontrolle haltend, damit das Vorhaben nicht scheiterte.

Bild
 
Das menschliche Weib begann, die Erde aufzugraben und darin Dinge zu vergraben, Worte zu sprechen - alles, was Groukh nicht verstand.
Doch er sah, dass diese Handlungen eine große Wirkung hatten. Plötzlich schossen kräftige Bäume aus dem Boden, größer und dichter als die zuvor abgeholzten.
Mit großem Unglauben überprüfte Groukh sie auf ihre Echtheit und war schließlich überzeugt:

Die Bäume waren echt!


Bild

Im Fort angekommen, berichtete Groukh von dem Vorfall und gab den Befehl an seine Khurkachs,
dass von nun an keine Waldelfen mehr angegriffen werden sollen, es sei denn, er änderte diese Anweisung.
Natürlich galten seine Befehle nur für diejenigen, die unter ihm standen.

Was die Obrigkeit damit anfangen würde, blieb abzuwarten.
Thural
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Re: Wütende Orks, tanzende Feen...und wundersames kann geschehen...

Beitrag von Thural »

...Caerwen befand sich in einem Gespräch mit einem Paladin, als sie Thrilmanduil am Tor von Solgard erblickte. Ein fröhliches Lächeln zeichnete sich dabei auf Ihrem Gesicht ab. So aufgeregt, ja scheinbar voller Tatendrang, hatte sie den Waldelfen schon lange nicht mehr gesehen. Sie lauschte seinen Worten und stimmte der Anfrage selbsterklärend zu, ohne genau zu Wissen, um was es ging. Man sollte helfen und helfen, das war etwas, das sie gerne tat. So verabschiedete sie sich aus dem Gespräch, und gemeinsam reisten sie in den Dschungel.

Dort angekommen, folgte sie Thrilmanduil mit raschen Schritten, wobei sie langsam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bekam, als sie sich immer näher der Feste der Orks näherten. Nun verstand sie, wieso er ihr erwähnt hatte, dass sie eine offene Einstellung für dieses Abenteuer brauchen würde. Langsam näherte sie sich der Siedlung, dem Waldelfen zögernd folgend. Man begrüsste sich und das Anliegen wurde kurz darauf ersichtlich. Dem Wald sollte geholfen werden und mit dem Wald und all seinen Pflanzen würden auch die Tiere zurückkehren.

Man begab sich in die Mitte des ehemaligen Waldes und Thrilmanduil händigte einige Reagenzien und Materialien aus, welche für das Ritual genutzt werden sollten. Alle beteiligten sich mit grossem Ehrgeiz daran, die Blumenkränze wurden in einem schönen Kreis verteilt. Caerwen liess dabei immer wieder die Augen über die beiden Orks wandern, welche sich am Ritual beteiligten. Orks waren und werden wohl niemals Ihre Freunde werden. Doch das musste auch nicht sein. Hier gab es ein gemeinsames Ziel. Den Wald zu heilen. Wunden zu schliessen. Und wenn es diese Möglichkeit gab, wie konnte es da falsch sein, Hilfe zu verwehren, wegen eigener Empfindlichkeiten? Das Wohl der Natur ging über alles.

Voller Tatendrang beteiligte sie sich nach diesen Gedanken an den weiteren Vorbereitungen. Als es darum ging, etwas von Herzen zu geben, glitten ihre Finger in einen Beutel am Gürtel. Vier Zederzapfen lagen darin. Es waren Zapfen, die sie gerettet hatte - Kinder des Baumes, von dem sie einst ein Stück Holz erhalten hatte. Mit der Hilfe von Thrilmanduil wurde daraus ein Wanderstab, der sie stets begleitete. Nun zog sie langsam einen Zapfen aus dem Beutel, wendete ihn in der Hand vor sich und drückte ihn einmal fest an ihre Brust, während sie die Augen schloss. Als sie die Augen wieder öffnete, ging sie langsam in die Mitte des Rituals und legte ihre Gabe vorsichtig auf den Boden, neben die anderen Gaben. Ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als ihre Augen nochmals auf dem Zapfen ruhten.

Als alle etwas in die Mitte des Rituals gelegt haben, begann man mit dem Ritual selbst. Die Feen, herbeigerufen von Thrilmanduil, begannen damit, die Kräfte aller anwesenden Orks, dem Waldelf und der Menschfrau zu vereinen. Wahrlich, eine seltene Verbindung, jedoch eine, die aufzeigt, dass man trotz unterschiedlicher Ansichten gemeinsame Schnittpunkte haben kann. Langsam begann sich ein Band aufzubauen zwischen all den Anwesenden am Ritualort.

Ihre Finger begannen zu kribbeln und Sie spürte, wie die Kraft durch Ihren Körper floss. Nach einer sanften Aufforderung von Thrilmanduil, bewegte sich Caerwen langsam in die Mitte des Rituals. Um sich herum begannen bereits, unter Unterstützung von Thrilmanduil, Blumen aus dem Erdreich zu spriessen, hier eine Blume, da ein Kraut. Umgeben vom Duft der Natur, begann Caerwen vier kleinere Häufchen Erde aufzuschichten, nicht irgendwelche Erde, fruchtbare Erde wurde sorgsam aufgehäuft. In diese wurde jeweils sanft mit der Hand eine kleine Grube geformt, in welcher eine frische Alraune eingepflanzt wurde. Diese wurde danach behutsam mit Erde überdeckt.

Nachdem die Vorbereitungen durchgeführt wurden, setzte Sie sich vor die Ritualgaben und begann, die Worte der Macht langsam zu rezitieren. "In Mani Grav" drang es leise aus Ihrem Mund. Die Worte wurden wiederholt, die Stimme wurde stärker und kräftiger. Ihre Hand glitt dabei in einen weiteren Beutel und wurde in Schalenform wieder herausgezogen. In der Handfläche lag ein violettes Pulver, fein zerriebene schwarze Perlen. Mit einem letzten kräftigen Ausspruch der Worte der Macht blies sie das Pulver über den Ritualplatz hinweg. An den Stellen, wo die Alraune eingepflanzt wurde, drängten sich Ranken aus dem Erdreich hervor. Die Ranken schlängelten sich auf den Rand des Rituals hin. Boden wurde von den Ranken aufgebrochen und an Ihrer Stelle drängten Bäume aus dem Erdreich heraus. Wie ein Wunder, drängten mehr und mehr Bäume aus dem Erdreich hervor und wuchsen in einer Schnelligkeit heran, wie sie es zuvor noch nie gesehen hatte.

Was für ein Anblick und dort konnte sie auch eine Zeder wiedererkennen, welche noch sanft im Wind wiegte, nachdem sie so rasch herangewachsen war. Alle Anwesenden staunten über den Wald, welcher nun wieder vor Leben blühend entstand. Gemeinsam hatten Sie es geschafft, die Wunden des Waldes zu heilen. Müde und erschöpft begab sich Caerwen nach dem Ritual zurück nach Solgard. Doch das sollte erst der Beginn sein. Jetzt galt es den Orks eine Anfrage zukommen zu lassen, dass Ihr Zugang zum Wald gewährt wurde, damit Sie sich auch um eines Ihrer Kinder kümmern konnte. So hatte es sie damals versprochen und sie würde sich daran halten...
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