Deokir's Forschungstagebuch

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Deokir
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Deokir's Forschungstagebuch

Beitrag von Deokir »

Wieder einmal war es so weit, in Nebelhafen sollte ein Markt stattfinden, an dem auch das Konvent der Drei Sphären wieder teilnehmen wollte. Was würde da also näher liegen für Konvent, was sich dem Sammeln von Wissen verschrieben hatte, als Abschriften von einigen Zaubersprüchen anzufertigen und auf dem Markt feilzubieten?

Deokir lief zur Gemeinschaftstruhe, um die Lagerbestände zu kontrollieren, war ihm doch die Lagerverwaltung anvertraut worden. Mit Erschrecken musste er feststellen, dass der Bestand an leeren Rollen, einer der Grundlagen für die Abschriften, nahezu aufgebraucht war. Ein Blick in die Holzlager ließ ihn vor Schreck erbleichen. Auch die Holzbestände waren deutlich zur Neige gegangen. Also schnappte er sich seine Holzfälleraxt, legte sie behutsam in die Schubkarre und machte sich auf den Weg in die Wälder, um Nachschub zu holen.

 
Gedankenverloren schob er die Schubkarre über die ausgetretenen Wege in der Landschaft, vorbei an Blumen, Sträuchern, zwitschernden Vögeln und quakenden Fröschen, die hier und da in der Nähe von Flüssen und Teichen auf vorbeifliegende Insekten warteten. Nach einiger Zeit war er endlich in einem großen Hain an Bäumen angekommen, die wieder einmal eine fürsorgliche Hand benötigten, um morsche Rinde und tote Äste loszuwerden. Deokir griff sich seine Holzfälleraxt und schlug hier und da einige abgebrochene oder abgestorbene Äste von den Bäumen und hier und da schlug er auch mal einen Baum fort, damit ein anderer Baum besser leben und wieder aufblühen konnte.
 
Nach einiger Zeit war die Schubkarre voll mit Hölzern und Deokir legte die Axt in die Schubkarre, versuchte sie anzuheben und musste erst einmal schnaufen. „Was gäbe ich dafür, nun eine Schubkarre zu besitzen, die den Weg von hier nach Nebelhafen in unser Lager von selbst fahren würde, ohne dass ich sie anheben müsste. Das wäre sicher angenehm, aber wie soll ich dies anstellen? Solch eine Schubkarre ist sicher ein Artefakt, was viel Forschungszeit erfordern wird, sollte es überhaupt jemals möglich sein, so etwas anzufertigen. Ich werde mit den Maestrae über jene Idee sprechen müssen. Aber sei es drum, das Holz lagert sich nicht von selbst ein und die Schubkarre schiebt sich leider auch nicht von selbst. Also werde ich sie nach Nebelhafen zurückschieben müssen.“ So griff Deokir nach den Griffen der Schubkarre, hob sie schnaufend an und machte sich langsam auf den langen Rückweg nach Nebelhafen, um das Holz einzulagern.
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Deokir
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Re: Deokir's Forschungstagebuch

Beitrag von Deokir »

Deokirs nächster Auftrag, den er von den Maestrae bekommen hatte, war ein ganz besonderer Auftrag. Ja, es sollte sehr ungewöhnlich sein und auch etwas, was seine ganze Fingerfertigkeit benötigte und dazu viele seiner Sinne. So wurde auch ein geschultes Auge und feinfühlige Fingerspitzen benötigt.
 
Zuerst hieß es, in einer seltenst besuchten Schmiede einen Barren Blutgestein anzufertigen mit dem gewissen Extra, was noch einmal dem Namen „Blutstein“ eine neue Bedeutung beimessen würde.

Damit es nicht allzu viel Aufsehen erregte, entschieden die Maestrae, dass nicht der komplette Konvent losziehen würde um dem Ereignis beizuwohnen, sondern nur drei Vertreter. Darunter die Spenderin des edlen Tropfens, Ruweena Shire, der Magus, dessen Aufgabe es war, den Barren anzufertigen, Deokir und als Absicherung für etwaige Komplikationen, der Maestru Rorek Alvlem.
 
Kurz nach dem Eintreffen und der Sicherstellung, dass die Schmiede nicht besucht sei, wandte sich Deokir gleich dem Hochofen zu und heizte ihn ordentlich an. Als der Hochofen auf Temperatur zu sein schien, was auch durch die Tutorin Ruweena Shire unterstützt wurde mit einer kleinen Flamme, griff Deokir nach dem Schürhaken, um eine Grube in die heiße Kohle zu formen. Dort hinein legte er einige Brocken Blutgestein und schob mit dem Schürhaken wieder die Kohle zurück.
 
Es dauerte einige Zeit, bis das Erz geschmolzen war und sich die Schlacke in der heißen Glut gesammelt hatten. Dann öffnete Deokir langsam den Hahn, um das heiße Metall langsam in die bereitstehende Form zu gießen und als die Form nahezu halb voll war, gab Ruweena einige Tropfen ihres eigenen Blutes mit in die Form, damit dieser Barren Blutgestein eine besondere Verbindung mit ihr eingehen konnte.
 
Nachdem der Barren ausgekühlt war, nahm Rorek ihn in seinen Besitz über, bis zu dem Tage, an dem Deokir ihn verarbeiten sollte.
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Deokir
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Re: Deokir's Forschungstagebuch

Beitrag von Deokir »

Der große Tag war da. Deokir sollte aus jenem zuvor angefertigten Blutgesteinsbarren ein profanes Artefakt anfertigen. Es sollte eine Halskette werden, verziert mit einem geschliffenen Edelstein aus einem Stück türkisenem Angolquarz. Deokir hatte einen Teil von dem Barren in der nahegelegenen Schmiede zu einem Draht aus Blutgestein weiterverarbeitet, damit er ihn besser umarbeiten konnte.

Deokir saß am Haus des Konvents am Tisch, in der Nähe einer provisorisch errichteten Werkstatt, bestehend aus einer provisorisch aufgestellten Esse und einem Amboss, seine Werkzeuge lagen ausgebreitet auf dem Tisch neben der Zeichnung, wie das Amulett am Ende aussehen sollte. Die Mitglieder des Konvents saßen um den Tisch herum und sahen Deokir zu, wie er vorsichtig Stück für Stück von dem Strang in die richtige Form brachte. Er hatte einen Draht aus dem Blutgestein geformt auf dem Tisch liegen. Immer wieder kniff er mit einer Zange ein Stück von dem Draht ab, formte es zu einem Ring und verband diese zu einer Kette.
 
Als nächstes ging es darum, das Herzstück des Artefakts anzufertigen, das Amulett, was später den Angolquarz halten sollte. Das restliche Stück des Barrens hatte er erhitzt und mit geübten Schlägen mit seinem Flachhammer zu einer Platte geformt. Darauf sollte später mittig der geschliffene Quarzstein liegen, umrandet von Verzierungen und magischen Worten. Als die Platte fertig bearbeitet war, tunkte er sie kurz in ein Fass Öl, was in der Nähe der Esse aufgestellt war, um die letzte Schlacke und Verunreinigungen abzuwaschen, dann legte er die Platte auf den Tisch, griff nach dem Angolquarz und legte ihn mittig auf die Platte. Dann arbeitete Deokir aus einem Stück Blutsteindraht die Umrandung und befestigte sie mit etwas heißem Draht an der Platte. Immer wieder ließ er ein wenig seiner magischen Kräfte in das Amulett einfließen, aber nur so viel, dass er sich dabei noch auf seine Arbeit konzentrieren konnte, aber auch so viel, dass das Amulett bereits ein wenig Magie eingespeist bekam für die Zukunft.
 
Als Nächstes folgten die Verzierungen und mit einem kleinen Hakenwerkzeug kratzte er behutsam die Runen in den Rand neben den Angolquarz. Als Halterung für den Angolquarz hatte Deokir hauchzarte Verzierungen angefertigt aus dem Blutsteinbarren, die er als letzten Schritt ebenfalls noch an das Amulett anbrachte.

Dann, als alles fertig war, ließ er Ruweena, Rorek und Vyktorya noch einmal einen prüfenden Blick auf das Amulett werfen, ehe er es den Maestrae überreichte.
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