Nath'Mor - Ausschnitte eines Waldelfenlebens
Nath'Mor - Ausschnitte eines Waldelfenlebens
Als Thrilmanduil meinte, es sei Besuch an den Toren der Sala und dabei auch erwähnte, es seien mehr als nur zwei Amazonen, erlebte Nath’Mor eine gewisse Unruhe in sich: Es war für ihn eine Sache, still oder gar unerkannt einer Menschenmasse gegenüberzustehen, aber etwas anderes war es wie heute, wo er nicht mal wusste, was die Leute von ihm wollten und er wohl oder übel mehr tun musste, als stumm vor ihnen zu stehen. So ging der Waldelf zusammen mit Thrilmanduil in Richtung der Brücke. Drei Amazonen und zwei Edain fanden sich dort schon. Etwas unruhig positionierte sich Nath’Mor zwischen zwei riesigen Borkeichen und lauschte der Vorstellung und Begrüßung der Leute. Signe, Sina, Samira, Caerwen und Radesvald standen also vor den beiden Waldelfen und erst beim vertrauten Anblick von Signe und Sina entkam auch Nath’Mor ein kurzes Lächeln. Die Gruppe erzählte von einem Baumgeist, mit dem sie in Kontakt getreten waren. Selbiger – und das erschien hinsichtlich der Machenschaften auf dieser Insel als nicht verwunderlich – litt unter der Zerstörung der Wälder und bat wohl um Hilfe. Es gehe um das Pflanzen eines Baumes, einer neuen Heimat für den Baumgeist, so verstand Nath’Mor. Auch von einem Baumsamen war die Rede, welcher jedoch leider nicht von der Gruppe mitgenommen wurde und bei Gwendolyn in Verwahrung sei. Nath’Mor erkannte den Namen, er hatte die Druidin in Nebelhafen kennengelernt. Auch hörten die beiden Waldelfen heraus, dass wohl Zeit ein wertvolles Gut in dieser Sache sei: Das Warten auf ein natürliches Heranwachsen des Baumes als neue Unterkunft erschien als zu lange. Thrilmanduil und Nath’Mor hielten kurz Rücksprache, dann sagte Nath’Mor seine Hilfe zu und Thrilmanduil merkte an, dass seine Schülerin vielleicht auch mithelfen konnte, was Nath’Mor erfreut zur Kenntnis nahm. Er würde sich vorbereiten, es wird wohl einem Ritual bedürfen. Und Dinge, die die Natur selbst aufbot, um Wachstum zu gewährleisten: Humus, gemischt mit etwas Torf, vielleicht etwas Sand, um ein lockeres Gemenge zu schaffen. Brennnesseldünger vielleicht…schwer zu sagen, denn Nath’Mor hatte noch keine Kenntnisse darüber, um welchen Baumsamen es sich handelte. Er würde Unterschiedliches vorbereiten: Voller Vorfreude ging er ans Werk.
Im Norden
Maldriel und Nath'Mor folgten dem Seeadler Soron durch die Schneelandschaft. Die unbedeckten Füße der beiden Waldelfen schienen sich nicht am Schnee zu stören. Zielstrebig flog das Tier nach Norden. Vorbei an Steinharpyien. Ein Strand mit dunklem Sand war das Ziel. Dort neigte Nath'Mor seinen Kopf zum Boden runter, fuhr mit dem Holzstab sanft über den Sand und nickte dann. "Muschelsand", meinte er halb zu sich, halb zur wachenden Maldriel. Behutsam füllte er den einen oder anderen Beutel seines Gürtels damit an. In der Sala würde er etwas von dem Muschelsand in fruchtbare Erde der Steppe einarbeiten - ein guter Nährboden soll erschaffen werden.
Sie reisten wie zwei Schatten zurück ans andere Ende der Insel. Nath'Mor war nun wachsamer als vor wenigen Tagen, als er einen Streit zwischen den Inselvölkern beobachtete. Diesmal abseits der Wege. Zumeist im Wald. Ein paar Kräuter, etwas Obst - ein paar Dinge fanden sich noch am Weg. Abseits der Wege, immer wachsam, erreichten sie bald schon die Brücke ihrer Heimat. Nath'Mor machte sich noch vor dem abendlichen Treffen auf, die Erde zu vermengen. "Wer weiß, welch Baumsamen die Edain vom Baumgeist erhalten haben...", sprach er mit amüsiert zuckenden Mundwinkel zu Malrdiel. "Immerhin ein Hinweis auf den Norden". Sie nickten beide. Er fuhr mit beiden Händen durch die Furchtbare Erde, die durch die Beigabe des Muschelsandes viel durchlässiger und grobkörniger geworden war.
Re: Nath'Mor - Ausschnitte eines Waldelfenlebens
Wie immer begleitete sie ihn, auf seinen Wegen, manchmal ging sie einfach nur wachsam und Stumm neben ihn. Ab und an glitt sie auch mit leichtem Fuß in den Schatten der Bäume, so welche da waren und hielt Ausschau, nach allem was nicht in das Bild der Natur gehörte und davon gab es viel. Am Strand hielt sie sich abseits, das Auge ins Landesinnere gewandt, bis er fertig war.
Bevor sie sich in der Sala zur Ruhe begab, beobachtete sie Randir, wie sie in nannte, bei dem was er tat. Nachdem er fertig war ging sie noch einmal an den Weiher, ihre abendliche Meditation wollte sie nicht auslassen, dann begab sie sich zur Ruhe.
Bevor sie sich in der Sala zur Ruhe begab, beobachtete sie Randir, wie sie in nannte, bei dem was er tat. Nachdem er fertig war ging sie noch einmal an den Weiher, ihre abendliche Meditation wollte sie nicht auslassen, dann begab sie sich zur Ruhe.
Fäulnis und Verderben
Im Feenwald, östlich vom Feenwaldstrom - aber unmittelbar westlich der Stelle, wo einstens die seltsamen Späher lagerten - bot sich ein erschreckendes Bild: Tote Bäume, ein faulig, giftiger Geruch, umhüllt von einer Atmosphäre der Verderbnis. Die Waldelfen waren ausgeritten und sahen sich sprachlos und entsetzt vor diesem dystopischen Bild. Die einen hielten entsetzt Abstand, die anderen berührten betroffen das tote Gehölz - manch einer murmelte etwas zu seinem Seelentier. Nath'Mor legte die Hand an die faulige, viel zu weiche Borke einer toten Eiche. Er fühlte im Faer, wollte verstehen, doch es eröffnete sich ihm nur das schmerzhafte Bild eine sterbenden Baumes, umhüllt in einer giftigen Wolke aus stechendem Grün. Ein abstrakter Ausdruck des Grauens.
Auch sahen sie etwas, was wie ein Portal aussah: In giftigem Grün, wallend neben einem vermoderten Baum. Der Anblick war nicht zu ertragen, es schien so, als würden die Energie, die Lebensfreude gar, auch aus den Waldelfen gezogen werden. Zwei Male war er heute nun schon dort gewesen, nun musste er weg. Und so war Nath'Mor erleichtert, als die anderen Lindhel erschöpft und bedrückt sich schickten, den düsteren Ort nun endlich zu verlassen.
Man müsse Thrilmanduil sofort unterrichten, auch Lenwe und die wenigen anderen, die nicht in diesem Spähtrupp anwesend waren. Es ging zurück nach Loriendor. Bedrückte Stille - bis zum "Ort des Treffens", wie Nath'Mor das hübsche Fleckchen nahe der Bank für sich nannte. Sie setzten sich. Stille verblieb. Bis Nantha zu erzählen begann. Betrübte Worte. Doch nicht alles sei so furchtbar verlaufen, in dieser neuen Heimat, versuchte Nath'Mor für etwas Zuversicht zu sorgen. Das Gespräch verlief zwiegespalten. Sie würden Antworten finden müssen. Jeder der Sala würde wohl auf seine Art dazu beitragen. Nath'Mor dachte nach, ließ eine Nacht verstreichen, die er meditierend im Wald verbrachte, und setzte dann kurze Nachrichten an Caerwen, Gwendolyn, die Edain mit dem dunklen Haar, den alten Nordmann, so wie Signe und Sina auf. Da Schreiben ist wie so oft kurz, fast etwas kryptisch, formuliert.
"Aiya,
Fäulnis und Verderbnis suchen den Feenwald östlich des Feenwaldstromes heim. Es gibt viele Fragen und wenige Antworten. Vielleicht vermag Euer Blick mehr zu offenbaren als den offensichtlichen Schmerz.
Atenio"
Ein "N" ziert das Ende der schlichten Notiz, welche wohl eine Dohle zu den Empfängerinnen zu bringen versucht
Geschichten um den Feenwald
Als Nath'Mor das Geflüster zu Ohren kam, dass der Druidenzirkel im Feenwald, damit beschäftigt, seinen Beitrag gegen dieses Grauen zu leisten, wohl von Edhil mit Nachdruck aus "deren" Gebiet 'gebeten' wurde, verstand er einmal mehr nicht, was die Völker dieser Insel ritt. Dass sich nun die Halbbrüder und Halbschwestern der östlichen Nachbarschaft scheinbar wie Atan der imperalistischten Sorte verhielten und "ihre" Grenzen wichtiger als die Bekämpfung eines Übel empfanden, welchem sie wohl schwer allein Herr werden würden, ließ ihn ratlos zurück. Grenzen? Was ist denn das überhaupt, sinnierte er. Ein Wunschdenken ohne Kontinuietät. Ein Traum, der meist Alptraum wird. Nur ein künstliches Konstrukt in einer so realen Welt, nie von allen akzeptiert, nie von allen geachtet und nie von Beständigkeit. Nicht mal in der kurzen Lebensspanne eines Atan gerechnet - ein langlebiger Edhil sollte es also umso besser erkennen, wie sinnlos dieses Zeichen war. Und das in diesen Moment, wo die Verderbnis das Leben des Waldes zu verschlucken schien. Er beschloss zu meditieren und in Ruhe zu ergründen, was denn die Beweggründe der Halbgeschwister waren: Panik? Hochmut? Einen Affekt schloss er aus, dazu waren sie - so erzählten man über Jahrhunderte - zu weise. So sehr er sich jedoch auch bemühte, er konnte keine Logik hinter dem Vorgehen erkennen, keine zumindest, die der Lösung des Übels im Feenwald hilfreich war. Nath'Mor war schon gespannt, wie die Verantwortlichen der Sala am heutigen Abend reagieren würden. Er selbst ließ das Grübeln bis dahin und versuchte sich im Geiste zu entspannen, diesen Anflug an Voreingenommenheit gegenüber der Annäherung der Lindhel an die Edhil, welcher sich immer stärker bemerkbar machte, aus Kopf und Seele zu bekommen. Ein schwieriges Unterfangen...
Re: Rituale
Rituale.
Das geballte Wissen darüber beherrschte die Steinruinen im alten Wald.
Nath'Mor lauschte den Ausführungen. Er bewunderte, welchen Blick die Gruppe am Steinkreis auf dieses Thema geworfen hatte. Wie sie all das beschrieben und fast schon akribisch dokumentierten. Diese Planung. Diese Logik. Faszinierend. Nath'Mors Anerkennung für diese ihm fremden Herangehensweise ließen ihn lauschend über Stunden verweilen.
Dann erschien eine Dunkelelfin mit einem Angebot.
So viel Neues. Unerwartetes.
Er selbst beendete den Abend diesmal zur späten Stunde alleine, denn er kehrte nicht direkt in die Sala zurück.
Nath'Mor verweilte stattdessen im Wald in der Nähe des Findlings, welchen er seinen Ritualort nannte. Der Waldelf kletterte eine Buche hoch, fand eine angenehme Astgabel und machte es sich bequem. Nun wollte er den Tag mit einem seiner Rituale beschließen. Nach all der Logik bei den Ruinen einzig seinem Gefühl nachgehen. Nach innerer Ruhe suchen, das Faer spüren und vielleicht sogar 'erleben'. Er zerrieb ein paar Kräuter in den Fingern und kaute bald auch an ihnen. Langsam schloss er die Augen. In seiner Meditation fand er den Weg zu einem utopischen Ort, an dem er verweilte. Keine Suche nach Antworten, ein Spaziergang um Ruhe zu finden.
Das geballte Wissen darüber beherrschte die Steinruinen im alten Wald.
Nath'Mor lauschte den Ausführungen. Er bewunderte, welchen Blick die Gruppe am Steinkreis auf dieses Thema geworfen hatte. Wie sie all das beschrieben und fast schon akribisch dokumentierten. Diese Planung. Diese Logik. Faszinierend. Nath'Mors Anerkennung für diese ihm fremden Herangehensweise ließen ihn lauschend über Stunden verweilen.
Dann erschien eine Dunkelelfin mit einem Angebot.
So viel Neues. Unerwartetes.
Er selbst beendete den Abend diesmal zur späten Stunde alleine, denn er kehrte nicht direkt in die Sala zurück.
Nath'Mor verweilte stattdessen im Wald in der Nähe des Findlings, welchen er seinen Ritualort nannte. Der Waldelf kletterte eine Buche hoch, fand eine angenehme Astgabel und machte es sich bequem. Nun wollte er den Tag mit einem seiner Rituale beschließen. Nach all der Logik bei den Ruinen einzig seinem Gefühl nachgehen. Nach innerer Ruhe suchen, das Faer spüren und vielleicht sogar 'erleben'. Er zerrieb ein paar Kräuter in den Fingern und kaute bald auch an ihnen. Langsam schloss er die Augen. In seiner Meditation fand er den Weg zu einem utopischen Ort, an dem er verweilte. Keine Suche nach Antworten, ein Spaziergang um Ruhe zu finden.
Pilzsporen für Radesvald
Nath'Mor betrat die Unterwelt vorsichtig, aber nicht beunruhigter, als würde er in einer großen Stadt durch belebte Straßen gehen müssen. Die, die ihm vor Jahrhunderten seinen Namen gaben, der übersetzt wohl "Netz in der Dunkelheit" hieß, ahnten wohl, dass er wenig Unterschied zwischen dem gleißenden Licht der Sonne und der Dunkelheit einer wolkenverhangenen Nacht machte. Die elfischen Pupillen weiteten sich in Millisekunden und passten sich dem Dunkel der Höhlen an. Er ging nur wenige Schritte hinein, drückte sich in den erstbesten Felsvorsprung, der eine gute Deckung gab, und verblieb einige Momente lauschend. Fledermäuse, Molche, das eine oder andere Insekt - für viele andere Völker unhörbare Geräusche ergaben für den Waldelfen ein geistiges Bild der Höhle vor sich. Sie erschien friedlich. Mit dieser Erkenntnis trat er aus seiner Deckung hervor und schlich weiter, bis er bald schon den ersten Pilz vor sich sah. Der ältliche Edain, Radesvald, hatte davon gesprochen, dass manche dieser Höhlenpilze wohl chaotische Magie absorbieren könnten. Er stimmte dieser These zu, den manche dieser Schwämme hatten nichts unter sich, als karges Felsgestein und sofern sie sich also nicht einzig von Mineralien ernährten, musste es für sie noch eine andere Nahrung geben. So suchte Nath'Mor nach den Pilzen, die an den kärglichsten Stellen gedeihten: Da gab es Leuchtschirmlinge, Korallenpilze, Leuchtsporlinge und auch ein riesenhaftes Pilzgewächs, das selbst den großgewachsenen Waldelfen weit überragte. Er nahm also seinen Dolch zur Hand und versuchte, an die Sporen unter dem Fruchtkörper der jeweiligen Pilze zu kommen. Das gestaltete sich bei manchen schwierig, so tief lag der eigentliche Lebenskörper mancher Schwämme im Felsen versteckt. Am Ende hatte er jedoch fünf kleine Phiolen mit Sporen fünf unterschiedlicher Pilzgewächse. Er schrieb die Namen in der Sprache der Edain auf ein Pergament, welches er dem jeweiligen Behältnis beilegte: Leuchtschirmling, Korallenpilz, Leuchtsporling, Höhlenschierling und monströses Pilzgewächs.
Eiligst verließ er die Höhlen und ritt nach Solgard, um dieses Paket an der Akademie Radesvald zu hinterlegen. Sidh würde dem ältlichen Edain Bescheid geben, dass Nath'Mor die Hoffnung hatte, dass damit eventuell eine magieabsorbierende Pilzsorte für den kranken Feenwald gezüchtet werden könnte.
Waldelfen im Fledermausturm
Nantha, Maldriel, Varyariel, Altin, Lenwe und Nath’Mor trafen sich in der Sala. Man hatte sich weder verabredet, noch einander geschrieben. Das Zusammentreffen war spontan und entstand…natürlich. Sie beschlossen, gemeinsam auszuziehen, denn man munkelte, dass die dämonische Plage im Fledermausturm schon wieder überhandgenommen hatte. Zwar lag zwischen den Feenwäldern und dem Turm immerhin noch das Hochplateau, doch wollte man sichergehen, dass sich dort nichts in Gefilde ausbreitete, die ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogen wurden. So wagte sich die mutige Gruppe in die dunklen Katakomben, voller grausamer Wesen und einer Atmosphäre, die Waldelfen so fremd wie nur möglich sein konnte. Mehr noch: Schwer aushaltbar lastete die dämonische Aura auf ihnen, doch die drei furchtlosen Nahkämpfer stürzten sich von Gegner zu Gegner, während Varyariel entweder den Bogen oder das Musikinstrument zur Hand nahm und viel weiter hinten Nantha und Nath’Mor mit ihrem Zauberwerk den Rest unterstützten.
Gegner für Gegner fiel dem flinken Trupp zum Opfer, am Ende auch der Balron - bei dessem Erscheinen auch ein mächtiger Tiger wie aus dem Nichts den Waldelfen glücklicherweise zur Hilfe kam. Der flüchtende Goblin, dem die Gruppe durch das halbe Verlies hinterherlief, um ihn irgendwann zu stellen, war nur noch ein letzter, kleiner Akt. Am Ende war nicht nur der Fledermausturm befriedet, sondern auch eine Menge an Beute gemacht. Dass Nath’Mor wohl am meisten davon für seine Zwecke bekam, stimmte ihn verlegen und dankbar. Er würde mit heilenden Worten Dank zeigen, wann immer seine Schwestern und Brüder ihn bräuchten.
Für den heutigen Tag musste er sich jedoch zurückziehen. Der Ort hatte Kraft gekostet und da der Abend schon längst herangebrochen war, zog er sich zurück. Alleine in den Wald, denn er wollte in der Früh in der Frühlingssonne aufwachen. Zusammen mit seinem Seeadler Soron und seiner Dohle Mith, um Kraft zu tanken.
Gegner für Gegner fiel dem flinken Trupp zum Opfer, am Ende auch der Balron - bei dessem Erscheinen auch ein mächtiger Tiger wie aus dem Nichts den Waldelfen glücklicherweise zur Hilfe kam. Der flüchtende Goblin, dem die Gruppe durch das halbe Verlies hinterherlief, um ihn irgendwann zu stellen, war nur noch ein letzter, kleiner Akt. Am Ende war nicht nur der Fledermausturm befriedet, sondern auch eine Menge an Beute gemacht. Dass Nath’Mor wohl am meisten davon für seine Zwecke bekam, stimmte ihn verlegen und dankbar. Er würde mit heilenden Worten Dank zeigen, wann immer seine Schwestern und Brüder ihn bräuchten.
Für den heutigen Tag musste er sich jedoch zurückziehen. Der Ort hatte Kraft gekostet und da der Abend schon längst herangebrochen war, zog er sich zurück. Alleine in den Wald, denn er wollte in der Früh in der Frühlingssonne aufwachen. Zusammen mit seinem Seeadler Soron und seiner Dohle Mith, um Kraft zu tanken.
Eishöhle
Für das Waldelfentreffen hatte sich Nath'Mor etwas Besonderes ausgedacht: Er wusste, dass es schwierige Themen zu besprechen geben würde und deshalb suchte er nach einem Rezept, welches die Gaumen der Lindhil erfreuen würde - und vielleicht für eine willkommene Ablenkung sorgen könnte. Er machte sich also schon im Laufe der Woche auf, um Früchte, Pfirsiche und Melonen, in die Eishöhle der Sala zu schaffen, damit sie dort alsbald steinhart gefroren waren. Einen Tag später zerkleinerte er alles an Früchten mit einem Mörser, fügte etwas warmes Honigzuckerwasser bei und vermengte alles zu einer kristallkalten Masse. Diese ließ er erneut, diesmal rund um ein Holzstäbchen, gefrieren. 10 Stück dieser Pfirsich-Melonen-Schleckeisportionen bereitete er vor und ließ sie in der Eishöhle lagern, um sie am Abend des fünften Wochentages beim Treffen bereit zu haben.
Dazu noch ein frischer Obstsalat und schon konnte es losgehen.
Dämonenglut
Die Gänge durch das Dämonenreich waren notwendig dieser Tage. Nath'Mor wollte die anwachsenden Pilze bestmöglich versorgen, und begab sich auf die Suche nach Schwefel und heißem, mineralreichen Thermalwasser. Daraus wollte er eine Flüssigkeit mischen, um die Erdballen mit den heranwachsenden Pilzsporen zu befeuchten. Je tiefer er in die Gänge eindrang, umso stärker fühlte er diese Energie in sich. Die Antithese zum tödlichen Umfeld. Etwas Lebensbejahendes pulsierte in ihm. Nicht hell, nicht dunkel: Eine 'simple Bejahung' selbstbestimmter Existenz war es. Diese Kraft nährte Soron, der in den schmalen Gängen mehr hüpfend und aufflatternd, als fliegend unterwegs war und ihn selbst: So bezwangen sie Dämon für Dämon, um am Ende die Taschen voller Schwefel zu haben.
Dann ging es zurück auf die Vulkanlandhochebene. Soron entschwand mit kräftigen Flügelschlägen am Horizont, er hatte wohl das Bedürfnis, seine Schwingen wieder frei entfalten zu können. Weit weg konnte man ihn kreisen sehen, als Nath'Mor allein weiterging, um die Thermalquellen aufzusuchen.
Nach getanem Werk kehrte Nath'Mor in die Wälder der Lindhil zurück. Er lauschte, beobachtete einige Momente sein Umfeld und beruhigt von der Ruhe schüttelte er das eben Erlebte ab. Nur noch Schwefel- und Aschegeruch haftete an ihm, als er erst auf Maldriel und dann auf Varyariel und die Besucherin der Sala, Lyn, traf.