Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

Beitrag von Bathor Darez »

Dem Volk zur Wehr, dem König zu Ehr

In den sanften Wellen des Dämmerlichts malte die untergehende Sonne die Stadt Solgard in goldene und scharlachrote Töne, während der salzige Wind vom Meer her über die Dächer strich. Bathor, stand auf dem Wall der Stadt und blickte über die weite Küste, die sich wie ein schimmerndes Band an das Ufer schmiegte. Er hatte sich vor einigen Monaten in dieser Oase niedergelassen, fernab von der Dunkelheit, die seine alte Heimat plagte. Sein Herz war rein und sein Geist voller Eifer, diesen Ort zu einem besseren zu machen.

Trotz seines Versprechens, dem Herrn zu dienen und die Tugenden des Lichtes in seinem Herzen zu tragen, spürte Bathor, dass noch mehr möglich war. Er hatte sich dem Studium der Heilkunde verschrieben – in der Hoffnung, bald eine Heilerstube zu eröffnen und den Menschen in Solgard nicht nur mit seiner Kraft, sondern auch mit Wissen und Mitgefühl zu helfen. Doch als die Nachricht von dem Magier, der durch seine unbesonnenen Handlungen die Stadt in Gefahr gebracht hatte, die Runde machte, wusste Bathor, dass er sofort handeln musste.

Eines Morgens trat er vor seine Schwester, welche der Hauptmann der Stadtwache war. Bathors Blick war fest, als er seine Gesinnung erklärte: „Ich möchte der Wache beitreten. Ich will die Bürger dieser Stadt schützen, damit solche Gefahren nie wieder unser Zuhause bedrohen.

Tonya musterte ihn einen Moment lang und entschied dann, ihm eine Chance zu geben. „Sei gewarnt, Bathor. Der Dienst in der Wache erfordert Disziplin und Gehorsam. Du musst lernen, dich selbst zu beherrschen, während du die Stadt beschützt. Mach dich bereit für die Herausforderungen, die vor dir liegen.

Die erste Woche verging in einem Wirbel aus Lärm und Bewegung. Bathor lernte die Gesetze der Stadt und das militärische Vorgehen. Es war eine harte Schule. Er übte mit seinen neuen Kameraden im Training, erlernte die Taktiken zur Verteidigung und die Strategien, um Bedrohungen abzuwehren. Zudem begann er, die Gesichter der Bürger zu sehen, die er beschützen sollte – die alte Frau, die allmorgendlich am Marktplatz ihren Fisch verkaufte, der Schüler, der vor Freude lachte, während er mit Freunden umhertollte. Es berührte sein Herz, und er schwor sich, sie immer zu beschützen.

Diese Momente gaben ihm neue Perspektiven und halfen ihm, seine Vision zu schärfen. Er realisierte, dass es in der Wache nicht nur um den Schutz ging, sondern auch um Mut – den Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen.

Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

Beitrag von Bathor Darez »

Im Schatten des Ankh
Die glühende Sonne brannte auf die endlose Wüste, in der sich Bathor und seine Gruppe von Paladinen aufhielten. Weiche Sanddünen schimmerten im Licht, während sie tief in das unbekannte Terrain vordrangen, wo Geschichten über Anomalien und verborgene Mächte erzählt wurden. Bathor, mit einem reinen Herzen, war mit dem Heer in die Wüste aufgebrochen um die Magier bei ihrer Wiedergutmachung zu beobachten und zu schützen.

Gerade als sich die Gruppe wieder versammelte, nachdem sie eine merkwürdige Erscheinung untersucht hatte, bemerkten sie eine Gestalt, die sich ihnen näherte. Umhüllt von einer geheimnisvollen Aura und gekleidet in Knochenrüstung, schimmerte sie in den düsteren Farben des Namenlosen – der Gottheit der Dunkelheit. Ein kaltes Gefühl durchfuhr Bathor, als die Wächterin des Namenlosen näher trat, ihre Augen wie tiefe Schluchten, aus denen kein Licht emporstieg.

„Halt!“, rief Jaster, der Anführer der Paladine, und wies mit seinem Schild auf die unheimliche Kreatur. „Wir müssen sie festsetzen!“

Die Wächterin grinste hämisch, doch mehr als ein Dutzend Paladine umzingelten sie und brachten sie schließlich zu Boden. Bathor spürte einen Stich des Mitleids, als er die gefesselte Gestalt in Ketten sah. Ihre Präsenz war wie ein schwerer Nebel, der die Luft belastete. Sie wurde auf Befehl der Stadtverwalterin Fenria in eine dunkle Zelle nach Solgard gebracht.

In der feuchten Dunkelheit der Zelle saß die Wächterin allein, umgeben von kaltem Stein. Die Dinge hatten sich gewendet. Am nächsten Tag stand vor ihr ein Tribunal, das über ihre Strafe entscheiden würde. In der Stille des Kerkers betete Bathor für die Seele der Wächterin. Er war sich bewusst, dass sie in den Fängen der Dunkelheit gefangen war, doch er glaubte fest daran, dass selbst die Verzweiflung eines solchen Wesens nicht das Ende bedeutete.

Die Stunde des Urteils kam. „Im Namen des Königs und des heiligen Herrn“, verkündete die Stimme von Fenria, während Bathor unruhig auf dem Platz stand, „wird die Wächterin des Namenlosen zum Tod durch Kreuzigung am Ankh verurteilt.“

Für Bathor war es, als würde sein Herz vor Freude hüpfen. Welche eine Ehre würde der Wächterin zu Teil? Die Wächterin, nun vom Gericht in eine dunkle Vorahnung verbannt, dachte nur an die Dunkelheit – und dennoch war Bathor entschlossen, ihr auf dem Weg zum Herrn zu helfen.

Er ging oft zu ihr in die Zelle, sprach von den Tugenden des Herren, erzählte von der Hoffnung, der Erlösung und der Liebe. Die Wächterin hörte ihm zunächst nicht zu, sondern murmelte in ihrer dunklen Sprache, als wolle sie sich gegen die Worte des Herrn wehren. Immer wieder versuchte er es, las sogar Geschichten aus der heiligen Schrift vor, aber mehr als müde Worte entgegneten ihm nicht.

„Ihr seid nicht allein“, sagte Bathor eines Abends, als das Licht des Mondes schwach durch die vergitterte Wand fiel. „Die Dunkelheit mag euch umgeben, aber es gibt immer einen Weg ins Licht.“

„Niemand kann mit meinen Glauben nehmen“, antwortete sie kalt, „sie ist ein Teil meines Seins.“ Ihre Stimme war rau und voller Schmerz.

„Die Dunkelheit kann weichen, wenn ihr bereit seid, die Hand des Lichts zu ergreifen“, erwiderte Bathor und kniete nieder. „Betet nicht in euren alten Worten. Öffnet euer Herz für die Gnade des Herren. Lasst die Hoffnung eure Ketten sprengen!“

Die Wächterin schüttelte den Kopf, kämpfte mit ihren inneren Dämonen. Bathors Ziel war es eine Saat des Herrn in ihr Herz zu legen, damit dieser in ihrer Seele keimen kann.

Nacht für Nacht setzte Bathor seine Besuche fort und sprach von den Tugenden des Herren. Die Zeit verging, und am morgen vor ihrer Hinrichtung saß er einfach vor ihrer Zellentür und betete für ihre unreine, noch so junge Seele.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

Beitrag von Bathor Darez »

Der Funke des Glaubens

In der malerischen Kathedrale zu Solgard, die an der warmen Küste einer geheimnisvollen Wüste thronte, kniete Bathor vor dem Altar des Herrn. Die goldenen Sonnenstrahlen durchbrachen die farbenfrohen Glasfenster und warfen tanzende Schatten auf den Steinboden. Bathor hatte sich in den letzten Monaten dem Orden des Herrn angeschlossen, und jeder Tag war ein Schritt näher an seinem Ziel, ein Paladin zu werden.

Die Ausbildung in der Kathedrale war vielfältig und herausfordernd. Er lernte nicht nur den Umgang mit dem Schwert, sondern auch das Studium heiliger Schriften und Glaubenslehren. Bathor genoss die lehrreichen Stunden unter den wachsamen Augen seines Mentors Krotar und seiner Geschwister, doch es waren die nächtlichen Gespräche mit seinen Freunden der Unitatis, die ihm am meisten bedeuteten. Sie teilten sich Geschichten über die Kämpfe gegen die Ketzerei des Namenlosen, die wie Schatten über die Insel fielen.

Eines Abends, während eines Sternenhimmels, als sie um ein kleines Feuer saßen, entdeckte Bathor in Lana, einer talentierten Bardin der Stadt, das, was er nie gesucht hatte: Liebe. Ihr Lachen klang wie Musik, und ihre Augen strahlten wie die Sterne am Himmel. In diesen Momenten fühlte Bathor, dass sein Weg zum Herrn fast vollkommen war, doch die Herausforderungen, die vor ihm lagen, waren noch fern.

Die Schrecken der Ketzerei wurde stärker, der Namenlose hatte neue Jünger in seiner Reihe. Ihre Spione schlichen nachts durch die Straßen von Solgard, und Bathor und seine Freunde bereiteten sich auf den unvermeidlichen Kampf vor. Eines Nachts stand Bathor an einem Fenster und beobachtete den Mond, der über der Wüste hing. Er dachte daran, wie oft er und seine Freunde in den letzten Monaten ihr Leben für andere riskiert hatten. Das Gefühl von Bruderschaft und Entschlossenheit war stark, und es gab kein Zurück mehr. 

„Herr,“ begann Bathor,
„in dieser Nacht bitte ich dich um deinen Schutz und um das Licht,
das mir den Weg zeigt.
Mögen meine Schritte im Einklang mit deinem Willen stehen,
und möge ich immer die Kraft finden,
für die Gerechtigkeit zu kämpfen.
Lass mich in deinem Glauben wachsen und immer die Wahrheit suchen.“


Mit diesen Worten senkte er den Kopf, schloss die Augen und erlaubte sich, in den sanften Schlaf zu sinken, während die Sterne über Solgard funkelten und der Wind leise die Gebete seiner Seele trug.
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