Nath'Mor - Ausschnitte eines Waldelfenlebens

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Nath'Mor
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Steinwälle, Schokoeis und eine Schattengestalt

Beitrag von Nath'Mor »

Die Waldelfen zogen gemeinsam aus, um die Schneehöhlen zu durchsuchen: Einerseits, um die Ausbreitung dieses blutrünstigen Clans etwas einzudämmen, der sich dort ausgebreitet hatte und andererseits, um die einen oder anderen Dinge zu erlangen, die ihnen der Wald nicht schenken konnte. Lenwe übernahm als erfahrener und fähiger Kämpfer die Führung und bat, Nath'Mor bald schon, Mauern zu erschaffen. Mauern, dachte sich Nath'Mor, selbige sind nicht unbedingt meine Expertise. Er wusste nach all den Jahrhunderten seines Daseins natürlich, dass Kundige dem arkanen Gefüge eine Art Steinmauer entlocken konnten, welche Reagenzien - Blutmoos und Knoblauch - man dafür verwenden muss und welche Worte der Macht - Echedi Beria Cae - dafür gesprochen werden müssen. Natürlich hatte er diese schützende Beschwörung schon selbst des öfteren ausgesprochen, doch so einfach war das alles dann doch wieder nicht für ihn. Es war die eine Sache, das Buchwissen, also die Worte der Macht und die Reagenziekunde, zu beherrschen, die andere Sache war allerdings, dem Faer die notwendige Energie dafür zu entlocken, um schlussendlich den arkanen Zauber realisieren zu können. Selbst einem Magus der Edain, welcher vieles ähnlich erwirkte, würde es schwer zu erklären sein, wie Nath'Mor ein und denselben Steinwall manifestierte: Am einfachsten wäre wohl die Beschreibung, dass zusätzlich zu den Worten der Macht und den notwendigen Reagenzien, der Gemeinsamkeit aller Kundiger, auch der innige Wunsch in Nath'Mor vorherrschen musste, dieses arkane Vorhaben umzusetzen. Aus diesem Wunsch, dem natürlich eine situationsgebundene Idee (Warum soll die Mauer entstehen? Wo soll sie entstehen?) einhergeht - entsteht eine Bitte: Die Bitte an das Faer, sich doch etwas Energie als Auslöser für dieses Unternehmen "borgen" zu dürfen. Und hier entsteht das Problem, welches Nath'Mor mit arkanen Steinwällen plagte: Sein Wunsch, so einen absurden Steinkoloss entstehen zu lassen, welches ihn sofort an eine Edainstadt denken ließ, hielt sich sehr in Grenzen, da ihm dieser Art Bauten eher zuwider als gar sympathisch waren. Auch in ihrem moralisch-abstrakten Sinne. Doch Lenwe blieb hartnäckig, man bräuchte dies zum Schutze der Gruppe...und ja...schützen wollte Nath'Mor die anderen, Altin, Lenwe, Maldriel und Varyariel. So schaffte er die Realisierung besagten Steinwalls zwar - doch fragt nicht, wie unkontrolliert deren Positionierung oft vor sich ging: Mal stand sie schief, mal zu weit weg, mal zu nahe. Ach,...Steinwälle

Steinmauer.jpg

Einen Tag später wurde dies wieder zum Thema, als sich Varyariel und Nath'Mor trafen. Er sagte ihr, dass er die weitest entfernte Lichtung im tiefsten Wald aufsuchen wolle, um sich einer Meditation hinzugeben, die ihm hoffentlich offenbaren würde, wie man dieses "Problem" mit den arkanen Steinwällen lösen konnte. Denn er musste gestehen: Hilfreich waren sie gewesen. Schützend. Sicher. Aber immer noch aus Stein, wie die Stadtmauern der Edain. Wie eine willkommene Ablenkung erschien es daher, dass sich das Thema in Richtung "Eis" verlagerte, denn Nath'Mor hatte Tage zuvor Varyariel versprochen, Kokosnüsse für ihr Eichhörnchen zu sammeln und aus den Resten Speiseeis in der "geheimen Höhle der Lindhel" zu machen. Auf der Suche nach weiteren Zutaten, die beiden dachten in viele Richtungen, blickte Varyariel plötzlich mit einem Geistesblitz zu ihrer Truhe, reichte Nath'Mor ein Stück Schokolade und meinte, er könne doch damit versuchen, das Kokoseis zu verfeinern. Wie ein Zwerg, der einen riesigen Goldklumpen in der Hand hielt, umfasste Nath das Schokopaket und versprach, sein Bestes zu geben.

Mit dem Stichwort "Eis" kamen die beiden dann schon zu ihrem nächsten Gesprächsthema und Nath erzählte Vary von den Geschehnissen im Nordland, als er von einigen Barbaren "aufgegriffen" wurde, welche auf der Suche nach einer dunklen Schattengestalt waren. Aufgrund der Sprachbarriere verstand Nath'Mor so manches nicht, was die drohenden Barbaren zu ihm sagten. Er hörte jedoch das Wort "Schatten" und nachdem ein Teil seines eigenen Namen in der Sprach der Edain Schatten oder Dunkelheit bedeutete, fühlte er sich angesprochen. Schuldbewusst - ohne zu wissen warum - entschuldigte er sich bei den Hünen, sie entzürnt zu haben. Doch ehe er sich rechtfertigen konnte, sah einer von ihnen seine bloßfüßigen, grünen Füße im Schnee. Froh darüber, nicht mit einem Ork verwechselt und sogleich als Waldelf erkannt zu werden, stand Nath immer noch wortlos vor ihnen und die Barbaren erklärten ihm, dass sie nach einer Schattengestalt und....giftigen Dingen (das Wort der Barbaren verstand Nath'Mor nicht ansatzweise) suchten. Er möge hier vorsichtig und wachsam sein, meinte der Anführer der Nordleute. Als Nath dies Vary erzählte, wirkte sie kurz nachdenklich und begann dann ihre lange und spannende Geschichte zu erzählen: Auch sie hatte diese Gestalt getroffen! Aber weit weg vom Norden. Im Urwald, wo sie zusammen mit einem Violettberobten zugegen war. Und diese Giftdinger waren wohl giftige Würmer, welche erst nach dem Verschwinden der Schattenfigur entstanden waren. Sie waren angriffslustig und gefährlich, wie Vary erzählte, ganz im Gegensatz zum Schattenwesen selbst, welches offensichtlich nur Fragen hatte... Die beiden dachten zusammen lange über all das nach: Was konnte das bedeuten? Besteht Gefahr? Oder gegenteilig: Ist es eine Möglichkeit, mehr über diese Insel zu erfahren? 
 
Nath'Mor
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Etwas zum Schlecken, einer Kaiserin würdig

Beitrag von Nath'Mor »

Als Nath'Mor dieser Tage den edlen Löwen wieder in der Sala sah, den er schon das eine oder andere Mal bewundern durfte, wusste er sogleich, dass  die Kaiserin der Amazonen zu Besuch bei den Lindhel war. Neugierig blickte er sich um und lauschte, bald schon vernahm er im Baumhaus bei den Banktruhen ein Gespräch. Er näherte sich höflich, sah dann Varyariel und Niriel und grüßte sie höflich. Als er sah, dass Niriel gerade damit beschäftigt war, Dinge in eine Truhe zu schlichten, dachte Nath'Mor sich, er könne ja schnell den Moment nutzen und Varyariel seine neue Eiskreation zum Kosten bringen. Er hatte ja mit der Schokolade Varyariels, etwas Kokos - und nach langem Überlegen - Blaubeeren ein neues Schleckeis geschaffen. Und es lag in der geheimen Eishöhle bereit. Schnell eilte er hin, kramte zwischen den anderen eingekühlten Eissorten die neue Mischung hervor und nah auch für die Kaiserin der Amazonen eine andere Sorte mit, da er nicht zwei Stück der neuen Kreation besaß. Für Niriel wählte er etwas, was ihr wohl aus ihren Gefilden bekannt war: Mit Banane und Waldfrüchten.

So eilte er zurück, das Eis sollte ja nicht zerinnnen, und drückte es den beiden Damen in die Hand. Wortlos beobachtete er ihre Reaktion. Niriel hielt das ihr unbekannte Ding lange in der Hand, was in  Nath'Mor das eher ungewohnte Gefühl einer Art Nervosität entstehen ließ. Vielleicht war das kalte Eis für eine Wüstentochter nicht das Richtige? Doch als sie sich Varyariel Schlecken endlich anschloss und sich auch im Gesicht der Kaiserin freudiger Genuss widerspiegelte, war Nath'Mor beruhigt. Ausführlich beantwortete er die Fragen der Herstellung, konnte jedoch auf Niriels Frage, wie denn diese Speise eigentliche heiße, keine Antwort geben. Schleckeis erschien ihm....unpassend....vor allem deshalb, weil die Namensvorschläge der Anführerin der Amazonen viel blumiger waren. Ob er das Eis in den Süden liefern könne, wurde er dann auch schon gefragt. Dort sei es ja warm und der Weg weit, merkte Niriel an, fügte aber sogleich hinzu, dass dort sicher Interesse daran bestünde. All die Aufmerksamkeit empfand Nath'Mor zwar als sehr seltsam, aber er musste zugeben, es freute ihn, anderen mit einer solchen Kleinigkeit Freude bereiten zu können. Man würde also Wege finden, den Amazonen etwas zum Schlecken zu liefern- und dass er sein nächstes Schleckeis der Anführerin der Amazonen widmen würde, versprach er sogleich auch!

Speiseeis_Popart.jpg
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