*Als Caraleya eines Morgen erwacht, wird sie wohl ein Päckchen in Geschenkpapier verpackt vor ihrem Haus finden. Es riecht seltsam süßlich. Sollte sie es öffnen wird sie darin Jasters Kopf vorfinden und eine Nachricht.*
"Ich konnte dir den Kopf 'unseres' Jasters noch nicht schenken. Nimm diesen. Er ist der Kopf Jasters aus einer anderen Dimension.
~Rhonya"
Rache für Wunden der Schlange
- Cataleya
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Re: Rache für Wunden der Schlange
✦Zersetzender Zweifel✦
Um sie herum war es still, als Cataleya auf den Kopf vor ihr blickte.
Sie lag ihn auf einem schwarzen Tuch wie eine letzte Antwort, der Kopf Jaster Darez, regungslos, mit starren Lidern und diesem verhasst selbstsicheren,
selbstgefälligem Zug, den nur Diener des Herrn um den Mund trugen.
Doch etwas stimmte nicht. Die Züge waren zu symmetrisch. Die Haut zu unbefleckt.
Der Tod zu sauber.
In diesem Moment begannen gedanken des Zweifels aufzukeimen.
Nicht der Zweifel an der Tat, denn Blut war geflossen, das war genug aber ein anderes, dunkleres Gefühl. Ein Riss im Zorn.
„Das ist nicht sein Fleisch.“
Cataleya trat näher, die Schritte leise. Ihre Finger berührten die kalte Stirn des Hauptes. Kein Echo ging davon aus. Kein Flüstern der Finsternis. Keine Gänsehaut, keine Störung des Netzes aus Schmerz, in dem ihre Seele schwamm.
Es war, als blicke sie in einen Spiegel, nicht in ein Grab. Und der Spiegel war stumm.
In ihrer Brust formte sich kein Aufschrei. Stattdessen, Druck.
Wie wenn die Ketten des Entfesselten einen Wimpernschlag lang zu eng wurden.
Wie wenn Lilith selbst innehielt und lauschend auf sie blicken würde.
Cataleyas Augen weiteten sich nicht. Stattdessen wurden sie schmale Schlitze.
Sie sprach kein Wort. Denn was in ihr loderte, war kein Zorn. Es war das Fehlen von Zorn und das war schlimmer.
"Was nützt mir ein Toter, der noch am leben ist?"
Der Spiegelkopf war nicht bloß eine Täuschung, er war eine Versuchung.
Eine Farce aus Wahrheit. Ein falscher Abschluss. Ein Ende, das kein Anfang gebar.
Und so begann es zu gären.
Nicht laut. Nicht schnell. Sondern schleichend. Zersetzend.
Wie Blut unter der Haut. Wie eine Wunde, die sich nicht entzündet, sondern vereist.
„Bin ich seinem Schatten verfallen? Ist dies ein Sieg gegen eine Maske?“
Sie ließ das Haupt nicht fallen. Sie bettete es zurück auf das schwarze Tuch, als wäre es aus Glas.
Denn wenn es auch nicht sein Fleisch war, so war es doch ein Teil seines Hochmuts.
Ein Teil seiner Arroganz, ein Symbol für das, was noch lebt.
Und sie spürte, wie der Zweifel sie lehrte. Nicht, dass sie geirrt hatte, über den Kopf der vor ihr lag.
Es war, dass der Zorn, gegen den wahren Jaster Darez noch tiefer ging. Kein Kampf gegen den Körper viel mehr gegen die Bedeutung.
Sie würde den Spiegel nicht zerstören. Sie würde ihn benennen.
Als Eröffnung des letzten Kapitels. Als Lockruf an den wahren Darez. Als Mahnmal an ihre eigene Wachsamkeit.
"Nur wer im Zweifel steht, fällt nicht beim Lügenlicht."
Flüsterte Sie leise vor sich her.
Mit diesen Worten verließ Sie den Schrein in Ihrem Haus. Ging die Treppen hinauf an Ihr Schreibpult und widmete sich den Schattenversen.
Denn noch immer kämpfte Sie mit den unzähligen Verwirrungen im Kopf die sie zu Pergament bringen musste,
sie wusste einst würde es ein Ende haben. Doch wann?
✦Zwänge der Verse✦
Langsam tauchte Sie die Feder in die Mischung aus Dämonischem Blut und Vulkanasche, die Finger der rechten Hand noch immer Wund.
So war es kaum verwunderlich, dass die frische Wunde, die zu verheilen begann erneut aufklaffte.
Und bereits nach nur wenigen Zeilen sie bereits aus einer Mischung ihres eigenen Blutes und dem des angemischten weiterschrieb.
Als der letzte Satz geschrieben war, das Schlusswort der Predigt, das Echo ihrer eigenen Überzeugung in der Stille verhallte, ließ sie langsam die Feder sinken.
Ihre Hand zitterte. Vor Schmerz und vor der Wucht des Loslassens. Tage und Nächte verbringt sie in dunkler Einsamkeit, getrieben von dem unaufhörlichen Druck der Worte, den bebenden Befehlen in ihrem Geist, dem Zwang zu schreiben, zu formen, zu verkünden.
Und nun. Stille.
Jene die einen Raum hinterlässt, nachdem etwas Großes gesprochen wurde. Ein Raum, in dem man atmen kann.
Sie lehnte sich zurück, das Pergament vor ihr vollendet, das Licht der Kerze warf sanftes Gold auf die Tinte.
Zum ersten Mal seit Tagen, sog sie einen Atemzug ein, der nicht brannte. Kein Vers, kein Flüstern, kein innerer Ruf stach in ihren Schädel.
Für den Moment war sie frei.
Die Fesseln ihrer Pflicht, ihrer inneren Glut, hatten nicht aufgehört zu existieren, doch sie hatten kurz nachgelassen.
Wie Ketten, die man nicht sprengen kann, die aber für einen Wimpernschlag locker über den Handgelenken liegen.
Erleichterung überkam sie.
Dieses tiefe Gefühl: Ich habe es getan. Ich habe IHN nicht enttäuscht.
Ich habe mich selbst nicht verraten.
Sie legte ihre Hand auf die letzte Zeile und lächelte.
Für diesen einen Atemzug war der Zwang erfüllt, der Wille gesprochen und ihre Seele ruhte.
Um sie herum war es still, als Cataleya auf den Kopf vor ihr blickte.
Sie lag ihn auf einem schwarzen Tuch wie eine letzte Antwort, der Kopf Jaster Darez, regungslos, mit starren Lidern und diesem verhasst selbstsicheren,
selbstgefälligem Zug, den nur Diener des Herrn um den Mund trugen.
Doch etwas stimmte nicht. Die Züge waren zu symmetrisch. Die Haut zu unbefleckt.
Der Tod zu sauber.
In diesem Moment begannen gedanken des Zweifels aufzukeimen.
Nicht der Zweifel an der Tat, denn Blut war geflossen, das war genug aber ein anderes, dunkleres Gefühl. Ein Riss im Zorn.
„Das ist nicht sein Fleisch.“
Cataleya trat näher, die Schritte leise. Ihre Finger berührten die kalte Stirn des Hauptes. Kein Echo ging davon aus. Kein Flüstern der Finsternis. Keine Gänsehaut, keine Störung des Netzes aus Schmerz, in dem ihre Seele schwamm.
Es war, als blicke sie in einen Spiegel, nicht in ein Grab. Und der Spiegel war stumm.
In ihrer Brust formte sich kein Aufschrei. Stattdessen, Druck.
Wie wenn die Ketten des Entfesselten einen Wimpernschlag lang zu eng wurden.
Wie wenn Lilith selbst innehielt und lauschend auf sie blicken würde.
Cataleyas Augen weiteten sich nicht. Stattdessen wurden sie schmale Schlitze.
Sie sprach kein Wort. Denn was in ihr loderte, war kein Zorn. Es war das Fehlen von Zorn und das war schlimmer.
"Was nützt mir ein Toter, der noch am leben ist?"
Der Spiegelkopf war nicht bloß eine Täuschung, er war eine Versuchung.
Eine Farce aus Wahrheit. Ein falscher Abschluss. Ein Ende, das kein Anfang gebar.
Und so begann es zu gären.
Nicht laut. Nicht schnell. Sondern schleichend. Zersetzend.
Wie Blut unter der Haut. Wie eine Wunde, die sich nicht entzündet, sondern vereist.
„Bin ich seinem Schatten verfallen? Ist dies ein Sieg gegen eine Maske?“
Sie ließ das Haupt nicht fallen. Sie bettete es zurück auf das schwarze Tuch, als wäre es aus Glas.
Denn wenn es auch nicht sein Fleisch war, so war es doch ein Teil seines Hochmuts.
Ein Teil seiner Arroganz, ein Symbol für das, was noch lebt.
Und sie spürte, wie der Zweifel sie lehrte. Nicht, dass sie geirrt hatte, über den Kopf der vor ihr lag.
Es war, dass der Zorn, gegen den wahren Jaster Darez noch tiefer ging. Kein Kampf gegen den Körper viel mehr gegen die Bedeutung.
Sie würde den Spiegel nicht zerstören. Sie würde ihn benennen.
Als Eröffnung des letzten Kapitels. Als Lockruf an den wahren Darez. Als Mahnmal an ihre eigene Wachsamkeit.
"Nur wer im Zweifel steht, fällt nicht beim Lügenlicht."
Flüsterte Sie leise vor sich her.
Mit diesen Worten verließ Sie den Schrein in Ihrem Haus. Ging die Treppen hinauf an Ihr Schreibpult und widmete sich den Schattenversen.
Denn noch immer kämpfte Sie mit den unzähligen Verwirrungen im Kopf die sie zu Pergament bringen musste,
sie wusste einst würde es ein Ende haben. Doch wann?
✦Zwänge der Verse✦
Langsam tauchte Sie die Feder in die Mischung aus Dämonischem Blut und Vulkanasche, die Finger der rechten Hand noch immer Wund.
So war es kaum verwunderlich, dass die frische Wunde, die zu verheilen begann erneut aufklaffte.
Und bereits nach nur wenigen Zeilen sie bereits aus einer Mischung ihres eigenen Blutes und dem des angemischten weiterschrieb.
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Als der letzte Satz geschrieben war, das Schlusswort der Predigt, das Echo ihrer eigenen Überzeugung in der Stille verhallte, ließ sie langsam die Feder sinken.
Ihre Hand zitterte. Vor Schmerz und vor der Wucht des Loslassens. Tage und Nächte verbringt sie in dunkler Einsamkeit, getrieben von dem unaufhörlichen Druck der Worte, den bebenden Befehlen in ihrem Geist, dem Zwang zu schreiben, zu formen, zu verkünden.
Und nun. Stille.
Jene die einen Raum hinterlässt, nachdem etwas Großes gesprochen wurde. Ein Raum, in dem man atmen kann.
Sie lehnte sich zurück, das Pergament vor ihr vollendet, das Licht der Kerze warf sanftes Gold auf die Tinte.
Zum ersten Mal seit Tagen, sog sie einen Atemzug ein, der nicht brannte. Kein Vers, kein Flüstern, kein innerer Ruf stach in ihren Schädel.
Für den Moment war sie frei.
Die Fesseln ihrer Pflicht, ihrer inneren Glut, hatten nicht aufgehört zu existieren, doch sie hatten kurz nachgelassen.
Wie Ketten, die man nicht sprengen kann, die aber für einen Wimpernschlag locker über den Handgelenken liegen.
Erleichterung überkam sie.
Dieses tiefe Gefühl: Ich habe es getan. Ich habe IHN nicht enttäuscht.
Ich habe mich selbst nicht verraten.
Sie legte ihre Hand auf die letzte Zeile und lächelte.
Für diesen einen Atemzug war der Zwang erfüllt, der Wille gesprochen und ihre Seele ruhte.
- Cataleya
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Re: Rache für Wunden der Schlange
✦Ruhelose Kerzen✦
Die Kerzen flackerten ruhelos in den eisernen Haltern, warfen zuckende Schatten über den Tisch, der überquoll von Pergamentrollen,
versiegelten Schreiben, abgebrochenen Federn und klebrigen Tintenfässern.
Der Raum roch nach Wachs, getrocknetem Blut und einer Spur von verbranntem Eisen eine Mischung, die Cataleya längst vertrauter war als der Duft von Brot oder Blumen.
Sie saß dort wie sie schon viele Nächte zuvor gesessen hatte.
Mit starrem Blick, den Rücken aufrecht wie im Gebet, die Schultern schwer von der Last, die kein Bote je tragen konnte.
Die Stimme in ihrem Kopf, dieses kratzende zerrende, bohrende Wispern
hatt sie erneut getrieben, zum Schreiben.
Geißelnde Bekenntnisse, Befehle. Offenbarungen, Mahnungen in Tinte.
Ein Brief nach dem anderen war von ihrer Hand verfasst worden, an Säulen, an Bürgermeister, an Befehlshaber.
Sie suchte die Stille.
Und nun, da der letzte Brief versiegelt war, der letzte Bote losgaloppiert,
saß sie allein vor Buch, welches begonnen ward.
Dessen Deckel sich anfühlte wie ledrige Haut. Darin gezeichnet mit Linien aus Vulkanasche und Dämonenblut.
Das Buch des Schwarzen Zorns.
Cataleya atmete tief ein, langsam und dann ließ sie los.
Ihre blutige Feder setzte an zu schreiben ohne zu denken.
Die Worte kamen wie von selbst.
Zeile um Zeile floss aus ihr wie Gift aus einer alten Wunde. Verse, die brannten.
Wahrheiten, die schnitten, Klage, Verkündung, Urteil.
Sie stach die Lettern mit winzigen Nadelritzen nach wie sie es immer tat,
damit der Schatten sich erinnern würde.
Und dann war es still, als in der letzten Nacht in Blutiger Hand auch das dritte Buch beendet ward.
Das Buch des Schwarzen Feuer
Die Feder ruhte. Ihr Kopf zum ersten Mal seit langem frei.
Cataleya lehnte sich zurück.
Ihre Augen brannten und dennoch musste noch ein *Schreiben* aufgesetzt werden.
Ehe sie gänzlich zur Ruhe kam für jenen Tag.
Die Kerzen flackerten ruhelos in den eisernen Haltern, warfen zuckende Schatten über den Tisch, der überquoll von Pergamentrollen,
versiegelten Schreiben, abgebrochenen Federn und klebrigen Tintenfässern.
Der Raum roch nach Wachs, getrocknetem Blut und einer Spur von verbranntem Eisen eine Mischung, die Cataleya längst vertrauter war als der Duft von Brot oder Blumen.
Sie saß dort wie sie schon viele Nächte zuvor gesessen hatte.
Mit starrem Blick, den Rücken aufrecht wie im Gebet, die Schultern schwer von der Last, die kein Bote je tragen konnte.
Die Stimme in ihrem Kopf, dieses kratzende zerrende, bohrende Wispern
hatt sie erneut getrieben, zum Schreiben.
Geißelnde Bekenntnisse, Befehle. Offenbarungen, Mahnungen in Tinte.
Ein Brief nach dem anderen war von ihrer Hand verfasst worden, an Säulen, an Bürgermeister, an Befehlshaber.
Sie suchte die Stille.
Und nun, da der letzte Brief versiegelt war, der letzte Bote losgaloppiert,
saß sie allein vor Buch, welches begonnen ward.
Dessen Deckel sich anfühlte wie ledrige Haut. Darin gezeichnet mit Linien aus Vulkanasche und Dämonenblut.
Das Buch des Schwarzen Zorns.
Cataleya atmete tief ein, langsam und dann ließ sie los.
Ihre blutige Feder setzte an zu schreiben ohne zu denken.
Die Worte kamen wie von selbst.
Zeile um Zeile floss aus ihr wie Gift aus einer alten Wunde. Verse, die brannten.
Wahrheiten, die schnitten, Klage, Verkündung, Urteil.
Sie stach die Lettern mit winzigen Nadelritzen nach wie sie es immer tat,
damit der Schatten sich erinnern würde.
Und dann war es still, als in der letzten Nacht in Blutiger Hand auch das dritte Buch beendet ward.
Das Buch des Schwarzen Feuer
Die Feder ruhte. Ihr Kopf zum ersten Mal seit langem frei.
Cataleya lehnte sich zurück.
Ihre Augen brannten und dennoch musste noch ein *Schreiben* aufgesetzt werden.
Ehe sie gänzlich zur Ruhe kam für jenen Tag.
- Cataleya
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Re: Rache für Wunden der Schlange
Brandeisen der Totenwacht
Cataleya stand im dämmrigen Glanz der Schmiede, tief in sich gekehrt.
Die Luft um sie war erfüllt vom metallischen Atem der glühenden Flammen, der Duft von Eisen und Ruß lag schwer in der Luft.
Ihre Hände waren in die Schmiedehandschuhe gehüllt, die frische Schnitte und Schürfungen verbargen,
trotz der Schmerzen griff sie entschlossen nach dem kalten Stahlrohling, der auf dem Amboss ruhte.
Ein Zeichen sollte gesetzt werden, eines das nicht mit Blut geschrieben, sondern in Metall gebrannt war.
Sie wählte das härteste Eisen, erst geschwärzt und dann gerötet mit Blut und Zorn.
Mit kräftigem Arm und von Stille umgeben spannte sie es ins Feuer. Die Glut loderte auf als Antwort auf ihren Willen.
Sie wartete nicht auf Führsprache, nur auf das richtige Glühen.
Dann hob sie den Hammer. Jeder Schlag war eine Widmung ein Ruf in die Ewigkeit.
Klong
"Für Treue."
Klong
"Für Wahrhaftigkeit."
Klong
"Für den Namenlosen, für Lilith."
Als das Bandeisen rotglühend auf dem Amboss lag, nahm sie mit sicherem Griff den Gravurstichel zur Hand.
Und dann setzte Sie an. Langsam, präzise und unbeirrbar.
Zuerst ein T.
Die beiden Linien wie Säulen wie ein Schwert, wie ein Kreuz aus Urteil und Glaube.
Dann das W.
Gezackt, gebrochen wie die Spuren eines Pfades das durch Asche und Blut führte.
Ein Symbol nicht nur als Name für die Totenwacht.
Sondern als eines das überdauern soll.
Das Eisen dampfte wie sie es in kaltes Wasser tauchte. Zischen erfüllte erklang wie ein Atemzug des Zorns selbst. Dann hob sie es glänzend, gezeichnet.
Sie betrachtete es lange. Dann legte sie es auf dunklen Samt in ein schlichtes Kästchen aus schwarzem Holz.
Kein Schmuck, kein Prunk. Nur Gewicht.
„Es wird erinnern.“
Murmelt sie leise.
Mit einem letzten fast zärtlichen Blick verschloss sie das Kästchen.
Cataleya stand im dämmrigen Glanz der Schmiede, tief in sich gekehrt.
Die Luft um sie war erfüllt vom metallischen Atem der glühenden Flammen, der Duft von Eisen und Ruß lag schwer in der Luft.
Ihre Hände waren in die Schmiedehandschuhe gehüllt, die frische Schnitte und Schürfungen verbargen,
trotz der Schmerzen griff sie entschlossen nach dem kalten Stahlrohling, der auf dem Amboss ruhte.
Ein Zeichen sollte gesetzt werden, eines das nicht mit Blut geschrieben, sondern in Metall gebrannt war.
Sie wählte das härteste Eisen, erst geschwärzt und dann gerötet mit Blut und Zorn.
Mit kräftigem Arm und von Stille umgeben spannte sie es ins Feuer. Die Glut loderte auf als Antwort auf ihren Willen.
Sie wartete nicht auf Führsprache, nur auf das richtige Glühen.
Dann hob sie den Hammer. Jeder Schlag war eine Widmung ein Ruf in die Ewigkeit.
Klong
"Für Treue."
Klong
"Für Wahrhaftigkeit."
Klong
"Für den Namenlosen, für Lilith."
Als das Bandeisen rotglühend auf dem Amboss lag, nahm sie mit sicherem Griff den Gravurstichel zur Hand.
Und dann setzte Sie an. Langsam, präzise und unbeirrbar.
Zuerst ein T.
Die beiden Linien wie Säulen wie ein Schwert, wie ein Kreuz aus Urteil und Glaube.
Dann das W.
Gezackt, gebrochen wie die Spuren eines Pfades das durch Asche und Blut führte.
Ein Symbol nicht nur als Name für die Totenwacht.
Sondern als eines das überdauern soll.
Das Eisen dampfte wie sie es in kaltes Wasser tauchte. Zischen erfüllte erklang wie ein Atemzug des Zorns selbst. Dann hob sie es glänzend, gezeichnet.
Sie betrachtete es lange. Dann legte sie es auf dunklen Samt in ein schlichtes Kästchen aus schwarzem Holz.
Kein Schmuck, kein Prunk. Nur Gewicht.
„Es wird erinnern.“
Murmelt sie leise.
Mit einem letzten fast zärtlichen Blick verschloss sie das Kästchen.
Re: Rache für Wunden der Schlange
Ein Zimmer.
Zu dunkel für Morgen.
Staub tanzt im Lichtstreifen, der durchs Fenster schneidet.
Stille, schwer.
Er sitzt auf der Bettkante.
Schiebt das Hemd beiseite.
Das Brandzeichen. T. W.
Rot, rau, fremd.
Finger tasten drüber.
Kein Schmerz.
Nur Hitze.
Kein Gedanke, der fertig wird.
Nur das Wissen: Es ist da. Es bleibt.
Von draußen Stimmen, gedämpft, fern.
Eine Tür klappt.
Jemand lacht, nicht sein Lachen.
Er atmet flach, zählt nicht mit.
Hemd wieder zu.
Das Brandmal verschwindet,
aber das Brennen bleibt.
Er steht auf.
Tritt ins Halbdunkel.
Draußen wartet nichts.
Aber er geht.
Zu dunkel für Morgen.
Staub tanzt im Lichtstreifen, der durchs Fenster schneidet.
Stille, schwer.
Er sitzt auf der Bettkante.
Schiebt das Hemd beiseite.
Das Brandzeichen. T. W.
Rot, rau, fremd.
Finger tasten drüber.
Kein Schmerz.
Nur Hitze.
Kein Gedanke, der fertig wird.
Nur das Wissen: Es ist da. Es bleibt.
Von draußen Stimmen, gedämpft, fern.
Eine Tür klappt.
Jemand lacht, nicht sein Lachen.
Er atmet flach, zählt nicht mit.
Hemd wieder zu.
Das Brandmal verschwindet,
aber das Brennen bleibt.
Er steht auf.
Tritt ins Halbdunkel.
Draußen wartet nichts.
Aber er geht.