Es war bereits abends, als Yeva sich auf ihre Echse Ouro setzte und den Ritt durch die Wüste nach Solgard antrat.
Dort ließ sie ihn bei dem Stallmeister und machte sich auf, in der Bank noch ein paar Dinge abzuholen,
ehe sie dem Unterricht der Wache beiwohnen würde.
Als sie ihr Ziel erreichte, grüßte sie knapp mit einem „Selja“ und erhielt auch Grüße zurück.
Doch standen die Sterne wohl wieder schlecht.
In der Bank war es laut, und eine Menge Leute waren hier zusammengekommen.
Schnell bemerkte die Weißhaarige, dass die Diskussionen einen ganz bestimmten Ursprung haben.
Es war Luinil.
Ihr kleiner Rotschopf war unverkennbar, und ihre Worte waren scharf wie eine frisch geschliffene Metallklinge.
„Balg“, fuhr es jener dann über die Lippen.
Somit hatte Luinil sie nun auch entdeckt, doch Yeva verblieb, wo sie war, sich einen Überblick verschaffend.
Viel Zeit blieb ihr dafür aber nicht, schon war sie neben ihr, sie schien dabei wirklich guter Laune zu sein.
Verdächtig gut, sodass sich Yeva nicht wirklich wusste wie mit ihr umzugehen.
Doch Lana, mit der sie wohl zuvor gesprochen hatte,
war wohl noch nicht fertig mit ihr, so wandte Luinil sich ihrer wieder zu.
Yeva sah dann zu Dervyn, der sich zu ihr gesellt hatte.
Er wollte wissen, ob sie heute am Appell teilnehmen würde.
Sie bejahte es ihm, schließlich wollten sie im Anschluss auch noch einmal den Abend ausklingen lassen,
mit den anderen Zuhörern, wohl möglich.
Währenddessen spitzte sich der Austausch zwischen der Bardin und der Magierin immer weiter zu.
Nekromantie stand im Raum – in diesem Raum – unter so vielen lauschenden Ohren.
Auch wenn sie das Thema interessant fand, hatte sie Bedenken, so etwas je preiszugeben, doch bei der Rothaarigen war es anders.
Ihre Forschungen haben sie wohl mit dem hellen Hautton gezeichnet, als hätte der Tod selbst auf sie abgefärbt.
Lana konnte es wohl nicht nachvollziehen, dass jemand sich zu den Studien hingezogen fühlte.
Doch ein jeder möchte früher oder später jemanden Gelieben wiedersehen, auch wenn es sich das 'wie' dabei falsch anfühlt.
Yeva glaubte schon daran, dass es auch Nekromanten gab, die einem viel Leid nehmen und Gutes vollbringen konnten.
Die Sängerin aber lehnte ihn völlig ab, den Untod, doch änderte dies nichts an Luinils Vergangenheit.
Die Anspannung, die sich in den Raum legte, war beinahe greifbar, doch wendete sich der Fokus der Zwicker tagenden,
dann Bathor zu, der gerade die Bank betrat.
Auch er wurde mit einem Selja gegrüßt.
∙×∙
Während Radesvald versuchte, Lana zu beruhigen, und Luinil diese einfach nur wortlos ansah, wollte Bathor mit ihr sprechen.
Ernst und alleine sagte er, worauf sie ihm erwiderte,
dass sie bereits wüsste, dass er bereits von ihrem Vorhaben Kenntnis erlangt hatte.
Lana selbst hatte ihr davon erzählt, und sie fand dies traurig.
Das ließ sie ihn auch wissen.
Doch noch bevor Bathor ihr antworten konnte, schnitt sich eine andere Stimme tief in ihren Geist.
Gehorsam, Kindchen.
Es war Luinils Stimme, unverkennbar.
Gleich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und ihr Herz machte wieder merkwürdige Sätze.
Das Zittern ihrer Hände versteckend, sah sie kurz über ihre Schulter zu Luinil und versuchte,
sich dann schnell wieder auf Bathor zu konzentrieren.
„Was ist daran schade, wenn zwei Personen versuchen, zwei weitere zu täuschen?“, fragte dieser sie nun flüsternd.
„Es ist eher traurig und dem Herrn gegenüber nicht gerecht, Lügen zu verbreiten und Intrigen zu säen.“
Seine Worte ließen nun auch noch ihren Magen sich drehen.
Dachte er wirklich so? Konnte er nur Schlechtes darin erkennen?
War sie blind dafür gewesen?
Doch wie könnte es schlimm sein, wenn seine eigene Schwester dem Vorhaben zugestimmt hatte?
Es waren nur kindische Fantasien, die sie sich ausgemalt hatten in einem Moment, in dem sie sich wie gute Freunde verstanden hatten.
Zuvor erst hatte sie die Tugenden niedergeschrieben.
Wie sollte sie da ihre Hilfe verwehren, die sie ihr doch zugesichert hatte?
∙×∙
Luinil hatte sich nun zu Yeva gestellt, leicht hinter sie, doch immer noch so, dass sie präsent mitbekam, worüber sich unterhalten wurde.
Das Ganze nicht weiter aufbauschen wollend, versuchte sie, das Thema loszuwerden,
indem sie nur meinte, dass, wenn es passen würde, es eben dann passen würde.
Doch der Paladin ließ nicht ab, ihm missfiel es sehr, dass Elaine und sie diesen Plan gehegt hatten und Lana Teil davon wurde.
„Gerade du solltest es wissen, als ehemalige Dienerin des Namenlosen …
Lügen und Intrigen sind es, womit sich seine Schergen ernähren.“
Erbost sah er zu Yeva, was jene nur mehr verunsicherte.
Lana gesellte sich zu ihnen, bestätigte damit fast die gegenseitige Sympathie zu Bathor.
Gleich sprach sie wieder den Untot an, zeigte auf Luinil und sagte, dass jene den Untot als nicht böse sähe.
Bathor war jedoch noch nicht fertig mit der Weißhaarigen und führte fort, dass ihm nun drei verschiedene
Versionen von dem Vorhaben vorlagen, dass er somit ihrer keinen Glauben schenkte, war ihr schmerzlich bewusst.
Er beendete das Gespräch dann bestimmt mit den Worten:
„Ich werde meine Gedanken sammeln vorerst dazu. Und dann werde ich mich weiter dazu äußern vor der Frau Hauptmann.“
∙×∙
Luinil stritt sich dann weiter mit der Bardin.
Es war höchst unangenehm, dem Gefecht zuzuhören, doch waren genug Schlichter vor Ort, sodass sie sich heraushielt.
Als die Rotharrige sich dann an sie wandte und gehen wollte, stimmte Yeva dem gleich zu.
Es dauerte noch einen Moment, ehe sich die beiden schließlich von der Gruppe lösen konnten.
Sie wollte ihr etwas zeigen, etwas, was sie sehen wollte. So schnell entflammte sie Yevas Neugier.
Was würde es sein, das sie ihr zeigen würde?
Es musste großartig sein, das alle mal.
Doch hieß es plötzlich, dass sie wegreiten würden und dies auch weiter. Das war etwas, das sie nun nicht tun konnte.
Ihr Vorhaben war schließlich, der Wache beizuwohnen und mit jener die neuen Gesetze Solgards durchzugehen.
Doch bevor sie zu viel beanstanden konnte, fiel sie ihr ins Wort:
„Das ist wichtiger als irgendwelcher … Unterricht. Es geht um dein Augenlicht.“
„Oh! Geht es um meine Augen?“
Die Zurückhaltung war damit vergessen.
Wenn sie wieder vernünftig sehen konnte, dann würde einfach alles besser werden.
Das war klar,
glasklar,
für jeden ersichtlich und zu sehen, so auch für die Weißhaarige.
∙×∙
Sie ritten los, es war kein kurzer Ritt, sie durchquerten die Wüste,
ritten an dem unheiligen Friedhof vorbei und selbst bei Nebelhafen machte die Rothaarige nicht Stopp.
Es regnete inzwischen stark, so sehr, dass sie seit dem Regen, der auf Höhe des Fledermausturms begann,
nun komplett durchweicht waren.
So war es umso kälter, als das Grün der Gräser dem Weiß von Schnee und Eis wich.
Als sie endlich ihr Ziel erreichten, war Yeva schon dabei, ihre Nase am Umhang abzuwischen.
Es war arschkalt und selbst die beschworenen Pferde der Illusionistin schlotterten schon.
Der Regen war nun gewichen, stattdessen fielen Schneeflocken auf die beiden herab.
Ein unheimlich schöner Anblick war es, auch wenn Yeva nicht viel davon sah.
∙×∙
„Was gibt es denn hier für mich zu sehen? Der Schnee blendet doch nur.“
bricht sie schließlich die Stille und betrachtet Luinil, die daraufhin beginnt, breit zu lächeln.
Gleich steckt es Yeva an, sie lächelt ihr zurück.
„Mh, wir müssen noch ein Stückchen weiter, rasch, rasch, ehe du noch festfrierst, mh?“
„Noch weiter? Zu den Barbaren? Haben die etwa eine Heilung für mich? "
Luinil Ahton dreht sich dann, ohne ihr eine Antwort zu geben, um und watschelt auf die Lawine zu.
„Komm.“ Sie hielt ihr dann die Hand hin, hinter ihr die Lawine, die weiß der Herr was hinter sich verborgen hielt.
Zögerlich streckt auch Yeva ihre Hand aus, um nach ihrer zu greifen, doch bevor ihr das gelingt,
schnellt die Hand der anderen vor, die ihre ergreifend.
Ein Mundwinkel von der Rothaarigen hebt sich sachte zu einem Schmunzeln an, welches bis zu ihren Augen reicht.
Dann dreht die Rothaarige sich um und wird Yeva mit sich ziehen.
Die massive Wand aus Eis wirkte erdrückend, ihre Oberfläche war glatt und wirkte unbezwingbar.
Das Glitzern gab ihr einen schönen Touch, doch es änderte nichts daran, dass es hier eine Sackgasse war,
in die Luinil sie hineinzuziehen versuchte.
Zögerlich stolperte sie ihr nach, die Augen schließend, bereit, den Aufprall gleich am ganzen Körper zu spüren,
doch glitten sie einfach hindurch.
Es flimmerte kurz vor ihren Augen, dann verflog der Schleier und sie sah den Weg hindurch.
Staunend sah sie vor sich, es fiel ihr gar schwer, zu begreifen, was sie nun auf der anderen Seite sah.
∙×∙
Ein Herrenhaus, welches eine beachtliche Größe vorwies, direkt am Meer.
Es wirkte zeitlos, ein Gemäuer, das seit Jahrhunderten stehen könnte,
oder auch bloß ein paar Jahre, so gut war es im Schuss und gepflegt.
Vorsichtig fragt sie die Magierin dann, ob es sich hier um einen Magierort handelt,
wobei sie nicht verschleiern kann, wie beeindruckt sie davon wohl ist.
Sie erwiderte darauf, dass es ein Versammlungsort der richtig schlauen Magier wäre,
mit einem Hauch von Scherz in der Stimmlage.
Weiter zieht sie sie mit, näher an das Gebäude, die Treppen hinab.
Mit baldiger Wärme lockte sie, etwas, was Gehör fand.
„Dann muss ich nur in meinen Schrank mit … Mitteln für richtig schlaue Magier greifen … und …“
Luinil schnipst mit der freien Hand, während sie fortfährt.
„Auf bald, Augens Leid!“
Das entlockte Yeva ein Schmunzeln, obwohl sie es fürchtete.
Ihre Augen, dieses Thema …
Es war kein leichtes, sie zu verlieren, wäre wohl fatal, etwas,
womit sie keine Zukunft für sich mehr sehen würde,
doch so wie es jetzt war, war es ihr auch nicht recht.
Es musste einfach besser werden.
∙×∙
Luinils Griff wurde fester, doch dachte Yeva sich nicht viel dabei.
„Hätte ich doch bloß früher gewusst, dass du mir damit helfen kannst …“,
entweicht es ihren Lippen, als sie in den großen Saal eintreten.
Die Decke hing hoch, eine riesige Treppe stand prunkvoll vor ihnen,
während weiter im Raum ein Kamin stand, an dem man sich wärmen konnte.
„Gerade noch aus den Fängen von stümperhaften Druiden gerettet, hier gibt es alles
… Illusionisten, Elementaristen … Astralmagier … Nekromanten.“
Luinil erzählte, als Yeva sich umsah und jedes Detail bestaunte, dann aber lenkte sie ihren Blick wieder hinab zu der Illusionistin.
„Meinst du Radelswald? Ich bin sicher, er hätte etwas gefunden … irgendwann.“
Die Worte waren in Unsicherheit getränkt, nie hatte es so funktioniert, wie sie es sich erdacht hatte.
Doch war der Alte wohl zu hilfsbereit und sicher kümmerte es ihn wenig,
wenn ein Mensch wie sie mit all den Schwierigkeiten aus der Vergangenheit nicht von seiner Zeit profitieren kann.
„Er geht hier nicht ein und aus, das sagt wohl alles, mh?“ Das war etwas, was wohl viel zu bedeuten hatte,
doch vor Luinil hatte ihr gegenüber noch nie jemand einen solchen Ort erwähnt.
Wieso auch?
So wirklich gehörte sie ja nicht her, nur eben nun für ihre Augenheilung.
Danach wäre sie wieder zuhause in Servastae.
„Ja, das stimmt wohl.“ Stimmt sie ihr also zu.
„Es scheint keiner da zu sein. Warten wir noch? Oder wurde dir gesagt wie? "
Neugierig sieht Yeva zu ihr, auch wenn sie sie nur noch halb so gut erkennen konnte.
Dafür war es im Raum etwas zu dunkel.
∙×∙
„Ich bringe dich … zu meinem Arbeitszimmer, mh?“
„Gut, ein Arbeitszimmer. Das hätte ich dir nicht zugetraut.“
Yeva schmunzelte da frech, doch war es wahr: Sie hätte ihr das nicht zugetraut, viel zu ordentlich war sie.
Luinil sah ihr beinahe schon etwas pikiert entgegen.
Die Worte des Amazonenschützlings hatten sie wohl doch getroffen, gar ohne dass es Absicht gewesen war.
„Aber auf dem Weg dahin gibt es einige Dinge, die du … selbst mit kaputten Äuglein … nicht sehen darfst.
Immerhin bist du keine besonders schlaue Magierin.“
Ihre Worte waren spitz, doch trafen sie Yeva merkwürdigerweise, dass,
obwohl sie sich eigentlich immer gegen Fuchtler ausgesprochen hatte, die Dinge sich geändert hatten.
Gekränkt „Tzzz“, Yeva darauf und bekommt dann einen Lappen oder eine Augenbinde?
Von ihr in die Hand gedrückt.
Luinil hatte jene aus ihrer Manteltasche gezogen.
Die Weißhaarige nimmt das Ding entgegen, es roch zumindest nicht, und doch,
bevor sie ihren Unmut darüber äußern konnte, kam sie ihr zuvor.
„Gehorsam, Yeva.“ Zwei einfache Worte, die ihr Unbehagen bescherten, und doch war es,
ihnen nicht Folge zu leisten, weitaus gefährlicher, wenn das Glück nicht auf ihrer Seite stand.
„Du lässt mich aber nicht auf die Nase fliegen?“,
fragt sie, sich Zeit verschaffend, als sie das Ding noch ein Weilchen länger ansieht.
„Natürlich nicht und du weißt, … ich lüge nie.“ erhält sie ihre Antwort.
Dies und das Kopfschütteln der Magierin mussten reichen, sie grummelt noch,
ehe sie sich entschuldigt und ihrer Aufforderung nachkommt.
Sorgfältig legt sie ihren Zwicker in die Tasche, dann verbindet sie sich die sowieso schon schlecht sehenden Augen
und zieht das Lappending fest mit einem Knoten am Hinterkopf zusammen.
„Hach, wie schön.“ drang es an Yevas Ohren.
Es stimmte sie nervös, nun auch nichts sehen zu können und sich auf die anderen Sinne völlig verlassen zu müssen – so auch auf Luinil.
Schon spürt sie den festen Griff von ihrer Hand am rechten Handgelenk und stolpert ihr nach, als diese sie mit sich zieht.
„Und ja nicht irgendwas erspähen wollen!“
Die Worte waren ruhig und doch lag in ihnen ein Hauch von … Drohung?
Oder war es nur die Furcht, die in Yeva aufstieg, die sie beeinflusste in ihrer Wahrnehmung?
Es war still in diesem Anwesen. Bis auf das brennende Feuer, dessen Holz hin und wieder knackte,
und die Geräusche, die sie beide verursachten, war es ruhig.
Die Ruhe wurde aber unterbrochen von dem Schleifen eines Steins über einen anderen, ein verdächtiges Geräusch.
Zu verdächtig, und doch blieb Yeva hoffnungsvoll.
Es ging um ihre Augen.
Sie würde wieder sehen können, da war es ein kleiner Preis, auf dem Weg dahin nicht sehen zu dürfen.
Die ehemalige Wächterin wusste, dass das Wesen sie hätte schon längst umbringen können, wenn es gewollt hätte.
Auch wenn sie es verdrängte, sprachen der Anblick ihrer bleichen Form, der spitzen Zähne und des Blutmahls,
dem sie vor der Universität zum Opfer gefallen war, dafür, sie nicht auf den Gedanken kommen zu lassen,
ihren Befehlen nicht Folge zu leisten.
„Achtung … gleich geht es eine Treppe herunter. Man wollte mir keinen Fensterplatz geben.“
Hob sie ihre Stimme wieder, als Yeva ihren Kopf auch schon zu deren Worten überrascht quer legte.
„Ging es nicht hinauf?“
Unter der Augenbinde konnte sie zwar nicht sehen, doch nur eine Treppe nach oben war ihr präsent aufgefallen, keine hinab.
Dies war einer der Momente, in denen Yeva sich wieder zu sehr auf den guten Gedanken verließ und nichts hinterfragte.
∙×∙
Verdrängen, das konnte sie eben gut.
So folgte sie ihr hinab in die Tiefe, die Keller des riesigen Herrenhauses.
„Ach, wie schade, kannst du diese wunderbare Halle nicht sehen“, hörte die Weißhaarige sie sagen.
Etwas ungewöhnlich mochte es sein, doch vielleicht hätte sie auch mit ihren schlechten Augen es sowieso nicht genießen können.
Als Luinil sie dann auf weitere Treppen hinwies, stolperte Yeva bereits herab.
Dass sie nicht fiel, war beinahe ein Wunder gewesen, doch hatte sie die Arme frei und konnte sich so bewegen.
Ihre Begleitung lachte darüber hell auf, versicherte ihr dann aber, dass sie bald da sein würden.
Die Augenbinde begann auf der Nase der Halbblinden zu jucken, vielleicht aber bildete sie sich das auch nur ein.
Nun gar nichts zu sehen, war beängstigend, und doch versuchte sie, Luinil zu vertrauen.
Was blieb ihr auch schon sonst?
Keiner hatte sich als verlässlicher Helfer herausgestellt, man hatte sie lieber ihrem Leiden überlassen.
Ohne die Amazonen wäre sie sicher in Solgards Gassen zum Elend geworden,
wenn man sie nicht gleich gelyncht hätte für ihr früheres Leben.
∙×∙
Quietschend öffnet sich wieder eine Tür.
Sie liefen schon eine ganze Weile, und nun waren dort wieder Treppen, denen sie hinab folgen sollte.
Die Unsicherheit wuchs, doch war die Belohnung hoch, zu wertvoll,
um sie wegen ein paar Unannehmlichkeiten ziehen zu lassen.
Nach ein paar Schritten löste Luinil ihr schließlich die Augenbinde.
Bevor sie aber den düsteren Raum sich ansehen konnte, während sie noch die Treppen hinunterging, schubste Luinil sie hinab.
Sie fing sich nach dem Stolpern schnell, hörte auch die gebrochenen Zauber, die die Magierin an die Tür richtete,
doch sank ihr das Herz mit einem Mal aus der Brust.
Dieser Raum war kein Arbeitszimmer
–
die Erkenntnis schlug direkt ein.
–
die Erkenntnis schlug direkt ein.
Luinil hatte gelogen, und mit einem Mal erreichte Yevas Unsicherheit ihren Höhepunkt.
Furcht brach in ihr aus.
Das Wesen war ihr möglicher Weise doch nicht so wohlgesonnen.
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