Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
- Lydia Magdalena
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Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
Lydia Magdalena wurde in den armseligen Gassen eines kleinen Dorfes geboren, fernab der prunkvollen Straßen der Königreiche.
Ihre Kindheit war geprägt von Hunger, Kälte und dem leisen Stolz ihrer Eltern, die trotz aller Not niemals vergaßen, anderen zu helfen.
Doch als sie zehn Jahre alt war, kam die Nacht, die alles veränderte.
Eine marodierende Schar, Feinde des Namenlosen, fiel über das Dorf her. Häuser brannten, Schreie zerrissen die Luft.
Lydias Mutter drängte sie im letzten Moment in ein altes Fass, kurz bevor die Tür brach und das Chaos sie verschlang.
Als Lydia am Morgen hervorkroch, war nichts geblieben: keine Eltern, kein Zuhause – nur Asche und Stille.
Trotz dieses Verlusts gab Lydia nicht auf.
Beim aufräumen fand sie einen Brief, sie öffnete ihn und es stand nur ein Name darauf *Solgard *
Sie fand Schutz bei Nachbarn und half, wo sie konnte – auf den Feldern, in den Hütten, bei der Pflege von Alten und Kranken, so gut es ihr möglich war, auch wenn sie es nie richtig gelernt hatte.
Und obwohl ihr eigenes Herz gebrochen war, trug sie die Lehre ihrer Eltern tief in sich: Wer helfen kann, soll helfen.
Eines Tages führte ihr Weg sie zur Kirche des Herrn in einem Nachbardorf.
Dort nahm sie ein alter Geistlicher auf, der ihr zeigte, dass Güte mehr sein konnte als bloße Erinnerung – sie konnte Tat werden.
Unter seiner Obhut lernte Lydia lesen, schreiben und ein wenig zu heilen.
Bald schon war sie es, die den Kindern Geschichten erzählte, die Armen versorgte und Kranke pflegte, so gut sie konnte.
Doch tief in ihrem Inneren brannte ein größerer Wunsch: Sie wollte nicht nur lindern, sondern verhindern.
Sie wollte stark genug werden, um Leid zu vertreiben – nicht nur zu trösten.
So fasste sie mit sechsundzwanzig Jahren den Entschluss, sich dem Orden des Herrn der Paladine in Solgard, der Königstadt, anzuschließen.
Der Weg dorthin war weit und gefährlich.
Sie reiste zu Fuß, manchmal auf einer Kutsche, und zuletzt über das Meer.
Die Überfahrt war stürmisch; ein Kind stürzte während des Unwetters über Bord und ertrank – ein Verlust, der sie noch lange begleiten sollte.
Oft hungrig, oft müde, hielt sie dennoch durch.
Unterwegs heilte sie Verwundete nach einem Straßenüberfall, schützte ein Waisenkind vor Räubern und stellte sich einem grausamen Händler entgegen, der Hungernde ausnutzte.
Jeder Schritt machte sie fester, sicherer in dem, was sie tat.
Als Lydia schließlich die Tore von Solgard erreichte, war sie nicht mehr das verängstigte Mädchen, das einst in einem Fass zitterte.
Sie war eine Frau mit Narben, innen wie außen, und einem Herz, das trotz allem noch leuchtete.
Und sie schwor, vor der großen Kirche des Herrn und vor sich selbst:
„Ich werde nicht ruhen, bis mein Leben all jenen gehört, die niemanden haben. Ich werde ihr Schild, ihr Licht, ihr Mut sein – bis der Herr mich ruft.“
So begann ihr Weg im Orden – nicht als geborene Heldin, sondern als jemand, der das Dunkel kennt und gerade deshalb das Licht trägt.
Zuletzt geändert von Lydia Magdalena am 10 Sep 2025, 16:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
Endlich durchquerte Lydia Magdalena die Tore von Solgard.
Die Königstadt empfing sie mit all ihrer Pracht, aber auch mit der geschäftigen Unruhe, die ihr zuvor unbekannt war.
Dort traf sie Bruder Amarius, einen erfahrenen Hohepriester des Herrn, der ihr beim Einstieg half.
Da er es eilig hatte, würde er sicher später noch Zeit finden, ihr alles zu zeigen – oder sie einem anderen Bruder oder einer anderen Schwester vorstellen.
Lydia begann, sich in den Kampfkünsten zu üben: am Faustkampf, beim Fechten und im Umgang mit Keulen an den Übungspuppen der Stadtwache.
Doch sie wollte mehr.
Sobald sie Gelegenheit hatte, durchstreifte sie die Lande rund um Solgard, übte ihre Fähigkeiten und schärfte ihre Sinne.
Schon bald wurde sie eingeladen, an einer Jagd zum Dämonenturm teilzunehmen – eine gefährliche, aber auch lehrreiche Prüfung.
Dort konnte sie zeigen, was sie gelernt hatte, immer mit den Worten des Herrn im Herzen, um ihre Brüder und Schwestern, die Paladine, und die Bürger Solgards bestmöglich zu schützen.
Die Mitglieder des Ordens nahmen sie freundlich auf und begrüßten die neue Schwester, die sie kennenlernte auf ihren Wegen .
Gegen Abend führte Lydia ihr Weg sofort ins Hafenviertel.
Dort wollte sie sehen, ob die Bewohner Hilfe brauchten oder versorgt werden mussten – eine Gewohnheit aus ihrer Kindheit, die sie nie abgelegt hatte.
Schließlich nahm sie selbst ein kleines Haus im Hafen, schlicht, aber ausreichend, um dort Ruhe zu finden.
Der nächste Tag brachte jedoch Unheil über Solgard.
Eine riesige, glühende Sphäre breitete sich rasend schnell aus, und aus dem Nichts griffen Minotauren die Stadt vor den Toren an.
Die tapferen Paladine und Krieger wie auch die Stadthalterin , wie auch die befreundeten Völker, hielten die Angreifer zunächst zurück.

Doch Lydia war überall dort, wo Hilfe benötigt wurde, bereit, ihre Fähigkeiten einzusetzen.
Inmitten des Chaos wurde eine Solgarder Wache tödlich getroffen.
Lydia kniete sich nach dem Ende des Kampfes nieder, legte eine Hand auf den leblosen Körper und sprach ein Gebet des Herrn.
Herr, nimm diesen treuen Wächter auf,
der in Pflicht und Mut gefallen ist.
Schenke ihm Frieden und ewige Ruhe,
und wache nun über seine Seele.
Behutsam schloss sie die Augen des Gefallenen.
Zusammen mit Bruder Amarius brachte sie den Leichnam in die Stadt, während Lydias Herz die schmerzliche Erinnerung an ihr eigenes verlorenes Zuhause in jungen Jahren berührte.
Niemand wusste von den Qualen, die sie als Kind erlebt hatte – noch nicht.
Sicher würde sie sich eines Tages vor ihren Brüdern und Schwestern öffnen.
Doch zunächst wollte sie die Menschen um sich herum kennen- und verstehen lernen, langsam Vertrauen fassen und ihre neue Heimat in Solgard wirklich begreifen.
Die Königstadt empfing sie mit all ihrer Pracht, aber auch mit der geschäftigen Unruhe, die ihr zuvor unbekannt war.
Dort traf sie Bruder Amarius, einen erfahrenen Hohepriester des Herrn, der ihr beim Einstieg half.
Da er es eilig hatte, würde er sicher später noch Zeit finden, ihr alles zu zeigen – oder sie einem anderen Bruder oder einer anderen Schwester vorstellen.
Lydia begann, sich in den Kampfkünsten zu üben: am Faustkampf, beim Fechten und im Umgang mit Keulen an den Übungspuppen der Stadtwache.
Doch sie wollte mehr.
Sobald sie Gelegenheit hatte, durchstreifte sie die Lande rund um Solgard, übte ihre Fähigkeiten und schärfte ihre Sinne.
Schon bald wurde sie eingeladen, an einer Jagd zum Dämonenturm teilzunehmen – eine gefährliche, aber auch lehrreiche Prüfung.
Dort konnte sie zeigen, was sie gelernt hatte, immer mit den Worten des Herrn im Herzen, um ihre Brüder und Schwestern, die Paladine, und die Bürger Solgards bestmöglich zu schützen.
Die Mitglieder des Ordens nahmen sie freundlich auf und begrüßten die neue Schwester, die sie kennenlernte auf ihren Wegen .
Gegen Abend führte Lydia ihr Weg sofort ins Hafenviertel.
Dort wollte sie sehen, ob die Bewohner Hilfe brauchten oder versorgt werden mussten – eine Gewohnheit aus ihrer Kindheit, die sie nie abgelegt hatte.
Schließlich nahm sie selbst ein kleines Haus im Hafen, schlicht, aber ausreichend, um dort Ruhe zu finden.
Der nächste Tag brachte jedoch Unheil über Solgard.
Eine riesige, glühende Sphäre breitete sich rasend schnell aus, und aus dem Nichts griffen Minotauren die Stadt vor den Toren an.
Die tapferen Paladine und Krieger wie auch die Stadthalterin , wie auch die befreundeten Völker, hielten die Angreifer zunächst zurück.

Doch Lydia war überall dort, wo Hilfe benötigt wurde, bereit, ihre Fähigkeiten einzusetzen.
Inmitten des Chaos wurde eine Solgarder Wache tödlich getroffen.
Lydia kniete sich nach dem Ende des Kampfes nieder, legte eine Hand auf den leblosen Körper und sprach ein Gebet des Herrn.
Herr, nimm diesen treuen Wächter auf,
der in Pflicht und Mut gefallen ist.
Schenke ihm Frieden und ewige Ruhe,
und wache nun über seine Seele.
Behutsam schloss sie die Augen des Gefallenen.
Zusammen mit Bruder Amarius brachte sie den Leichnam in die Stadt, während Lydias Herz die schmerzliche Erinnerung an ihr eigenes verlorenes Zuhause in jungen Jahren berührte.
Niemand wusste von den Qualen, die sie als Kind erlebt hatte – noch nicht.
Sicher würde sie sich eines Tages vor ihren Brüdern und Schwestern öffnen.
Doch zunächst wollte sie die Menschen um sich herum kennen- und verstehen lernen, langsam Vertrauen fassen und ihre neue Heimat in Solgard wirklich begreifen.
Zuletzt geändert von Lydia Magdalena am 10 Sep 2025, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
In der Stille der Kirche begann für Kaled die Nacht vor der Weihe.
Lydia nahm ihn beiseite, um ihm die Beichte abzunehmen.
Er offenbarte ihr sein Herz, erzählte von seiner Herkunft aus Rakh, wo er nicht in Freiheit, sondern im Dienst des Herrn geboren war.
Er berichtete von der Reise auf der Kriegsgaleone nach Solgard, vom schweren Sturm, und von dem Waffenbruder, der in Verzweiflung die Steuerkette zerschlug und sich in die dunkle See stürzte.
Kaled, im Schock erstarrt, hatte nicht eingegriffen.
Der Schiffbruch folgte, und nur er überlebte.
Diese Schuld bedrückte ihn seitdem, wie eine Last, die er nicht ablegen konnte.
Lydia hörte ihm andächtig zu und schenkte ihm Sicherheit.
Schließlich legte sie ihm die Hand auf das Haupt und sprach: „Ich spreche dich los von der Last, die nicht die deine ist.
Nimm aus dieser Nacht die Lehre, nicht die Fessel. Stehe auf, und diene dem Licht mit einem ungeteilten Herzen.“ Kaled fühlte sich erleichtert und bereit, den Weg der Nachtwache anzutreten.
Als Mitternacht nahte, traten Sigarda und Sumi hinzu.
Zusammen knieten sie vor dem Altar, während Lydia und Sumi schützend hinter ihnen standen.

Da erhob Kaled seine Stimme und sprach das Mitternachtsgebet:
O Herr, heiliger Hüter des Lichts, leitende Fackel in der Finsternis der Nacht, ich danke Dir für diesen Tag, an dem wir uns in diesem Kreise zusammengefunden haben.
Morgen werden wir vor dein Angesicht treten, um unseren Schwur zu erneuern.
Reinige unsere Herzen von Schuld und von Stolz, damit wir nicht uns selbst, sondern alleine Dir dienen.
Lass uns nicht schwanken in der Stunde der Prüfung, sondern hell leuchten, so wie die Flamme, die Du in uns gelegt hast.
Unser Leben, unser Schwert, gehören Dir alleine.
Nimm sie, wenn Du willst, und mache uns zu treuen Dienern Deines Willens.
So will es der Herr, und so wird es geschehen.“
Die Priesterinnen antworteten andächtig, und die Worte erfüllten den Raum. Danach erhob Sigarda ihr eigenes Gebet:
„Lichter Herr, Dein Strahlen erhellt die Lande. Dein Auge erkennt jeden Fehl und jede Lüge. Dein allsehender Blick dringt tief in die Herzen. Lichter Herr, wenn du siehst, dass ich zage, gib mir Zuversicht. Wenn du siehst, dass ich fehle, weise mir den Weg. Wenn du siehst, dass ich wanke, gib mir die Kraft, deinen Willen zu tun. Lichter Herr, du rufst uns, morgen in dein Licht zu treten. Du rufst uns, deiner Ordnung zu dienen. Du hast den Funken geschlagen, der in unseren Herzen leuchtet. Dein Wort wollen wir verkünden. Deiner Ordnung wollen wir dienen. Deinem Gesetz wollen wir folgen. Dein Licht sei stets in uns. So sei es!“
Nach einer Weile trat Lydia an den Altar, hob die Hände empor und sprach:
„Alles, was mich schwächt, lasse ich in dieser Nacht zurück. Alles, was mich stärkt, nehme ich mit ins Morgen. So werde ich neu, so werde ich treu. Herr, begleite Bruder Kaled und Schwester Sigarda heute Nacht auf ihrem Weg.“
Das Licht der Kerzen schien heller zu flackern, und ihre Worte gaben den beiden Kraft, während die Müdigkeit schwer auf ihnen lag.
Schließlich erhob Sumi ihre Stimme, schlicht und bestimmt:
„Im Finstren lauern die Bedrohungen, im Dunkel herrscht das Chaos, nur deine Güte alleine vermag uns durch beides zu führen. Herr, gewähre uns deine Gunst, indem du uns führst, wenn die Stunde am dunkelsten ist. Wenn das Dunkel naht, leihe uns dein Licht. Wenn das Übel kommt, leihe uns deine Güte. Wenn das Böse sich verbreitet, so gewähre uns deine Stärke, denn nur du allein vermagst uns sicher und stark zu halten. Immerdar. So sei es.“
So verging die Nacht, getragen von den Gebeten und vom stillen Wachen.
Mit Weihwasser und Öl vollzogen Lydia und Sumi schließlich das Reinigungsritual:
Sumi wusch Kaled und Sigarda sanft das Gesicht, ein Zeichen, dass das Übel und die Lasten von ihnen genommen waren.
Als die Glocken sechsmal erklangen und das erste Licht des Tages durch die hohen Fenster fiel, erhob sich Kaled zu seinem letzten Gebet:
„O Herr, die Nacht ist vergangen und Dein Licht bricht an. Meine Glieder sind schwer, doch mein Herz ist wach für Dich. Nimm die Schwäche aus meinen Händen. Gib Stärke in meine Hände für Deinen Dienst. Heute erhebe ich mich, nicht in meinem Stolz, sondern in Deiner Gnade.“
In tiefem Schweigen lauschten die Anwesenden, bis der Klang verklungen war.
Die Müdigkeit war nicht gewichen, doch das Herz war gestärkt.
Gemeinsam standen Kaled und Sigarda am Altar, gereinigt und bereit.
Die Weihe erwartete sie, und mit ihr ein neuer Anfang im Licht des Herrn.
Lydia nahm ihn beiseite, um ihm die Beichte abzunehmen.
Er offenbarte ihr sein Herz, erzählte von seiner Herkunft aus Rakh, wo er nicht in Freiheit, sondern im Dienst des Herrn geboren war.
Er berichtete von der Reise auf der Kriegsgaleone nach Solgard, vom schweren Sturm, und von dem Waffenbruder, der in Verzweiflung die Steuerkette zerschlug und sich in die dunkle See stürzte.
Kaled, im Schock erstarrt, hatte nicht eingegriffen.
Der Schiffbruch folgte, und nur er überlebte.
Diese Schuld bedrückte ihn seitdem, wie eine Last, die er nicht ablegen konnte.
Lydia hörte ihm andächtig zu und schenkte ihm Sicherheit.
Schließlich legte sie ihm die Hand auf das Haupt und sprach: „Ich spreche dich los von der Last, die nicht die deine ist.
Nimm aus dieser Nacht die Lehre, nicht die Fessel. Stehe auf, und diene dem Licht mit einem ungeteilten Herzen.“ Kaled fühlte sich erleichtert und bereit, den Weg der Nachtwache anzutreten.
Als Mitternacht nahte, traten Sigarda und Sumi hinzu.
Zusammen knieten sie vor dem Altar, während Lydia und Sumi schützend hinter ihnen standen.

Da erhob Kaled seine Stimme und sprach das Mitternachtsgebet:
O Herr, heiliger Hüter des Lichts, leitende Fackel in der Finsternis der Nacht, ich danke Dir für diesen Tag, an dem wir uns in diesem Kreise zusammengefunden haben.
Morgen werden wir vor dein Angesicht treten, um unseren Schwur zu erneuern.
Reinige unsere Herzen von Schuld und von Stolz, damit wir nicht uns selbst, sondern alleine Dir dienen.
Lass uns nicht schwanken in der Stunde der Prüfung, sondern hell leuchten, so wie die Flamme, die Du in uns gelegt hast.
Unser Leben, unser Schwert, gehören Dir alleine.
Nimm sie, wenn Du willst, und mache uns zu treuen Dienern Deines Willens.
So will es der Herr, und so wird es geschehen.“
Die Priesterinnen antworteten andächtig, und die Worte erfüllten den Raum. Danach erhob Sigarda ihr eigenes Gebet:
„Lichter Herr, Dein Strahlen erhellt die Lande. Dein Auge erkennt jeden Fehl und jede Lüge. Dein allsehender Blick dringt tief in die Herzen. Lichter Herr, wenn du siehst, dass ich zage, gib mir Zuversicht. Wenn du siehst, dass ich fehle, weise mir den Weg. Wenn du siehst, dass ich wanke, gib mir die Kraft, deinen Willen zu tun. Lichter Herr, du rufst uns, morgen in dein Licht zu treten. Du rufst uns, deiner Ordnung zu dienen. Du hast den Funken geschlagen, der in unseren Herzen leuchtet. Dein Wort wollen wir verkünden. Deiner Ordnung wollen wir dienen. Deinem Gesetz wollen wir folgen. Dein Licht sei stets in uns. So sei es!“
Nach einer Weile trat Lydia an den Altar, hob die Hände empor und sprach:
„Alles, was mich schwächt, lasse ich in dieser Nacht zurück. Alles, was mich stärkt, nehme ich mit ins Morgen. So werde ich neu, so werde ich treu. Herr, begleite Bruder Kaled und Schwester Sigarda heute Nacht auf ihrem Weg.“
Das Licht der Kerzen schien heller zu flackern, und ihre Worte gaben den beiden Kraft, während die Müdigkeit schwer auf ihnen lag.
Schließlich erhob Sumi ihre Stimme, schlicht und bestimmt:
„Im Finstren lauern die Bedrohungen, im Dunkel herrscht das Chaos, nur deine Güte alleine vermag uns durch beides zu führen. Herr, gewähre uns deine Gunst, indem du uns führst, wenn die Stunde am dunkelsten ist. Wenn das Dunkel naht, leihe uns dein Licht. Wenn das Übel kommt, leihe uns deine Güte. Wenn das Böse sich verbreitet, so gewähre uns deine Stärke, denn nur du allein vermagst uns sicher und stark zu halten. Immerdar. So sei es.“
So verging die Nacht, getragen von den Gebeten und vom stillen Wachen.
Mit Weihwasser und Öl vollzogen Lydia und Sumi schließlich das Reinigungsritual:
Sumi wusch Kaled und Sigarda sanft das Gesicht, ein Zeichen, dass das Übel und die Lasten von ihnen genommen waren.
Als die Glocken sechsmal erklangen und das erste Licht des Tages durch die hohen Fenster fiel, erhob sich Kaled zu seinem letzten Gebet:
„O Herr, die Nacht ist vergangen und Dein Licht bricht an. Meine Glieder sind schwer, doch mein Herz ist wach für Dich. Nimm die Schwäche aus meinen Händen. Gib Stärke in meine Hände für Deinen Dienst. Heute erhebe ich mich, nicht in meinem Stolz, sondern in Deiner Gnade.“
In tiefem Schweigen lauschten die Anwesenden, bis der Klang verklungen war.
Die Müdigkeit war nicht gewichen, doch das Herz war gestärkt.
Gemeinsam standen Kaled und Sigarda am Altar, gereinigt und bereit.
Die Weihe erwartete sie, und mit ihr ein neuer Anfang im Licht des Herrn.
Zuletzt geändert von Lydia Magdalena am 10 Sep 2025, 16:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
Die Weihe von Kaled und SigardaIn der Gnade des Herrn hatte sich die Gemeinde versammelt.
Reihen von Brüdern und Schwestern füllten das Kirchenschiff, während vorne die geistlichen Begleiter warteten: Lydia, Sumi, Amarius,
Mentoren :Krotar und Jaster.
Es war der Tag, an dem Sigarda von Eichenwacht und Kaled geweiht werden sollten.
Sumi Celerian erhob als erste die Stimme:
„Wir haben uns heute hier, in der Gnade des Herrn, versammelt, um zweien Mitgliedern dieser Gemeinde eine ganz besondere Ehre zu verleihen. Beschwerlich und lang war der Weg von beiden bis zum heutigen Tage. Doch leichter wird er für beide nicht werden. So bitten wir Dich, Herr: schenke ihnen einen Funken Deiner Güte und Liebe, auf dass sie ihre Aufgaben wahrnehmen können. Auf dass wir alle, aber vor allem die beiden heute zu weihenden Legaten, das Licht nie verlieren.“
Stille senkte sich über die Reihen. Kaled neigte den Kopf, Sigarda saß aufrecht, und ihre Augen glänzten, als Amarius Darez einen Schritt nach vorn trat.

Mit ruhiger, wohlgeübter Stimme sprach er:
„Es ist unsere Aufgabe, das Leben zu schützen, das Licht nie erlöschen zu lassen. Paladin zu sein bedeutet viel Verantwortung, viel Aufopferung und sehr viele Abwägungen von Entscheidungen. Manche sind leicht, andere schwerer, und wieder andere treffen uns, als ginge es um nichts – doch in Wahrheit geht es um alles.
Sigarda und Kaled haben bereits viele Höhen und Tiefen auf ihrem Weg gemeistert.
Sie haben gute wie auch schwere Entscheidungen getroffen.
Doch eines ist stets klar geworden: nie geschah es aus falscher Absicht.
Es bedarf viel Erfahrung und einen starken inneren Kern, um die Tugenden im Alltag, im Leben und den Entscheidungen einzubinden.
Die Tugenden sind unser Werkzeug – nicht, um blinde Richter und Henker zu sein, sondern um den großen Auftrag zu erfüllen: das unschuldige Leben zu schützen.
Heute ist der Tag, an dem Sigarda und Kaled selbstständiger als je zuvor ihren Weg beschreiten müssen.“
Ein feierliches Schweigen folgte, in dem jeder diese Worte nachklingen ließ.
Dann trat Krotar zu Kaled.
„Bruder, heute ist der Tag gekommen, an dem du die Ketten deiner Vergangenheit endgültig abstreifst, um dem einen wahren Herrn zu dienen …“ Mit jeder Silbe spann sich der alte Paladin dichter an Kaleds Herz. Und als die Stunde kam, antwortete Kaled: „So will es der Herr – und so ist es geschehen.“ Er brach das alte Band von seinem Handgelenk, zeichnete ein Ankh vor seine Brust und setzte sich nieder.
Sigarda lauschte still, dann war ihre Reihe gekommen. Jaster Darez erhob die Stimme und stellte ihr die Fragen:
„Seid ihr bereit im Dienst als Legatin das Schild zu sein, das das unschuldige Leben schützt? Seid ihr bereit, euch den Sorgen und dem Leid jener zu stellen, die euren Beistand suchen? Seid ihr bereit, das Licht des Herrn in euch zu tragen, als Leuchtturm für jene, die nach dem rechten Weg suchen?“
Und Sigarda antwortete ohne Zögern, klar und entschlossen:
„Mit des Herrn Gnade bin ich es!“
„So sei es!“, rief Jaster, und die Gemeinde antwortete mit.
Zum Abschluss erhob Lydia Magdalena Caelwyn ihre Stimme zum Gebet:
„**Licht der Morgenröte, Quelle allen Friedens,
wir treten heute gemeinsam vor Dein Angesicht.
Segne uns, die wir hier versammelt sind.
Stärke unser Herz, erhelle unseren Geist,
und führe uns auf Pfaden der Güte, des Mitgefühls und der Wahrheit.
Möge unser Zusammensein ein Spiegel Deiner Liebe sein,
und unsere Taten hinausstrahlen in die Welt.
Fülle unsere Seelen mit Hoffnung und unseren Tagen mit Sinn,
damit wir stets das Licht erkennen, das Du uns schenkst.**“
Die Gemeinde sprach gemeinsam: „So sei es!“
Kaled und Sigarda neigten ihre Häupter. Dankbarkeit und Entschlossenheit spiegelten sich in ihren Blicken.
Sigarda durchschritt langsam das Kirchenschiff, während Kaled ihr folgte.
Und so begann für beide ein neuer Abschnitt ihres Dienstes – getragen von der Weihe, den Worten und der Gnade des Herrn.
Reihen von Brüdern und Schwestern füllten das Kirchenschiff, während vorne die geistlichen Begleiter warteten: Lydia, Sumi, Amarius,
Mentoren :Krotar und Jaster.
Es war der Tag, an dem Sigarda von Eichenwacht und Kaled geweiht werden sollten.
Sumi Celerian erhob als erste die Stimme:
„Wir haben uns heute hier, in der Gnade des Herrn, versammelt, um zweien Mitgliedern dieser Gemeinde eine ganz besondere Ehre zu verleihen. Beschwerlich und lang war der Weg von beiden bis zum heutigen Tage. Doch leichter wird er für beide nicht werden. So bitten wir Dich, Herr: schenke ihnen einen Funken Deiner Güte und Liebe, auf dass sie ihre Aufgaben wahrnehmen können. Auf dass wir alle, aber vor allem die beiden heute zu weihenden Legaten, das Licht nie verlieren.“
Stille senkte sich über die Reihen. Kaled neigte den Kopf, Sigarda saß aufrecht, und ihre Augen glänzten, als Amarius Darez einen Schritt nach vorn trat.

Mit ruhiger, wohlgeübter Stimme sprach er:
„Es ist unsere Aufgabe, das Leben zu schützen, das Licht nie erlöschen zu lassen. Paladin zu sein bedeutet viel Verantwortung, viel Aufopferung und sehr viele Abwägungen von Entscheidungen. Manche sind leicht, andere schwerer, und wieder andere treffen uns, als ginge es um nichts – doch in Wahrheit geht es um alles.
Sigarda und Kaled haben bereits viele Höhen und Tiefen auf ihrem Weg gemeistert.
Sie haben gute wie auch schwere Entscheidungen getroffen.
Doch eines ist stets klar geworden: nie geschah es aus falscher Absicht.
Es bedarf viel Erfahrung und einen starken inneren Kern, um die Tugenden im Alltag, im Leben und den Entscheidungen einzubinden.
Die Tugenden sind unser Werkzeug – nicht, um blinde Richter und Henker zu sein, sondern um den großen Auftrag zu erfüllen: das unschuldige Leben zu schützen.
Heute ist der Tag, an dem Sigarda und Kaled selbstständiger als je zuvor ihren Weg beschreiten müssen.“
Ein feierliches Schweigen folgte, in dem jeder diese Worte nachklingen ließ.
Dann trat Krotar zu Kaled.
„Bruder, heute ist der Tag gekommen, an dem du die Ketten deiner Vergangenheit endgültig abstreifst, um dem einen wahren Herrn zu dienen …“ Mit jeder Silbe spann sich der alte Paladin dichter an Kaleds Herz. Und als die Stunde kam, antwortete Kaled: „So will es der Herr – und so ist es geschehen.“ Er brach das alte Band von seinem Handgelenk, zeichnete ein Ankh vor seine Brust und setzte sich nieder.
Sigarda lauschte still, dann war ihre Reihe gekommen. Jaster Darez erhob die Stimme und stellte ihr die Fragen:
„Seid ihr bereit im Dienst als Legatin das Schild zu sein, das das unschuldige Leben schützt? Seid ihr bereit, euch den Sorgen und dem Leid jener zu stellen, die euren Beistand suchen? Seid ihr bereit, das Licht des Herrn in euch zu tragen, als Leuchtturm für jene, die nach dem rechten Weg suchen?“
Und Sigarda antwortete ohne Zögern, klar und entschlossen:
„Mit des Herrn Gnade bin ich es!“
„So sei es!“, rief Jaster, und die Gemeinde antwortete mit.
Zum Abschluss erhob Lydia Magdalena Caelwyn ihre Stimme zum Gebet:
„**Licht der Morgenröte, Quelle allen Friedens,
wir treten heute gemeinsam vor Dein Angesicht.
Segne uns, die wir hier versammelt sind.
Stärke unser Herz, erhelle unseren Geist,
und führe uns auf Pfaden der Güte, des Mitgefühls und der Wahrheit.
Möge unser Zusammensein ein Spiegel Deiner Liebe sein,
und unsere Taten hinausstrahlen in die Welt.
Fülle unsere Seelen mit Hoffnung und unseren Tagen mit Sinn,
damit wir stets das Licht erkennen, das Du uns schenkst.**“
Die Gemeinde sprach gemeinsam: „So sei es!“
Kaled und Sigarda neigten ihre Häupter. Dankbarkeit und Entschlossenheit spiegelten sich in ihren Blicken.
Sigarda durchschritt langsam das Kirchenschiff, während Kaled ihr folgte.
Und so begann für beide ein neuer Abschnitt ihres Dienstes – getragen von der Weihe, den Worten und der Gnade des Herrn.
Zuletzt geändert von Lydia Magdalena am 10 Sep 2025, 16:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
Wenn Licht den Schmerz träg
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Der Abend senkte sich über Solgard, und die Straßen waren ruhig, nur das leise Rascheln der Blätter und das ferne Rufen der Nachtwachen durchbrachen die Stille.
Lydia Magdalena betrat die Stadt, ihre Schritte getragen von einer inneren Ruhe.
Hauptmann Dervyn kahm grade aus seinem Haus , sein Blick aufmerksam und freundlich.
„Schönen Abend wünsche ich, werte Priesterin“, sagte er.
Lydia neigte das Haupt und erwiderte den Gruß.
Nicht unweit kahm die Stadthaltern Tonya um die Ecke und begrüßte alle.
Tonya sprach vorsichtig das aus, was Lydia bereits geahnt hatte: Hannelore, die treue Wache von Solgard, litt sehr unter dem Verlust ihres Kammeraden Thalion.
Lydia lauschte aufmerksam, nickte leise und versprach, sich der jungen Frau anzunehmen.
„Ich selbst werde dafür sorgen, dass sie der Beisetzung beiwohnen kann“, sagte sie ruhig, und Dervyn nickte zustimmend.
Hannelore stand allein am Stadttor, die Hände leicht verschränkt, den Kopf gesenkt.
Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um Thalion.
Sie spürte den Schmerz tief in sich, eine Leere, die sich durch jede Faser ihres Körpers zog.
Die Erinnerungen an ihre gemeinsame Wache, das Lachen, die kleinen Rituale des Alltags – alles war von Trauer durchdrungen.
Lydia trat zu ihr, legte eine warme Hand auf ihre Schulter und sah ihr direkt in die Augen.

„Des Herren Segen mit euch, Hannelore
Der Verlust von Thalion hat euch sehr getroffen.
So ihr etwas braucht oder einfach nur sprechen wollt, lasst es mich wissen.“
Hannelore spürte, wie sich etwas in ihr entspannte, wie ein kleiner Funke Hoffnung in der Dunkelheit.
Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie senkte nicht den Blick.
Lydia begann, ein Gebet zu sprechen, und Hannelore lauschte jedem Wort, spürte die Kraft der Worte wie einen sanften Schutz:

„Herr, wir bitten Dich, sei bei Hannelore, treue Kammeradin von unserem ehrenvollen Wachmann Thalion, der nun gefallen ist durch den Angriff der Minotauren .
Schenke ihr Trost in ihrer Trauer, Kraft in der Stille der Nacht und Hoffnung, dass Licht selbst im Dunkel weiterleuchtet.
Lass die Erinnerung an Thalion zur Quelle des Mutes werden.
So sei es!“
Hannelore fühlte, wie der Schmerz ein wenig leichter wurde, als ob Thalions Geist bei ihr verweilte und sie leise ermutigte, weiterzugehen. Sie konnte wieder atmen, konnte wieder einen Schritt vor den anderen setzen, auch wenn die Trauer noch tief in ihr brannte.
Sie blickte Lydia dankbar an, und ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen.
„Kommt jederzeit zu mir“, sagte Lydia sanft. „Natürlich seid ihr zur Beisetzung freigestellt, das ist mit Hauptmann Dervyn abgesprochen.“
Hannelore nickte, und in diesem Moment erkannte sie, dass sie nicht allein war.
Dass es Menschen gab, die ihr halfen, den Verlust zu tragen, und die sie stärken würden, wenn die Last zu schwer wurde.

Lydia hob die Hände, sprach ein kurzes Segensgebet, und die Stille der Nacht wurde erfüllt von einem Gefühl von Frieden und Geborgenheit.
Hannelore atmete tief durch, fühlte das Band der Gemeinschaft und die Erinnerung an Thalion in sich.
Sie würde weiterwachen, wie er es getan hätte, aber nun getragen von der Wärme und dem Licht, das Lydia ihr gegeben hatte.
Ein neuer Tag würde kommen, und sie würde ihm mit erhobenem Haupt begegnen – getragen von Hoffnung, Mut und der Erinnerung an die, die sie liebte.
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Der Abend senkte sich über Solgard, und die Straßen waren ruhig, nur das leise Rascheln der Blätter und das ferne Rufen der Nachtwachen durchbrachen die Stille.
Lydia Magdalena betrat die Stadt, ihre Schritte getragen von einer inneren Ruhe.
Hauptmann Dervyn kahm grade aus seinem Haus , sein Blick aufmerksam und freundlich.
„Schönen Abend wünsche ich, werte Priesterin“, sagte er.
Lydia neigte das Haupt und erwiderte den Gruß.
Nicht unweit kahm die Stadthaltern Tonya um die Ecke und begrüßte alle.
Tonya sprach vorsichtig das aus, was Lydia bereits geahnt hatte: Hannelore, die treue Wache von Solgard, litt sehr unter dem Verlust ihres Kammeraden Thalion.
Lydia lauschte aufmerksam, nickte leise und versprach, sich der jungen Frau anzunehmen.
„Ich selbst werde dafür sorgen, dass sie der Beisetzung beiwohnen kann“, sagte sie ruhig, und Dervyn nickte zustimmend.
Hannelore stand allein am Stadttor, die Hände leicht verschränkt, den Kopf gesenkt.
Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um Thalion.
Sie spürte den Schmerz tief in sich, eine Leere, die sich durch jede Faser ihres Körpers zog.
Die Erinnerungen an ihre gemeinsame Wache, das Lachen, die kleinen Rituale des Alltags – alles war von Trauer durchdrungen.
Lydia trat zu ihr, legte eine warme Hand auf ihre Schulter und sah ihr direkt in die Augen.

„Des Herren Segen mit euch, Hannelore
Der Verlust von Thalion hat euch sehr getroffen.
So ihr etwas braucht oder einfach nur sprechen wollt, lasst es mich wissen.“
Hannelore spürte, wie sich etwas in ihr entspannte, wie ein kleiner Funke Hoffnung in der Dunkelheit.
Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie senkte nicht den Blick.
Lydia begann, ein Gebet zu sprechen, und Hannelore lauschte jedem Wort, spürte die Kraft der Worte wie einen sanften Schutz:

„Herr, wir bitten Dich, sei bei Hannelore, treue Kammeradin von unserem ehrenvollen Wachmann Thalion, der nun gefallen ist durch den Angriff der Minotauren .
Schenke ihr Trost in ihrer Trauer, Kraft in der Stille der Nacht und Hoffnung, dass Licht selbst im Dunkel weiterleuchtet.
Lass die Erinnerung an Thalion zur Quelle des Mutes werden.
So sei es!“
Hannelore fühlte, wie der Schmerz ein wenig leichter wurde, als ob Thalions Geist bei ihr verweilte und sie leise ermutigte, weiterzugehen. Sie konnte wieder atmen, konnte wieder einen Schritt vor den anderen setzen, auch wenn die Trauer noch tief in ihr brannte.
Sie blickte Lydia dankbar an, und ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen.
„Kommt jederzeit zu mir“, sagte Lydia sanft. „Natürlich seid ihr zur Beisetzung freigestellt, das ist mit Hauptmann Dervyn abgesprochen.“
Hannelore nickte, und in diesem Moment erkannte sie, dass sie nicht allein war.
Dass es Menschen gab, die ihr halfen, den Verlust zu tragen, und die sie stärken würden, wenn die Last zu schwer wurde.

Lydia hob die Hände, sprach ein kurzes Segensgebet, und die Stille der Nacht wurde erfüllt von einem Gefühl von Frieden und Geborgenheit.
Hannelore atmete tief durch, fühlte das Band der Gemeinschaft und die Erinnerung an Thalion in sich.
Sie würde weiterwachen, wie er es getan hätte, aber nun getragen von der Wärme und dem Licht, das Lydia ihr gegeben hatte.
Ein neuer Tag würde kommen, und sie würde ihm mit erhobenem Haupt begegnen – getragen von Hoffnung, Mut und der Erinnerung an die, die sie liebte.
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Re: Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
Der Vormittag der leisen Worte!

Der Morgen war still, als Hauptmann Dervyn mit seinem Pferd durch die Straßen von Solgard ritt.
Er zügelte das Tier, hob den Arm zum Gruß und entdeckte Lydia Magdalena , die in ernster, doch ruhiger Haltung auf ihn zutrat
„Des Herren Segen mit euch, Hauptmann Dervyn,“ sprach sie, ein warmes Lächeln auf den Lippen.
„Habt Ihr es eilig?“ fragte er, ehe er vom Pferd stieg und sich vor sie stellte.
„Nein,“ erwiderte Lydia, „ich suche lediglich einen Schneider.
Ich benötige noch ein, zwei Stücke für diesen Abend.“
Mit einem Schmunzeln deutete Dervyn auf sich selbst.
„Ich bin Schneider!“
Überrascht legte Lydia die Hände zusammen.
„Dem Herrn sei’s gedankt. Das ist ja wunderbar.“
Sie erklärte ihm, dass ihre Kleidung von den Strapazen der Höhlen abgenutzt sei und nicht für einen Auftritt vor dem König tauge.
Dervyn bot ihr daraufhin an, ihn zu begleiten, um sich selbst ein Bild zu machen.
Lydia willigte ein, und so führte er sie zu seinem Schneiderstübchen.
Drinnen musterte Lydia die kleine Werkstatt mit aufrichtigem Wohlwollen.
„Hübsch habt Ihr es Euch gemacht,“ bemerkte sie.
Dervyn nickte und begann sofort, die von ihr gebrachten Stücke zu flicken: eine Brokatrobe und einen Kragenumhang.
Geschickt setzte er Nadel und Faden an, während Lydia mit wachen Augen zusah.
Als er die Arbeit vollendet hatte, sprach sie leise:
„Ich danke Euch.“
Doch damit war es nicht getan.
Lydia äußerte den Wunsch nach einem neuen Umhang, weiß wie Schnee, schlicht, aber passend zu ihrer Aufgabe.
Dervyn wühlte sich durch seine Kisten, versprach den Stoff bei der Bank zu holen, und reichte ihr schließlich das passende Stück.
Im Gespräch zeigte sich bald, dass Lydia nicht nur die Roben des Leibes, sondern auch die Wunden der Seele im Blick hatte.
Als Dervyn sie bat, ihm für eine kleine Wette bei der Zusammenstellung eines Piratenkostüms zu helfen, lächelte sie geduldig und half bereitwillig, ohne ihn zu tadeln.
In ihrem Wesen lag eine Ruhe, die selbst den Hauptmann spürbar erfasste.
Später, als sie gemeinsam bei Wasser saßen, öffnete Lydia ihr Herz.
Sie sprach von ihrer Herkunft aus einem kleinen Dorf, wo sie Kranke und Arme versorgte, und von der Trauer, die Hannelore nach dem Verlust ihres Schülers quälte.
Sanft schilderte sie, wie sie dieser beigestanden, ihr Gebete zugesprochen und Hoffnung geschenkt hatte.
Dervyn hörte aufmerksam zu, bewegt von der Fürsorge, die Lydia ausstrahlte.
„Ihr habt geradezu eine fürsorgliche Ausstrahlung,“ meinte er, nicht ohne Bewunderung.
„So bin ich aufgewachsen,“erwiderte sie schlicht.
„Und bald beginne ich meine Ausbildung bei Bruder Bathor, um noch mehr helfen zu können.“
Das Gespräch vertiefte sich.
Sie sprachen über die Stadt, über die Notwendigkeit von Heilern, über die Gefahr der gegenwärtigen Lage und die Verantwortung des Hauptmanns.
Dervyn vertraute Lydia an, wie schwer es ihm fiel, Kameraden zu verlieren.
Mit ernster Stimme tröstete sie ihn:
„Der Herr möge ihrer Seele gnädig sein und über sie wachen.
“ Schließlich wagte Lydia, ihm von ihrer eigenen Vergangenheit zu erzählen – wie ihre Eltern von Anhängern des Namenlosen getötet worden waren und sie als Kind nur knapp entkam.
Dervyn schwieg betroffen, ehe er schließlich sagte:
„Und dennoch gebt Ihr Liebe und Beistand. Ihr seid eine starke Frau, Lydia.“ Sie lächelte, dankbar für seine Worte.
„Der Herr hat mich auf den rechten Weg geführt.“
Als das Gespräch sich dem Ende zuneigte, sprach Lydia ein Gebet über den Hauptmann, ein Segen, der ihm Mut, Weisheit und Stärke zusprach.
Während sie die Hände erhob, schien ein sanftes Licht über Dervyn zu gleiten.
Sprachlos blickte er sie an, gerührt von der Ernsthaftigkeit ihrer Worte.
„Ich danke Euch,“ flüsterte er schließlich.
Doch Lydia bestand darauf, auch ihm zu danken – für seinen unermüdlichen Einsatz für Solgard.
Bald darauf erhoben sie sich.
Das Mittagsgebet stand bevor, und Dervyn begleitete sie zur Bank, um die weisse Farbe zu holen.
Am Ende führte Lydia ihn noch zu ihrem kleinen Zimmer im Hafenviertel, schlicht, doch mit Blick auf das Meer.
„Wunderschön,“ meinte Dervyn, „die Handwerker haben ganze Arbeit geleistet.“
„Die Ruhe hier tut mir gut,“ erwiderte Lydia.
Schließlich verabschiedeten sie sich.
„Ich danke für den schönen Vormittag,“ sagte er.
„Ich habe Euch zu danken, Dervyn.
Möge der Herr eure Wege leiten und beschützen.“ Mit einem warmen Lächeln und einem leisen Segen trennten sich ihre Wege – er zur Wache, sie zum Gebet.
Er zügelte das Tier, hob den Arm zum Gruß und entdeckte Lydia Magdalena , die in ernster, doch ruhiger Haltung auf ihn zutrat
„Des Herren Segen mit euch, Hauptmann Dervyn,“ sprach sie, ein warmes Lächeln auf den Lippen.
„Habt Ihr es eilig?“ fragte er, ehe er vom Pferd stieg und sich vor sie stellte.
„Nein,“ erwiderte Lydia, „ich suche lediglich einen Schneider.
Ich benötige noch ein, zwei Stücke für diesen Abend.“
Mit einem Schmunzeln deutete Dervyn auf sich selbst.
„Ich bin Schneider!“
Überrascht legte Lydia die Hände zusammen.
„Dem Herrn sei’s gedankt. Das ist ja wunderbar.“
Sie erklärte ihm, dass ihre Kleidung von den Strapazen der Höhlen abgenutzt sei und nicht für einen Auftritt vor dem König tauge.
Dervyn bot ihr daraufhin an, ihn zu begleiten, um sich selbst ein Bild zu machen.
Lydia willigte ein, und so führte er sie zu seinem Schneiderstübchen.
Drinnen musterte Lydia die kleine Werkstatt mit aufrichtigem Wohlwollen.
„Hübsch habt Ihr es Euch gemacht,“ bemerkte sie.
Dervyn nickte und begann sofort, die von ihr gebrachten Stücke zu flicken: eine Brokatrobe und einen Kragenumhang.
Geschickt setzte er Nadel und Faden an, während Lydia mit wachen Augen zusah.
Als er die Arbeit vollendet hatte, sprach sie leise:
„Ich danke Euch.“
Doch damit war es nicht getan.
Lydia äußerte den Wunsch nach einem neuen Umhang, weiß wie Schnee, schlicht, aber passend zu ihrer Aufgabe.
Dervyn wühlte sich durch seine Kisten, versprach den Stoff bei der Bank zu holen, und reichte ihr schließlich das passende Stück.
Im Gespräch zeigte sich bald, dass Lydia nicht nur die Roben des Leibes, sondern auch die Wunden der Seele im Blick hatte.
Als Dervyn sie bat, ihm für eine kleine Wette bei der Zusammenstellung eines Piratenkostüms zu helfen, lächelte sie geduldig und half bereitwillig, ohne ihn zu tadeln.
In ihrem Wesen lag eine Ruhe, die selbst den Hauptmann spürbar erfasste.
Später, als sie gemeinsam bei Wasser saßen, öffnete Lydia ihr Herz.
Sie sprach von ihrer Herkunft aus einem kleinen Dorf, wo sie Kranke und Arme versorgte, und von der Trauer, die Hannelore nach dem Verlust ihres Schülers quälte.
Sanft schilderte sie, wie sie dieser beigestanden, ihr Gebete zugesprochen und Hoffnung geschenkt hatte.
Dervyn hörte aufmerksam zu, bewegt von der Fürsorge, die Lydia ausstrahlte.
„Ihr habt geradezu eine fürsorgliche Ausstrahlung,“ meinte er, nicht ohne Bewunderung.
„So bin ich aufgewachsen,“erwiderte sie schlicht.
„Und bald beginne ich meine Ausbildung bei Bruder Bathor, um noch mehr helfen zu können.“
Das Gespräch vertiefte sich.
Sie sprachen über die Stadt, über die Notwendigkeit von Heilern, über die Gefahr der gegenwärtigen Lage und die Verantwortung des Hauptmanns.
Dervyn vertraute Lydia an, wie schwer es ihm fiel, Kameraden zu verlieren.
Mit ernster Stimme tröstete sie ihn:
„Der Herr möge ihrer Seele gnädig sein und über sie wachen.
“ Schließlich wagte Lydia, ihm von ihrer eigenen Vergangenheit zu erzählen – wie ihre Eltern von Anhängern des Namenlosen getötet worden waren und sie als Kind nur knapp entkam.
Dervyn schwieg betroffen, ehe er schließlich sagte:
„Und dennoch gebt Ihr Liebe und Beistand. Ihr seid eine starke Frau, Lydia.“ Sie lächelte, dankbar für seine Worte.
„Der Herr hat mich auf den rechten Weg geführt.“
Als das Gespräch sich dem Ende zuneigte, sprach Lydia ein Gebet über den Hauptmann, ein Segen, der ihm Mut, Weisheit und Stärke zusprach.
Während sie die Hände erhob, schien ein sanftes Licht über Dervyn zu gleiten.
Sprachlos blickte er sie an, gerührt von der Ernsthaftigkeit ihrer Worte.
„Ich danke Euch,“ flüsterte er schließlich.
Doch Lydia bestand darauf, auch ihm zu danken – für seinen unermüdlichen Einsatz für Solgard.
Bald darauf erhoben sie sich.
Das Mittagsgebet stand bevor, und Dervyn begleitete sie zur Bank, um die weisse Farbe zu holen.
Am Ende führte Lydia ihn noch zu ihrem kleinen Zimmer im Hafenviertel, schlicht, doch mit Blick auf das Meer.
„Wunderschön,“ meinte Dervyn, „die Handwerker haben ganze Arbeit geleistet.“
„Die Ruhe hier tut mir gut,“ erwiderte Lydia.
Schließlich verabschiedeten sie sich.
„Ich danke für den schönen Vormittag,“ sagte er.
„Ich habe Euch zu danken, Dervyn.
Möge der Herr eure Wege leiten und beschützen.“ Mit einem warmen Lächeln und einem leisen Segen trennten sich ihre Wege – er zur Wache, sie zum Gebet.
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Re: Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
„Im Licht des Abschieds“

Die Sonne neigte sich dem Horizont, als die Glocken von Solgard zum zwanzigsten Mal erklangen. Ihr Klang trug weit über die Dächer der Stadt und sammelte die Menschen, die an diesem Abend zusammenkamen, um Abschied zu nehmen.
Auf dem Friedhof herrschte ein ehrwürdiges Schweigen, nur das Knirschen der Schritte im Kies und das Flüstern des Windes in den alten Bäumen durchbrachen die Stille.
Lydia Magdalena stand am Grab, schlicht in ihren priesterlichen Gewändern, die Hände ruhig ineinandergelegt.
Ihre Augen lagen auf Hannelore, die Mentorin des Verstorbenen, deren Gesicht tief gezeichnet war von den Tagen der Trauer.
„Des Herren Segen mit euch, Hannelore,“
sprach Lydia sanft, und während sie ihr Haupt neigte, legte sie behutsam eine Hand auf die Schulter der Gefährtin.
Es war eine stille Geste, die Trost spenden sollte, wo Worte nicht mehr ausreichten.
Nach und nach trafen die Trauergäste ein.
Jaster Darez sprach mit leiser Stimme von dem Opfer, das Thalion gebracht hatte, und davon, wie sehr Hannelore an seinem Schicksal getragen habe.
Bruder Duriel nickte ernst, sein Blick fest, als wolle er die Trauer nicht offen zeigen, und doch war seine Haltung eine stumme Bestätigung des Verlustes.
Schwester Sumi kam hinzu, den Stab in den Händen, und erklärte sich bereit, die letzten Worte des Gebets zu sprechen.
Auch Hauptmann Dervyn erschien, der neue Befehlshaber der Wache, dessen ernster Gruß den Anwesenden zeigte, dass er den Schmerz mit ihnen teilte.
Als alle versammelt waren, hob Lydia die Arme.
Ihre klare Stimme erhob sich über die Stille, getragen von der Kraft des Glaubens:
„Herr des Lebens, wir haben uns versammelt, um die Wache Thalion in Deine Hände zu legen. Wir danken für sein Leben, für seinen Dienst und seine Treue.
Sei uns nahe in dieser Stunde der Trauer, und schenke uns Hoffnung auf neues Leben.“
Die Versammelten neigten die Häupter.
Hannelore kämpfte sichtbar mit den Tränen, und Sumi reichte ihr ein Tuch, flüsterte ihr Worte des Trostes zu.
Lydia sprach weiter, erinnerte an Thalion:
„Er war ein Mann von Mut und Pflichtbewusstsein, stets wachsam zum Schutz der Bürger Solgards. Sein Herz war stark, sein Blick scharf, und seine Hand zögerte nie, wenn es galt, Unrecht abzuwehren.
Thalion war nicht nur ein Wachmann unserer Mauern, sondern auch ein Hüter des Friedens. Sein Name wird nicht vergessen werden.“
Dann trat Hauptmann Dervyn hervor.
Seine Stimme schwankte zwischen Stärke und Trauer, als er sagte:
„Es schmerzt mich, ein so eifriges Mitglied unserer Familie zu verlieren. Doch ich bin stolz auf den Mut, den er in Angesicht eines solchen Feindes bewiesen hat.
Möge er uns als Vorbild dienen – ein Vorbild von Treue und Opferbereitschaft.“
Bathor Darez erhob sich nach ihm und legte eine Flasche Wein an das Grab – ein schlichtes, doch tiefes Symbol.
„Herr,“ sprach er, „wir bitten dich, dass du Thalion in dein ewiges Licht aufnimmst. Lass ihn Frieden finden und schenke Hannelore Trost.
Die Bande, die sie verbanden, werden nicht durch den Tod gebrochen. Möge sie die Erinnerungen an ihn als Licht in dunklen Zeiten tragen.“
Auch die einfachen Bürger traten heran:
Arn de Cuir kniete nieder und ließ Erde durch seine Finger rieseln, bevor er sie dem Grab übergab.
Kaled sprach davon, dass Thalions Fackel nicht erlöschen, sondern weitergetragen werde.
Van de Mork legte eine Blume nieder und murmelte Verse, die von Opfer und Freiheit handelten.
Jeder, der sprach, trug ein Stück Erinnerung, ein Stück Dankbarkeit, ein Stück Hoffnung bei.
Dann nahm Lydia selbst eine Schaufel Erde auf.
Ihre Stimme war ruhig, als sie die Worte des Übergangs sprach:
„Erde zu Erde, Staub zu Staub. Thalion, Wache und Bruder, wir übergeben dich dem Schoß der Erde und der Barmherzigkeit des Herrn. Dein Dienst ist vollendet, dein Wachen nun in Ewigkeit. Ruhe in Frieden.“
Die Erde fiel dumpf auf den Sarg, und die Anwesenden erhielten Raum, es ihr gleichzutun: manche nahmen eine Handvoll Erde, andere Blumen, wieder andere nur ihre stummen Gebete.
Schließlich erhob Schwester Sumi ihre Hände, und ihre Stimme umschloss alle Anwesenden:
„Herr, ein Mitglied unserer Gemeinde möchten wir heute zu dir schicken. Er leistete stets treu seinen Dienst.
Führe ihn in dein Licht, gib den Hinterbliebenen Kraft und schenke uns allen Hoffnung, auch in dunkler Stunde.
Denn du allein bist das Licht, das das Dunkel tilgt, die Güte, die das Böse bannt, und die Liebe, die allen Hass löscht.
So sei es!“
Die Menge antwortete wie aus einem Munde: „So sei es.“ hallte über den stillen Friedhof.
Da fiel ein goldener Sonnenstrahl durch die Wolken und tauchte das Grab in warmes Licht.
Viele sahen auf, manche lächelten sanft – ein stilles Zeichen, dass Thalion nun in der Gnade des Herrn ruhte.
„Gehet hin mit dem Segen des Herrn,“
sprach Lydia am Ende, und die Gemeinde begann, sich leise zu zerstreuen.
Nur Hannelore blieb am Grab zurück, um in stiller Zwiesprache bei Thalion zu verweilen.

Die Sonne neigte sich dem Horizont, als die Glocken von Solgard zum zwanzigsten Mal erklangen. Ihr Klang trug weit über die Dächer der Stadt und sammelte die Menschen, die an diesem Abend zusammenkamen, um Abschied zu nehmen.
Auf dem Friedhof herrschte ein ehrwürdiges Schweigen, nur das Knirschen der Schritte im Kies und das Flüstern des Windes in den alten Bäumen durchbrachen die Stille.
Lydia Magdalena stand am Grab, schlicht in ihren priesterlichen Gewändern, die Hände ruhig ineinandergelegt.
Ihre Augen lagen auf Hannelore, die Mentorin des Verstorbenen, deren Gesicht tief gezeichnet war von den Tagen der Trauer.
„Des Herren Segen mit euch, Hannelore,“
sprach Lydia sanft, und während sie ihr Haupt neigte, legte sie behutsam eine Hand auf die Schulter der Gefährtin.
Es war eine stille Geste, die Trost spenden sollte, wo Worte nicht mehr ausreichten.
Nach und nach trafen die Trauergäste ein.
Jaster Darez sprach mit leiser Stimme von dem Opfer, das Thalion gebracht hatte, und davon, wie sehr Hannelore an seinem Schicksal getragen habe.
Bruder Duriel nickte ernst, sein Blick fest, als wolle er die Trauer nicht offen zeigen, und doch war seine Haltung eine stumme Bestätigung des Verlustes.
Schwester Sumi kam hinzu, den Stab in den Händen, und erklärte sich bereit, die letzten Worte des Gebets zu sprechen.
Auch Hauptmann Dervyn erschien, der neue Befehlshaber der Wache, dessen ernster Gruß den Anwesenden zeigte, dass er den Schmerz mit ihnen teilte.
Als alle versammelt waren, hob Lydia die Arme.
Ihre klare Stimme erhob sich über die Stille, getragen von der Kraft des Glaubens:
„Herr des Lebens, wir haben uns versammelt, um die Wache Thalion in Deine Hände zu legen. Wir danken für sein Leben, für seinen Dienst und seine Treue.
Sei uns nahe in dieser Stunde der Trauer, und schenke uns Hoffnung auf neues Leben.“
Die Versammelten neigten die Häupter.
Hannelore kämpfte sichtbar mit den Tränen, und Sumi reichte ihr ein Tuch, flüsterte ihr Worte des Trostes zu.
Lydia sprach weiter, erinnerte an Thalion:
„Er war ein Mann von Mut und Pflichtbewusstsein, stets wachsam zum Schutz der Bürger Solgards. Sein Herz war stark, sein Blick scharf, und seine Hand zögerte nie, wenn es galt, Unrecht abzuwehren.
Thalion war nicht nur ein Wachmann unserer Mauern, sondern auch ein Hüter des Friedens. Sein Name wird nicht vergessen werden.“
Dann trat Hauptmann Dervyn hervor.
Seine Stimme schwankte zwischen Stärke und Trauer, als er sagte:
„Es schmerzt mich, ein so eifriges Mitglied unserer Familie zu verlieren. Doch ich bin stolz auf den Mut, den er in Angesicht eines solchen Feindes bewiesen hat.
Möge er uns als Vorbild dienen – ein Vorbild von Treue und Opferbereitschaft.“
Bathor Darez erhob sich nach ihm und legte eine Flasche Wein an das Grab – ein schlichtes, doch tiefes Symbol.
„Herr,“ sprach er, „wir bitten dich, dass du Thalion in dein ewiges Licht aufnimmst. Lass ihn Frieden finden und schenke Hannelore Trost.
Die Bande, die sie verbanden, werden nicht durch den Tod gebrochen. Möge sie die Erinnerungen an ihn als Licht in dunklen Zeiten tragen.“
Auch die einfachen Bürger traten heran:
Arn de Cuir kniete nieder und ließ Erde durch seine Finger rieseln, bevor er sie dem Grab übergab.
Kaled sprach davon, dass Thalions Fackel nicht erlöschen, sondern weitergetragen werde.
Van de Mork legte eine Blume nieder und murmelte Verse, die von Opfer und Freiheit handelten.
Jeder, der sprach, trug ein Stück Erinnerung, ein Stück Dankbarkeit, ein Stück Hoffnung bei.
Dann nahm Lydia selbst eine Schaufel Erde auf.
Ihre Stimme war ruhig, als sie die Worte des Übergangs sprach:
„Erde zu Erde, Staub zu Staub. Thalion, Wache und Bruder, wir übergeben dich dem Schoß der Erde und der Barmherzigkeit des Herrn. Dein Dienst ist vollendet, dein Wachen nun in Ewigkeit. Ruhe in Frieden.“
Die Erde fiel dumpf auf den Sarg, und die Anwesenden erhielten Raum, es ihr gleichzutun: manche nahmen eine Handvoll Erde, andere Blumen, wieder andere nur ihre stummen Gebete.
Schließlich erhob Schwester Sumi ihre Hände, und ihre Stimme umschloss alle Anwesenden:
„Herr, ein Mitglied unserer Gemeinde möchten wir heute zu dir schicken. Er leistete stets treu seinen Dienst.
Führe ihn in dein Licht, gib den Hinterbliebenen Kraft und schenke uns allen Hoffnung, auch in dunkler Stunde.
Denn du allein bist das Licht, das das Dunkel tilgt, die Güte, die das Böse bannt, und die Liebe, die allen Hass löscht.
So sei es!“
Die Menge antwortete wie aus einem Munde: „So sei es.“ hallte über den stillen Friedhof.
Da fiel ein goldener Sonnenstrahl durch die Wolken und tauchte das Grab in warmes Licht.
Viele sahen auf, manche lächelten sanft – ein stilles Zeichen, dass Thalion nun in der Gnade des Herrn ruhte.
„Gehet hin mit dem Segen des Herrn,“
sprach Lydia am Ende, und die Gemeinde begann, sich leise zu zerstreuen.
Nur Hannelore blieb am Grab zurück, um in stiller Zwiesprache bei Thalion zu verweilen.
Zuletzt geändert von Lydia Magdalena am 10 Sep 2025, 16:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vom Schatten zum Licht – Die Wege der Lydia Magdalena
Lehren der Wundheilung

Die große Halle des Heilerhauses war erfüllt von gedämpftem Murmeln, als die Schüler sich um Bruder Bathor Darez versammelten.
Mit ernster Stimme eröffnete er die Lehrstunde und erklärte, dass er nicht nur belehren, sondern die Anwesenden einbeziehen wolle.
Seine Worte über das Vorwort berührten viele:
So wie der Herr des Lichts das Leben schenkt, ist es die Pflicht der Gläubigen, es zu bewahren. Die Heilenden seien nur Werkzeuge – der Herr allein sei der Heiler.
Sumi sprach davon, dass Reinheit und Gebet entscheidend seien.
Lydia ergänzte, dass Gebete selbst Heilung bewirken könnten.
Bruder Bathor nickte ihr zustimmend zu, was sie spürbar stärkte.
Er erklärte, dass Hände und Werkzeuge stets zu reinigen seien – mit Wasser, Essig oder Feuer.
Gemeinsam sprachen sie über Nadeln, Garn, Bandagen, Messer und Pinzetten und wie wichtig es sei, alles sauber zu halten.
Anschließend lehrte er die verschiedenen Wundarten: Schnitt-, Stich-, Riss- und Brandwunden.
Besonders eindrücklich waren seine Worte zur Reinigung: Alkohol, klares Wasser oder Honigwasser könnten helfen, Wunden zu säubern.
Erde und Splitter müsse man vorsichtig entfernen – stets begleitet von einem Gebet
Beim Anlegen von Verbänden erklärte er, wie entscheidend das richtige Maß sei: fest, aber nicht abschnürend.
Blau verfärbte Finger oder Kribbeln seien Warnzeichen
Ein Verband müsse täglich gewechselt werden, und schwarze Haut sei ein untrügliches Zeichen für eine sofortige Amputation.
Ein Schauer lief durch die Reihen.
Auch über Salben sprach er – Ringelblume, Beinwell, Honig, Weihrauch und Myrrhe. Knoblauch dagegen könne die Wunde reizen, weshalb
Vorsicht geboten sei. Seine Warnung vor Komplikationen nahm jeder ernst: Fieber, Eiter und übler Geruch könnten bedeuten, dass eine Wunde erneut geöffnet werden müsse.
Zum Schluss verband er die Lehre mit dem Glauben: Jede Wunde sei wie eine Verletzung der Seele. So wie ein Verband täglich erneuert werden müsse, solle auch das Herz durch Gebet gereinigt werden. Schließlich sprach er: „Der Herr allein ist der Heiler. Wir sind nur Werkzeuge Seines Willens.“ Viele dankten ihm, und langsam löste sich die Runde auf.
Nachdem die Lehrstunde geendet hatte, trat Bruder Bathor zu Lydia.
„Komm gehen wir zum Heilerhaus ,“ sagte er ruhig,
Neugierig folgte sie ihm hinaus in die Abendluft.
Der Weg war still, nur das leise Knirschen ihrer Schritte begleitete sie.
Schließlich hielten sie vor dem Heilerhaus.
Das schlichte Gebäude, das so vielen Hoffnung gegeben hatte, erhob sich schweigend vor ihnen.
Bathor blieb stehen, sah Lydia ernst an und griff in seine Robe.
In seiner Hand glänzte ein kleiner Schlüssel.
„Dies ist der Schlüssel zum Heilerhaus,“ sprach er. „Wir sind keine Götter. Wir heilen nur, was der Herr uns zu heilen erlaubt. Das Haus gehört nicht uns, sondern Ihm.“
Mit beiden Händen nahm Lydia den Schlüssel entgegen, als wäre er ein heiliges Gut. „Ich danke Euch, Bruder Bathor,“ sagte sie leise. „Es wird immer ein Ort des Herrn bleiben, darauf gebe ich mein Wort.“
Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über Bathors Gesicht, bevor er ihr die Hand auf die Schulter legte. „So sei es. Sorge gut für das Heilerhaus, Lydia wenn du hier bist. Und wenn du Fragen hast, weißt du, dass ich für dich da bin.“
Lydia schloss die Finger fest um den Schlüssel. Ein Gefühl von Verantwortung, aber auch von Vertrauen und Freude erfüllte sie.

Die große Halle des Heilerhauses war erfüllt von gedämpftem Murmeln, als die Schüler sich um Bruder Bathor Darez versammelten.
Mit ernster Stimme eröffnete er die Lehrstunde und erklärte, dass er nicht nur belehren, sondern die Anwesenden einbeziehen wolle.
Seine Worte über das Vorwort berührten viele:
So wie der Herr des Lichts das Leben schenkt, ist es die Pflicht der Gläubigen, es zu bewahren. Die Heilenden seien nur Werkzeuge – der Herr allein sei der Heiler.
Sumi sprach davon, dass Reinheit und Gebet entscheidend seien.
Lydia ergänzte, dass Gebete selbst Heilung bewirken könnten.
Bruder Bathor nickte ihr zustimmend zu, was sie spürbar stärkte.
Er erklärte, dass Hände und Werkzeuge stets zu reinigen seien – mit Wasser, Essig oder Feuer.
Gemeinsam sprachen sie über Nadeln, Garn, Bandagen, Messer und Pinzetten und wie wichtig es sei, alles sauber zu halten.
Anschließend lehrte er die verschiedenen Wundarten: Schnitt-, Stich-, Riss- und Brandwunden.
Besonders eindrücklich waren seine Worte zur Reinigung: Alkohol, klares Wasser oder Honigwasser könnten helfen, Wunden zu säubern.
Erde und Splitter müsse man vorsichtig entfernen – stets begleitet von einem Gebet
Beim Anlegen von Verbänden erklärte er, wie entscheidend das richtige Maß sei: fest, aber nicht abschnürend.
Blau verfärbte Finger oder Kribbeln seien Warnzeichen
Ein Verband müsse täglich gewechselt werden, und schwarze Haut sei ein untrügliches Zeichen für eine sofortige Amputation.
Ein Schauer lief durch die Reihen.
Auch über Salben sprach er – Ringelblume, Beinwell, Honig, Weihrauch und Myrrhe. Knoblauch dagegen könne die Wunde reizen, weshalb
Vorsicht geboten sei. Seine Warnung vor Komplikationen nahm jeder ernst: Fieber, Eiter und übler Geruch könnten bedeuten, dass eine Wunde erneut geöffnet werden müsse.
Zum Schluss verband er die Lehre mit dem Glauben: Jede Wunde sei wie eine Verletzung der Seele. So wie ein Verband täglich erneuert werden müsse, solle auch das Herz durch Gebet gereinigt werden. Schließlich sprach er: „Der Herr allein ist der Heiler. Wir sind nur Werkzeuge Seines Willens.“ Viele dankten ihm, und langsam löste sich die Runde auf.
Nachdem die Lehrstunde geendet hatte, trat Bruder Bathor zu Lydia.
„Komm gehen wir zum Heilerhaus ,“ sagte er ruhig,
Neugierig folgte sie ihm hinaus in die Abendluft.
Der Weg war still, nur das leise Knirschen ihrer Schritte begleitete sie.
Schließlich hielten sie vor dem Heilerhaus.
Das schlichte Gebäude, das so vielen Hoffnung gegeben hatte, erhob sich schweigend vor ihnen.
Bathor blieb stehen, sah Lydia ernst an und griff in seine Robe.
In seiner Hand glänzte ein kleiner Schlüssel.
„Dies ist der Schlüssel zum Heilerhaus,“ sprach er. „Wir sind keine Götter. Wir heilen nur, was der Herr uns zu heilen erlaubt. Das Haus gehört nicht uns, sondern Ihm.“
Mit beiden Händen nahm Lydia den Schlüssel entgegen, als wäre er ein heiliges Gut. „Ich danke Euch, Bruder Bathor,“ sagte sie leise. „Es wird immer ein Ort des Herrn bleiben, darauf gebe ich mein Wort.“
Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über Bathors Gesicht, bevor er ihr die Hand auf die Schulter legte. „So sei es. Sorge gut für das Heilerhaus, Lydia wenn du hier bist. Und wenn du Fragen hast, weißt du, dass ich für dich da bin.“
Lydia schloss die Finger fest um den Schlüssel. Ein Gefühl von Verantwortung, aber auch von Vertrauen und Freude erfüllte sie.