Auf den Pfaden der Wut

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Tarabasch
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Re: Auf den Pfaden der Wut

Beitrag von Tarabasch »

Der Skilt - Angriff auf den Norden

Tarabasch saß nach vorne gebeugt auf seinem Kriegsbären und trottete langsam durch die Tore Fjellgats. Sein breites Gesicht war von Blessuren gezeichnet und gefrorenes, dunkles Blut über Mund und Kinn malten das Bild der Niederlage auf sein Äußeres.
Der kräftige Barbar, Schild des Stammes, Heerführer des Johtars wart niedergeworfen worden. In einem ehrenhaften Zweikampf, so viel war sicher. Doch waren es ehrenhafte Menschen gewesen, welche ihn vor der Eishöhle abgepasst hatten?
Nachdem sie den befeindeten Drachenclan dezimiert hatten, war er allein durch den Vorderausgang der gewaltigen Höhle ins Freie getreten.  Sofort erspähte er ein halbes Dutzend Reiter, welche stolz und urteilend, von gut gepflegten Rössern, auf ihn herab starrten.
Der Nordmann brummt mürrisch und wischte sich mit einer seiner tellergroßen Pranken über das Gesicht. Tarabasch wusste wohin das führen würde, doch nicht so hastig, er musste etwas Zeit gewinnen, noch vor wenigen Augenblicken befand er sich im Kampf mit dem Eisdämonen Tyldarak. Seine Muskeln brannten und der Schweiß rann kalt über seinen, vor Anstrengung aufgeheizten, dampfenden Körper.
Er schulterte seine schwere Barbarenstreitaxt und trat mit weiten, schweren Schritten an die Gesellschaft heran.
Einer der schwer gerüsteten Ritter ergriff das Wort. Gotteskrieger wurden sie genannt, Paladine. Jener der zu ihm sprach war ihm bekannt, Krotar war sein Name, sie hatten einst miteinander gezecht und einen feucht-fröhlichen Abend in Knuts Kaschemme genossen. Doch diese Zeiten waren vorbei, der blutige Pfad wurde beschritten. Konflikte waren unausweichlich…
Der Paladin schien respektvoll, doch auch fordernd und bestimmend. Verlangte die Herausgabe von gestohlenem Gut. Hednar ein Druide aus Surom soll einen der seinen beraubt haben und Tarabasch möge dafür sorgen, dass der entwendete Besitz den Weg zu seinem Besitzer zurückfand.
Der Berserker brummte amüsiert.  
Was hatte er damit zu schaffen, wenn der wahnsinnige Tor aus Surom, Eisenwichte aus Solgard verdrosch? Außerdem konnte sich keine Sau mit dem merkwürdigen Druiden unterhalten. Er sprach in fremden Zungen und gestikulierte, wie ein Schamane, der zu viel Rauschkraut in sich hineinstopfte.  
Er tat es mit einer gleichgültigen Geste ab, sollte sich Bjornar mit dem Hednar herumschlagen. Den Skilt von Thrymm’tack kümmerte es nicht weiter.
 
Krotar schuldigte nun ihn und den Stamm an, Freunde der Ketzer und gottlosen Suromesen zu sein. Dafür müsse sich der Barbar nun verantworten und außerdem habe er am selben Morgen noch einen ihrer Novizen aus dem Norden vertrieben.
Der Stammeskrieger bleckte die Zähne und nickt zustimmend. Natürlich hatte er das, dies war der Norden, dies ist das Land der Barbaren. Der Wicht hatte hier nichts zu suchen, immerhin waren die Solgarder es gewesen, welche das Nordvolk aus dem Süden verbannt hatten. Und wenn die Barbaren fest an etwas glaubten, dann an Auge um Auge.
Der Mensch war ihm unbekannt, doch erkannte er die Gewandung der Krieger aus dem weit entfernten Süden. Mit einem befehlenden „Pack dyg dorthin zurück wo dey hergekommen bist, det is Barbarenland!“ hatte er den Ritter aus dem Norden verjagt, doch nun stand dieser Hänfling anklagend vor ihm, hoch zu Ross neben Krotar und aufgeblasen, wie ein Kriegsherr der eine Schlacht gewonnen hatte.
Auf der Klippe weiter oben erkannte Tarabasch zwei vermummte Gestalten, sie waren weniger massiv, schienen keine Krieger zu sein, eher Weibsbilder seiner Einschätzung nach. Einerlei, es würde kommen, wie es kommen musste.
Sie forderten Vergeltung, hier und jetzt, im Norden, seiner Heimat, dem Land der Barbaren.
Grimmig fragte er sie, ob sie wussten, was sie damit entfesseln würden. Der Norden beugt sich vor niemandem. Doch seine warnenden Worte fanden kein Gehör, doch mmerhin glaubten sie an einen ehrenhaften Zweikampf und das gefiel dem Berserker.
Er positionierte sich auf der schmalen Brücke, welche zum Eingang der Eishöhle führt und wartete stoisch auf seinen Widersacher.
Zur Rechten Krotars war ein ihm ebenfalls bekannter Streiter Solgards. Er wusste um dessen Fähigkeiten im Zweikampf und der übermenschlichen Stärke, welche der Paladin durch seinen Gott erhielt. Jaster Darez schwang sich aus dem Sattel und schritt selbstbewusst auf den Nordmann zu. Eine gleißende Waffe in der einen und einen gewaltigen Schild in der anderen Hand.
Tarabasch nickt anerkennend und griff ebenfalls zum Schild und seiner Kriegsaxt. Solkr würde auf ihn herab schauen, ob ihm Sieg oder der Niederlage, möge er sich als würdig erweisen. Dann griff Tarabasch an, brutal und heftig, wie es seine Art war. Der Ansturm des Barbaren überraschte den Paladin, doch fand er schnell wieder die Balance und konterte mit gezielten Schlägen. Ein Riese in Knochen und Fell gekleidet im Schlagabtausch gegen einen Ritter in strahlender Rüstung und göttlicher Unterstützung.
 
Das Duell war hart und brutal, doch schlussendlich brach der Berserker zusammen. Auf den Knien ließ er Waffe und Schild fallen, stützte sich auf seine Pranken und spie Jaster einen Schwall Blut vor die Füße. Weder Hohn noch Spott waren zu vernehmen, nur das schwere Atmen der Kontrahenten und der rauschende Wasserfall durchbrachen die Stille.
Tarabasch zog sich brummend und röchelnd hoch. Er ließ ein kehliges Lachen ertönen, als er schwankend und breitbeinig vor Jaster stand, mit blutverschmierter Fratze, über die Anwesenden starrend.

Es dauerte einen Augenblick bis Jaster seine Stimme erhob:
Dies ist der blutige Pfad, der euch nun erwartet, es sei denn, ihr sagt den Ketzern aus Surom ab und beschreitet wieder den Pfad der Ehre und Moral.

Der Skilt Thrymm’tacks wankte kurz, ehe er sich am Brückengeländer festhielt und sich stolz vor den Kriegern Solgards aufrichtete.
Myn Volk ist uf den Tod vorberejtet, sejd ihr es auch?“ Wyr folgn den Wortn des Urfars Sarmatijasch, det is uus Bestimmung.
Schweigend kehrten sie den eisigen Landen den Rücken und ließen den Barbaren geschlagen zurück, die Warnung war im Norden vernommen worden und der Norden würde so antworten, wie er es immer tat, erbarmungslos und ohne Furcht...

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