Noreia von Cutar – Wo die Nacht Geschichten schreibt

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Noraia von Cutar
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Noreia von Cutar – Wo die Nacht Geschichten schreibt

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Das Hausboot der Blumen und die Suche nach der Mitte

Die Sonne war längst hinter den Dächern von Nebelhafen versunken, als Noreia über die hölzernen Stege hinab zum Wasser schritt.
Der Nebel hing tief, und der Atem des Meeres legte sich wie feuchter Schleier über Haut und Kleidung.
In ihrer Hand hielt sie einen kleinen Beutel – schlicht, aber mit Sorgfalt mit Samen und blumen gut verschnürt.

Das Hausboot, das sie suchte, war leicht zu erkennen.
Überall wuchsen Blumen – wilde, bunte, lebendige Farben gegen das Grau des Hafens.
Kräuterduft lag in der Luft, süß und erdig zugleich.
Auf dem Deck brannte eine Laterne, ihr Licht schwankte sacht im Wind.

Noreia betrat das Boot, und Wärme umfing sie.
Der Innenraum war erfüllt von der Stille eines Ortes, der mehr sah, als er zeigte.
Trockene Kräuter hingen von der Decke, der Duft von Rosmarin, Salbei und Rauch durchzog den Raum.
Eine Feuerschale glomm ruhig, und über ihr tanzten goldene Funken.

Elira Raureif saß dort, still, aufmerksam, eine Gestalt, die in sich ruhte.
Sie nahm den Beutel entgegen, öffnete ihn, und für einen Moment wurde der Raum noch stiller.
Dankbarkeit lag in der Geste, ehrliche Wärme in der Art, wie sie das Geschenk annahm.

Noreia setzte sich, legte die Hände in den Schoß und spürte, wie die Müdigkeit der letzten Tage langsam von ihr abfiel.
Ihre Gedanken wanderten – zu Vestor, zu Ansilon, zu dem, was sie verloren und zurückgelassen hatte.
Der Hafen war ihr Zufluchtsort, doch die Ruhe, die sie suchte, lag noch immer fern.

Elira legte die Karten aus – mit ruhigen Bewegungen, präzise und sicher.
Eine nach der anderen offenbarte sich: das Ass der Kelche, die Vier der Stäbe, das Schicksalsrad, der Ritter der Stäbe, der Eremit.
Bilder von Liebe, von Aufbruch, von innerem Feuer.
Von Entscheidungen, die nicht durch Worte, sondern durch Herz und Instinkt gefällt werden.

Noreia beobachtete jede Karte, sah die Symbole, doch mehr noch spürte sie ihre Bedeutung.

Als die Deutung endete, herrschte Stille.
Nur das Feuer knisterte.
Draußen schlug das Wasser sacht gegen den Rumpf des Bootes, und fern erklang das Rufen einer Möwe.
Noreia erhob sich, ließ den Blick über den Raum schweifen – die Blumen, das Licht, den Frieden, der hier herrschte.

Bevor sie ging, legte sie einen Kranz aus frischen Blüten in Eliras Arme nieder.
Ein schlichtes Zeichen der Dankbarkeit, aber getragen von ehrlicher Bedeutung und Vertrauen .

Dann verließ sie das Hausboot, trat hinaus auf den schmalen Steg.
Der Nebel nahm sie auf, wie ein Mantel, der sie schon lange kannte.
Hinter ihr glomm das Licht der Laterne weiter, warm und ruhig über dem dunklen Wasser.

Mit jedem Schritt, den sie tat, wurde der Nebel dichter, das Wasser stiller, und doch spürte sie in sich ein neues, leises Brennen – kein Schmerz, kein Zorn, sondern etwas, das an Hoffnung erinnerte.

Ein Funken Zuversicht.
Ein Stück innerer Frieden.
Der richtige Weg mit Vestor
Und der ferne Ruf dessen, was sie wirklich war – verborgen, geduldig, doch immer wach.
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Noraia von Cutar
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Re: Noreia von Cutar – Wo die Nacht Geschichten schreibt

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Der geheime Mocca

Der frühe Abend war angebrochen, als Vestor und Noreia den Weg noch kurz zum Markt antraten.
Die Sonne sank hinter die Dächer, tauchte die Gassen in warmes Gold, und der Duft von Heu und gebackenem Brot bei Amelie lag schwer in der Luft.

Beim Stand der Auktionatorin Isolde entdeckte Noreia einen kleinen Moccabaum in der hinteren Ecke .
Zwischen den satten Blättern hingen die dunklen, glänzenden Bohnen wie kleine Schätze.

Isolde guten Abend ,“ flüsterte sie, „dürfte ich mir ein paar Bohnen nehmen um etwas auszuprobieren?

Isolde lächelte geheimnisvoll.
Da bin ich doch neugierig was du vor hast Noreia , aber nur ein paar – und sag es niemandem.
Sonst pflücken sie mir mein Bäumchen leer.

Noreia nickte und versprach leise:
Wenn meine Idee gelingt die ich habe , bringe ich dir etwas vorbei, das du noch nie gesehen hast.

Der Abend senkte sich, als sie mit Vestor kurz zum Lagerfeuer vor ihrem Haus gingen.
Die Flammen tanzten leise, Funken stiegen in den dunkelblauen Himmel.

Noreia legte die frischen Moccabohnen in einen kleinen Topf mit Griff und hielt ihn über die Glut.
Bald begannen die Bohnen zu knacken, und ein tief-würziger, warmer Duft stieg auf – süßlich, erdig, rauchig.

Das riecht… verheißungsvoll,“ murmelte Vestor leise.

Als die Bohnen dunkel und trocken waren, verstaute Noreia sie behutsam in einem Beutel und trug sie nach Hause.

In ihrem Haus flackerte das Licht des Herdes warm an den Wänden.
Hier nahm Noreia die gerösteten Bohnen, füllte sie in ihre Handmühle und begann zu mahlen.
Das leise Knirschen mischte sich mit dem Knistern des Herdfeuers, während das feine, dunkle Moccapulver in einer kleinen Schale sammelte – samtig, aromatisch, voller Tiefe.

Sorgfältig bastelte sie einen kleinen Ledertrichter, den sie unten mit Seidenstoff verschloss und mit einer Kordel band, damit kein Pulver hindurchrieselte.
Etwas vom Moccapulver füllte sie hinein, setzte den Trichter in einen Becher und goss langsam heißes Wasser darüber.
Der Duft, der aufstieg, war tief, bittersüß, rauchig und warm – wie ein Hauch des Lagerfeuers, eingefangen in der Stube.

Ein kleiner Schuss Milch verwandelte das Schwarz in sanftes Braun.
Sie reichte Vestor den Becher. Er nahm einen Schluck, hielt inne und lächelte.
Das,“ sagte er leise, „schmeckt wahrlich sehr gut .

Noch am gleichen Abend machte sich Noreia auf den Weg zu Isolde.
In der Hand hielt sie einen Becher ihres frisch zubereiteten Mocca.
Leise stellte sie ihn auf Isoldes Tisch.
Die Auktionatorin probierte einen Schluck, und ihre Augen leuchteten überrascht auf.

Mmm das ist ja unsagbar köstlich … das ist wirklich etwas Besonderes,“ flüsterte Isolde.
Dann grinste sie verschmitzt und flüsterte leise zu Noreia
Weißt du was? Du darfst dir immer mal wieder ein paar Moccabohnen von meinem Baum nehmen ,und wenn du ihn ab und an gießt ich schaffe es kaum .
Wenn du mir dafür regelmäßig einen gebrühten Mocca vorbei bringst wenn du dir welche genommen hast .
Und irgentwann schauen wir mal ob wir ihn hier im Auktionshaus anbieten können , aber dafür braucht es mehr Moccabäumchen als nur diesen einen


Noreia lächelte still, dankbar und geheimnisvoll zugleich.
Ein kleines Abkommen war geboren – ein stilles Versprechen zwischen zwei Bürgerinnen Nebelhafens , das nur sie verstanden.
Noreia winkte ihr nochmal zu und ging dann Richtung des Tores hinaus zu ihrem Haus , glücklich sank sie in ihren Schaukelstuhl und schlief lächelnd in diesem ein
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Noraia von Cutar
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Re: Noreia von Cutar – Wo die Nacht Geschichten schreibt

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Noreia saß in ihrem Zimmer, das Pergament vor sich ausgebreitet.
Ein Brief von Cahir lag auf dem Tisch.

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Er bat sie, ihn zu treffen.
Beim Lesen merkte sie, wie verunsichert er beim Schreiben wirkte, so förmlich.
Schon beim Lesen machte ihr Herz einen Sprung, und beim Gedanken an das Treffen spürte sie, wie alle alten Gefühle zurückkehrten.
Sie erinnerte sich an jede Stunde, jedes Lachen, jede leise Berührung, die sie einst miteinander geteilt hatten – auch an ihre damalige Verlobung.

Noreia wusste, wo sie ihn suchen sollte, und da wartete Cahir bereits.
Als sie ihn sah, stockte ihr Herz.
Ihre Blicke trafen sich, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen.
Er entschuldigte sich aufrichtig bei ihr.

Alles war wieder da: Vertrautheit, Wärme, die unausgesprochene Nähe, die sie einst verbunden hatte.
Doch es passierte nichts – sie sprachen miteinander, und Cahir gestand ihr seine Liebe, die nie erloschen war.
Sie wussten beide, dass noch andere Dinge geklärt werden mussten, dass das Leben ihnen keine einfachen Entscheidungen erlaubte.
Sie sprach mit ihm über die Zeit der Einsamkeit, ihre inneren Kämpfe, das Hin und Her mit ihren Wohnsitzen und den Männern, die Liebe, die nie aufgehört hatte, ihre Gedanken zu Nebelhafen und den Plänen Pandors, die Sehnsucht nach Solgard und die Menschen, die ihr Herz berührt hatten, und wie sie ihre Mitte für kurze Zeit in Surom verloren hatte.

So trennten sie sich nach einem stillen Moment, jeder mit diesem Wissen.

Kurze Zeit später stellte sich Noreia der nächsten schweren Aufgabe: dem Gespräch mit Vestor.
Sie gestand ihm ihre Gefühle für Cahir, die Liebe, die sie nie aufgegeben hatte, und dass sie ihn nicht verletzen wollte.
Vestor schwieg.

Nach einem langen Moment stand er langsam auf und wollte gehen.
Noreia, verzweifelt, aber entschlossen, sagte leise, dass sie die Werkstatt räumen würde.
Er nickte kaum merklich und sagte nur: „Ich bitte dich darum.“

Das war das letzte Mal, dass sie ihn sah.
Sie fühlte jedoch eine leise Erleichterung.
Endlich hatte sie alles ausgesprochen, die Last von ihren Schultern genommen.
Erst danach, als sie allein war, konnte Noreia sich wieder mit Cahir treffen. Diesmal war es anders.

Als sie sich sahen, schien die Zeit noch einmal stillzustehen, doch nun war das Schweigen voller Möglichkeiten.
Alle Erinnerungen, jede ungesprochene Regung, jede Sehnsucht, die sie all die Jahre getragen hatte, war wieder da.
Die Nähe war spürbar, das Herz schlug schneller, die Wärme zwischen ihnen intensiv.

Und dann geschah es: Sie ließen die Zeit der Trennung hinter sich, und in einem Augenblick purer Wahrheit und Leidenschaft küssten sie sich.
Es war ein Kuss, der all die Zeit, die Trennung, die Schmerzen und die Sehnsucht in sich trug – ein Kuss, der alles bestätigte, was sie schon immer füreinander empfunden hatten.

Die Nächte in Nebelhafen waren schwer zu ertragen.
Der Geruch von Tod und Verfall hing in den Straßen, die Menschen liefen teilweise gleichgültig und abwesend umher.
Noreia wunderte sich, dass Mirja diese Gleichgültigkeit und den Geruch akzeptieren konnte, doch sie wusste, dass jeder so leben durfte, wie er wollte.
Mit diesen Gedanken packte sie alles zusammen, bestieg ihre Packpferde und brachte ihre Habseligkeiten zurück.

Dort, an Cahirs Seite, spürte sie Wärme, Geborgenheit und das Gefühl, endlich wieder am richtigen Ort zu sein.
Ihr Herz war erfüllt, ihr Mut gestärkt, und sie wusste, dass nun eine neue Zeit begann: eine Zeit, in der sie offen über ihre Gefühle sein konnte, frei von Lasten, in der Nähe ihres Gleichen, und in der sie endlich wieder vollständig mit Cahir verbunden war.

Dem Boten gab sie den Brief für die Stadthalterin mit – samt einem gebrannten Rum und den besten Grüßen.
Sie musste mit ihr über das erlebte sprechen , die wahrlich kurze Zeit in Surom , die Gedanken der Bewohner Nebelhafens wie auch, die Gespräche die sie teilweise aufschnappte auf den Strassen.
Aber nun konnte sie sich auf das konzentrieren, was wirklich zählte: die Nähe zu Cahir, seine Zweifel und das sie auch mal für ihn da sein konnte , die Liebe, die niemals aufgehört hatte, und die gemeinsame Zukunft, die sie gestalten konnten.
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Noraia von Cutar
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Re: Noreia von Cutar – Wo die Nacht Geschichten schreibt

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Noreia war nach Solgard zu Cahir gegangen nach der Trennung von Vestor
Die Stadt wirkte stiller, als sie es in Erinnerung hatte wo sie einst dort mal gelebt hatte .
Kaum jemand war auf den Straßen zu sehen, und die wenigen Blicke, die ihr folgten, fühlten sich neugierig und misstrauisch zugleich an.
Eigentlich wusste sie das ihres Gleichen sich in der Stadt aufhielt aber nie wirklich hatte sie gross mit ihnen zu tun gehabt .
Cahirs Haus war spärlich eingerichtet, und wie schon früher brachte Noreia Ordnung hinein behutsam, weil er selbst kaum ein Händchen dafür hatte.

Nachts wanderte sie durch die leeren Gassen.
Den Weg nach Solgard hatte sie aus Liebe gewählt, doch wirklich zuhause fühlte sie sich nur selten.
Ansilon, ihr altes Heim, war der Ort, an dem sie sich geborgen gefühlt hatte.
Vielleicht war es genau diese Erinnerung, die sie immer wieder nach einem Platz suchen ließ, der ihr Herz beruhigte doch den sie nie so richtig fand.

Sie überlegte immer wieder und sprach zu sich selbst
" Nein das ist hier nicht richtig ,und ich würde mich niemals wohl fühlen *

Schließlich entschied sie sich Nebelhafen würde ihr neuer alter Anker sein.
Hier würde sie bleiben, egal, welche Gefahren auf sie warteten den diesen stellte sie sich immer wieder über die ganzen Jahre .
Selbst wenn diese dreckigen Blutsauger die Straßen durchstreiften, gab es auch Menschen, die sie nicht verachteten und dafür war sie dankbar.
An ihnen hielt sie sich fest, auch wenn es bedeutete, zunächst in den Zimmern der Tavernen zu leben, ohne eigenes Heim aber das nahm sie alles auf sich .

Dann tauchte Cahir auf.
Er war ihr gefolgt aus Liebe und weil er sich mit dem Wandel Solgards nicht mehr identifizieren konnte.
Für Noreia war das keine Überraschung denn damals fühlte er sich nicht wohl mit seinem gesammten Umfeld aber sie freute sich sehr ihn an ihrer Seite wieder zu wissen .
Er verstand sie , kannte sie in und auswendig alles von ihr .

Eigentlich so brauchte sie sonst niemanden schon immer war sie eine Einzelgängerin gewesen nie gross in Gruppen unterwegs bis auf ihre besten Freundinnen
Melissa und Sephira aus Ansilon damals die sie schmerzlich vermisste .
Und Mirja die sie von früher flüchtig kannte .
Trotzdem spürte sie eine leise Sicherheit, wenn Cahir an ihrer Seite war eine Nähe, die weder aufdringlich noch laut war, sondern einfach da und sie beide wie früher genossen.

In Nebelhafen fanden sie gemeinsam eine neue Routine.
Sie gingen jagen, durchstreiften Wälder und Felder, und die langen Stunden boten Raum für Gespräche so, wie sie es einst früher getan hatten, bevor sich ihre Wege in Solgard getrennt hatten.
Es waren einfache, vertraute Gespräche, die alte Erinnerungen aufleben ließen und es alles war wie früher .

Nebelhafen begann, sich langsam wie ein Zuhause anzufühlen.
wegen der kleinen Gesten, der stillen Verbundenheit und der Menschen, die sie umgaben.
Hier konnte sie bleiben, sie selbst sein unabhängig, wachsam und doch nicht ganz allein.
Und sie würde alles tun damit Nebelhafen geschützt bliebe , sie hatte Pandor bei einem Gespräch ihre Hilfe angeboten nun blieb abzuwarten ob man sie annehmen würde.
Sie hatte Rou um eine Aufgabe gebeten ,Noreia hatte vorgeschlagen der Taverne wieder Leben ein zu hauchen sobald sie wieder ein Haus habe zum Kochen und Brauen

Und so zogen die Tage ins Land und sie warteten geduldig ab wie sich alles entwickeln würde
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