Komra Ingvar Erikson,
natürlich ist es den wachsamen Augen der Führungspersönlichkeiten des Roten Reiches nicht entgangen, dass Ihr mit Eurer Gilde des schwarzen Greifen ohne jedwede Erlaubnis in unser Territorium eingedrungen seid und die Räumlichkeiten der Wüstenarena für Eure Geschäfte besetzt habt. Wir sind uns dessen bewusst, weshalb ihr die Arena für eure Geschäfte ausgesucht habt. Immerhin ist sie ein äußerst gut erreichbarer und zentraler Ort, außerhalb einer Stadt gelegen. Die Wüstenarena und das umliegende Territorium bis hin zu den Ogerbergen, ist jedoch im Besitz des Roten Reiches.
Jeglicher Handel, welcher Art auch immer, muss vom Rat genehmigt werden und bedarf steuerlicher Abgaben.
Diesbezüglich hat sich der Rat von Nalveroth bereits beraten und gewährt Euch einen halben Mondlauf, um eine der folgenden Konsequenzen zu wählen.
- Der Rat hält das übliche Maß einer Zahlung von 1/10 eurer Einnahmen für angemessen. Dafür wird euch unter anderem die (Weiter-)Nutzung der Räumlichkeiten der Arena gewährt. Weiterhin steht Ihr ab diesem Zeitpunkt unter dem Schutz des Roten Reiches.
- Ihr entfernt Euch unverzüglich. Eine Strafzahlung von 50.000 Goldmünzen gewährt Euch einen gefahrlosen Abzug eurer Männer.
Solltet Ihr keinem der vorherigen Punkte zustimmen, wird man Euch und jedes Eurer Mitglieder entlang der Arenamauern auf Pfähle aufspießen lassen.Wir erwarten Eure Antwort.Gez.
Madara
Lord der Drachen, Ratsmitglied Nalveroths
*Darunter prangt zum einen das Stadtwappen Nalveroths und zum anderen der schwarze Wyrm als Zeichen des Drachenlords.*
Ein Brief erreicht den Orden des schwarzen Greifen
Ein Brief erreicht den Orden des schwarzen Greifen
Ein kleines Erdteufelchen gräbt sich unweit der Wüstenarena aus dem Sand heraus und marschiert zielstrebig über die heißen Steinplatten an den Wachen vorbei in das Arenagebäude hinein. Dort angekommen wird er Ingvar Erikson aufsuchen und ihm folgendes Pergament überbringen.
- Marleen Lamont
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Re: Ein Brief erreicht den Orden des schwarzen Greifen
Täglich verbrachte die Priesterin wenigstens eine Stunde im Rathaus, um die wichtigsten Angelegenheiten der Roten Stadt zu regeln. Es gab wie immer nicht sehr viel zu tun, das meiste regelten die Beamten der Stadt. Sie sah einige Rechnungen durch: Die Steuern der Reagenzienhändler machten den Bärenanteil aus, die Wachmannschaft hatte jüngst fünf Rekruten dazugewonnen und neue Ausrüstung gefordert… Der Wind nagte mit Sand an den Zinnen und am Haupttor. Noch war keine Reparaturen vonnöten, aber die Zeit würde kommen. Die Stadtkasse war nicht üppig gefüllt, aber für ein paar Kettenhemden und den Sold reichte es knapp – in diesem Monat. Ein paar zusätzliche Einnahmen wären sicher gut, um im Notfall eigene Rücklagen bilden zu können, anstatt auf die Ordenskasse der Dienerschaft und auf die Schätze der Drachenfestung zu bauen. Ein Antwortschreiben der wohlhabenden Greifengilde, die ihre Geschäfte unerlaubt in der Arena des Reiches verrichtete, ließ weiterhin auf sich warten, obwohl das Ende der Frist näher rückte.
Re: Ein Brief erreicht den Orden des schwarzen Greifen
Ingvar starrte auf das Pergament aus Nalveroth. Wie oft hatte er es schon gelesen? Er kannte es jedenfalls auswendig. Erst kam dieser Klangweber um die Ecke und jammerte, dass sein Piratennest nicht mehr so ruhig und… „beschaulich“ war, wie er hoffte. Und jetzt erhob plötzlich Nalveroth Anspruch auf die Arena?
Ingvar hatte den Brief an seine Vorgesetzten weitergeleitet. Vor ihm lag lediglich noch eine Kopie davon. Er konnte zwar diesen Klangweber-Boten abschmettern, aber auf solche Forderungen wie hier angebracht einzugehen, dazu hatte er nicht die richtige Position. Er war nur ein Angestellter der Gilde der Schwarzen Greifen und erhielt selbst regelmäßig seine Befehle aus dem Hauptquartier, welches in einem fernen Land angesiedelt war. Das Ultimatum der Stadt Nalveroth war längst verstrichen und Ingvar fürchtete sich allmählich wirklich vor den Konsequenzen der Roten Stadt. Er war in Nordhain aufgewachsen, als Sohn eines Jägers. Auch wenn Nordhain fern von Nalveroth war, so hatte er doch genug über die Stadt und den dort ansässigen Anhängern des Namenlosen gehört, um diesen Brief ernst zu nehmen. Doch er konnte nicht mehr tun, als abzuwarten. Und sich in der Zeit um die anderen Probleme zu kümmern…
Er zuckte zusammen, als ein Donnern ihn aus seinen Gedanken hochschreckte. Was bei den Äxten des Herrn?! Alarmiert starrte er zur Tür, bis er verstand, dass lediglich jemand von außen gegen die Hämmert. Oh… gut… keine Kanonenschläge, Explosionen oder sonstiges besorgniserregendes. Nur… jemand der ihn sprechen wollte.
„Ingvar, das kam eben mit einem Boten an.“, erklärte Avie, eine der Wachen und hielt ihm eine versiegelte Lederrolle entgegen. Er kannte diese Rollen, hatte er sie doch viele Jahre selbst transportiert und auch das Siegel kannte er nur zu gut: Eine Nachricht aus dem Hauptquartier. „Danke!“, murmelte er und brach das Siegel hastig, um die Nachricht rasch zu lesen. Dann musste er schlucken. „Oh beim Trinkhorn des Allmächtigen…“, nuschelte er und seufzte. „Was ist?“, Avie sah ihn neugierig an. „Du siehst aus, als kriegen wir nich‘ endlich mal nen Rattenfänger oder so, aye?“ „Nein… Kommandant Schwarzfels ist auf dem Weg hierher. Er und seine Begleitung von… puh… zwei Dutzend Männern… kommen wohl in einigen Tagen hier an.“ „Oha.“, kommentierte Avie nur, runzelte die Stirn und die beiden starrten sich einen Moment lang an. Dann zuckte die Wache nur die Schultern, als wolle sie sagen „Das ist dein Problem.“ und kehrte zu ihrem Posten zurück.
Der arme Ingvar blieb allein zurück und sehnte sich plötzlich nach dem guten alten Nordhain… dort was es wenigstens kühl, gab es gutes Bier und er wäre weit, weit weg von all dem hier… irgendwie… hatte er sich das alles anders vorgestellt. Aber es half nichts… jetzt musste er erst einmal diese verdammten Ratten los werden, ehe der Kommandant eintraf…
Ingvar hatte den Brief an seine Vorgesetzten weitergeleitet. Vor ihm lag lediglich noch eine Kopie davon. Er konnte zwar diesen Klangweber-Boten abschmettern, aber auf solche Forderungen wie hier angebracht einzugehen, dazu hatte er nicht die richtige Position. Er war nur ein Angestellter der Gilde der Schwarzen Greifen und erhielt selbst regelmäßig seine Befehle aus dem Hauptquartier, welches in einem fernen Land angesiedelt war. Das Ultimatum der Stadt Nalveroth war längst verstrichen und Ingvar fürchtete sich allmählich wirklich vor den Konsequenzen der Roten Stadt. Er war in Nordhain aufgewachsen, als Sohn eines Jägers. Auch wenn Nordhain fern von Nalveroth war, so hatte er doch genug über die Stadt und den dort ansässigen Anhängern des Namenlosen gehört, um diesen Brief ernst zu nehmen. Doch er konnte nicht mehr tun, als abzuwarten. Und sich in der Zeit um die anderen Probleme zu kümmern…
Er zuckte zusammen, als ein Donnern ihn aus seinen Gedanken hochschreckte. Was bei den Äxten des Herrn?! Alarmiert starrte er zur Tür, bis er verstand, dass lediglich jemand von außen gegen die Hämmert. Oh… gut… keine Kanonenschläge, Explosionen oder sonstiges besorgniserregendes. Nur… jemand der ihn sprechen wollte.
„Ingvar, das kam eben mit einem Boten an.“, erklärte Avie, eine der Wachen und hielt ihm eine versiegelte Lederrolle entgegen. Er kannte diese Rollen, hatte er sie doch viele Jahre selbst transportiert und auch das Siegel kannte er nur zu gut: Eine Nachricht aus dem Hauptquartier. „Danke!“, murmelte er und brach das Siegel hastig, um die Nachricht rasch zu lesen. Dann musste er schlucken. „Oh beim Trinkhorn des Allmächtigen…“, nuschelte er und seufzte. „Was ist?“, Avie sah ihn neugierig an. „Du siehst aus, als kriegen wir nich‘ endlich mal nen Rattenfänger oder so, aye?“ „Nein… Kommandant Schwarzfels ist auf dem Weg hierher. Er und seine Begleitung von… puh… zwei Dutzend Männern… kommen wohl in einigen Tagen hier an.“ „Oha.“, kommentierte Avie nur, runzelte die Stirn und die beiden starrten sich einen Moment lang an. Dann zuckte die Wache nur die Schultern, als wolle sie sagen „Das ist dein Problem.“ und kehrte zu ihrem Posten zurück.
Der arme Ingvar blieb allein zurück und sehnte sich plötzlich nach dem guten alten Nordhain… dort was es wenigstens kühl, gab es gutes Bier und er wäre weit, weit weg von all dem hier… irgendwie… hatte er sich das alles anders vorgestellt. Aber es half nichts… jetzt musste er erst einmal diese verdammten Ratten los werden, ehe der Kommandant eintraf…