*So blätterte Christopher langsam in den Büchern herum, legte eines nach dem Anderen zur Seite, bis er plötzlich ein Buch in den Händen hielt, dessen Ledereinband schon deutlich bessere Tage erlebt hatte, aber als er über den Einband strich, fiel es ihm wieder ein: Sein Tagebuch aus längst vergangenen Zeiten ward wieder aufgetaucht. So beschloss er, sein Tagewerk ruhen zu lassen und sich sein Tagebuch wieder einmal durchzulesen im Gedenken an einst, als er ein junger Schmiedelehrling war, lange nachdem er aus seiner einstigen Heimat als königlicher Schiffsbauer auf Reisen ging.*
Lange hatte ich mich nicht mehr im Dorf der Templer sehen lassen, hatte ich doch auch reichlich Aufgaben. Zum einen war da die wöchentliche Säuberung des Tempels, der zu Ehren des Halbgottes Palanthors, des streitbaren Armes der gerechten Göttin Ayanyeh, und das Erneuern der abgebrannten Kerzen, zum Andern die Aufsicht über die Bauarbeiten des Handelshauses, welches später das Zentrum der Insel Thorwalds und der werdenden Stadt sein sollte.
Aber auch meine Ausbildung verlangte nach mir, wollte ich doch meinen beiden Meistern, Meister Hensing und Meister Armand de Peragors, seines Zeichens Meisterschmied der Templer, folgen und so in noch entfernter Zukunft den Meisterbrief in Händen halten dürfen.
Aber bis dort, das war mir klar und das wusste ich auch, wäre es noch ein langer und beschwerlicher Weg. So machte ich mich auf den Weg von den Steinbrüchen, wo ich die Halterung vom Sattel meines Pferdes ablegte, zum Tempel des Palanthor, war doch heute wieder einer dieser Tage, an denen die Novizen des Ordens den Tempel säubern mussten.