Ein besonderer Stab

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Telas
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Ein besonderer Stab

Beitrag von Telas »

Wieder einmal war es soweit, dass Telas die Berichte über die Versammlungen und die abgelegten Wachberichte ins Archiv der Burg der königlichen Ritter bringen wollte. Da es derweilen keinen Archivar mehr in ihren Reihen gab, musste er dies selbst erledigen. Als er jedoch das Archiv aufsuchte, fand er einige Kisten mit alten Pergamenten, die er hier nicht mehr lagern wollte. Es waren Wachberichte und Berichte aus Zeiten von Großmeistern, die ihr Amt einst für die jüngeren Recken aufgegeben hatten.
 
So nahm sich Telas einige Kisten aus dem Archiv und brachte sie in einen der Kellerräume, die schon seit jeher als Lager für allerlei Kisten und Waren diente. Aber auch hier übermannte ihn das Chaos der Unordnung. So versuchte Telas auch diese Räume aufzuräumen und schaffte erst einmal Ordnung in den Kisten mit Wachberichten, dann mit Rüstzeug und auch die Köche des Ordens hatten hier ihre Lebensmittel eingelagert, die sich länger hielten.
 
Als Telas eine recht schwere Kiste mit Rüstzeug zur Seite zog, fiel ihm ein langer, blauer Gegenstand auf, den er aus der Ecke zu heben versuchte. Als er jedoch die eine Seite des Gegenstandes anzuheben versuchte, brach er in der Mitte durch und Telas betrachtete das Stück, was er in der Hand hielt genauer. Es war ein Stab, der seine besten Zeiten hinter sich hatte, war er doch durch die Lagerung im Keller bereits morsch geworden. Ja, auch die einst blaue Farbe war nur noch leicht zu erkennen an der Maserung des Stabes. Als er sich das Ende des Stabes in seiner Hand ansah und gegen das silberne Ende klopfte, knirschte auch dieses Ende. So kramte Telas die andere Hälfte des Stabes aus der Ecke und legte beides zur Seite. Er würde wohl seinen Ritter, Sir Peredur de Montagor, oder seine Beraterin Mirja Vildaban aufsuchen müssen, um zu erfahren, was es mit diesem Stab auf sich hatte. Seine Ritterin, die Edle Fenria Vildaban, konnte er nicht aufsuchen und um Rat fragen, lag sie doch erkrankt beim Heiler.
 
Telas räumte die Kellergewölbe noch fertig auf und um, ehe er sich auf den Weg zu seinen beiden Vertrauten machte um nachzufragen, was es mit diesem Stab auf sich hatte. Ebenso wollte er sich später in Silberburg und dem Silberburger Umland und in Ansilon umhören, ob ein Schreiner gewillt sei, den Stab zu richten oder einen neuen Stab anfertigen zu können, der dem zerbrochenen Stab, den er nun bei sich trug, ähneln würde, als wäre es noch immer der Stab, den einer der Festungsmeister einst in die Kellergewölbe brachte.

Kurz darauf suchte Telas seine Beraterin Mirja Vildaban auf und fragte sie, ob sie etwas über diesen Stab wüsste, den er in den Kellergewölben hinter den Kisten gefunden hatte.
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Aira
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Aira »

Im Kamin des Holzhauses prasselte ein Feuer und auf dem Tisch dampften zwei Teetassen und eine Schale mit Gebäck wartete darauf geleert zu werden. Mirja knurpste auf einem Keks herum, während sie dem Großmeister lauschte. Schließlich zog sie die Stirn kraus. „Mhm… Ich habe so einen Stab während meiner Amtszeit nie gesehen. Aber ich hatte auch keinen Herold eingestellt oder so. Aber wenn das Ding so morsch ist, wie du sagst… dann lag der da schon Jahrzehnte herum. Der muss dann vielleicht noch von der Zeit vor Alirion gewesen sein. Oder aus seiner Anfangszeit. Wobei der sicherlich nie einen Herold hätte ausreden lassen.“, sie grinste kurz und stopfte sich einen weiteren Keks in den Mund. Sie hatte längst kein Problem mehr damit ihre Meinung über Alirion kundzutun, nicht einmal dem Großmeister gegenüber. Der alte König hatte schon vor langer Zeit ihren Respekt verloren. Und der Orden hatte oft genug bewiesen, dass er keinen König benötigte, um zu funktionieren. Was der Orden brauchte, waren engagierte Mitglieder, die mit ihrem Herzblut für das Volk einstanden. Das „königlich“ stand lediglich nur noch im Titel und bezeugte ihren Ursprung. Solange das Gesetz gültig war und es Unrecht für das Menschenvolk gab, würde auch die Ritterschaft eine Daseinsberechtigung haben. Sofern sie dieser gerecht wurde. Leider hatte Mirja dazu in letzter Zeit auch anderes gehört und auch gesehen.

„Aber, wenn du das Amt einführen willst… dann solltest du einen neuen Stab in Auftrag geben. So wie das klingt, kann man den alten kaum noch retten. Ich bin da jedoch leider kein guter Ansprechpartner. Ich könnte höchstens das Wappen in das Holz schnitzen. Aber ich habe gehört, dass es in Ansilon einige neue, sehr fleißige Handwerker geben soll. Vielleicht macht es Sinn, ihnen einige Aufträge im Namen der Ritterschaft zu geben. Oder der Union?“, Mirja hob die Schultern an und griff nach dem dritten Keks und schob Telas die Schale zu. Sie überlegte kurz, ehe sie schließlich fortfuhr: „Übrigens… Ich denke du solltest ohnehin versuchen die alten Beziehungen wieder aufleben zu lassen, solange Fenria krank ist. Das heißt, du solltest dich mit dem Rat in Ansilon treffen und auch den Aufbau von Winterberg unterstützen. Ich glaube Anturasi ist aktuell da völlig auf sich gestellt. Und… wir sollten bei Gelegenheit mit dem Rest des Ordens über den Hafen sprechen. Er scheint nun endgültig verloren zu sein, aber er ist auch eine Gefahr.“, sie musterte den Großmeister ernst. „Aber eins nach dem anderen. Ich denke der Stab ist eine gute Gelegenheit erste Kontakte zu knüpfen und das Amt eines Herolds kommt ja dann auch genau richtig.“

Mirja fühlte sich ein wenig schlecht und hoffte, Telas würde sie nicht falsch verstehen. Aber wann war die Gelegenheit schon mal besser, als bei Tee und Keksen über sowas zu sprechen? Tja… hätte Mirja nur nicht vergessen, dass sie zwei Teufel im Haus hatte. Es polterte und rumpelte im Obergeschoss und kurz darauf schossen zwei Wirbelwinde die Stufen herab. „Ich wusste es, Mama hat Kekse!“ „Keeeeeeksseeeeee!“ „Onkel Großmeiiiisstteeeeeer!“ „Erzählst du uns eine Rittergeschichte? Biiiiitteeeee“, krähten die beiden Kinder ohrenbetäubend und hingen nur Sekunden später am armen Großmeister fest. Mirja wusste, dass es in den nächsten Minuten wenig Sinn hatte, die Kinder zu bändigen, zumal sie viel zu lange speziell diesen Ritter nicht mehr gesehen hatten. Und zu Fenria durften sie wegen dieser dummen Seuche nicht. Also musste wohl der arme Telas herhalten. „Tut mir leid… lass uns ein ander‘ Mal weiter reden… ich fürchte, du musst jetzt Ritter spielen.“, Mirja schmunzelte und sah Telas zugleich entschuldigend an, als die Kinder versuchten, der Rittersmann gleichzeitig zum Erzählen einer Geschichte und zum Spielen eines Spiels zu überreden.

 
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Telas
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Telas »

Telas war in das Gespräch mit Mirja vertieft, als die beiden Wirbelwinde die Stufen herabschossen und direkt auf Telas zurannten. Jeder wollte der Erste sein, der Onkel Großmeister begrüßen wollte und so nahm Telas beide kurz in den Arm um sie zu begrüßen. Telas nickte Mirja zu und widmete seine Aufmerksamkeit dann den beiden Wirbelwinden zu, setzte sie vor den Kamin mit dem knisternden Feuer und versuchte beide zu beruhigen: "Ich werden Euch jetzt erst einmal eine Geschichte erzählen und dann sehen wir weiter."

So fing Telas an zu erzählen, was er seit seiner Kindheit alles erlebt hatte. Wie er aufwuchs und was er alles erlernen durfte. Hin und wieder nahm auch er sich einen Keks vom Teller und die beiden Kinder lauschten aufmerksam seinen Worten. Nach einiger Zeit schliefen die beiden Kinder auf den Ziegenfellen vor dem Kamin in seliger Zufriedenheit und Telas genoss einige weitere Kekse bis Mirja wieder heimkam.

"Es ist spät geworden, Mirja, Eure beiden Kinder schlafen vor dem Kamin, nachdem sie der halben Geschichte von mir lauschten. Ich werde mich zurückziehen in die Burg und noch den Wachappell für den morgigen Tag vorbereiten, ehe ich mich zur Ruhe begebe. Morgen suche ich Sir de Montagor auf um ihn ebenfalls nach dem Stab zu befragen. Auch werde ich Deinen Rat befolgen und Bruder Simon meine Unterstützung anbieten. Der Hafen wird wohl eines der Themen auf der nächsten Versammlung werden."

Daraufhin verabschiedete sich Telas von Mirja, trat vor ihr heim, stieg auf seinen Rappen und ließ sein Pferd ruhig gen Silberburg stolzieren, so als habe er es nicht sehr eilig sondern wollte auf dem Weg auch die Umgebung auf Auffälligkeiten absuchen. Er würde so bald wie möglich mit Sir de Montagor, seinem Ritter, über den Stab sprechen müssen, vielleicht würde er da noch etwas zu berichten können.
Peredur
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Peredur »

Das Klopfen des Stabes hallte mehrmals im königlichen Saal wider und mahnte die Anwesenden zur Ruhe. "Seine Majestät, der König …" Die hierzu ausrufende Stimme klang wie ein blasses Echo im Nebel seiner Erinnerungen. Auch der versammelte Hofstaat, deren bleiche Gesichter zu Schemen verkamen, waren lediglich Zeugnis der inzwischen wirr gewordenen Erinnerungen eines abgehalfterten alten Ritters, der seine besten Jahre längst hinter sich gebracht hatte. Wie viele seiner Kameraden hatte er überdauert, derer entweder verschollen oder getötet wurden, wenn sie die Reihen der königlichen Ritterschaft nicht etwa zuvor aus freien Stücken verlassen hatten oder gar gegangen wurden? Es spielte keine Rolle mehr. Nicht mehr lange und er würde sich dieser erlesenen Gesellschaft anschließen. Gesichtslos, bleich und kalt.
"Sir?" Es war die Stimme seines Knappen, der den alten Ritter aus dessen Tagträumen rüttelte. Das ungleiche Paar – Telas vom Tal als aufstrebender, junger Rittersmann und er, ein in Decken gehüllter Greis – befanden sich im Kaminzimmer der Festung der Ritterschaft.
"Der Herold, ich erinnere mich." Er merkte, wie es ihm zunehmend an Kraft abverlangte, sich länger auf ein Gespräch zu konzentrieren. Es dauerte deshalb eine Weile, ehe er seine Gedanken sortiert hatte, um zähflüssig zu berichten:
"Es handelte sich hierbei neben dem Marschall, Festungsmeister, Kammerer oder Schatzmeister um ein zu bekleidendes Amt innerhalb unserer Reihen. Der Herold musste in vielerlei Belangen großes Geschick beweisen – darunter vor allem diplomatisches – da er das Sprachrohr seiner Majestät war. Er veröffentlichte dessen Verlautbarungen und übernahm repräsentative Aufgaben. Weiter war er für die Organisation und die Einhaltung des Hofzeremoniell zuständig. Wenn es ein Turnier oder Fest gab – ach, was waren das für Turniere! – rief er die Teilnehmer auf und war Schiedsrichter dafür, ob sie den Regeln nach ehrenvoll kämpften. Nicht selten musste er Botschaften an unsere Verbündeten oder Widersacher überbringen. Der Stab galt dabei als Symbol seines Amtes und diente dazu, dass er Immunität – auch auf dem Schlachtfeld als Verhandlungsmann –genoss. Ihr seht, es war ein aufgabenreiches, verantwortungsvolles Amt. Was mit den Ämtern dann geschah, vermag ich euch leider nicht zu sagen. Ihr wäret gut beraten, für weitere Auskünfte die Truchsess aufzusuchen. Sie kann euch womöglich weiterhelfen. War das dann alles?" Der Blick des Alten ruhte kritisch auf seinem Knappen, ehe sich vor seinem inneren Auge Szenen seiner Jugend abspielten, als er selbst noch in den Diensten eines Ritters stand. Er musste unweigerlich dabei lächeln. "Ehret den Kodex." Die letzten Worte glichen einem Flüstern, als er drohte sich zurück in seine Tagträume zu verabschieden.
 
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Telas
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Telas »

Telas saß neben Peredur auf der Bank, die mit Schafsfellen verkleidet und bei Peredur noch mit Kissen extra gepolstert waren mit dessen Familienwappen. Ruhig lauschte der junge Knappe seinem Rittervater bei dessen Ausführungen und machte sich hier und da einige Notizen in seinem kleinen Notizbüchlein.

Nachdem Peredur langsam wieder müder wurde und seinen Tagträumen nachzugehen drohte, bedankte sich Telas bei seinem Rittervater. "Ja, Sir de Montagor, ich werde den Kodex ehren, wie ihr es mir einst lehrtet. Ruht Euch aus, ich werde die ehrenwerte Truchsess aufsuchen und befragen und später wieder nach Euch sehen."

Danach ließ Telas seinen Rittervater alleine im Kaminzimmer der Festung der Ritterschaft sitzen, brachte ihm noch einen Tee, den der alte Ritter Sir Peredur de Montagor gerne trank. Dann machte sich dann auf den Weg, die ehrenwerte Truchsess Edle Fenria Vildaban aufzusuchen und sie zu befragen, was einst aus den Ämtern der Ritterschaft geworden war.
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Es knisterte leise im Kamin des Turmzimmers der alten Ritterin. Das schwere klopfen an der gepanzerten Türe am Ende der Treppe weckte Fenria aus ihrer Arbeit und mit einem lauten "Na immer herein mit euch" welches die Treppe herunter hallt erlaubt sie dem 'Bittsteller' wohl hinein. Ein entspanntes und freundliches Lächeln legte sich auf das Gesicht der alten Kriegerin als sie Telas erblickte nachdem er den Treppenaufgang überwunden hatte.. Nachdem ordentlichen und akuraten Salut sowie Begrüßung wurde der Großmeister an den Schreibtisch geladen. Die alte Frau zieht einen Schemel heran, jener auf den so mancher Rekrut und Großmeister schon einem Kreuzverhör des alten Turmdrachens standhalten musste, damit der Großmeister Telas sich zu ihr setzen konnte.

 "Was führt euch zu mir, Großmeister?" fragte die alte Frau, die in der gewohnten Rittersuniform aus Leinenhemd und Trolllederhose samt Krempelstiefel sich heute kleidete und füllte zwei Becher mit Rotwein um ihn danach mit etwas Wasser noch zu strecken. Telas wurde der Becher angeboten und nach einem kurzen "Unser Blut fürs Volk" wurde angestoßen. Die alte Kriegerin sinnierte in solchen Momenten immer kurz über die Gefallenen ehe sie Telas aufforderte zu berichten.

 "Die Ämter? Nun da gab es alleine zu meiner Zeit sehr viele und verschiedene. Je nach Bedarf wurden Mitglieder der Ritterschaft oder Außenstehende mit entsprechenden Ämter geehrt oder eingebunden. Dabei werden Aufgaben der Ritterschaft und Aufgaben der Krone vereint. Neben den Kämmerer, Burgmeister und Herold sind auch die Großmeister oder die Berater heutiger Ämter von diesem alten Brauch entsprungen. Wie gesagt je nach Bedarf und Dringlichkeit wurden solche Posten immer besetzt. Derzeit plane ich ja noch bekannt zu geben das Meister Rorek Monthares der neue magische Berater der Krone wird."

 Nachdem Telas von dem Fund des Stabes, seiner Informationssuche und dem bisherigen Erkenntissen berichtete lehnte sich die alte Kriegerin zurück und begann dann in einem fast schon mütterlichen Tonfall zu erzählen.

 "Das Heroldsamt war glaube ich in der gesamten Zeit von König Alirion gar nicht besetzt. Entgegen den Königen vor Ihm bestand er förmlich darauf die Gespräche und Treffen selbst zu leiten. Er war ein guter Redner und die Menschen aber auch viele andere Rassen lauschten gerne seinen Worten. Ich glaube der letzte Herold diente dem König vor Alirion. Ich denke das es aus dieser Zeit selbst keine Aufzeichnungen mehr gibt aber zur Zeit von Großmeister Thamion de Montagor wurden solche Ämter auch versucht wieder einzuführen. Zur damaligen Zeit hatte ich mir eine Weile Gedanken darüber gemacht welche Rechte und Plfichten eines solches Amtes inne wäre. Die erste und wichtigste Aufgabe wäre wohl das dieses Amt die Stimme der Krone repräsentiert. Sowohl in Wort als auch Schrift. Der Herold kümmert sich sowohl um die Aushänge der Krone als auch das er in diplomatischen Aufträgen unterwegs ist. Dabei würde ein Herold einen speziellen Eid und Wort ablegen müssen keine Waffen zu führen bei diesen Reisen und es tunlichst zu vermeiden eine Art Spionage bei dem Gegenüber zu betreiben. Neben den Arbeiten außerhalb der Ritterschaft würde sich der Herold innerhalb des Ordens um die Gesprächsführung und Leitung der Rittertreffen kümmern, sofern der Großmeister das wünscht und die entsprechenden Protokolle der Treffen führen. Neben diesen doch sehr umfangreichen Aufgaben gehört die Pflicht ein Wappenbuch für die Krone und Ritterschaft zu führen und alle entsprechenden Adligen und Repräsentativen Häuser und Familien darin zu führen, genau wie ihre Erkennungsmerkmale und Geschichten. Wenn ihr ein entsprechendes Amt also wieder ins Leben rufen wollt würde ich mit dem Stab anfangen und einen geeigneten Kanidaten suchen. So wie der Stab aussieht benötigt er ein paar meisterliche Hände um den alten Glanz wiederherzustellen. Wenn ihr den Stab und einen Kanidaten bis zum kommenden Stadtfest fertig habt könnten wir das Amt neu besetzen und ausrufen. Oder hattet ihr andere Pläne?"

 
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Telas
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Telas »

*Entgegen der Gewohnheit von Telas mit einer Rüstung durch die Burg der Ritterschaft zu wandeln, war es wieder einmal einer der Tage, wo er die einfache Uniform der Ritterschaft trug. Er saß bei seiner Ritterin im Turmzimmer und lauschte den Worten der betagten Dame, deren Rat und Weisheit ihm schon viele Male geholfen hatte und auf die er sehr viel setzte.*

*Aufmerksam lauschte er den Berichten über den Stab, dessen Bruchstücke er in seinem Arbeitszimmer im Regal liegen hatte und nickte hier und da, ebenso wie er sich einige Notizen in sein kleines Büchlein schrieb.*

Nein, Edle Vildaban, ich habe keine anderen Pläne. Ich danke Euch für die ausführlichen Worte und die aufschlussreiche Erkenntnis über den Stab und das Amt. Im Archiv konnte ich leider keine Hinweise dazu finden. Einen Kandidaten habe ich bereits ins Auge gefasst. *daraufhin spricht er den Kandidaten so leise aus, dass Fenria ihn gerade noch verstehen konnte und nickte wohlwollend*. Für den Stab werde ich mir einige Handwerker suchen, die sich die Bruchstücke ansehen können.

Ich danke Euch für Eure Zeit und Eure Beratung, ehrenwerte Truchsess. So werde ich mich sogleich an die Aushänge begeben und die besten Handwerker des Königreiches suchen lassen um den Stab richten zu lassen. So hoffe ich, haben wir zum kommenden Stadtfest den Kandidaten und den Stab beisammen um dieses Amt wieder einzuführen.


*Mit diesen Worten erhob sich Telas, neigte ehrerbietend sein Haupt vor der betagten Ritterin und verabschiedete sich um sich sogleich in sein Arbeitszimmer zurückzuziehen und die Aushänge anfertigen zu können.
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Thamion de Montagor
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Thamion de Montagor »

Telas, der Großmeister des Ordens, hatte in die Burg geladen. Handwerker, Magier und einige Ordensmitglieder fanden sich ein. Es war eine bunte Mischung, zwei Magier unterschiedlicher Schulen, ein Handwerker, zwei Mitglieder aus der Stadtwache, dazu Telas und Thamion selbst. Den Grund erfuhren sie als Telas einige Bruchstücke eines Stabes auf die Tafel legte. Ein Heroldstab, oder was davon übrig war, der zuletzt wohl noch vor Alirions Herrschaft genutzt wurde. Man sah noch immer, dass er schön gearbeitet gewesen war, hochwertige Materialien, eine schöne Farbe. Letztere blätterte inzwischen ab, wenn noch überhaupt etwas davon übrig war. Dieser Heroldsstab sollte nun erneuert werden. Es folgte eine Beschauung durch die Anwesenden, eine Diskussion wer welche Ideen hatte und ob und in welchem Maße Magie zum Einsatz kommen sollte.
Am Ende stand die Aufgabenverteilung. Jeder der Anwesenden sollte durch einen Teil der Arbeit etwas in den neuen Heroldstab einfließen lassen.

Thamion sollte sich um neues Holz kümmern, da er sich mit am Besten in den Wäldern um die Stadt auskenne.
Nagron’s Erfahrung mit Holz sollte ihm helfen den Rohling zu bearbeiten, es zu einem Stab formen und Einbuchtungen für Stücke des ursprünglichen Stabes zu schnitzen.
Amran’s Magie würde Stücke aus dem alten Stab mit dem neuen verbinden und mit ihren alchemistischen Fähigkeiten eine Farbe anmischen, die dem Stab sein Aussehen geben wird.
Rorek würde mit seiner Magie die Verbindung von Stab und Farbe festigen und die gesamte Form schützen.
Mirja sollte Intarsien für den Stab fertigen.
Pandor’s Aufgabe war die Fertigung eines Wappen des königlichen Ritterordens, um es an den Stab zu befestigen.
Markus würde sich um die Verbindung aller Teile kümmern, die Qualität überwachen und die letzten Anpassungen des Griffs und der Verzierungen mittels geschliffener Edelsteine vornehmen.
Nessaja sollte Bänder in den Farben des Orden fertigen und sich am Ende der Arbeiten um die Weihe des fertigen Stabes kümmern.
  
Und so machte sich Thamion auf den Weg ein geeignetes Holz zu finden.
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Thamion de Montagor
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Thamion de Montagor »

In Winterberg wurde etwas für Nagron abgegeben. Ein etwa 10 Finger dicker Stamm aus Eichenholz. Auf die Länge von fast zwei Schritt war dieser fast komplett gerade gewachsen, hatte keine ausgetriebenen Äste oder Knoten im Holz. Die beiden Enden waren mit einer feinen Schicht Harz versehen, von Menschenhand aufgetragen. Eine Notiz lag bei:

Nagron01.png

Thamion ging derweil zurück nach Silberburg, über die letzten Tage nachdenkend.
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Nagron Vandokir
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Re: Ein besonderer Stab

Beitrag von Nagron Vandokir »

Als Nagron den Stab bekam und den Zettel las, so machte er sich mit dem Stab auf in die Werkstatt und dachte bei sich… „Was ist eigentlich das Tier des Herrn gewesen? Schlange? Adler?“ Bei seiner Fragerei griff er schon zu einem der Messer in der Schreinerei und machte sich dran, den Stab zurecht zustutzen. Er setzte sich dabei hin und ließ einige Gedanken kreisen, wie er den Stab gestalten wird.
 
Er fing an, die Rinde abzutragen und ging dabei sehr behutsam vor, denn er wollte den Stab nicht unnötig beschädigen.
Es dauerte einen ganzen Tag, bis er den Stab so dick bekommen hat, dass man diesen mit der Hand sehr gut halten konnte.
 
So machte er sich dann mit einem anderen Scnitzermesser dran, Einkerbungen für die alten Bruchstücke in den Stab zu bringen, wo er diese dann auch einführte und mit zusätzlichen Harz vorsorglich und vorsorglich fixierte.

Danach fertigte er einen Halter an, den man in die Hand hauen konnte, sodass man den Stab dran aufhängen konnte.

Er ließ den Stab dann auch einige Zeit ruhen, ehe er sich wagte, die Bruchstücke vorsichtig zu bewegen. „Naja gut, fixiert ist das schon mal ganz gut, Druidische Magie wird das Harz bestimmt fest werden...sie war doch Druidin, oder?“ Dabei legte er den Kopf schief und legte den Stab in seinem Haus in Winterberg, dass dieser nicht von irgendwen entfernt werden konnte und nahm einen Zettel zur Hand.

Unbenannt.jpg
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Danach nahm er Thamion*s Spur auf und wo er dann vor seinem Haus stand warf er diesen Brief in seinen Kasten hinein.
Auch wenn viele tausend Peitschen auf mich niedergehen, beugen werde ich mich nicht!

Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt!

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