[Quest Trollberge] Von Magie und anderen Trolligkeiten ... …

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Tyr
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Der Meistermagier

Beitrag von Tyr »

Mit langsamen Schritten ging er durch die verborgenen Kellerräume, die Vyktorya und er unter dem Monthares Anwesen bewohnten. Vyktorya war bereits früh aufgebrochen um ihrer Aufgabe nachzugehen, doch er hatte eine deutlich längere Ruhephase gebraucht um sich von den Anstrengungen des Vorabends zu erholen.

Sich einige Kleidungsstücke überstreifend, setzte er seinen Weg durch die Kellerräume fort. Als er den verborgenen Aufstieg erreichte, der ihn bis zum zweiten Stock in seine eigentliche Kammer führte, aktivierte er die verborgene Tür und fand sich nur wenig später im oben Stockwerk wieder. Das Gebäude war in den letzten Wochen wieder zur Ruhe gekommen. Aktuell begegnete man wieder nur selten jemandem und heute war wieder einer von diesen Tagen. Leer lagen die langen Flure vor ihm, als er seine Kammer verließ und langsam durch das Haus wanderte.

Vyktorya hatte in der letzten Nacht noch eine ganze Weile über ihn gewacht, bevor sie selbst der Erschöpfung des Abends zum Opfer gefallen war. Er hatte sie bisher noch nie derart verängstigt gesehen, andererseits musste er sich eingestehen wäre es ihm wohl nicht anders ergangen, wäre ihm dasselbe mit ihr widerfahren. Er konnte sich noch sehr gut an ihre damalige Auseinandersetzung mit Maamba und später mit Vadim Ostrova erinnern. Die Distanz zwischen ihnen als ihnen beiden Gewahr wurde, welche Aufgabe sie nun zu bewältigen hatte und doch hatten sie trotz ihrer schwierigen Aufgabe aneinander festgehalten und waren erstarkt aus diesen Geschehnissen hervorgegangen.

Langsam schob er die Tür des Anwesens auf und trat hinaus in den Garten. Er überquerte die kleine Brücke und ließ sich schließlich in der kleinen Laube am Teich nieder, von wo aus man einen guten Überblick über den Garten hatte.

Die Kraft die ihn nun durchfuhr war ohnegleichen. Er hatte zwar ähnliches schon verspürt, doch lag dies lange zurück. Es war der Tag an dem er Caillean in seinem Innern akzeptierte und die Seelenfragmente vereinte. Doch auch wenn seine Kraft dadurch massiv gestiegen war, so war dies nichts im Vergleich zu seinem jetzigen Zustand. Der Kontrollkristall, mit dem er versucht hatte den Troll zu schwächen, war offenbar fehlerhaft gewesen. Er war zersplittert und die Splitter hatten sich allem Anschein nach mit seinen Knochen verbunden. Dennoch hatte der Kontrollstein das bewirkt, was er bewirken sollte. Er hatte den Troll geschwächt. Wenngleich auch auf andere Weise als zu erwarten gewesen wäre. Oder war es doch genau diese Wirkung die die Erschaffer des Trolls beabsichtigt hatten? War der einzige Weg den Troll im Fall der Fälle zu besänftigen die Möglichkeit gewesen sich selbst zu opfern? Dass er den gestrigen Abend nur dank der schnellen Reaktion Samaras, Robins und Vyktoryas und seiner Regeneration zu verdanken hatte, war ihm durchaus bewusst. Ein Normalsterblicher wäre an den Folgen der Kristallsplitterexplosion verblutet, während sein Geist im Körper des Trolls gefangen geblieben wäre. War vielleicht sogar die jetzige Präsenz im Geist des Trolls ein Mensch?

Einerlei, es war nun müßig sich darüber Gedanken zu machen Er würde Samara und Robin in den nächsten Tagen wohl noch einmal aufsuchen, um sie davon zu überzeugen, dass er den gestrigen Ausflug wirklich unbeschadet überstanden hatte, denn auch wenn nicht alles so gelaufen war wie geplant, hatte er doch mehr erlangt als er zuvor erwartet hatte. Nicht nur, dass er den Archäologen ihr Forschungsmaterial in Form des Trolls genommen hatte und die Einrichtung, die vermutlich am ehesten etwas über den Troll preisgegeben hätte zerstört hatte, nein …

Sein magischer Weg, der bisher stetig von einer unüberwindbaren Mauer blockiert gewesen war, hatte sich sinnbildlich durch die Mauer gesprengt und ihn nach vorne katapultiert. Seit dem gestrigen Abend fühlte sein Kopf sich an als würde er jeden Moment bersten, so viele Informationen und Eindrücke, die aktuell auf ihn einströmten. Und doch, die Zauber des siebten und damit vorletzten erreichbaren Zirkels lagen so offen vor ihm, als hätte er sie schon immer in seinem Repertoire gehabt. Doch hatte er erst seit wenigen Stunden Zugriff auf eben jene Kraft, die es brauchte um diese Zauber wirken zu können.

lm Endeffekt hatte er nicht nur den Troll seiner Kräfte beraubt.
Nein, vielmehr hatte er dessen Kräfte übernommen.

Er war aufgestiegen und hatte den Rang eines Meistermagiers erreicht.
Tyr
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Re: [Quest Trollberge] Von Magie und anderen Trolligkeiten ... …

Beitrag von Tyr »

Die Situation in den Trollbergen hatte sich den vorangegangenen Abend hindurch massiv zugespitzt. Aus den vereinzelten Blitzen war ein gewaltiger Gewittersturm entstanden und vielerorts in den Bergen waren die Blitze sogar vom Himmel bis auf den Boden gelangt. Heulend und Fauchend war der Wind durch die tiefen Schluchten gefegt und hatte sogar die geisterhaften Trollwesen dazu bewegt sich tiefer in die scharfkantigen Berghänge zurück zu ziehen um nicht dem Sturm zum Opfer zu fallen. Doch alles übertönend war weithin ein markerschütterndes Brüllen von den Bergen aus zu hören gewesen, das sogar wenn auch sehr leise die Amazonenstand und die Oase erreicht haben dürfte. Von der Festung der Schwingen einmal ganz abgesehen, die sich bereits seit Tagen in unmittelbarer Nähe des Geschehens befand.

Zur zehnten Nachtstunde jedoch war alles schlagartig vorbei. Die Blitze verschwanden, das Heulen verstummte und auch die Wolken verflogen rasch. Am kommenden Morgen zum Sonnenaufgang würde es kein Anzeichen mehr von der vorher mehreren Wochenläufen andauernden Finsternis über den Bergen geben. Die geisterhaften Trolle waren über Nacht verschwunden und langsam, mit den ersten Sonnenstrahlen, trauten sich die normalen Bergtrolle wieder in ihr angestammtes Revier zurück. Zwar noch verängstigt und vorsichtig, doch Stück um Stück bereiteten sie sich wieder in ihrem alten Territorium aus.

Die Reisemagier, die kurz nach Bekanntwerden der Veränderungen einen Kundschafter zu den Trollbergen entsandt hatten, gaben nur wenig später bekannt, dass Reisen zu den Bergen wieder wie gewohnt durchführbar seien, da sich die magische Anomalie verzogen hätte.

Hier und dort würde man vermutlich noch einen Unheilspropheten von den Vorkommnissen in den Bergen berichten hören, doch würden diese Gerüchte schon sehr bald verstummen, da neue Nachrichten aus den Bergen die Runde machen würden.

Gerüchte um ein neues Wesen in den Bergen. Größer, stärker und mächtiger als der gewöhnliche Bergtroll.
Verziert mit eingeritzten Runen, aber doch eben nicht viel mehr als eben dies …

ein Troll.
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