Der Weg zur Nekromantie - Issshtir'Kazzur

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Isarius Keltor // Issshtir'Kazzur
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Registriert: 07 Mär 2020, 08:25

Der Weg zur Nekromantie - Issshtir'Kazzur

Beitrag von Isarius Keltor // Issshtir'Kazzur »

Der Weg zur Nekromantie – Die Häutung

Die Wochenumläufe im Ch’klann waren geprägt von Einsamkeit und Dunkelheit, selten traf Issshtir’Kazzur einen anderen Artgenossen seines Volkes, außer die wenigen Bewohner der Echsenstadt.

Mit niemandem vor Ort konnte er sich über die Traumformerei und die Geheimnisse des alten Echsenvolkes austauschen. So lag es an der dunkelgrün geschuppten Echse mit den Dolchartigen Zähnen selbst, sich mit den Mysterien dieser Welt und der schleierhaften Vergangenheit des eigenen Volkes zu befassen.

Bei den Streifzügen durch den endlos wirkenden Sumpf erspähten die Bernsteinfarbenden Augen nur Weniges von großer Bedeutung für den geschuppten Echsentraumformer.

Lange waren die Zeiten vorbei wo die Kinder der Weltenschlange über die Landmassen und Meerengen herrschten, die Geschichten über diese Zeiten waren fast alle in Vergessenheit geraten und kaum jemand erinnerte sich noch an dieses alte stolze Volk.
Einst herrschten sie über die Menschen und nach Ihrem Fall lebten sie zurückgezogen in den tiefen Sümpfen, war es eine Zuflucht für sein Volk oder nur ein Versteck vor den Menschen. Issshtir wusste es nicht genau, doch als er den alten Wachturm erkundete und niemanden vorfand war ihm klar, dass sein Volk sich wohl zu sehr in Sicherheit wog. Der Wachturm war marode und lange brannte hier kein Wachfeuer mehr, ein Relikt aus alten Tagen. Ein Relikt welches in Vergessenheit geraten ward und der Sumpf würde es irgendwann vollends verschlingen.

War sein Volk mittlerweile in Vergessenheit geraten? Kannten die anderen Bewohner der neuen Welt Sie nur noch als eine aussterbende Rasse? Würde der Sumpf auch einst ihre prächtige Stadt holen und nur noch mit Ranken umschlungene Bauten hinterlassen?
Friedlebende Koexistenz war das Stichwort im Umgang mit den meisten anderen Völkern, wobei kaum jemand von Koexistenz sprechen konnte, eher ein ewiges Dahinsiechen im tiefen Sumpf.
 Die gelegentlichen Ausflüge zu den Amazonen und Hochelfen waren zwar interessant, aber erfüllten die Echse nicht mit Genugtuung.

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     „Der alte Wachturm

So trainierte er seine magische Begabung der Traumformerei weiter in den Tiefen des Sumpfes oder der nahliegenden Berge gegen eine Vielzahl von Widersachern. Der Beutel am Lendenschurz der Echse füllte sich zunehmends mit Edelsteinen, aus denen ein Teil der magischen Macht gezogen wurde.

Die junge Echse wuchs und reifte, doch Sie wuchs und reifte in trister Einsamkeit in den Tiefen des Sumpflandes ohne einen einzigen Gefährten.

Eines Tages fand Issshtir bei einem beruhigenden Gang ins Wasser eine fast verschüttete Höhle auf einer einzelnen kleinen Landmasse hinter dem Ch`klann. Mit den langen Klauen seiner Hände schaffte er ohne größe Mühen eine Öffnung um diese Höhle betreten zu können.

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          „Die Insel“
Die Höhle schien seid geraumer Zeit von keinem Lebewesen mehr aufgesucht wurden zu sein. Das Feuer im Inneren ward schon lange erloschen und bestand nur noch aus alter verdreckter Asche. Eine merkwürdige Stille hatte sich ausgebreitet, Issshtir fühlte das von diesem Ort eine besondere Aura ausging. Denn genau in dieser Höhle befand sich ein altes Relief, Überlieferungen aus der Vergangenheit des Echsenvolkes.

Issshtir verbrachte einige Wochenumläufe in diesem Hort des Wissen, dabei vergaß er oft, bei der Deutung des Reliefs, die Zeit.
Es schien um die Entstehunggeschichte seines Volkes zu gehen, die Weltenschlange, die Schaffung des gottgleichen Drachen Ppyr, bis hin zu den verschiedensten Drachen, selbst diesen Wesen welcher der Dunklen Hälfte von Ppyr verfallen waren.
Issshtir war stets darauf bedacht beim Wirken der Magie das Gleichgewicht der Sphären zu beachten, doch diese Überlieferungen der dunkle Zeiten seines Volkes, für manch einen seiner Reihen, eine Zeit des Vergessen, zogen ihn in seinen Bann.
Doch mit Ppyr verband sein Volk glorreiche Zeiten - Zeiten der Herrschaft und des Wohlstandes für das Volk der Echsen.
In den vielen Tagen innerhalb der Dunkelheit der Höhle und des Studiums, sowie in den Höhlen der Berge reifte aus der kundigen Echse ein Traumformer heran der sich zunehmend einer Form der Magie verschrieb – der Nekromantie.

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          „Der Weg der Nekromantie“

Dazu nutze er vor allem Rubine und Smaragde um seine gewirkten Zauber und Beschwörungen zu verstärken. Gleichzeitig legte sich mit dem Wirken ein dunkler Schleier über die Edelsteine. Für ihn verloren Sie nicht an Wert, sondern gewannen noch mehr an Bedeutung.
Issshtir sah es als seine Pflicht an, die Toten, welche Wandler zwischen den Welten waren zu leiten und auf ihrem Weg der Erlösung zu begleiten. Gleichzeitig hatte er aber auch Hintergedanken bei seinem Handeln, so erhoffte er sich doch von den Toten Informationen über die Vergangenheit, über verlorene Relikte,  vergessene Zauber und vieles mehr zu erhalten.

Mittlerweile schlief er sogar in dieser Höhle, besuchte immer seltener die goldenen Städte der Amazonen oder Hochelfen, manch einer im Dorf bezeichnete ihn schon als Eigenbrödler, doch es ward ihm gleich, viel zu wenige seines Volkes waren übrig geblieben und versteckten sich hier gemeinsam im Sumpf. Es galt seinem Volk zu helfen, ihm zu altem Glanz zu verhelfen.

Das fehlende Licht und die teils einseitige Konzentration auf die Macht der Nekromantie  veränderten Issshtir´s Schuppenkleid, es wurde dunkler, das schimmernde Grün verschwand immer mehr und wurde durch ein schwarzbraunen Ton ersetzt, eine Schuppenfarbe die immer mehr genährt schien von der eigenen Charakterentwicklung der Echse selbst.

Issshtir viel es am Anfang nur spärlich auf, doch er hatte Geschichten gehört von Echsen die sich im Zuge Ihres Lebens in Verbindung mit einschneidenden Ereignissen häuteten und mit einem anderen Schuppenkleid aufwarteten. Dies war zwar selten, doch es kam alle paar Jahre vor. Ward er etwa auch davon betroffen?

 
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„Der Hort des Wissen und der Wandler“

Issshtir war mittlerweile sogar so mächtig geworden das es ihm möglich war die rastlosen Kreaturen, welche zwischen den Welten wandelte, zu rufen und mit ihnen zu kommunizieren.

So schaffte er es einen Anhänger Ppyr´s seines Volkes heraufzubeschwören, der sich noch nicht mit seinem Tod abgefunden hatte und ähnliche Bestrebungen zu Lebzeiten hegte wie Issshtir nun selbst. Dies ward es auch, was ihn noch an diese Welt band und ihn daran hinterte ins Totenreich überzutreten.

Er berichtete dem nekromantischen Traumformer über vergangene Tagen, dem Aufstreben einer Gruppe von Echsen mit dem Bestreben den Glanz alter Tage zu erreichen, von Zeiten der Finsternis, aber auch von Zeiten Goldener mit Edelstein verzierten Städten. Zeiten der Herrschaft über die Menschen.

Issshtir zog seine Lehren daraus, auch verfiel er nie gänzlich der dunklen Seite der Nekromantie wie es viele Menschen taten, sie waren eben im Geiste zu engstirnig und verstanden nicht den eigentlich Sinn dahinter, das Ganze zu sehen. Sein Volk meisterte alle Formen der Magie, schließlich waren Sie eines, nein, das älteste Volk dieser Welt und Ihre Traumformerei von immenser Macht.
Und selbst die Toten brauchten jemanden der Sie leitet, jemanden der Sie bei Ihrer Wanderung zwischen den Welten begleitet und als Ausgleich für diese Begleitung durch den Magiekundigen gaben Sie für Ihre Zeit des Wandelns in der Sphere der Lebenden ihre Macht an Ihn weiter.

So wuchsen seine Kräfte immer mehr, er ward noch kein Magier der es mit allen aufnehmen konnte, doch er hatte die feste Überzeugung dies einst zu werden und dann seinem Volk zu altem Glanz zu verhelfen.
Es galt nur herauszufinden ob die anderen dazu bereit waren und mit alten Traditionen und Werten brechen konnten oder es noch immer galt zu warten, bis kein Junges mehr aus den Eierkammern des Ch’klanns schlüpfte und sein Volk komplett in Vergessenheit geriet.

Eines Tages, er hatte wieder fast den gesamten Umlauf in der Höhle verbrachte und sich an den Künsten der Nekromantie versucht, blickte er erstaunt mit seinen Bernsteinfarbenden Augen um sich. Seine gespaltene Zunge bewindete interessoert das Objekt was vor ihm lag.

Sein Körper hatte sich während der Phase des Ruhens gehäutet, seine alten Schuppen lagen verstreut um ihn herum, gleich einer leblosen Hülle. Zugleich funkelten schwarz – braun schimmernde Schuppen an seinem Körper. Er hatte sich gehäutet, sein Geist ward auf die nächste Stufe aufgestiegen und hatte sich für einen Weg entschieden. Einem Weg der seinem Volk zu altem Glanz verhelfen sollte, koste es was es wolle. So ward es seine feste Absicht.

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  „Der neue Issshtir’Kazzur“








 
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