[Quest - abgeschlossen] Rätselhafte Morde
Verfasst: 21 Mai 2020, 14:54
Eine Werwolfsleiche direkt vor dem Turm. Kaum war Thak’chren besiegt, offenbarte sich bereits das nächste Problem. Die Ruhe, die ich mir nach dem Bezwingen des Konstrukts erhoffte, konnte ich wohl vergessen. Waren die Vampire wirklich töricht genug, den ruhenden Krieg wieder aufleben zu lassen, wo doch so viele von ihnen scheinbar nur ihre Ruhe wollten? Das Ganze stimmte mich nachdenklich. Der Teil meiner Selbst, der den Vampiren nur Hass entgegenbringen konnte, schrie ‘Ja!’, die andere hingegen warf Fragen auf. Daher beschloss ich mich dazu, von beiden Seiten jeweils die vertrauenswürdigsten Personen direkt anzuschreiben, in der Hoffnung, das Rätsel um die Leiche zu lösen. So erhielten jeweils Nimue, Mayla, Rorek und Vyktorya ein Schreiben.
Komra Nime, Komra Mayla
Ich möchte euch die Freude über dieses Schreiben direkt nehmen, denn der Grund hierfür ist kein Positiver. Heute Mittag, als ich mit Shira’niryn den Drachenturm verliess, nahm ich den süsslichen Duft einer verwesenden Leiche wahr. Die eines Werwolfs.
Durch meine Abwesenheit wurde ich nicht früher darauf aufmerksam, aber ich schätze, dass die Leiche recht frisch ist – ungefähr ein Tag alt. Und ich habe Grund zur Annahme, dass womöglich die Blutsauger oder Nekromanten dahinterstecken.
Es brauchte keinen Fachkundigen, um zu erkennen, dass zumindest äusserlich keine Verletzungen oder andere Hinweise auf die Todesursache schliessen lassen. Was mir jedoch direkt ins Auge fiel, war die Blässe der Leiche. Sie ähnelte von der Farbe her unseren untoten ‘Freunden’, die hervortritt, wenn sie ihre Hülle ablegen. Das Aufschneiden der Leiche an einem der Arme lieferte schliesslich den Beweis: Sie war ausgetrocknet, jegliches Blut fehlte.
Ich bin mir sicher, dass keiner der Blutsauger so töricht war, ihren Durst an einen der Unsrigen zu stillen, doch das schliesst nicht aus, dass sie womöglich dafür verantwortlich sind. Wer weiss, was ihre Nekromanten mit dem Blut eines Werwolfs anstellen könnten.
Die Nähe der Leiche zum Turm, von dem einige Vampire wissen, dass ich da lebe, lässt mich vermuten, dass es sich um eine offene Kriegserklärung handelt. Doch ich möchte keinen voreiligen Schlüssen ziehen und werde sie kontaktieren.
Lasst mich wissen, so ihr Zeit habt, selbst einen Blick auf die Leiche zu werfen. Vielleicht fällt euch etwas auf, dass meinem Blick entfiel.
Gez.
L.
Komra Rorek, Komra Vyktorya
Wie die jüngste Vergangenheit zeigte, muss ein Aufeinandertreffen trotz unserer Abneigung dem Untoten gegenüber nicht immer in einem Kampf um den endgültigen Tod enden. Eure Hilfe im Kampf gegen das Kristallkonstrukt weiss ich zu schätzen und so möchte ich meinen Dank dafür aussprechen.
Doch wiegt Euch durch meine Worte nicht in Sicherheit. Ich verachte die Eurigen nach wie vor und habe durchaus registriert, dass ein weiterer Monthares in Eure Reihen aufgenommen wurde. Das Fass ist schon längst voll und es braucht nur einen kleinen Ruckler, um zum Überlaufen gebracht zu werden.
Dennoch habe ich durch Euer Wissen und der Hilfsbereitschaft in verschiedenen Bereichen einen gewissen Respekt für Euch beide. Daher vertraue ich auf Eure Vernunft, mir meine Frage zu beantworten.
Kurz nach dem Mittagsläuten wurde ich auf eine Leiche in der Nähe von Shirins Drachenturm aufmerksam. Wie ich registrieren konnte, handelte es sich dabei um einen toten Werwolf. Ein mir Unbekannter.
Die Leiche hatte oberflächlich keine Verletzungen oder Hinweise, die auf den Grund für den Tod hinweisen könnten, bis auf ein unübersehbares Detail: Sie war kreidebleich. Jemand muss das Blut aus der Leiche gesaugt haben.
Ihr könnt sicherlich verstehen, dass die Nähe zum Turm und die weiteren Umstände mich vermuten lassen, dass einer der Euren oder ein Nekromant dahinterstecken könnte. Wenn das zutrifft, wäre dies eine offene Kriegserklärung. Doch bevor ich voreilige Schlüsse ziehe, möchte ich Euch etwas Zeit lassen, auf das Schreiben zu antworten. Wir alle würden etwas Ruhe nach den letzten zwei Mondläufen sicherlich schätzen.
Diese Nachricht sollte vertraulich sein, doch so Ihr Vermutungen hebt, wer oder was dahinterstecken könnte, seid Ihr frei, diese Information zu teilen.
Gez.
L.