[Quest - abgeschlossen] Rätselhafte Morde

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Livius Quintus
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[Quest - abgeschlossen] Rätselhafte Morde

Beitrag von Livius Quintus »

Eine Werwolfsleiche direkt vor dem Turm. Kaum war Thak’chren besiegt, offenbarte sich bereits das nächste Problem. Die Ruhe, die ich mir nach dem Bezwingen des Konstrukts erhoffte, konnte ich wohl vergessen. Waren die Vampire wirklich töricht genug, den ruhenden Krieg wieder aufleben zu lassen, wo doch so viele von ihnen scheinbar nur ihre Ruhe wollten? Das Ganze stimmte mich nachdenklich. Der Teil meiner Selbst, der den Vampiren nur Hass entgegenbringen konnte, schrie ‘Ja!’, die andere hingegen warf Fragen auf. Daher beschloss ich mich dazu, von beiden Seiten jeweils die vertrauenswürdigsten Personen direkt anzuschreiben, in der Hoffnung, das Rätsel um die Leiche zu lösen. So erhielten jeweils Nimue, Mayla, Rorek und Vyktorya ein Schreiben.
Komra Nime, Komra Mayla

Ich möchte euch die Freude über dieses Schreiben direkt nehmen, denn der Grund hierfür ist kein Positiver. Heute Mittag, als ich mit Shira’niryn den Drachenturm verliess, nahm ich den süsslichen Duft einer verwesenden Leiche wahr. Die eines Werwolfs.

Durch meine Abwesenheit wurde ich nicht früher darauf aufmerksam, aber ich schätze, dass die Leiche recht frisch ist – ungefähr ein Tag alt. Und ich habe Grund zur Annahme, dass womöglich die Blutsauger oder Nekromanten dahinterstecken.

Es brauchte keinen Fachkundigen, um zu erkennen, dass zumindest äusserlich keine Verletzungen oder andere Hinweise auf die Todesursache schliessen lassen. Was mir jedoch direkt ins Auge fiel, war die Blässe der Leiche. Sie ähnelte von der Farbe her unseren untoten ‘Freunden’, die hervortritt, wenn sie ihre Hülle ablegen. Das Aufschneiden der Leiche an einem der Arme lieferte schliesslich den Beweis: Sie war ausgetrocknet, jegliches Blut fehlte.

Ich bin mir sicher, dass keiner der Blutsauger so töricht war, ihren Durst an einen der Unsrigen zu stillen, doch das schliesst nicht aus, dass sie womöglich dafür verantwortlich sind. Wer weiss, was ihre Nekromanten mit dem Blut eines Werwolfs anstellen könnten.

Die Nähe der Leiche zum Turm, von dem einige Vampire wissen, dass ich da lebe, lässt mich vermuten, dass es sich um eine offene Kriegserklärung handelt. Doch ich möchte keinen voreiligen Schlüssen ziehen und werde sie kontaktieren.

Lasst mich wissen, so ihr Zeit habt, selbst einen Blick auf die Leiche zu werfen. Vielleicht fällt euch etwas auf, dass meinem Blick entfiel.

Gez.
L.

Komra Rorek, Komra Vyktorya

Wie die jüngste Vergangenheit zeigte, muss ein Aufeinandertreffen trotz unserer Abneigung dem Untoten gegenüber nicht immer in einem Kampf um den endgültigen Tod enden. Eure Hilfe im Kampf gegen das Kristallkonstrukt weiss ich zu schätzen und so möchte ich meinen Dank dafür aussprechen.

Doch wiegt Euch durch meine Worte nicht in Sicherheit. Ich verachte die Eurigen nach wie vor und habe durchaus registriert, dass ein weiterer Monthares in Eure Reihen aufgenommen wurde. Das Fass ist schon längst voll und es braucht nur einen kleinen Ruckler, um zum Überlaufen gebracht zu werden.
Dennoch habe ich durch Euer Wissen und der Hilfsbereitschaft in verschiedenen Bereichen einen gewissen Respekt für Euch beide. Daher vertraue ich auf Eure Vernunft, mir meine Frage zu beantworten.

Kurz nach dem Mittagsläuten wurde ich auf eine Leiche in der Nähe von Shirins Drachenturm aufmerksam. Wie ich registrieren konnte, handelte es sich dabei um einen toten Werwolf. Ein mir Unbekannter.

Die Leiche hatte oberflächlich keine Verletzungen oder Hinweise, die auf den Grund für den Tod hinweisen könnten, bis auf ein unübersehbares Detail: Sie war kreidebleich. Jemand muss das Blut aus der Leiche gesaugt haben.

Ihr könnt sicherlich verstehen, dass die Nähe zum Turm und die weiteren Umstände mich vermuten lassen, dass einer der Euren oder ein Nekromant dahinterstecken könnte. Wenn das zutrifft, wäre dies eine offene Kriegserklärung. Doch bevor ich voreilige Schlüsse ziehe, möchte ich Euch etwas Zeit lassen, auf das Schreiben zu antworten. Wir alle würden etwas Ruhe nach den letzten zwei Mondläufen sicherlich schätzen.

Diese Nachricht sollte vertraulich sein, doch so Ihr Vermutungen hebt, wer oder was dahinterstecken könnte, seid Ihr frei, diese Information zu teilen.

Gez.
L.

Zuletzt geändert von Livius Quintus am 30 Mai 2020, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Xa'Velle Belin
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Xa'Velle Belin »

Eine Werwolfsleiche? Ausgetrocknet und blutleer? Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Wenn ein Schrecken gerade ausgemerzt war, lauerte der naechste bereits hinter der Ecke. Seufzend rieb sie sich ueber die mueden, blutunterlaufenen Augen. Also gut, sie hatte die Beiden ohnehin aufsuchen und sich nach deren Befinden erkunden wollen, da konnte sie auch gleich einen Blick auf die Leiche werfen. 

Ein Antwortschreiben wird Livius umgehend ueberbracht werden. 
 
Komra Livius. 

Ich hatte gehofft, dass uns etwas mehr Zeit bleibt, um einmal tief durchzuatmen und uns von den Strapazen der letzten Zeit zu erholen.
Aber es klingt, als waere die Sache ernst, also verschiebe ich das Durchatmen auf einen spaeteren Zeitpunkt und komme, sobald es mir moeglich ist, um die Leiche zu begutachten. Treffe ich Dich in den fruehen Abendstunden oder am morgigen Abend am Turm an? 
Gib bis dahin auf Shira'niryn und Dich gut Acht. 

x Nim

PS: Sei nicht verwundert, ich werde meine Gestalt verschleiern muessen, aber Du wirst mich sicher erkennen.

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Mayla
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Mayla »

Sie war gerade von einem ihrer Ausflüge zurückgekehrt, als sie in ihrem Briefkasten den Brief vorfand. Die blassen Augen lasen die Zeilen gewissenhaft und während die Augen über das Geschriebene huschte, wanderte langsam die linke Braue in die Höhe. Sie nahm den Brief mit nach drinnen, setzte sich an ihren Schreibtisch und las die Zeilen nochmals langsam, Wort für Wort. Das war ungeheuerlich. Ein toter ihres Seins, das war ewig nicht mehr vorgekommen. Zudem blutleer und auch noch dort abgelegt, wo Livius wohnhaft war. Das waren drei Gegebenheiten, die deutlich gegen einen Zufall sprachen.
Sogleich setzte sie eine Antwort auf. Nur kurze Zeit später taucht aus dem Gebüsch vor dem Turm eine gräuliche Gestalt auf und schiebt den Brief unter der Tür durch. Genauso schnell, wie die Gestalt gekommen ist, ist sie auch schon wieder in den Büschen verschwunden. Alles dauerte nur wenige kurze Augenblicke.
Grüße,

ich habe deine Nachricht erhalten. Ich will es unbedingt sehen.
Ich werde dich morgen, wenn die Sonne voll aufgegangen ist, aufsuchen.
Falls du nicht zugegen sein solltest, lass es mich kurz wissen. Jedoch sollten wir keine Zeit verschwenden.
Ansonsten teile ich deine geschilderten Ansichten.

Erwarte mich morgen früh.
Der Brief enthält keine Anrede und ist nicht unterzeichnet, einzig eine weiße Haarsträhne klebt am Ende des Briefes, was scheinbar Zeugnis genug vom Absender sein sollte.
Tyr
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Tyr »

Es war schon spät als Rorek an diesem Abend dem guten Dylan einen Besuch abstattete und die Nacht lag schon lange über der Handelsstadt. Vyktorya und er waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und er hatte beschlossen, bevor auch er heimkehrte, noch einen kurzen Abstecher nach zu Dylan zu tätigen, der – wie gewohnt – hinter seinem Tresen anzutreffen war. Rorek wusste, dass der Bankier stets in der Früh‘ als einer der ersten auf den Beinen war und am Tagesende einer der Letzten war, der ins Bett ging. Doch wollte er ihn nicht unnötig lange aufhalten und so wechselte er mit Dylan an diesem Abend nur wenige Worte, während er etwas in seiner Banktruhe verstaute.

Wie immer nutzte Dylan die Gunst der Stunde ihm sämtliche eingegangenen Briefe des Tages zu überreichen und so fand auch Livius‘ Schrieb seinen Weg in Roreks Hände. Dankend hatte er die Schreiben ohne größere Musterung entgegengenommen und sich dann von dem Bankier verabschiedet. Die Stille der Stadt hüllte ihn wieder ein, als die schwere Holztür des Bankgebäudes hinter ihm in das Schloss fiel und nach einem kurzen Blickwechsel mit dem patrouillierenden Wachmann, der gerade am Bankgebäude vorbei ging und schon bald seinen Weg in Richtung Hafen einschlagen würde, setzte Rorek sich in Bewegung.

Langsam folgte er dem Verlauf der Hauptstraße in Richtung Norden und besah sich dabei die soeben übergebenen Schreiben. Als ihm so auf diese Weise Livius‘ Schreiben in die Hände fiel hoben sich doch überrascht seine Brauen an. Es traf ihn überraschend, dass Livius ein Schreiben an Vyktorya und ihn richten sollte und doch war er sich keines Momentes bewusst, an dem Dylan einen Brief einmal an eine falsche Person übergeben hatte. Es war hinsichtlich der jüngsten Vergangenheit vielleicht nicht einmal abwegig, dass Livius sich an Vyktorya und ihn wandte, doch begegnete er diesem ungelesenen Schreiben mit einer gewissen Skepsis. Er war sich sicher, dass dies nicht einfach nur ein Dankesschreiben für die Unterstützung gegen den Kristalldrachen sein würde, also blieb zu vermuten, dass der Drache die Schlacht am Fuße der Nordberge überstanden hatte. Unter einer der Straßenlaternen blieb er stehen, sah sich einmal um und überflog dann den Brief. Währenddessen wandelte sich die Skepsis, die er noch vor dem Lesen des Schreibens verspürt hatte, mehr und mehr zu Verwunderung. Kein Thak’chren. Soviel stand fest. Aber das war nicht besser. Eher im Gegenteil. Livius hatte Recht. Der „Frieden“ wenn man diesen Waffenstillstand denn so nennen mochte war äußerst brüchig. Offenbar war ihm nicht bewusst, dass ihr Blut auf die jeweils andere Seite pures Gift war. Aber dennoch konnte nicht ausgeschlossen werden, dass einer der Unsterblichen versuchte diesen brüchigen Frieden zu stören. Auf anhieb fielen ihm da auch gleich einige Namen ein, denen er ein solches Verhalten zutrauen würde, aber zuvor musste Schadenbegrenzung betrieben werden … und dann würde er sich mit Vyktorya beraten müssen. Wollten sie der Sache nachgehen? Im Prinzip hatten sie in der letzten Zeit schon viel zu viel mit Wölfen zusammengearbeitet. Diese stetige Nähe war eine Provokation an ihre Natur, soviel wusste er, und doch schien Livius den Unterschied zwischen Monster und Unterstützer der gleichen Sache differenzieren zu können.

Es war noch um einiges Später als er noch einmal das Bankgebäude aufsuchte und Dylan, der gerade schließen wollte, ein Schreiben für Livius übergab. Der Bankier erhielt einen nicht minderhohen Goldbetrag sowie die Anweisung das Schreiben direkt in der Banktruhe von Livius zu deponieren. Livius würde sodann ein sauber gesiegeltes Schreiben – welches mit einem violett Schimmernden Wachsklecks verschlossen war – vorfinden. So er das Schreiben entrollen sollte würde ihm ebenfalls eine dunkelviolett schimmernde Schrift offenbart.

Sei gegrüßt.

Ich stimme mit Dir überein, dass unsere Zusammentreffen der jüngsten Vergangenheit gezeigt haben, dass auch wir über unsere Differenzen stehen können. Wir sollten jedoch darauf achten dies nicht zu überstrapazieren, denn auch wenn wir nicht von diesem innerlichen Hass zerfressen werden, so ist doch jedes Zusammentreffen zwischen den Unseren wie ein Balanceakt auf einem gespannten Seil über flüssigem Gestein. Deine Warnung hinsichtlich des Fasses habe ich vernommen, war sie doch mehr als deutlich, doch letztendlich kann ich sie nur erwidern. Doch lege ich das Vorgefallene nicht Dir zur Last, sondern jenem Einen der dies zu verantworten hat.

Doch ich schweife ab. Kommen wir zurück zum eigentlichen Problem: Ohne einen eigenen Blick auf das Opfer werfen zu können wird es kaum möglich sein eine konkrete Diagnose über das Ableben zu stellen. Du schriebst davon, dass die Leiche frei von Blut war und du nimmst an, dass es ausgesaugt wurde. Natürlich kann ich nicht meine Hand für alle ins Feuer legen und das würde ich auch nie tun, aber ich kann Dir zumindest verraten, dass dieses Blut nicht ausgesaugt wurde, wenn du nicht einen zweiten Leichnam gefunden hast. Das schließt natürlich nicht aus, dass jemand das Blut auf andere Weise entzogen haben könnte.

Natürlich hast Du mit deinem Schreiben auch unser Interesse geweckt und wie Du richtig vermutest ist auch uns daran gelegen den derzeitigen Status Quo nicht zu gefährden. Aus diesem Grund würde ich vorschlagen, dass wir uns hierzu unterhalten sollten. Ich vertraue darauf, dass Du uns weiterhin so gegenüber trittst, wie Du es schon gezeigt hast.

Wir werden in den kommenden Tagen der Bibliothek in Silberburg einen Besuch abstatten.
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Livius Quintus »

Noch in den frühen Morgenstunden wird Mayla eine kurze Bestätigung erhalten, dass er anwesend sein würde. Nimue hingegen erhält eine Einladung für die gleiche Uhrzeit mit dem Verweis, dass auch Mayla sich zur zehnten Stunde des Tages beim Turm einfinden würde.
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Livius Quintus »

Das Gespräch heute trauf auf überraschend wenig Gegenwind. Im Grunde genommen wurde mir nur eine Forderung gestellt, die ich problemlos annehmen konnte, da ich den Punkt ohnehin bereits berücksichtigte. Mayla wollte nicht, dass der Leichnam vom Ort des Geschehens wegtransportiert werden würde - etwas, dass ich verhindern würde.

Wir haben uns - nachdem ich ihnen vom Briefverkehr zwischen den Vampiren und mir berichtete - über die nächste Schritte unterhalten und kamen zum Entschluss, alle am Treffen zwischen den zwei Fronten teilzunehmen. So wäre es einfacher, sich auszutauschen, ohne ständig Briefe mit heiklen Informationen zu verfassen. 

Und als wäre das Problem um den rätselhaften Mord nicht schon genug gewesen, kam auch das Thema 'Nagron' auf. Ein tölpelhafter Welpe, der seine Grenzen deutlich überrschritt und offenbar danach sehnte, getötet zu werden. Doch das war eine Angelegenheit, um die wir uns später kümmern würden.

Wichtig war es, wie besprochen die beiden Magier zu benachrichtigen und ein Treffen zu vereinbaren. So missbrauchte ich den Bänker Ansilons ein weiteres mal als Postboten und hinterliess, gegen etwas Gold, eine Nachricht für Rorek und Vyktorya.

Mir lag zwar nichts an diesem toten Werwolf, doch diese Dreistigkeit, diesen zu töten und dann auch noch in der Nähe des Turmes war Grund genug, mich darum zu kümmern. Schon bald würden wir hoffentlich neue Informationen finden - und damit auch die Ursache des Todes.

Komra

Es erfreut mich zu lesen, dass Ihr die aktuelle Ruhe auch zu schätzen wisst und daran interessiert seid, das Mysterium um den Tod dieser Person aufzuklären. Je eher wir es lösen können, desto geringer fallen die Schäden aus. 

Zwei weiteren der Unsrigen haben sich mir am heutigen Tage angeschlossen und den Leichnam nochmal untersucht, doch auch sie waren nicht in der Lage, irgendwelche Hinweise auf die Todesursache zu finden. Wir setzen somit auf Euer Wissen, speziell jenes von Vyktorya - sie dürfte mit ihrer Magie vielleicht Dinge entdecken, die unseren Augen verborgen blieben.

Sofern Ihr etwas Eurer Zeit am morgigen oder darauf folgenden Tag erübrigen könnt, würde ich Euch bitten, eine genauer Uhrzeit zu nennen. Mayla und Nimue würden am Gespräch teilnehmen, sofern möglich - daher wäre es vorteilhaft, wenn sie wissen, wann wir uns treffen.

Und seid unbesorgt - wir wissen um die Umstände des Welpen und er wird schon bald seine gerechte Strafe erhalten. Wir sehen es somit als selbstverständlich an, dass Ihr entsprechende Störenfriede in Euren Reihen - sollte jemand für diese Tat verantwortlich sein - bestrafen werdet.

Wir erwarten Eure baldige Antwort

Savora
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Xa'Velle Belin
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Xa'Velle Belin »

Eine Nachricht an die Werwoelfe

Ein Treffen an der Bibliothek in Silberburg war vereinbart worden. Doch kaum dort angekommen, musste Nimue feststellen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Rorek und Vyktorya konnte sie bereits in der Naehe des vereinbarten Treffpunkts stehen sehen, doch als sie zu dem Magier-Paerchen aufschliessen und Grussworte austauschen wollte- denn auch unter „Feinden“ gehoerte es sich so! – wurde das Sonnenlicht von ein paar sehr ploetzlich aufziehenden Wolken verdeckt, die Fenster der nahen Bibliothek ratterten und klapperten unheilvoll.
Selbst die sonst so unnahbare und von nichts aus der Fassung zubringende Magierin schien besorgt und bat Nimue, sich mit Zaubern zu schuetzen.
Na, wenn das nicht besorgniserregend war!


Rasch wurden saemtliche Schutzzauber intoniert, die ihr hilfreich erschienen, dann schickten sie sich gemeinsam an, das Innere der Bibliothek zu betreten. In der Bibliothek, und um das Gebaeude herum, war es ungewoehnlich dunkel. Livius erwartete sie bereits im Inneren und, nicht verwunderlich, war dieser erst einmal davon ausgegangen, dass die Neuankoemmlinge fuer dieses Phaenomen verantwortlich waren. Doch da auch Nimue zeitgleich angekommen war, entkraeftigte sich schnell der Verdacht.
Doch, wenn sie nicht dafuer verantwortlich gewesen waren, wer dann?

Waehrend die drei Uebrigen sich ueber die merkwuerdigen Vorkommnisse austauschten, inspizierte Rorek die Raeumlichkeiten im oberen Stockwerk und stiess, als nichts ungewoehnliches auszumachen war, wieder zu der kleinen Gruppe.
Zwischenzeitlich hatte man darueber berichtet, dass auch auf Seiten der Vampire ein Verlust zu beklagen war. An den Feldern von Ansilon hatte man eine uebel zugerichtete Vampirleiche gefunden- nun, besser gesagt, lediglich einen Torso, die Gliedmassen fehlten allesamt und auch der Kopf wurde vermisst, was ein identifizieren der Leiche unmoeglich machte. Das Magierpaerchen hatte das seltsame Gefuehl gehabt, dort von etwas verfolgt worden zu sein, einem Schatten gleich, der um sie herumschlich.


Im weiteren Verlauf des Gespraechs hatte man also beschlossen, die Leichen gemeinsam zu begutachten und trat vor das Gebaeude- doch kaum das man einen Fuss ins Freie setzte, zog eine beachtliche Menge an Blut, die unweit der Bibliothek unter einem Baum gefunden wurde, die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich. Sogleich machte man sich auf, um dem Ursprung des Blutes auf den Grund zu gehen, doch konnte man trotz sorgfaeltiger Suche nichts herausfinden.

Schliesslich fand man am Fundort der Werwolfsleiche wieder zusammen, um auch die Leiche des inzwischen dazu geholten, uebel zugerichteten Vampirs zu begutachten, doch auch hier fand man keine verwertbaren Hinweise.
Eines schien sich jedoch heraus zu kristallisieren:


Womit auch immer man es hier zu tun haben sollte, etwas oder jemand, schien sich grosse Muehe zu geben, es so aussehen zu lassen, als waere man beim Blick auf die Leichen, Zeuge des Resultats der immer wiederkehrenden Konflikte der verfeindeten Rassen geworden.
Mittlerweile waren sich aber alle, die einen Blick auf die Kadaver geworfen hatten, einig, dass dies aus verschiedensten Gruenden nicht der Fall sein konnte. Um die Leiche noch einigen Untersuchungen zu unterziehen und vor allem zu ergruenden, wie es moeglich sein konnte, dass der Leiche ohne offensichtliche Spuren das Blut entzogen sein konnte, nahmen die Vampire die Leiche des unbekannten Werwolfs mit sich. Abschliessend wurde vereinbart, sich zu treffen, wenn man zu neuen Erkenntnissen gelangt waere.
* * *
Spaet in der Nacht des darauffolgenden Tages hatten sich Xapoa, Livius und Nimue in der Hoehle im Wald getroffen und den ein oder anderen Gedanken ausgetauscht- eine Spur gab es derzeit noch immer nicht, aber man war sich einig, dass es an der Zeit war, die uebrigen Woelfe vor dem Schatten und vor voreiligen Schluessen zu warnen.
In der Mondsteinhoehle und der Hoehle nahe Silberburgs im Wald, sowie bei allen Woelfen, die in engerem Kontakt mit Nimue stehen, werden Schreiben hinterlegt- lediglich Nagron wuerde kein solches Schreiben erhalten. Hier blieb zu hoffen, dass auf anderem Wege, auch alle anderen Woelfe erfahren wuerden. Auch Livius wuerde, trotz dass er bereits im Bilde war, eine Abschrift an seinem Turm hinterlegt vorfinden. 

Ich entbiete Euch meinen Gruss.

Diese Zeilen erreichen Euch, da Vorsicht geboten ist. Irgendetwas scheint sich zusammen zu brauen. Wer oder was unsere Existenz, und auch die unserer Gegenspieler, bedroht, laesst sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, doch es scheint eine ernstzunehmende Bedrohung zu sein.

Sowohl auf ihrer, als auch auf unserer, Seite hat es bereits ein Opfer gegeben. Hierbei muss man betonen, dass der Anschein erweckt werden soll, dass die jeweils andere Fraktion, dafuer verantwortlich sein soll- tatsaechlich sprechen aber nach sorgfaeltiger Pruefung alle Hinweise dagegen.

Es ist demnach davon auszugehen, dass der bruechige Frieden, der derzeit zwischen uns herrscht, ein Dorn im Auge zu sein scheint und alles darangesetzt wird, diesen Zustand wieder zu aendern.

Lasst Euch nicht dazu verleiten und hinterfragt, bevor Ihr handelt. Gerade jetzt, wo beide Seiten gleichermassen bedroht sind, ist es wichtiger denn je, besonnen zu agieren und sich wenigstens dieser Bedrohung – die sich derzeit noch als Schatten zeigt – gemeinsam entgegen zu stellen.

Solltet ihr bereits seltsame Vorkommnisse beobachtet haben, zögert nicht, es mich wissen zu lassen – und gebt vor allem gut auf Euch Acht.

Besorgte Gruesse,
Nimue
 

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Livius Quintus
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Livius Quintus »

Mit nachdenklichem Ausdruck sah ich zum Balkonfenster hinaus auf das kleine Wäldchen vor dem Turm. So viele, merkwürdige Dinge trugen sich in den letzten Tagen zu. Nicht nur ich begann mir ob des toten Wolfs und dem Blutsauger Gedanken zu machen. Einige der Unsrigen, sowohl auch unserer Widersacher taten uns zusammen, um das Rätsel zu lösen.
Die bisherigen Hinweise, die wir finden konnten, waren eher klein und führten nicht sehr weit. Ich fragte mich in dem Moment, ob die beiden Magier bereits neue Erkenntnisse sammeln konnten? Eine Antwort würde sicherlich bald folgen.

Auf unserer Seite gab es jedoch schon neue Hinweise. Solche, die mich schwer beschäftigten. Xapoa – Nagrons Brut, die von Nimue aufgenommen wurde – hatte ihren Worten nach eine Begegnung mit dem Schatten. Diesmal trug sich alles in Winterberg ab. Sie hielt sich nördlich der Mine in einem Haus auf, als sie hörte, wie die Fenster zu klappern begangen. Sie eilte aus dem Haus und konnte beobachten, wie sich alles verdunkelte – und dann hörte sie, wie der Wind die Silbe ‘Li’ an ihr Ohrt führte. Der Rest war wohl nicht mehr verständlich.
Für mich aber wirkt es so, als sei es auf der Suche nach mir. Die Nähe der ersten Leiche zum Turm, die «Begegnung» an der Bibliothek und jetzt die Anfangsbuchstaben meines Namens? Die Fragen häuften sich und ich hatte keine Antworten bereit.
Nimue stellte die Theorie auf, dass ich durch den Angriffs Thak’chren womöglich gestorben bin und Zah’niryns Essenz, die Shira’niryn mir einfloss, mich zurück ins Leben rief. Das war aber unmöglich. Ich wüsste es, wäre ich gestorben. Aber auch Shira bestätigte, dass Zah’niryn es war, die mich am Leben hielt und Sorge trug, dass ich der Schwelle zum Tod nicht zu nahe kam. In Anbetracht der Umstände konnte ich ihr nicht übelnehmen, dass sie mich mit den Blutsaugern gleichstellte – es amüsierte mich gar ein wenig. Doch ich hatte keine Zeit, um mich zu amüsieren. Was oder wer könnte es auf mich abgesehen haben? Eine Frage, die ich aktuell nicht zu beantworten wusste. Umso wichtiger war es, eine Antwort zu finden. Und das bedeutete, alle Mittel zu nutzen – somit auch die Blutsauger zu informieren.

Und so würden Vyktorya und Rorek im Verlauf des Tages eine Nachricht erhalten und eine weitere in der Höhle hinterlegt werden, damit Nimue, Xapoa und Mayla wüssten, was er ihnen schrieb.

Komra

Wir mögen zwar alle mehr als genug Zeit besitzen, doch aufgrund der aktuellen Situation möchte ich mich kurzfassen.
Eine der Unsrigen wurde gestern vom Schatten aufgesucht. Das Ganze ertrug sich nördlich der Mine in Winterberg. Auch sie berichtete darüber, wie ein Wind die Fenster zum rütteln brachte und die Umgebung sich verdunkelte. Als sie ihr Haus verliess und sich umsah, konnte sie nichts erblicken.
Da war aber noch etwas anderes, bevor der Schatten sich zurückzog. Es trug die Silbe «Li» an ihr Ohr heran, der Rest wurde aber vom Wind verschluckt

Aufgrund der Nähe zum Turm und dem Besuch des Schattens an der silberburger Bibliothek und nun auch meinen Anfangsbuchstaben, habe ich Grund zur Annahme, dass es etwas von mir will. Was es ist, dass kann ich euch aber nicht sagen; Denn ich weiss es selbst nicht. Mir wäre nicht bewusst, dass ich die Aufmerksamkeit irgendeins besonderen Wesens, ausser Thak’chren – der vernichtet wurde – auf mich gezogen hätte.

Sofern uns neue Erkenntnisse vorliegen, werden wir Euch aufklären.

Gez.

L.
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Tyr
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Tyr »

Leichte runzelte er die Stirn, nachdem er das Schreiben in die Hände bekommen und gelesen hatte. Vyktorya war noch mit der Obduktion beschäftigt und ein wenig unschlüssig hielt er das Schreiben in den Fingern. Dieses Wesen wollte also offenbar etwas von diesem Wolf. Abstrus' wen man bedachte, dass die Wölfe eigentlich als Sinnbild für die Schützer des Lebens galten. Aber ganz offensichtlich war im Kampf mit Thak'chren mehr passiert als Vyktorya und ihm bekannt war. Grübelnd rollte er das Schreiben zusammen und faltete es einmal um es dann in ihrem Unterschlupf unter den Deckel der Kiste mit ihren besonderen Fundstücken zu klemmen, sodass sie später selbst einen Blick darauf würde werfen können. Aktuell vermied er es sie zu stören, denn die Arbeit - die sie derzeit verrichtete - war äußerst komplex und verlangte absolute Konzentration.

Das Montharesanwesen selbst war vermutlich zu sehr geschützt, als dass sie hier auf eine Schattenprojektion treffen würden, doch waren die bisherigen Leichen an nicht gerade wenig besuchten Stellen gefunden worden. Es war schon sehr ärgerlich, dass ihre gemeinsame Suche nach dem Opfer des Blutes in Silberburg  ergebnislos verlaufen war. Möglicherweise hätte dieses sie weiter voran gebracht hinsichtlich der Frage, mit was sie es zu tun hatten. Nun gut. Es war an der Zeit dem Heiler in Silberburg einen Besuch abzustatten. Möglicherweise war ja doch eine verwundete Person aufgefunden und dorthin gebracht worden, bevor sie sie gefunden hatten.

Er griff sodann einige Sachen und kurz bevor er das Runenbuch hervorzog sandte er seiner Gefährtin eine kurze Nachricht mit dem Hinweis zu seinem Ziel. Dann sprach er die Worte der Macht und stand nur wenig später im Zentrum von Silberburg.
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Aira
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Re: [Quest] Rätselhafte Morde

Beitrag von Aira »

Gedankenverloren starrte Vyktorya auf die Leichen vor sich auf dem Seziertisch. Es war schon eine Weile her, seit sie für ihre Experimente dem Heiler in Silberburg zur Hand ging und dabei einiges über die Leichenschau lernte. Aber sie konnte es noch. Beruhigend.
Wenigstens eine Gewissheit zu dieser Zeit.
Kaum war der Kristalldrache als Gefahr gebannt, bahnte sich schon die nächste an. Livius‘ Nachricht mit dieser offensichtlichen Drohung und gleichzeitigem Hilferuf war höchst alarmierend gewesen. Sofort machten sich Rorek und sie Gedanken, welcher der ihren so idiotisch gewesen sein könnte, einen Wolf auszubluten und ihn direkt vor den Nasen der Köter liegen zu lassen. Aber so wie sich die Sache nun darstellte, war es keiner der Ihren. Als sie die zweite Leiche selbst vor einigen Stunden hinter den Feldern Ansilons im Wald gefunden hatte, war der Verdacht ausgeräumt, denn diesmal war es eindeutig ein Unsterblicher, welcher das Ende seiner Existenz gefunden hatte. Und er trug augenscheinlich Wunden von einem Kampf mit einem riesigen Tier. Einem Wolf? Als sie Livius und Nimue die Leiche präsentiert hatten, hatten beide bestätigt, dass die Wunden von einem Werwolf stammen könnten. Dabei war das „könnten“ sehr ausschlaggebend. Denn alle vier – Livius, Nimue, Rorek und sie selbst – kamen zum Schluss, dass keine der beiden verfeindeten Seiten hierfür verantwortlich war. Vielmehr sah es so aus, als wolle irgendwer, der von ihrem Krieg wusste, dafür sorgen, dass sie sich gegenseitig an die Kehle gingen.
Und vermutlich hätte das auch wunderbar funktioniert, wären die Leichen von wesentlich weniger beherrschten und vernünftigen Vertretern ihrer Rassen gefunden worden. Vyktorya wollte sich gar nicht ausmalen, welcher Krieg losgebrochen wäre, wenn einer der Crew oder Itharus den toten Vampir gefunden hätte. Oder einer der wesentlich unbeherrschteren und vom Hass völlig verblendeten Wölfe den anderen Kadaver. Das wäre zu einer blutigen Jagd geworden, welche die Maskerade nur unnötig gefährdet hätte und vermutlich wäre man niemals jemand auf den Gedanken gekommen, dass alles nur inszeniert war.
Doch von wem, zum Teufel?
Genau über diese Frage brütete Vyktorya, seit dem Treffen mit den beiden Wölfen. Irgendwer oder etwas war auch definitiv in ihrer Nähe gewesen. Erst in dem kleinen Wald bei Ansilon… dann bei der Bibliothek Silberburgs. Erst hatte Vyktorya es für ihre Einbildung gehalten, doch Livius und Nimue hatten ebenso wie Rorek den Schatten und das Rütteln an den Fensterläden der Bibliothek bemerkt. Und diese Blutspur davor… die definitiv, als sie eingetroffen waren, noch nicht dagewesen war. Aber nirgends war der Mensch zu finden, von dem das Blut stammte. Wer hielt sie da nur zum Narren?

Schließlich hatten Nimue und Livius zugestimmt, dass Vyktorya den Wolfsleichnam ebenfalls mitnehmen durfte, um ihn näher zu untersuchen. Einerseits war das eine gute Gelegenheit die Anatomie der Wölfe zu studieren, aber primär ging es ihr darum, herauszufinden, wie das Blut aus der Leiche verschwunden war. Magie, Ausblutung oder war doch irgendeiner so dämlich und saugte ihnen das Blut aus? Unwahrscheinlich, denn das Wolfsblut war für Vampire giftig. Und umgekehrt das Vampirblut für Wölfe auch, zumindest vermutete sie das, aufgrund ihrer früheren Experimente mit Mahribars Blut.
Zum Vergleich hatte sie Rorek aufgetragen, drei Menschen von der Sklaveninsel zu besorgen. Einen würde sie vollständig aussaugen, den zweiten wie bei einer Einbalsamierung ausbluten lassen und dem Dritten würde sie versuchen das Leben mit ihrem Zauber „Vampirgriff“ zu entziehen, bis dieser starb. Danach würde sie sich die physischen Auswirkungen näher ansehen und mit den Spuren an der Wolfsleiche vergleichen.

Was die Bisse an der Vampirleiche - oder vielmehr dem, was davon übriggeblieben war – anging, so konnte sie lediglich die Wunden selbst untersuchen und herausfinden, ob sich in diesen irgendwelche Spuren fanden. Schmutzpartikel, Dreck… irgendwelche Rückstände, die darauf schlossen, dass vielleicht ein Werkzeug hierfür benutzt wurde. Sie würde das Aussehen der Wundränder notieren und sie ausmessen.

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Leichenbeschau – Unbekannter Vampir
- Name: unbekannt
- Geschlecht: Männlich
- Alter: unbekannt
- Größe: Schätzungsweise zwischen 170 und 180 Fingerbreit
- Gewicht: Schätzungsweise zwischen 70 und 80 Waagsteinen
Vom unbekannten Vampir konnte lediglich der Torso gefunden werden. Die übrigen Gliedmaßen fehlen augenscheinlich. Der Torso selbst weißt schwere Wunden auf, welche vom Aussehen her offensichtlich von einem Tier zugefügt wurden. Die Kieferlänge beträgt dabei geschätzt etwa 30 bis 40 Fingerbreit, die Breite ungefähr 15 bis 20. Die Länge der Fänge wird auf ungefähr drei bis fünf Fingerbreit geschätzt. Die Wunden wirken an den Rändern deutlich ausgefranst, was auf eine typische Schüttelbewegung hindeutet, mit der ein Raubtier an seiner Beute reißt.
Die Wunden überlappen sich teilweise: Ein Biss zieht sich über die linke obere Hälfte des Torsos, während der andere die rechte untere Hälfte überzieht. Dazwischen entstellen tiefe Kratzwunden von gut drei bis vier Fingerbreit langen Klauen das Fleisch. Die Stellen, an denen die Extremitäten entfernt wurden, deuten darauf hin, dass diese abgerissen oder abgebissen wurden. Die Wundränder sind zerfetzt und die Sehnen zerrissen und nicht sauber durchtrennt. Knochensplitter befinden sich ebenfalls in den Wunden. Arme und Beine wurden eindeutig jedoch post mortem entfernt.
Die Halswunde lässt darauf schließen, dass die Enthauptung ante mortem passierte und damit auch die Todesursache ist. Außerdem ist die Wunde deutlich sauberer und präziser, also eher mit einem Werkzeug verursacht.
Im Allgemeinen ist der Verwesungsprozess schon sehr weit fortgeschritten. Berücksichtigt man den Fundort der Leiche und die klimatischen Bedingungen, liegt der Todeszeitpunkt zum derzeitigen Moment ungefähr fünf bis sechs Tage zurück.

Leichenbeschau: Unbekannter Werwolf
- Name: unbekannt
- Geschlecht: Männlich
- Alter: optisch etwa Mitte 30
- Größe: 178 Fingerbreit
- Gewicht: 83 Waagsteine
Der Leichnam weißt auf dem ersten Blick lediglich einen Schnitt am linken Arm auf, welcher post mortem zugefügt wurde. Hier wurde nach Aussage von Livius Quintus geprüft, ob der Körper tatsächlich blutleer sei. Auch sonst sind die körperlichen Merkmale unauffällig. Keine Narben oder ähnliches sind zu erkennen. Lediglich die Hände weisen leichte Schwielen auf, was darauf hindeuten könnte, dass der Werwolf einer schweren Arbeit nachging. Vielleicht ein Handwerk oder Kriegskunst. Der körperliche Zustand ist tadellos. Die Muskulatur ist ausgeprägt und kräftig.
Der Körper wird geöffnet. Auffällig ist sofort das fehlende Blut. Die Lunge ist eingefallen, die inneren Organe kaum verwest, da sie regelrecht vertrocknet sind. Die Verwesung erfolgte rein äußerlich. Auch die Adern sind trocken, regelrecht zusammengefallen, da der Druck des schlagenden Herzens sie nicht mehr weitet.
Es benötigte verschiedene Versuche, um die mögliche Ursache für das Fehlend es Blutes zu finden.

Versuch 1:
Aussaugen eines Opfers durch den vampirischen Biss
Diese Methode bewirkt zwar nach einigen Minuten das Ableben des Opfers, jedoch konnte nach der Leichenschau festgestellt werden, dass das Opfer keineswegs vollständig blutleer ist. Ein gewisser Anteil Restblut ist weiterhin vorhanden. Dies ist darauf zurück zu führen, dass das Herz nicht mehr ausreichend Blut erhält, welches durch die Blutbahnen gepumpt wird. Der Druck in den Blutbahnen fällt ab und diese erschlaffen, wodurch das Herz und alle anderen Organe nicht mehr ausreichend versorgt werden. Es ist nur bis zu einem gewissen Grad möglich, das Blut aus den Adern zu saugen, selbst wenn man den Biss an verschiedenen Stellen ansetzt.
Die Organe des Opfers sind zwar unterversorgt, doch keinesfalls weisen sie dieselben Merkmale wie bei der Leiche des unbekannten Werwolfs auf.
Zudem ist das Blut von Werwölfen für Vampire giftig. Die Menge an Blut, die getrunken werden müsste, wäre tödlich.
Durch den Biss entstehen zudem typische Wunden, welche jedoch durch Magie oder Vampirblut wieder verschlossen werden können.

Versuch 2:
Ausbluten eines Opfers nach der Methode von Leichenbeschauern zur Einbalsamierung
Leichen werden zum Zwecke der Einbalsamierung und Verlangsamung der Verwesung ausgeblutet, um sie für einen letzten Blick der Hinterbliebenen ausreichend ansehnlich herzurichten oder um sie in bestimmten Totenkulten für die Ewigkeit zu erhalten. Das vollständige Ausbluten ist langwierig und benötigt fachmännische Kenntnisse. Außerdem hinterlässt diese Methode sehr deutliche Wunden an den entsprechenden Hauptschlagadern am Körper. Diese Wunden könnten jedoch durch Magie oder Vampirblut verschlossen werden.
Jedoch führt auch diese Methode nicht dazu, dass das gesamte Blut restlos vom Körper entweicht. Tatsächlich bleibt auch hier eine geringe Menge zurück. Dies ist davon abhängig, die lange und fachkundig die Methode angewandt wird. Außerdem sind auch die Organe nicht vollständig blutleer, da diese in der Regel entnommen werden, um den Fäulnisprozess von Innen zu verlangsamen.

Versuch 3:
Anwendung des Zaubers „Vampirgriff“
Dieser Zauber bewirkt den Transfer von Lebenskraft des Opfers auf den Zaubernden. Dabei wird durchaus ein winziger Teil des Blutes des Opfers „entfernt“, da die Lebenskraft – Vitae – sich im Blut befindet.
Der Versuch an einem Mensch mit dem herkömmlichen Zauber bewirkt lediglich genau dies. Das Opfer starb weder an den Folgen, noch blieb es blutleer zurück.
Nun wurde der Versuch an einem deutlich kleineren Wesen, einer Maus, wiederholt, wobei die Wirkung des Zaubers mittels Blutmagie nochmals verstärkt wurde. Die Maus wies im Anschluss eine deutliche Blutarmut auf, welche sie tödlich schwächte. Die Organe wiesen erste Anzeichen einer Austrocknung auf, die jenen des unbekannten Opfers sehr ähnlich sind.
Fazit:
Wenn man also nun diese Ergebnisse näher betrachtet, könnte es möglich sein, den Effekt auf ein humanoides Opfer durch eine Modifikation des Zaubers zu verstärken. Hierzu wäre ein entsprechendes Ritual sowie eine entsprechende Macht notwendig.

Einige Tage später wird bei Dylan dem Bankier ein Brief für Livius hinterlegt.

Meinen Gruß, Livius,

ich habe mir euren gefallenen Kameraden wie besprochen näher angesehen. Dabei versichere ich Euch, dass ich mit dem nötigen Respekt für den Toten ungeachtet seiner Gesinnung vorging.

Wie wir schon vermutet haben, ist euer Kamerad nicht durch die Hand unserer Leute umgekommen. Es benötigte einige Experimente, doch nach allem was ich nun herausgefunden habe, kann ich euch dazu folgendes sagen:
Vermutlich wurde Euer Kamerad durch eine Abwandlung des Zaubers "Vampirgriff" getötet. Wie der Name schon lautet, entzieht dieser Zauber die Lebensenergie eines Opfers und überträgt sie auf den Zaubernden. Mit entsprechenden veränderten Ritualen und einer entsprechend großen Macht, ist es sicher möglich, die Lebenskraft eines Opfers auch auf einem Schlag zu entziehen, so dass das Opfer regelrecht ausdörrt.

Ich befürchte also, dass wer oder was auch immer dahintersteckt, magisch begabt ist. In einer Art und Weise, dass er sich Roreks Zaubern entziehen und die unsrigen überwältigen kann.

Was die Leiche des Unseren angeht: Die Wunden wurden definitiv von einem großen Tier gerissen. Zumindest ist mir kein Werkzeug oder Waffe bekannt, die das Gewebe auf diese Art zerreißen könnte. Gewöhnliche Wölfe sind jedoch dazu zu klein.
Jedoch wirken die Bisse schon fast gezielt, nichts deutet darauf hin, dass das Opfer sich gewehrt hat und die Halswunde lässt darauf schließen, dass die Enthauptung auch die Todesursache war.

Ich schätze also, damit ist das bewiesen, was wir ohnehin bereits vermutet oder befürchtet hatten: Keiner von uns ist der Schuldige. Welche Motive jedoch dahinterstecken? Ich fürchte, das konnten die Leichen mir nicht beantworten.
Und bevor die Frage aufkommt: Nein, ich kann sie auch nicht befragen. Die Seelen sind weitergegangen und es bedeutet für mich immensen Aufwand sie im Äther zu erreichen. Ehe ich das in Betracht ziehe, sollten wir andere Wege für eine Aufklärung finden.

Ich hoffe, dass wir schnell noch mehr Antworten finden und keiner von uns oder kein Mensch zu Schaden kommt.
gez.
VA
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