Verhandlungen

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Ba'thal
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Verhandlungen

Beitrag von Ba'thal »

„Alles nicht hilfreich!“ – Diese Worte erklangen laut hörbar aus dem Arbeitszimmer des Fürsten.
 Der Tarcil war erzürnt und latent schlecht gelaunt, sonst hätte er niemals so drastisch das Wort erhoben - oder überhaupt das Wort erhoben, denn genau genommen bestand keine Notwendigkeit, zu sprechen. Er unterhielt sich lediglich mit Ba’thal, dessen Ratschläge er dieses Mal in keiner Weise schätzen konnte.
 „Ich war da, als sie uns verrieten. Wer kann mehr über sie wissen, mehr Zorn verspüren als ich? Wenn dies ihr Untergang ist, müssen wir alles daransetzen, den Status zu bewahren – Jüngling.“
 Gewiss, ein gerechtfertigter Einwand. Die Retour des caledhel nahm der Tarcil lediglich zur Kenntnis. Eigentlich war Jüngling noch eine relativ höfliche Maßregelung – zumindest von einem Lichtelf, denn bei jeder anderen Person wäre dies in der Tat höchst beleidigend gewesen.
 Und doch hielt er sich an dessen Rat: Mit dem Vorsatz, zu jedem Preis das Leid der Dunkelelfen zu verlängern, machte er sich für das Treffen mit der Truchsess von Silberburg bereit. Er selbst hatte noch nicht viel zusammen mit dem Ithron Har’Lea’Quinn unternommen und war durchaus gespannt, wie dieser sich verhalten würde, denn schließlich war jener aus einer anderen Zeit, als das Haus al’Carinque noch Rang und Name hatte. Das brachte durchaus Konfliktpotential mit sich und es war das erste Mal, dass er zusammen mit dem Erzmagier solcherlei unternehmen würde.
 Nun, jedwede Sorge war unbegründet, denn sie beide hatten eine ähnliche Vorstellung davon, wie mit dem „Problem“ umzugehen wäre – denn es war eigentlich kein Problem. Eher eine Möglichkeit. Natürlich sah die Adaneth, Fenria, dies anders, denn ihre Lande wurden bedroht, nicht die der Edhil, die dennoch gänzlich ungeniert vorschlugen, dem Dämon die Nordlande zu überlassen, sofern er die Duredhil weiterhin als Sklaven hielt – oder, noch angenehmer, gleichsam ausrottete.
 Bedauerlicherweise konnte sich die Truchsess nicht für die Idee begeistern, mit dem Dämon Kontakt aufzunehmen und zu verhandeln, denn sie war scheinbar dem Herrn ergeben. Wer konnte schon ahnen, dass hier eine Kandidatin für die Paladine erscheinen würde? Dennoch, die beiden Edhil hielten daran fest: Es sei ratsam, mit Belfaz, dem Dämonenführer, zu verhandeln, auf dass die Duredhil noch länger peinigte. Ein Angriff wäre unnötig und verfrüht. Und ganz wider dem Interesse der Hochelfen, denn die Dunkelelfen mussten leiden.
 Der Ithron würde sich darum kümmern, dass Belfaz eine Nachricht zukam. Es war Zeit, zu verhandeln.
 Selbst mit einem Dämon.
 Für das größere Wohl mussten Opfer gebracht werden.


 
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