Die Früchte des Chaos

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Mizrae
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Die Früchte des Chaos

Beitrag von Mizrae »

 
Aus den Gedanken von Prinzessin Mizrae, ersten Priesterin des Hauses Filifar, Tochter der Ilharess, Falynidil Filifar: 

 “Falynidil hat es geschafft, sich Wissen und Macht anzueignen um sich aus ihrer herbeigeführten Kalamität zu befreien. Belfaz weiß noch nichts von seinem sich anbahnenden Schicksal. 
 Rückblickend war es kein dummer Sava**-Zug, der Göttin Beweise unserer Beständigkeit mit dem herbeigeführten Chaos zu liefern. Denn mit dem eventuellen Scheitern von Falynidil hätte sie uns als Gesamtes mit in die Abyss gezogen und nicht nur sich selbst. Ich habe jedoch die Annahme, dass die Göttin es hätte niemals es so weit kommen lassen. Meine Vermutung ist, dass die Verschwiegenheit der Göttin ein eindeutiges Exempel zu interpretieren ist. Durch die Zofe der Göttin, Dhautlara, wurde der letzte Funken der verbleibenden Gunst Lloths gegenüber Falynidil gewährt. Man könnte es gar Gnade nennen. 
 So gilt all mein Dank der Göttin und niemandem sonst…


Nun ist es an der Zeit, uns wieder auf unsere Bestimmung zu konzentrieren. Das Chaos, welches die Stadt der Spinne stärken sollte brachte uns erst einmal nur eine Schwächung. Zerstörung, Mangel an Rohstoffen, Nahrung und Handelsmöglichkeiten drohen uns, wenn man sich die Straßen Sold’orbbs ansieht. Macht drückt sich nunmal nicht nur durch den Widerstand aus, den man dem Chaos entgegenbringen kann. All jene die uns zuvor versorgten, haben kurzerhand entschieden uns nicht mehr zu versorgen. Auch eine Möglichkeit dem Chaos zu trotzen. Ein Makel durch die Kurzsichtigkeit der Mutter Oberin, den ich nun beheben muss. So viel zur Phrase “Ilharessen Zhaunil Alurl***“
 Es wird seine Zeit dauern, bis Handel und Rohstofffluss wieder in die Stadt zurückfindet. Vorallem, weil Belfaz noch nicht aus dieser Existenzebene getilgt wurde. 

 Das Schicksal gab uns das Faerzress - Quelle von Macht und Chaos. Es spendet Leben, es verändert Leben und es kann auch den Tod bringen. 
 Diese allgegenwärtige Energie ist ein Geschenk, welches wir noch nicht zum vollen Potential nutzen. Ich habe Beobachtungen gemacht, die uns große Macht versprechen und Unabhängigkeit von den feigen Händlern und vorallem der Oberwelt. Denn bald soll die Dunkle Mutter wieder Zeugin unserer Eroberungen werden. Auf dass sie für uns lächelt.
 
Wie die Göttin, wird uns das Faerzress nie verlassen.





 
*Ilythiiri = Drow
** Sava = Drowschach
*** So viel wie "Mami weiß es am Besten"
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Mizrae
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Re: Die Früchte des Chaos

Beitrag von Mizrae »

Weiterführende Gedanken:

Mutter Oberin Falynidil Filifar hat mir auf meine Nachfrage hin einige Resourcen des Hauses zugestanden, welche meine Ideen in die Realität befördern werden. Auch sie hat erkannt, dass der Fluss an Material für unseren ewigen Krieg nie enden darf.

Der erste Schritt wird sein, mit dem Faerzress-Kompass welcher Einsatz bei der Öffnung des Zugangs zu den Dämonen-Abgründen Einsatz fand die Aktivitäten des Faerzress zu vermessen.
Zunächst werden wir in die Tiefen des Unterreichs vorstoßen um eine dort eine natürliche Anomalie zu analysieren, die im Übrigen auch Inspiration für mein Vorhaben ist. Die dort gegebenen Zustände werden Vorbild zur Nachahmung sein.
Anschließend kundschaften wir die Umgebung rund um die Stadt der Spinne aus um ähnliche Zustände zu lokalisieren wie sie bei der Anomalie zu finden sind. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir die idealen Gegebenheiten finden die mit ähnliche Attribute versehen sind wie bei meiner Inspiration.
Doch mit meinem Intellekt und der Hilfe einiger fähiger Faernen* können wir mit Sicherheit das Faerzress nutzen und für unsere Zwecke lenken.
Wir trotzen dem Chaos, welches es verkörpert und preisen damit die Göttin, welche diese Domäne doch so liebt.

Ewige Hingabe gilt der Göttin.




 
*Faernen = Mehrzahl für Magier

 
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Mizrae
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Re: Die Früchte des Chaos

Beitrag von Mizrae »

...

Zwei Narbondelzyklen* sind vergangen und ich habe bereits eine Expedition erfolgreich durch das Reich der Dunkelheit geführt. Unser erstes Ziel war die Faerzress-Anomalie, die im Unterreich für das Wachstum einer Flora von Oberweltgewächsen sorgt. Wir wurden direkt auch Zeuge zu welchen Dingen diese allgegenwärtige, magische Strahlung in der Lage ist. Beim Studieren eines mutierten Gewächses wurde jenes animiert und bedrohte von kurzer Zeit unser Wohlergehen. Doch Klinge und magisches Element tilgen jede Gefahr.
Etwas, das man bei meinem Vorhaben nie ausser Acht lassen sollte.
Jedenfalls konnten wir die Zustände mit Hilfe des Faerzress-Kompasses dort gut analysieren. Beiläufig konnte man auch den Mangel an Wissen über das Faerzress bei unseren Untergebenen ausmachen. Dieser klägliche Mangel muss von unserem Hausmagier behoben werden.

Als nächstes führte unsere Expedition zurück in die Nähe der Stadt der Spinne um dort ähnliche Faerzresskonzentrationen festzustellen wie sie bei der Anomalie gegeben sind. Wenn wir unsere Resourcen dort erzeugen ist es von Nützlichkeit, dass dies in der Nähe der Heimat passiert.
In der Tat konnten wir einen ähnlichen Faerzressnexus ausmachen. Wie erwartet sind jedoch die Strahlen dort zu diffus. Ich habe mich bereits mit dem Hausmagier auseinandergesetzt und eine magische Lösung im Sinn, welche mit technischer Methode gekoppelt wird. Ähnlich wie es man von den Hinterlassenschaften der Magokraten erfahren konnte.
Wir werden das Faerzress lenken, denn vollends kontrollieren ist wohl ausgeschlossen.

Ich habe ebenso Soldaten entsandt um Arbeitskräfte an der Oberfläche auszumachen. Wir kommen nicht darum herum, deren Expertise für uns zu beanspruchen wenn es um den Umgang mit den Pflanzen der Oberwelt geht.
 
*Narbondel = Eine Konstruktion zur Messung der Zeit, da es im Unterreich keinen Tag/Nacht-Zyklus gibt.
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Mizrae
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Re: Die Früchte des Chaos

Beitrag von Mizrae »

...

Um der Gesamtheit des Hauses mein Vorhaben im Detail zu beschreiben habe ich meine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten niedergeschrieben und für alle des Hauses Filifar zugänglich gemacht. Zu finden ist mein Schriftstück offen ausliegend in den Räumlichkeiten der Festung.

Die Lenkung des Faerzress
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Mizrae
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Re: Die Früchte des Chaos

Beitrag von Mizrae »

...
Wieder sind einige Narbondelzyklen vergangen und all die Zeit wurde vollends ausgereizt das Experiment weiter voranzutreiben. Das Schicksal scheint uns wohlgesonnen, denn es brachte uns die Wiederentdeckung der Ap'za lodtynaen*. Wie sonst kann sich das Wohlgefallen der Göttin ausdrücken als durch solch ein Zeichen?
Ich habe dem Ork-Dämonen-Hybriden** erlaubt sein Schicksal direkt prüfen zu lassen in dem er etwas ihrer Spinnenseide sammelt. Der Einsatz der Spinnenseide dieser Arachniden wird die Dunkle Mutter lächeln lassen.
Die Tatsache, dass das brennende Fleisch** noch existiert verdankt er wohl nur seinem feurigen Blut - ansonsten hätte ihn das Gift zersetzt. Auch glückte das Vorhaben der Spinnenseidenernte nur durch die Mithilfe der Schattenwandlerin Yvress.
Die Dominanz dieser Wesen ist ein Beweis für die Essenz der Göttin die sich in der Form dieser Wesen ausdrückt.
Wir haben den Segen der Göttin.

Umgehend habe ich mit Hilfe von Yathrin Nath'isstra und Mutter Oberin die Verzauberung des Kollektors durchführen lassen. Die exquisite Spinnenseide fand direkt Einsatz.


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* Die Ap'za lodtynaen (Die Weber des Schicksals)
 Aus Überlieferungen der Dunkelelfen gehen die Ap'za lodtynaen als mächtige Abkömmlinge der Spinnengöttin Lloth hervor. Diese Mischform aus Spinne und Dämon soll in den hinteren Winkeln des Unterreichs gehaust und gejagt haben. Es heißt, dass eine Ap’za lodtyna enorme körperliche Kräfte besäßen und durch ihre Unersättlichkeit eine Gefahr für alles Leben in ihrer Umgebung darstellten. Durch die Gefahr, die von ihnen ausging, wurden sie insbesondere von Zwergen nahezu ausgerottet, da sie sich gerne auf diese stürzten, wenn die Kurzwüchsigen schutzlos ihrer Leidenschaft, dem Bergbau, nachgingen. Die Dunkelelfen waren zu diesem Zeitpunkt, einem nicht genau benannten Punkt zwischen dem der Zeit des Exils und der Zeit der Festigung, noch so sehr mit der eigenen Neuordnung beschäftigt, dass es ihnen nicht gelang die Zwerge daran zu hindern. Heute wurde schon seit Jahrhunderten keine Ap'za lodtyna mehr gesichtet, was von vielen Priesterinnen sehr bedauert wird. Den Überlieferungen ist nämlich zu entnehmen, dass Weber des Schicksals oftmals Teil von Reifeprüfungen oder Prüfungen des Glaubens gewesen sein sollen. Dabei war das Vorgehen meist recht ähnlich: Überlebte er Geprüfte die Konfrontation mit diesen Bestien, galt die Prüfung als bestanden und die Gunst der Spinnengöttin als bewiesen. Aufgrund der zahlreichen Opfer, die diese Prüfung forderte, fand sie aber nur sehr selten Anwendung…

**Playerchar Flamgra'in Siltrin - Hier während des Geschehens: https://youtu.be/I_WwoB6-VYE

 
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Mizrae
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Re: Die Früchte des Chaos

Beitrag von Mizrae »

...

Die Dominanz des Volks der Spinnenkönigin wurde wieder eindeutig, als wir Teile der Flora und Fauna der Oberwelt für unsere Zwecke beanspruchten. Auch wenn wir unglücklicher Weise die Aufmerksamkeit der Oberweltler direkt auf uns zogen, konnten wir vor ihren Augen uns nach Belieben von ihren Gewächsen und Kreaturen bedienen. Die artigen Oberweltergeschwister mit dem Namen "Sayn" durften mit Rat und Tat bei unserem Vorhaben beiwohnen - zum Schutz ihrer Identität sogar in der Gewandung der Ilythirii. Man möchte ja nicht, dass jemand diese Exemplare beschädigt, nur weil sie einen derartigen Stand bei uns genießen.
Auch zwei Kreaturen, die an Echsen-Humanoiden-Hybriden erinnern, standen unter unserem Kommando. Der Lohn für ihr physikalisches Mitwirken war die Nähe zu unserem Volk. Wissen und das Sammeln von Erfahrungen scheint deren primärer Antrieb zu sein. Ich habe ihnen Erfahrungen gewährt, die niemand sonst so einfach bekommen kann. Ihre Verschwiegenheit über mein Projekt war eine Bedingung. Missachten sie dies, wissen wir wie wir dieses Volk zukünftig zu behandeln haben.
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Diese Monstrositäten entwurzelten für uns Bäume und haben sie im Faerzress-Garten direkt wieder eingesetzt. Nachdem Anpflanzen der Gewächse und dem Einsperren der Kreaturen war das Werk vollendet.

Der Faerzress-Kollektor wurde in Betrieb gesetzt. Um die Studien der Faerzressstrahlung auf Organismen in der Sorcere* voran zu bringen habe ich einige der Sklaven mit im Garten einschließen lassen. Die Magier werden sich über diese Anatomie-Studien sicherlich freuen.

Nun heißt es warten und in ein paar Narbondelzyklen die Resultate begutachten.


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*Sorcere = Magierakademie der Dunkelelfen
Zuletzt geändert von Mizrae am 31 Jul 2020, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Früchte des Chaos

Beitrag von Mizrae »

Was nun geschah:

Die pure Konzentration des Faerzress sprang auf den geschichtsträchtigen Ritualdolch über, den Mizrae einst von einer Yochlol zu ihrer Priesterweihe bekam. Das gebündelte Faerzress wanderte wie an einer Zündschnur den Arm von ihr entlang und entzündete ihren Körper zu einem infernalen, violetten Feuer.
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Der Plan, die chaotische, magische Strahlung des Unterreichs zu kontrollieren schlug fehl. Die Priesterin war sich so sicher, dass sie mit all den Zeichen der Göttin in der Lage war, das nahezu Unkontrollierbare beherrschbarer zu machen.
Nur zwei Narbondelzyklen brauchte es, damit sich die von Mizrae konstruierte Maschinerie verselbstständigte. "Es benötigt ein paar Nachjustierungen" dachte sich die Priesterin. Doch kaum mit ihrem Trupp am Faerzressgarten angekommen, zeigte das Faerzress sein chaotisches Gesicht: Mutationen traten bei den Organismen der Oberwelt in Windeseile auf. Denn anders als die Drow waren jene Geschöpfe nicht über Äonen im Unterreich damit kontaminiert worden.
Es war ein Leichtes für den Trupp, die animierten Bäume und mutierten Tiere vom Leben zu befreien. Doch die Maschinerie lief ununterbrechbar und verstärkte mehr und mehr die auftretenden Anomalien. Die nun so weit reichten, dass sie auch in weitere Distanzen bis hin zur Festung der Filifar spürbar waren. Der Herrscherin der Stadt der Spinne, Falynidil Filifar fiel dies natürlich direkt auf und sie wusste direkt was dieses Unheil verursacht hatte: Mizraes närrischer Plan, das Faerzress zu manipulieren.
So war es für Falynidil nur logisch, dass ihre Tochter Mizrae diesen Fehlschlag zu korrigieren hat. Denn das Faerzress würde jede Magie der Drow im Unterreich, Falynidil inklusive, zu einem chaotischen Unterfangen machen. Die Essenz ihrer Macht würde ihren Fingern entgleiten.

Mizrae kam unter großem Trotz in diese Situation. Sich in einem Inferno aus purem Faerzress windend stürmte die Drow auf ihre Mutter zu, nur um sich dann vor ihren Augen zu desintegrieren.
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So endete das Leben der Priesterin wie es begann: Mit einem Schrei.
Doch der Dolch hatte seinen Zweck erfüllt und die rotierende Sphäre des Kollektors gestoppt. Klirrend fiel dieser zu Boden, während daraufhin die Reste des Gartens starb. Es wirkte ein wenig wie ein künstlicher Herbst, als die gewelkten Blätter zum Grund segelten.
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