Zu Musik und Tanz... neue Wege beschreiten...

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Sshao'zahye
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Registriert: 30 Nov 2019, 22:47

Zu Musik und Tanz... neue Wege beschreiten...

Beitrag von Sshao'zahye »

Während immer wieder die Rufe und Pfiffe der Matrosen des Handelsschiffes, das auf die nahegelegene Meerenge zu segelte um den Hafen der Stadt zu erreichen, zu ihr hallten, sammelte sie rasch einige Kleidungsstücke auf. Heilfroh darüber, das die Matrosen aufgrund der Entfernung nicht all zu viel von ihrer all zu leicht bedeckten Gestallt sehen konnten.
 
Hier war zwar eine sehr schöne Badestelle, allerdings bot sie den Nachteil, dass Man… oder eher Frau… hier rasch von einlaufenden Schiffen entdeckt werden konnte. Wenn man nicht aufpasste, konnten die Matrosen rasch viel zu viel sehen. Sich bekleidend, wollte sie dennoch den armen Männern, die so lange auf See so vielen entbehren mussten, wenigstens etwas bieten, um ihr Blut in Wallung zu bringen.
 
Sie wusste genau, dass es nachher in der Taverne viele Matrosen zugegen sein würden, und es ihr erheblich erleichtern würden, die eine oder andere Münze zu verdienen.
 
So zog sie einen silbernen Kamm hervor, um ähnlich einer jener sagenumwogenden Meerjungfrau auf einen Stein sitzend ihr langes rotes Haar seitlich zu drapieren um es anschließend mit einen melodischen Summ- und Singsang auszukämmen. Wohl bedacht darauf das von den Kamm die Sonne eingefangen wurde um ein wenig den Mystischen Eindruck für sich zu nutzen, der dadurch verursacht wurde.
 
Dieser Anblick wäre wohl genau das richtige um die Fantasien der Männer zu wecken. Ein wenig Singen und Summen ist manchmal besser als ein großer Auftritt mit einen der zahlreichen Instrumente die es gab.
 
Sie konnte sich schon vorstellen, was die Matrosen später in der Taverne erzählten und wie üppig sie Gold zugesteckt bekäme wenn ihnen die Ähnlichkeit der jungen Frau zu der vermeintlichen Meerjungfrau auffallen würde. Wenn sie dazu noch ein wenig mit ihren hübschen grünen Augen klimpern und ihre Hüfte im rechten Moment beim Servieren oder während eines kleinen Auftrittes schwingen würde, blieben sie wahrscheinlich sogar so lange das sie auch noch ihr Gold für eines der Zimmer der Taverne ausgaben. Dann könnte sie mit den Wirt um einen kleinen Bonus feilschen.
 
Mittlerweile hatten ihre Reisen sie auch weit herum geführt. Ja sie war auch erst vor kurzen wieder zurück gekommen. Sylandra hatte es auf dem Schiff nicht gefallen. Eingeschnappt kam sie gleich mehrere Tage nicht aus ihren Korb. Nun die Zeit hatte sie genutzt um das, was sie bei ihrer letzen Reise gelernt hatte zu vertiefen, sich zu üben und auszuprobieren.
 
Sie unternahm gerne solche reisen. Immerhin war es so möglich auf andere ihres Handwerkes zu treffen, aber auch von anderen so einiges zu erlernen und neues kennenzulernen. Auch konnte sie so bei den einen oder anderen den Umgang mit den verschiedensten Instrumenten vertiefen, sogar einige neue zumindest ansatzweise zu erlernen, oder über exotische Instrumente zu staunen.
 
 
Mit einen Kichern unterbrach sie kurz den Singsang, sich daran erinnernd was eins ihr verhasster Onkel ihr lehrte. Ein Zigeuner vergisst nie sein Handwerk, selbst wenn er es lange verleugnete. Auch wenn der alte Halunke sie gut ausgebildet hatte, vermisste sie ihn keineswegs. Sie war froh darüber geflüchtet zu sein, als er auf den Gedanken kam sie wie eine Dirne jeden anzubieten, nur um Gold in seine Tasche zu scheffeln.
 
Mittlerweile war sie ja auch wieder entsprechend geübt darin, ihr altes Handwerk auszuführen, wenn es auch schwer war in diesen Landen entsprechende Dinge zu finden, die dafür notwendig waren. In ebenjenen Zigeunerhandwerk das sie von Kindsbeinen an gelernt hatte. Als Barde verdiente Mann… oder eher Frau… sich da eher die eine oder andere Münze hinzu.
 
Sie musste zugeben. Vor einiger Zeit war sie wirklich erbärmlich schlecht darin gewesen den meisten Instrumenten einen vernünftigen Ton, geschweige denn eine hübsche Melodie, zu entlocken.
 
Gut das Tamburin hatte sie ja schon von klein auf beherrscht, immerhin wurde es bei vielen Tänzen als musikalisches Accessoire genutzt und nicht zuletzt weil man damit auch zum Schluss gut einige Münzen einsammeln konnte. Das Flötenspiel zu erlernen, war auch nicht wirklich eine Herausforderung gewesen. Allerdings schien die Panflöte sich förmlich lustig über sie zu machen, und es dauerte lange, bis sie dem Instrument eine schöne melodische Tonfolge entlocken konnte. Vielleicht würde sie sich bald einmal an diese Schalmei trauen. Aber mit den Instrumenten würde sie wahrscheinen keinen so wirklich hintern den Ofen hervor locken können.
 
Bei den Reisen, wie eben jener von der sie auch kurz zuvor zurückgekehrt war, hatte sie sich nun doch soweit gebracht, dass sie zumindest die Grundlagen der Fiedel und der Laute beherrschte. Ein wenig mehr Übung und sie würde sicher gut genug sein, um die Instrumente mit ihren anderen Talenten zu kombinieren.
 
Mit den Trommeln kam sie auch gut zurecht. Aber wirklich interessant fand sie das Spiel mit diesen Instrument nicht. Man konnte einer Trommel meist eher nur tiefe oder dumpfe Töne entlocken um damit einen Rhythmus vorzugeben. Sicher waren auch andere Spielarten möglich, man konnte sogar ein wenig die Trommel dabei etwas hin und her drehen. Aber sie war ihr einfach zu unhandlich. Aber für Sylandra, spielte sie doch gerne einmal auf der Trommel.
 
Mit dem Horn übte sie sich noch. Zumal sie vor einigen Jahren an einen Herbstjagdhorn gelangt ist, dem man sogar noch schönere Töne entlocken konnte. Nicht unbedingt so schallend laut, man konnte dem Horn herrliche Fanfaren entlocken. Nun ja… es gelang ihr immer öfter ihnen schöne Fanfaren zu entlocken. Das normale Horn, war dagegen viel schmetternder und lauter, nicht so sanft wie der Herbstjagdhorn. Sie mochte es, vor allem da es schön klein war und sich gut verstauen lies. Allerdings konnte sie es meist nirgendwo bei ihren Vorführungen mit einbauen, außer um auf sich aufmerksam zu machen.
 
Eine herrliche Kombination aus Musik, Gesang, Tanz und Akrobatik. Ja, das würde Zuschauer locken. Das war ihr Ziel.
Es sollte nicht so tröge oder schnulzig sein, wie sie es bei so vielen Barden oder Gauklern gesehen hat. Bei manchen sind ja sogar die Zuschauer eingenickt.
Nein die Zuschauer sollten ins Staunen geraten, nach Luft japsen und begeistert mitgerissen werden oder gar mitmachten. Na gut… vielleicht ging das nicht immer. Aber sie war sich sicher, dass es nie so sein sollte, dass ihre Zuschauer einschlafen. Dafür würde sie wahrscheinlich auch irgendwann auch noch lernen müssen wie man auf der Lyra oder einer Harfe spielt. Sie hatte zwar beides, aber nach dem ersten ausprobieren wurden diese von ihr beiseite geräumt. Sie gefielen ihr nicht, die Art der Klänge die entstanden… viel zu sanft.
 
Bei ihren Reisen hatte sie zudem auch einige Notenblätter ergattern können. Aber mit diesen tat sie sich einfach schwer, es blieb ihr einfach unverständlich, wie manche aus diesen oft wilden gekritzel ein eine melodische Tonfolge ableiten konnten. Vielleicht fehlte ihr da einfach Übung, aber sicher würde sie bei einen ihrer Reisen mal jemanden finden, der es ihr zeigen könnte.
Solange würde sie es wie bisher handhaben. Einfach mit ein wenig Feingefühl und Gespür eine harmonische Klangfolge finden.
 
Gut sie war auch bei den Reisen an zwei sonderbare Instrumente gelangt. Eines war eine Art Sack an den eine Flöte und mehrere Tröten befestigt waren. Es klang interessant, aber jedes Mal wenn sie es versuchte, hatte es dazu geführt, dass die Stadtwache sie an ihren Zelt aufsuchte. Das andere… nun es war kaputt gegangen. Es war ein Kasten, in etwa so groß wie eine Leier. An der einen Seite befand sich eine kleine kurbel, oben Tasten, die gedrückt werden mussten, während man der Kurbel drehte. Es hat sich schön angehört, und sah sehr einfach aus. Vielleicht würde sie hier wen finden, der sie reparieren könnte, so dass sie sich daran versuchen könnte. Ansonsten blieb ihr auch nur die Wahl, bei einen ihrer Reisen nach jemand Ausschau zu halten, der sie reparieren kann oder ihr sogar den Umgang zeigen könnte.
 
Sie konnte auch mittlerweile vielen ihrer Instrumente wohlklingende Melodien entlocken und sogar immer besser in mit ihren anderen Fähigkeiten kombinieren. Tanz und Musik lockte die meisten mehr, als nur still in einer Ecke auf der Laute vor sich her zu klimpern.
Allerdings gelang es ihr immer noch nicht, so wie den Barden, dass ihre Musik eine gewisse Wirkung erzielte und so die Zuhörer berührte. Aber sie besserte sich und irgendwann wird sie sicher ihren Vorstellungen gerecht. Sie würde ihrer Zuschauer und Zuhörer gleichermaßen ein Schauspiel bieten können.
 
Für Musik, Gesang und Tanz gab es genug, immerhin gab es hier auch viele Barden, so dass sie genug Möglichkeiten fand ihre besondere Kombination von Musik und Akrobatik für Vorführungen zu vereinen.
 
Ihr Zigeunerhandwerk, Akrobatik, Jonglieren, Seiltanzen, ja sogar das Feuerspucken und Schwertschlucken, das Weissagen mit der Wahrsagerkugel oder den Karten waren für sie kein wirkliches Problem mehr. Na gut mit den Weissagen aus der Wahrsagerkugel oder den Karten tat sie sich immer noch schwer, aber sie war ja auch keine Magierin.
 
Seit langen suchte sie Utensilien, wie Bälle, Keulen oder andere Gegenstände zum Jonglieren, vielleicht eine leichte Doppelklinge für einen Schwerttanz oder leichte Fackeln die das Feuerschlucken und Spucken oder gar einen Feuertanz zulassen indem man sie einzeln oder zusammengesteckt als lange feurige Stange nutzt.
Sie hatte es zwar schon mehrmals mit den üblichen Waffen oder leichteren Varianten versucht. Aber diese sind halt für den Kampf gedacht und daher oft ungeeignet da sie zu starr, schwer oder einfach zu schlecht ausbalanciert oder gar zu gefährlich waren.
Glücklicherweise musste sie nicht noch eine Klinge zum Schwertschlucken suchen, denn diese hatte sie damals, bei ihrer stürmischen Flucht mitgenommen, eine Erinnerung an ihre Eltern, die sie zu dem grausamen Onkel gaben.
 
Auch hatte es gefruchtet, dass sie einen Händler so oft auf die Nerven ging, bis er ihr eine Schlange besorgte, nun eher ein Schlangenei, aus einer Züchtung von Schlangen die anscheinend hervorragend zum exotischen Tanz geeignet zu sein schien.
Nun, eigentlich war das nur bedingt erfolgreich. So war Sylandra, ihre Weggefährtin, zwar nun mehr als vier Schritte lang und durchaus in der Rattenbekämpfung sehr geübt, dafür hasste sie aber den Tanz. Musik, insbesondere ihre, mochte sie dagegen durchaus und lässt sich, auch wenn sie eine Würgeschlange ist, sogar dazu hinreißen wie eine Kobra zu tanzen, oder sogar sie zu unterstützen indem sie mit dem Schwanz auf die Trommel schlug. Welcher Barde konnte schon behaupten zusammen mit einer Schlange zu Musizieren.
 
Sie wusste zwar, dass es in den Untiefen des Handwerks, das sie erlernte, auch dinge gab die Unheimlich anmuteten. In ihrer Jugend hatte eine der älteren Zigeunerinnen ihr davon erzählt, dass es etwas gäbe, das sie als Borgen bezeichnete. Aber sie hatte nur halb zugehört, und erinnerte sich nur, dass es etwas mit dem Beiwohnen oder ausleihen eines Tierkörpers zu tun habe. Da es hier aber keine anderen Zigeuner gab, konnte sie sich hier nicht kundig machen, aber vielleicht bat sich ihr irgendwann die Gelegenheit dieses Geheimnis zu ergründen. Wenn sie denn nur mal auf eine Zigeunerin treffen würde, die ihr mehr beibringen könnte, immerhin wurde das Handwerk nur mündlich und praktisch ausgebildet, Bücher darüber gab es nicht.
 
Das Schnauben und Scharren ihres Ponys riss sie schließlich aus den verworrenen Gedanken. Sich etwas verträumt umsehend viel ihr auf, wie das Handelsschiff schon die Flusseinfahrt hinter sich gebracht hatte. Sie musste sich sputen, wenn sie rechtzeitig in der Taverne sein wollte.
Rasch ihre wenigen Habseligkeiten zusammensuchend, ließen ihre Gedankengänge sie albern kichern. Woran sie wieder alles dachte… Sie war Zigeunerin… nun aber Träume wird sie wohl haben dürfen. Immer noch kichernd schwang sie sich auf den Rücken ihres Ponys und trieb es mit einem leisen Zungenschnalzen an.
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