Cýl

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Ba'thal
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Cýl

Beitrag von Ba'thal »

Nun, es war zu erwarten, dass es früher oder später einmal zu Problemen führen würde, wenn der Tarcil nicht nur auf seine eigenen Eingebungen hörte, sondern auch - und vor allem - auf Ba’thals. Unausgeglichenheit war eigentlich keine Charakteristik, mit der er sich selbst beschreiben würde, aber das letzte Altvölkertreffen hatte genau dies doch nachgewiesen.
 Zwei miteinander ringende Empfindungen sorgten selbst bei dem reservierten Hochelfen für eine eher negative Erscheinung. Ihm war der natürliche Hass jedes Edhil auf die Duredhil zu eigen, doch war es ein stets präsenter und kontrollierter Hass. Der des Caledhel war dagegen roh und beizeiten aufflackernd, impulsartiger und für Naeldir selbst in keinster Art und Weise zu kontrollieren. Wenn, hätte dies wohl der Lichtelf selbst übernehmen müssen, aber diese hatte zum jetzigen Stand bedauerlicherweise kein Interesse daran. Eigentlich war das kaum zu verübeln - Ba’thal hatte den Bruderkrieg und den Verrat an seinem Volke immerhin selbst noch erlebt.
 Tja.. das führte zu zwei, drei kleineren Aussetzern. Unverzeihlich, eigentlich, doch es brachte nichts, um Entschuldigung musste er trotzdem bitten. Doch zuerst musste er den Peth en Ithryn aufsuchen, Berion. In den nächsten drei Wochenumläufen sollte die neu ernannte Feir en Tarcil seine Amtspflichten übernehmen, während der Fürst selbst sich zurückzog. Es führte kein Weg daran vorbei, mit Ba’thal zu einer Art Einigung zu kommen, denn mehrere dieser Aussetzer würden wahrlich unverzeihlich werden und jede diplomatische Bemühungen langfristig behindern.
 Nachdem er Berion diese - guten? - Nachrichten überbrachte, setzte er sich an zwei Briefe, eines an die Echsenmenschen adressiert, eines an die Amazonen. Und da er ohnehin die Zeit dafür hatte, überbrachte er selbst die Nachrichten.
 
Mae Govannen,
 
ich bitte aufgrund des Verlaufs des Treffens in Ivren’mir um Verzeihung. Als direkte Konsequenz daraus wird Berion Tir’Daer für vorerst drei Wochen alle Pflichten und Rechte des Tarcils übernehmen, während ich den Ursachen auf den Grund gehe, die zum nahezu unverzeihlichen Verhalten meinerseits führte.
 
In der Hoffnung, keinerlei unumkehrbare Schäden hinterlassen zu haben, hege ich weiterst jene, dass der Altvölkerbund unter seiner Führung wieder geeinter wird, ehe er ich voraussichtlich meine Amtspflicht wieder übernehme - nicht ohne Fehler, nicht ohne Makel, doch hoffentlich nicht mehr getrieben von der emotionalen Impulsivität eines Hasses, der zwar nicht unähnlich zu dem meinen ist, doch weitaus älter und präsenter. 
 
Mein Blick in dieser Angelegenheit ist zu sehr getrübt und es ist bedauerlich, dass ich dies nicht selbst bemerkte, bevor es zu dem kam. Als einzig Vorteilhaftes kann ich lediglich sehen, dass mir die Notwendigkeit einer Art.. Aussprache bewusst wurde, welche ich in den kommenden Wochen als Priorität ansehen werde.
 
Namarie a cuio vae
 
Naeldir Tir’Daer
Tirn a caledhel Ba'thal
 Als die Nachrichten abgegeben wurde, zog der Elf sich nach Ivren’mir zurück. In den nächsten Wochen würde man ihn stets alleine sehen, manchmal mit entstellenden Wunden im Gesicht, wenn er das Diadem nicht trug, manchmal so, wie man ihn für gewöhnlich sah. Doch wer versuchte, Kontakt aufzunehmen, würde lediglich ein eisernes Schweigen erhalten, während der Blick meist nur durch jedes andere Lebewesen durchzugehen schien. Ihm war bewusst, dass er sich Zeit dafür nehmen musste, wenn es eine dauerhaft vernünftige Zusammenarbeit.. und ein Zusammenleben.. mit Ba’thal geben sollte.
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