[Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: beendet]

Rollenspielforum für Geschichten.
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Aira
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Nächtliche Erscheinungen

Beitrag von Aira »

Nächtliche Erscheinungen

~ Rorek ~

Er musste schnell herausfinden was nicht, denn er fühlte sich nicht gut. Im Gegenteil. Seine Energie floss einfach ab und es fiel ihm schwerer und schwerer die Drachengestalt aufrecht zu erhalten. Einem Instinkt folgend ließ er sich tiefer sinken, dabei fiel sein Blick auf den Felsen. Der Fels hatte wieder begonnen zu glühen. Der zuvor noch erfolgte Zustrom an Kraft war zu einem Gegenteiligen Effekt mutiert und entzog ihm nun seine Kraft. Was ging hier vor sich? Hatte das Wasser seine Kraft gebannt? Ein Knacken durchzog den Felsen als stünde er kurz vor dem Zerbersten. Roreks Gedanken überschlugen sich. Was sollte er tun? Doch letztendlich folgte er seinem Bauchgefühl und ließ den Felsen los. Der Stein sank ab und Rorek versuchte mit kraftvollen Flügelschlägen möglichst viel Abstand zwischen den Felsen und sich zu bringen. Dann ertönte ein Knall. Eine Druckwelle erfasste Rorek und sein Zauber brach. Er schleuderte durch die Luft und ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper. Etwas hatte seinen Arm getroffen… Nur am Rande seiner Wahrnehmung konnte er erkennen, dass der Felsen explodierte und rötlich schimmernde Geschosse flogen über den nächtlichen Himmel. Dann schloss er die Augen. Er war sich nicht sicher ob er den Aufschlag überleben würde, doch für den Moment war er vollkommen machtlos … Vyktorya … dieser letzte Gedanke schoss ihm durch den Kopf.


~ Vyktorya ~

Als sich seine – und damit auch ihre Sicht durch seine Augen – trübte, war auch die Ritualistin alarmiert. Sie hatte sein Auftauchen und sein Aufstieg verfolgt. In seinen Klauen ruhte das Meteoritenstück, welches kaum größer war, als ein ausgewachsener Schafsbock. Doch irgendwas stimmte nicht. Der Gesteinsbrocken – noch eben grau und unscheinbar – verfärbte sich urplötzlich in ein tiefleuchtendes Rot, als es vollständig aus dem Wasser aufgetaucht war. Roreks Sicht trübte sich, verschwamm und Vyktorya spürte das Knistern in der Luft, als wäre sie von einem Gewitter statisch aufgeladen. Sie konnte fühlen, wie Roreks Kraft abfloss und sein Geist sich schwächte. Was bei allen Seelen passierte hier? Im nächsten Moment hörte sie auch schon das Knacken, wie das Brechen von Knochen… oder… von Gestein?

„ROREK!“, sie war sich nicht sicher, ob sie laut oder nur in seinen Gedanken brüllte. Im selben Moment öffnete der Drache seine Pranken und ließ den Felsbrocken wieder fallen. Gleichzeitig versuchte er weiter aufzusteigen, doch es war zu spät: Noch ehe der Felsen die Hälfte des Weges zum Boden zurückgelegt hatte, erfolgte ein ohrenbetäubender Knall, gepaart mit einer rotflimmernden Druckwelle und beides raubte Vyktorya und den Umstehenden für einige Momente die Orientierung und warf sie auf die Planken des schwankenden Schiffes. Es war Roreks Schmerz und Panik, die sie aus der Orientierungslosigkeit riss. Noch während die Druckwelle sie nach hinten riss, brüllte sie vor Wut auf. Ihre eigenen Knochen brachen schmerzhaft und die ledernen Schwingen ihrer Urgestalt breitet sich mit einem flappenden Geräusch aus, als sie sich vom noch immer leicht geneigten Deck abdrückte und sich gegen die Druckwelle stemmte, die auch den herabstürzenden Rorek davon drückte. Damit verschwendete sie keine Sekunde einen Gedanken an die zurückbleibende Crew. Für sie zählte nur dieser eine Mann, der offensichtlich das Bewusstsein verloren hatte und wie ein Stein gen Erde stürzte.  

Sie schaffte es, nur mit Mühe und nur wenige Meter bevor Rorek auf den Boden aufgeschlagen wäre, ihren Liebsten aufzufangen. Der Aufprall war sicherlich nicht angenehm für den Astralmagier, doch eine deutlich bessere Alternative, als die zermalmten Knochen, die er sich bei einem Aufschlag auf das Erdreich zugezogen hätte. Kaum hatte sie ihn fest in den kräftigen Armen der Urgestalt, rief sie auch schon einen Zauber „SISITU EMUQA ALKAKTU! (Kal Ort Por)“ und fand sich mit Rorek im Heredium wieder. Mit langen, stampfenden Schritten trug sie ihn zum Blutbrunnen, in dessen Becken sie den bewusstlosen Magier vorsichtig ablegte. Sein Arm schien verletzt, doch viel mehr Sorge machte ihr diese Bewusstlosigkeit. Denn sie spürte rein gar nicht von ihm…


 
Tyr
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Weltgeschehen: Frühabendliche Erscheinungen über dem Binnenmeer und dem Umland

Beitrag von Tyr »

Weltgeschehen:

Frühabendliche Erscheinungen über dem Binnenmeer und dem Umland


In den frühen Abendstunden dieses Tages ertönte ein lauter Knall vom See aus. Jene in Ansilon und Silberburg, die nicht gerade erst durch den Knall aus dem Bett gefallen sind und sich im freien Aufhalten, könnten hoch über dem See eine grelle Explosion erkennen. Dann war das Licht fort und glühend rote Objekte flogen sternförmig vom Explosionspunkt fort in alle Richtungen. Doch nur wenig später erlosch das Glühen und wohin diese Objekte flogen wäre nicht mehr erkennbar und die allabendliche Stille legte sich wieder über das Treiben von Stadt und Land. Alles schien so, wie es am Abend zuvor war. …. Oder?
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Aira
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Aira »

Schon seit Stunden beobachtete sie Roreks "Schlaf". Der Vampir ruhte in beinahe völliger Bewusst- und Reglosigkeit. Sein verletzter Arm war fest mit dem Tuch an seinem Oberkörper fixiert. Der Anblick der Narbe auf der sonst makellosen blassen Haut war erschreckend. Ein Splitter des Kometen hatte sich dort in das Fleisch gegraben und bisher hatte die vampirische Regeneration es noch nicht geschafft, ihn wieder abzustoßen.
Doch bevor sie sich darum kümmern konnten, musste Rorek zunächst soweit wieder stabil werden, dass er wieder halbwegs klar denken konnte.

Lautlos verließ Vyktorya das Schlafzimmer und ging nach unten an den Schreibtisch. Sie befanden sich im Haus des Schattenkonvents, ihr Rückzugsort in der verborgenen Stadt.
Sie mußte der Crew eine Nachricht zukommen lassen und herausfinden, ob es alle unbeschadet vom Schiff geschafft haben.
Den Brief hinterlegte sie beim Bankier der Stadt und dieser würde ihn jedem der Crew aushändigen.
An die Crew:
Verzeiht, dass ich euch zurück gelassen habe. Sicher ist es euch auch klar: irgendwas ging schief. Wir wissen noch nicht was genau, aber es ist definitiv etwas, was wir nicht einmal ansatzweise ahnen konnten. Rorek ist schwer verletzt. Selbst mit unserer Regeneration kann er sich im Augenblick nur schwer erholen.

Ich hoffe ihr seid alle wohlauf und konntet euch retten. Und ich hoffe, ihr konntet verstehen, dass in diesem Moment nur Rorek zählte.
gez.
Vyktorya
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Livius Quintus »

Aira | Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem hat geschrieben: 06 Sep 2020, 20:31 Noch weit bevor die Ereignisse des Abends den Binnensee erschüttern, wurde der Bote bereits zu Livius gesandt:
Unseren Gruß, Livius,

wir haben bereits Kenntnis über die Sichtungen und Mutationen in und um den See herum. Dennoch danke, für Eure Nachricht.

Ihr habt in sofern Recht, dass es hier wohl einen nekromantischen Ursprung hat. Und wir haben insofern etwas damit zu tun, dass wir uns der Sache angenommen haben, um sie zu beseitigen. Vielleicht sagt Euch der Samhain-Komet etwas? Jener, der jedes Jahr im Herbst die Membrane zwischen der unseren Ebene und der Totenwelt dünner werden ließ. Ein Stück dieses Kometen ist vor einigen Jahren in den See gestürzt, was das Leuchten auslöste, welchem der See eine Weile ausgesetzt war.
Offenbar hat dieses Kometenstück für die Mutationen gesorgt. Doch wir wollen ihn so schnell wie möglich bergen, damit der See sich erholen kann.

gez.
Vyktorya Alvlem & Rorek Monthares

Eine Weile lang hatte er das Schauspiel am Himmel verfolgt und selbst nachdem das Glühen der einzelnen Meteorsplitter am Abendhimmel erlosch, ruhte sein Blick aus der weiten Ferne an der Stelle, wo der Meteor zuletzt zu sehen war. Wie er vermutete, war es der Komet, von dem Vyktorya schrieb und dessen Auswirkungen er schon selbst in vergangenen Jahren erleben durfte.
Im ersten Moment erschien es ihm, als wäre das Problem mit der Explosion des Meteors gebannt gewesen, doch ein inneres Gefühl sagte ihm, dass es noch nicht das Ende war. Am Abend des Folgetages inspizierte er nochmal die Ufer des Sees, wobei er wieder auf die widernatürlichen Geschöpfe stiess und es sich zur Aufgabe machte, diese zu vernichten. Ein innerer Kampf entbrannte in ihm. Zum einen hatte er nicht viel übrig für die untote Brut, andererseits bewiesen manche von ihnen, allen voran Rorek und Vyktorya, dass sie abseits ihres Wesens vernünftig und kooperativ sein konnten. Nicht nur ein Mal konnte er sich auf ihre Hilfe verlassen. Und so entschied er, um des Problems willens, dass Ansilon und Umgebung gefährdete, sich zu revanchieren und Hilfe anzubieten.

Komra, Rorek & Vyktorya

Die Erinnerung an den Kometen entlockt mir keine Freude. Nur zu gut erinnere ich mich daran, welche Gefahr davon ausging. Eine Gefahr, die ich für gebannt hielt. Doch wie man sieht, kann man sich täuschen.

Mir kamen Berichte von Kanonenfeuer und anderen Geräuschen zu Ohren, die die Handelsstadt erreicht haben sollen und ich selbst konnte beobachten, wie über dem Binnenmeer ein grosses Objekt explodierte und die Einzelteile sich im grossen Bereich verteilt haben. Ich hoffe doch sehr, dass es sich hierbei nicht um den besagten Kometen handelte. Mir bereitet es Sorgen, dass dessen Kräfte noch immer in den Fragmenten schlummern könnten, die weggeschleudert wurden. Anders wäre es, wenn das Problem damit behoben wäre. Das wäre wiederum ein beruhigender Gedanke.

Nichtsdestotrotz ist es in meinem Interesse, dass alles schnellstmöglich wieder in die korrekten Bahnen gerät und so biete ich hiermit meine Unterstützung an, sofern sie noch benötigt wird. Ich bin mir sicher, dass auch Shira'niryn bereit wäre, ihr Wissen und ihre Macht zur Verfügung zu stellen.

Hinterlasst eine Nachricht bei Dylan und wir werden unser Bestes tun.

Gez.
LQ

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Aira
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Die Splitter des Meteoriten

Beitrag von Aira »

Die Splitter des Meteoriten

„Verdammte Luinil!“

Roreks wütendes Knurren holte sie aus ihrer Konzentration und sie hob den Blick von ihren Unterlagen. Das Brodeln seiner Unzufriedenheit spiegelte sich in den Zügen des Magiers wieder, der den nutzlosen Arm betrachtete. Sie seufzte leise. „Es hilft nichts, jetzt über sie zu schimpfen. Wir finden einen Weg und danach kannst du sie dann mit beiden Händen lynchen.“ Ihre Worte brachten ihr von ihm lediglich ein mürrisches Knurren und sie verdrehte die Augen kurz. Sie konnte ihn verstehen, aber all das Knurren und Maulen half nun auch nicht weiter. Sie konnten froh sein, dass er diese Explosion überlebt hatte. Allerdings hatte sich offenbar ein Splitter dieses verfluchten Kometen in seinen Arm gegraben. Dadurch wurde sein Linker Arm vollkommen unbrauchbar. Er schlackerte an seinem Schultergelenk, als gehöre er gar nicht wirklich zu diesem Körper. Immer wieder verspürte Rorek massive, wellenartige Schmerzen, doch sonst war der Arm taub und unbeweglich. Außerdem schien dieser Splitter Rorek insgesamt zu verändern. Nun gut, dass er reizbar und wütend war, das konnte Vyktorya verstehen – immerhin ertrug er höllische Schmerzen und hatte gerade eine Explosion und einen Absturz aus mehreren Hundert Metern überlebt – aber so wie er bei jeder Kleinigkeit schon fast förmlich in die Luft ging und dauerhaft vor sich her grollte, passte einfach nicht zu ihrem Gefährten. Rorek war derjenige, der stets trotz allem Ärger besonnen und ruhig war – ja, auch er konnte mal mürrisch sein, aber meist hielt das nicht lange an. Jetzt wirkte er wie eines von Lugs‘ Explosionsfässern. Und dazu strahlte er immer wieder eine unangenehme Aura aus, welche Vyktorya stark an einen ihrer Zauber erinnerte, mit dem sie ihre Feinde vertreiben konnte.

Was also zur Hölle, machte dieser Splitter mit ihm? Und warum stieß sein Körper ihn nicht ab? Vyktorya hatte bisher noch nicht gewagt ihn zu entfernen und hoffte noch immer, dass die Regeneration das Ding zersetzte oder was auch immer damit tun würde. Wer weiß, ob das Ding nicht wieder so reagierte, wie der Felsbrocken, von dem er stammte? Aber was würde langfristig mit Rorek passieren? Würde er sich früher oder später verändern, so wie die Wesen im See?
Es hatte nun mehr als zwei Tage gebraucht, bis Rorek halbwegs wieder bei Kräften war, wobei er sich noch immer mehr wie ein menschlicher Greis bewegte (was ihn natürlich noch mehr zum Grollen brachte). Doch er war inzwischen soweit wieder bei klarem Verstand, dass er mit ihr gemeinsam die Ereignisse ihres Ausflugs mit den Ratten Revue passieren lassen konnten. Daher saß Vyktorya nun vor den Gedankenprotokollen und versuchte herauszufinden, wieso dieser Komet so reagiert hatte, wie er es nun mal getan hatte.

„Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre diese Explosion eine Reaktion darauf, dass er aus dem Wasser geborgen wurde und auf Luft traf… es gibt Substanzen in der Alchemie, die ähnliche Eigenschaften aufweisen: sie reagieren mit Luft. Manche sehr langsam wie beispielsweise auch Metall, die ja rosten und oxidieren, andere reagieren sehr schlagartig… Vielleicht hat das Wasser den Kometen konserviert.“, sinnierte sie laut, während sie diese Gedanken als Randnotizen ihrem Bericht hinzufügte. Rorek ließ sich auf einen Stuhl neben sie am Tisch fallen, sein Arm rumpelte dabei ungelenk gegen den Tisch und ein neuerliches Murren entwich dem Magier, was Vyktorya dazu veranlasste ihm mit dem Federkiel einen Klapps auf den Blondschopf zu geben. „Hör endlich auf so unausstehlich zu sein. Habe ich so herum gejammert, als ich Blind wurde? Nein!“ Rorek warf ihr nun einen belustigten Blick zu. Er verkniff sich eine Erwiderung, aber seine Gedanken konnte er nicht rasch genug verbergen, als er sich an ihre Anfangszeit erinnerte:

Rorek hatte sie kennen gelernt, ehe sie blind wurde. Damals war er noch mit Robin liiert. Und es war Robin gewesen, die sie um Hilfe wegen Maamba bat. Maamba, die Blutnymphe, die Vyktoryas Augenlicht in Austausch gegen den schwarzen Onyx – ein Stück des Seelenfängers – gefordert hatte. Irgendwie kam es dann zum Bruch zwischen Rorek und Robin und noch heute war Vyktorya überzeugt, dass Rorek sich damals nur um sie kümmerte, weil er das Gefühl hatte, dass er etwas „gut machen müsste“, wofür im Entferntesten eigentlich Robin verantwortlich war. Wobei nicht einmal das stimmte. Angefangen hatte der Schlamassel mit der Blutnymphe eigentlich mit Leo Co’Par. Aber als Vyktorya erblindete hatte sie anfangs mit ihrem Schicksal gehadert und sich gefragt, ob die Macht, die sie zurückgewonnen hatte, es wirklich Wert gewesen war, dass sie nun blind war. Was nutzte Macht, wenn sie nichts sehen konnte? Ja… na schön, sie hatte genauso gemotzt und sie war unausstehlich gewesen. Allerdings hatte das keiner gemerkt, denn sie war schon immer eine distanzierte Frau gewesen, die schon im Kindesalter gelernt hatte, dass sie keine Gefühle zeigen oder noch besser am Besten gar nicht empfinden durfte. Bis Rorek kam…

Sie rollte abermals mit den Augen, als er ihr diese Zeit – im wahrsten Sinne des Wortes – vor Augen führte und lächelte. Rorek seufzte dann und setzte ein müdes Lächeln auf. „Entschuldige… es nervt einfach nur.“ „Ich weiß.“, lächelte sie ihn sanft an. „Wir finden schon eine Lösung, wenn er nicht von alleine abgestoßen wird.“, versprach sie ihm und strich kurz über seinen gesunden Unterarm. Dann lenkte sie seine Aufmerksamkeit wieder auf ihre zusammengetragenen Beobachtungen. „Ich denke wir sollten uns die Stelle nochmal ansehen. Alleine schon, um mögliche Reste aufzusammeln, falls noch genug intakt geblieben ist von dem Ding. Und ich habe so das Gefühl… dass das alles auch nicht unentdeckt blieb.“ Rorek nickte zustimmend. „Nein… das gewiss nicht…“

 
Tyr
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Weltgeschehen

Beitrag von Tyr »

Weltgeschehen:

Seit dem Knall über dem See und dem grellen roten Lichtblitz über dem Binnenmeer waren nun ein paar Tage vergangen, ohne dass etwas – für die Welt besonderes – passierte. Ja, die Wesen um den See waren noch da, doch Dank der täglichen Patrouillen durch Wachmannschaften und einige freiwillige Abenteurer wurden die Sichtungen von seltsamen Tieren langsam weniger. Dennoch, es würde sicherlich noch eine ganze Weile dauern, bis der See wieder vollständig in seinen ursprünglichen Zustand zurückgekehrt war und die Sichtungen der seltsamen Tiere ganz aufhören würden. Wer weiß, vielleicht fand sich ja sogar jemand, der diesen Prozess beschleunigen könnte... Allerdings konnte es auch sein, dass dies einfach im Tagesgeschehen unterging, denn die üblichen Meldungen über verschiedene Verbrechen machten wieder die Runde und ließen alle schnell wieder in den üblichen Alltag eintauchen.

Doch wer genauer hinsah würde wohl bald schon Veränderungen wahrnehmen können. Gerüchte begannen die Runde zu machen und hier und da wird auch einen Wanderer in den Tavernen von seltsamen, krank machenden Nebeln mit vielen Augen berichten, doch konnte man sich nicht so recht sicher sein ob es sich dabei nicht um eine Geschichte oder um ein wahrliches Erlebnis handelte, versuchten diese Wanderer doch das Gesehene in Alkohol zu ertränken.

Doch bald schon würden die Gerüchte nicht länger mehr „nur“ Gerüchte sein, denn auch die ersten Wachleute würden von ihren Patrouillen die Sichtung von seltsamen Nebelflecken melden.

Was es damit wohl auf sich hatte?
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Livius Quintus »

Nachdem Livius eine Weile damit verbrachte, den Gerüchten der Bürger zu lauschen, bediente er sich der Magie, um ein Pferd herbeizurufen und mit diesem in die Umlande der Handelsstadt zu reiten. Es dauerte nicht lange, bis er in der Nähe der Brücke im Südosten der Stadt auf den giftigen Nebel stiess, von dem die Rede war. Die Gefahr, die von dem Nebel - oder besser gesagt den Ratten, die aus diesem hervorzukommen schienen - ausging, war nicht zu unterschätzen. So würde noch im Laufe des Tages ein Bote zum Stadtrat eilen und ein weiterer diverse Aushänge anbringen.
Potentielle Seuchengefahr bevorstehend

Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse rund um den Binnensee und einer neuen Gefahr, die seit kurzem nicht unweit der Stadt lauert, seien die Bürger gewarnt, dass womöglich die Gefahr einer Seuche besteht. Die Vermutung beruht auf Beobachtungen, die nicht unweit der Brücke, die nach Osten führt, gemacht wurden. 

Giftiger Nebel ist an jener Stelle vorzufinden, aus dem unzählige Ratten in allen Grössenformen, bis hin zu menschlichen Mutationen, hervorzukommen scheinen. Grundsätzlich wird den Bürgern davon abgeraten, sich diesem zu nähern, da nichts näheres über dessen Ursprung und Gefahren bekannt ist. 

Gez.
Livius Quintus

Rorek und Vyktorya werden eine Abschrift dieses Schriftstücks erhalten, in dem zusätzlich erwähnt wird, dass Kometenstaub in den Leibern der Ratten(menschen) vorzufinden war. Es würden sich viele Fragen auftun, steht weiterhin im Brief geschrieben und man warte auf Antworten. "Das Bergen des Kometen hätte nicht wie erwartet das Problem behoben, sondern alles verschlimmert" und die nächsten Schritte der beiden Magier würden voller Aufmerksamkeit verfolgt werden.
 
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Robin Vildaban
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Robin Vildaban »

Mit gerunzelter Stirn las Robin das Pergament, das für sie im Rathaus abgeben worden war.
Sie hatte die ersten Aushänge des Wolfes bereits gesehen und sich gefragt, was der ehemalige Hauptmann sich dabei gedacht hatte. Sie setzte sich an eine Antwort, wobei sie immer wieder innehielt, um ihre Worte mit Bedacht zu wählen:
Meinen Gruß,

ich danke Euch für die Warnung. Ich weiß nicht, welche Erfahrungen Ihr zuletzt mit dem Stadtrat gemacht habt, aber Ihr könnt Euch sicher sein, dass wir versuchen, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Es hat sich bereits eine Gruppe dieser Sache angenommen, doch wenn Ihr glaubt, mehr dazu beisteuern zu können, meldet Euch gern erneut bei mir. 

Wir sind natürlich für jede Hilfe dankbar.

Hochachtungsvoll
Robin Vildaban
Stadträtin Ansilons
*darunter prangt das Siegel des Rates*

Sie verfasste ein zweites Schreiben, das sie duplizieren und in der Stadt verteilen ließ. Außerdem gab sie den Befehl, Livius' Aushänge in der Stadt abzunehmen.
An die Bürger der Stadt,

vielen ist bereits aufgefallen, dass sich seit einiger Zeit kuriose und auch gefährliche Wesen in und um Ansilon herum treiben.
Erfahrene Magier und Bürger der Stadt haben sich der Sache bereits angenommen und versuchen, das Unheil zu verstehen und zu bekämpfen.
Dennoch ist Vorsicht geboten
Zuletzt gab es die Information, dass die Gefahr einer Seuche besteht. Diese Vermutung beruht auf Beobachten, die kürzlich angestellt wurden. Giftiger Nebel ist an einigen Stellen um Ansilon herum vorzufinden, aus dem unter anderem  Ratten in allen Größenformen hervorzukommen scheinen.

Der Stadtrat rät davon ab, sich dem Nebel zu nähern, da aktuell nichts Näheres über dessen Ursprung oder die Gefahren bekannt ist.

Hochachtungsvoll
Robin Vildaban                                   Pandita
Stadträtin Ansilons                             Stadträtin Ansilons

*darunter prangt das Siegel des Rates*
Tyr
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Eine Seuche breitet sich aus

Beitrag von Tyr »

Eine Seuche breitet sich aus

Der Wind strich um seine weite Kleidung und der Geruch des Binnenmeeres wehte ihm um die Nase. Seinen derzeit nutzlosen linken Arm hielt er unter der geschlossenen Jacke verborgen. Den dadurch normalerweise schlaff herunterhängenden Ärmel hatte Vyktorya kurzerhand mit ein paar Stichen an der Jacke festgenäht, sodass er nicht wild umher flattern konnte. Sein Augenmerk lag auf den im Hafen auf und ab dümpelnden Booten. Die Tatsache, dass sich vor wenigen Tagen etwas sehr Seltsames über dem See ereignet hatte schien die Fischer verängstigt zu haben, denn es waren noch weniger Boote als sonst ausgelaufen.

Er brummte leise. Ihr Unterfangen war alles andere als positiv verlaufen. Aber wie hätten sie auch ahnen können, dass der Meteorit … ein Gesteinsstück aus den weiten des Himmels … beim Herausnehmen aus dem Wasser explodieren würde? Dass er diese Explosion überlebt hatte, war vermutlich einzig auf seine vampirischen Kräfte zurückzuführen und wenn man dies bedachte war ein gelähmter Arm ein durchaus geringer Preis, als der den er alternativ hätte zahlen müssen. Doch immerhin gab es noch Hoffnung, dass die Lähmung nur vorübergehend war. Es hing davon ab ob sie den Splitter darin entfernen konnten und ob der Körper die Regeneration danach wieder normal aufnehmen würde, wenn er den Eingriff denn überstand. Ziemlich viele Wahrscheinlichkeiten, wenn man es genau betrachtete, aber er wusste auch, dass Vyktorya sich über die Maße auf diesen Eingriff vorbereiten würde. Sie hatten auch bereits in Erwägung gezogen bei dieser „Operation“ auf Hilfe zurück zu greifen. Amanda … sie könnte noch das ein oder andere lernen dabei und sie könnte mittels Illusion seinen Geist wachhalten. Natascha … sie war zwar ein Mensch, aber immerhin vom selben Fach wie Vyktorya. Ihren Geist zu verändern, nun das wäre die kleinere Schwierigkeit, wenn die Operation gelang. Möglicherweise noch die oder der ein oder andere, aber diese Entscheidung oblag Vyktorya.

Sie war bereits früh aufgebrochen um ihre Schriften zu studieren und sich mittel und Wege zu überlegen, wie sie den Splitter entfernen konnten, denn dass dieser Splitter aus ihm herausmusste, das war keine Frage, sondern eine Notwendigkeit. Immer wieder wurde er von einer innerlichen Kälte erfüllt, die sogar seinen untoten Körper auskühlte. Immer wieder ging eine bedrohliche Aura von ihm aus, nicht dauerhaft, sondern hin und wieder… unregelmäßig. Sein Pferd hatte ihn am Vorabend beinahe zwei Mal deshalb abgeworfen, wenn er es nicht rechtzeitig hätte beruhigen können.

Tja, der Vorabend …

Nachdem er sich der inhaftierten Ghulwache, die noch immer in den Zellen eingesperrt war, gewidmet und so seine Blutreserven wieder vollends hergestellt hatte - ein Umstand der sie zugleich auch ihrer gerechten Strafe für ihre Verfehlungen zuführte, denn sie überlebte diese Prozedur nicht - und sie eine Stunde gebraucht hatten ihn vollends einzukleiden, waren sie aufgebrochen um sich das Binnenmeer und das Umland genauer anzusehen. Zumindest so lange, wie seine Kräfte reichen würden. Als sie ihren Ausflug vor dem Monthares Anwesen begannen hatten sie einen kritischen Blick zum Mond hinaufgeworfen. Vollmond. Perfekt… aber es half nichts. Sie mussten sich ansehen was in der Zwischenzeit passiert war. Und sie brauchten auch nicht lange suchen. Die finstere Aura, die ihn selbst immer Mal wieder einhüllte schien auch um das Binnenmeer präsent zu sein. Als sie ihre Pferde weiter den Weg entlang führten entdeckten sie weitere Anzeichen für die Verseuchung. Dieses Mal sogar sehr physisch, denn sie entdeckten einen Bereich in dem sich giftige Dampfwolken über dem feuchten Gras bildeten und Mensch wie Tier schadeten. Einzig ein paar Ratten schienen sich im Zentrum dieser Zersetzungsorte wohl zu fühlen, wenngleich sie auch über die Norm aggressiv waren. Doch selbst die Ratten und vereinzelten Rattenmenschen, die sie aufspüren konnten, waren von der Verseuchung nicht ganz unbehelligt. Hin und wieder taumelten sie und es klang wie ein Husten. Machte dieser Nebel also auch krank? Und wieder hatten sie beide das Gefühl, dass hier eine Aura am Werk war, die sie beide kannten, aber nicht direkt einsortieren konnten. Woher stammte dieses Gefühl … Warum ergab sich ihnen der Eindruck, dass sie diese Aura kannten. Mit vielen Fragezeichen über den Köpfen hatten sie ihren Weg fortgesetzt und bis zum Hafen von Silberburg hin hatten sie vier solcher Stellen gefunden. Das waren sicherlich bei weitem nicht alle und auf der anderen Uferseite würde es nicht anders aussehen. Bedenklich war jedoch der Zersetzungsort direkt im Silberburger Hafen. Hier waren Menschen unmittelbar betroffen. Doch solange sie keine Lösung für das Problem wussten konnten sie auch nichts dagegen unternehmen. Gegen Magie schien dieser Dunst jedoch gewappnet zu sein.

Er sah noch eine Weile auf das Wasser, dann wandte er sich um und kehrte zum Stadtzentrum zurück. Er suchte die Schreibstube auf, warf dem Schreiber einige Goldstücke hin und ließ ihn dann seine Worte niederschreiben. Nur wenig später würde ein Bote aus der Ansiloner Schreibstube an den Toren der Ritterschaft versuchen sich Gehör zu verschaffen, dass er ein Schreiben für den Großmeister hätte. So das Schreiben entrollt wird, wird sich die saubere und ordentlich lesbare Handschrift des Ansiloner Schreibers offenbaren:

Sei gegrüßt mein Freund,

sicherlich haben dich schon beunruhigende Informationen ereilt. Informationen von einem auslaufenden Schiff, dass nie zurückkehrte, von Kanonenschlägen und roten Lichtblitzen über dem See, sowie seltsamen Nebelbänken, die an festen Stellen um den See herum ihre Wirkung tun. Weiter gehe ich davon aus, dass du all diese Faktoren zusammenzählen kannst und dir sicherlich denken kannst, dass die Beseitigung des Problems um den sehr eingeschränkten Fischfang in den letzten Jahren nicht vollends geglückt ist.

Bedauerlicherweise kam es zu einigen unvorhergesehenen Ereignissen, die niemand hätte vorausahnen können. Doch möchte ich dich über den IST Stand der Ermittlungen aufklären, damit du weißt woran du bist: Die Ursache für die Veränderung der Wesen war ein Teil des Samhain Meteoriten, der vor vielen Jahren in das Binnenmeer stürzte. Dieser Meteorit war nicht nur für das Leuchten des Sees über Jahre hinweg verantwortlich, sondern auch für die Mutation der Wesen. Davon ist zumindest auszugehen. Die Bergung schlug leider insofern fehl, dass der Meteorit nach dem Verlassen des Wassers explodierte und Teile von ihm über das Umland des Binnenmeers verteilt wurden. Diese Splitter scheinen eine Art Seuche in sich zu tragen, die Mensch und Tier gleichermaßen treffen kann. Seid also auf der Hut und informiere bitte deine Wachmannschaften. Solltet ihr seltsames entdecken zögere bitte nicht mich zu kontaktieren.

Wir sind – auch wenn wir einen Rückschlag erlitten – weiterhin darauf konzentriert, dieses Problem schnellstmöglich aus der Welt zu schaffen.

Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.

Rorek.

Als er auf dem Rückweg noch bei der Bank vorbei ging, nahm er auch den Brief von Livius an sich. Einen Moment betrachtete er den Brief, dann schob er ihn in eine der Taschen und kehrte zum Monthares Anwesen zurück. Dem würde er sich später annehmen.
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Aira
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Eine Seuche breitet sich aus - Nachricht an Livius Quintus

Beitrag von Aira »

Die Sonne ging über Ansilon unter, während sie an einem der Tische vor der Tänzelnden Bärin saß und auf all die Pergamente blickte. Vor ihr stand ein Becher Wein und neben ihr saß Rorek und kämpfte gegen die Auswirkungen des Splitters in seinem Arm an. Unter all den Aufzeichnungen über die Beobachtungen während der Explosion, den Nebelfeldern, die Rorek und sie am Abend zuvor fanden und einer irrwitzigen Ideensammlung, wie sie diesen vermaledeiten Splitter sicher aus Roreks Arm bekam, lagen vor ihr auch die Briefe des Köters Livius, sowie die Aushänge, die er und Robin in der Stadt verteilt hatten.
Dieser dämliche Köter hatte Nerven. So wie sie die Sache deutete, hatte er vergessen, dass er kein Hauptmann der Miliz mehr war und den Rat übergangen. Denn warum sonst, sollte Robin ein fast identisches Schreiben verteilen lassen? Die kleine Prinzessin tobte sicherlich – zurecht.
Und dann hatte er noch den Nerv ihnen unterschwellig zu drohen. Der Brief, den Rorek von Dylan mitbrachte, war doch recht deutlich zu verstehen: sie standen unter Beobachtung des Köters… oder vielleicht sogar seines ganzen Rudels, wer weiß. Sie unterdrückte ein wütendes Knurren, während sie versuchte eine möglichst neutrale Antwort zu verfassen, welche sie später bei Dylan hinterlegen würde:
Unseren Gruß Livius,
wie Ihr selbst bemerkt habt, ist in der Tat die Bergung nicht glatt verlaufen.

Die Kanonenschläge, die Ihr hörtet, rührten von einem Kampf gegen ein aggressives Seeungeheuer – welches unschädlich gemacht wurde, während das rote Leuchten, sowie der laute Knall tatsächlich von einer Explosion rührten: der Komet ist explodiert, kaum dass er das Wasser verlassen hatte.

Wir haben selbst bereits die Auswirkungen entdeckt und am eigenen Leib gespürt. Ich denke ich muss Euch nicht sagen, dass wir uns bemühen, dieses Problem zu lösen. Eure unterschwelligen Drohungen solltet Ihr Euch also sparen.

Wenn Ihr gewillt seid, uns zu unterstützen, bieten wir an, Informationen auszutauschen. Sollte Shira’niryn ihr Wissen zur Verfügung stellen wollen, so wären wir gewiss dankbar darüber, denn für uns ist es noch ein Rätsel, weshalb diese Explosion entstand und warum diese Seuchenherde entstehen. Der Zusammenhang zum Kometen ist klar gegeben, doch welche Macht in diesem Kometen steckte, die dies auslöst, ist uns noch nicht klar.

gez.
VA & RM



 
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