[Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: beendet]

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Aira
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Aira »

Blutroter Kokon

Die schwarzen, ledernen Schwingen verursachten leise flappende Laute, während sie kraftvoll schlugen um den dunklen Gargoyle in der Luft zu halten. Doch hier draußen, abgeschieden von der Welt und tief in der Nacht würde ohnehin keiner das Geräusch bemerken. Die dunkle Gestalt war am Nachthimmel kaum zu sehen, nur wenn sie tiefer sank, näher an diese blutrote Kuppel heran, wurde sie vom Leuchten der Barriere unheimlich angestrahlt. Doch im Augenblick hatte der Gargoyle wahrlich andere Probleme. Nämlich genau diese Barriere, die sich unter ihm wie eine riesige Käseglocke über den Talkessel spannte, in dem sich die Ruinen des Alten Klosters befanden.
 
Klosterbarriere.png

Langsam glitt sie in ihrer Urgestalt über die Kuppel hinweg und zog ihre Kreise. Vyktorya hatte sich für diese Gestalt entschieden, weil das Weiß ihrer Federschwingen als Engel deutlicher am Nachthimmel zu sehen sein würde, als die dunkle, nachtgleiche Färbung des Gargoyles. Außerdem waren ihre Instinkte in dieser Gestalt wesentlich geschärfter und ihre Augen blickten klar durch die Dunkelheit hinab, auf das Leuchten der Barriere. Es war nun schon die zweite Nacht, in der sie diesen Erkundungsflug machte, seit sie die Barriere entdeckt hatten. Auch tagsüber hatte sie sich die Kuppel und die Umgebung näher angesehen, um herauszufinden, womit sie es hier zu tun hatten. Doch… bisher war sie nicht wirklich schlauer geworden.

Sie konnte lediglich sagen, dass es definitiv keinen Zugang zum Kloster gab und sich innerhalb dieser Barriere irgendetwas tat. Sie sah die veränderten Wesen. Es war… seltsam… Auf den ersten Blick wirkte alles unterhalb dieser Barriere wie eine seltsam friedliche Idylle… die Klostergebäude, die ruhig da lagen… ringsum das geschäftige Gewusel von geistlichen, die sich um Tiere und Gärten kümmerten… doch der zweite Blick offenbarte plötzlich die grausame Wahrheit: zerfallene Gebäude… Tiere die seltsam verändert waren… erweckte Seelen und Untote, die offenbar in Erinnerung an ihr altes Leben ihrer Arbeit auf groteske Weise nachgingen. Alles in allem… seltsam. Selbst für eine erfahrene Nekromantin wie sie es war.

Was hier geschehen war, konnte sie nur vermuten:

Nachdem was sie bisher rausfinden konnten, musste das Gesteins-Wesen den Binnensee endgültig verlassen haben. Nachdem es sich zunächst im Hafen Silberburgs fröhlich austobte, hatte es sich auf dem Weg zum nächsten Ort gemacht, der ihn vermutlich aufgrund seiner nekromantischen Energie anzog: Das Kloster.

Nachdem was sie über die Splitter wussten, gingen Rorek und sie davon aus, dass auch das Wesen aus dem Gestein des Meteors „gewachsen“ sein musste und damit ebenfalls nekromantischen Macht als Ursprung hatte. Vermutlich trug der Silberburger Hafen noch genug Rest-Energie von der damaligen Verseuchung durch Morgun in sich, dass das Wesen davon angezogen wurde. Doch vermutlich reichte ihm diese Energie langfristig nicht aus, weshalb er sich ein besseres „Quartier“ suchte. Rorek hatte es schon treffend formuliert: Sie konnten froh sein, dass das Wesen sich nicht den Drachenfriedhof ausgesucht hatte. Wer weiß, welches Unheil ihnen dann geblüht hätte. Wobei auch das hier nun wahrlich nicht danach aussah, als würde es ein Spaziergang werden.

Ob der Hafen noch zu retten war, war ihr im Augenblick egal und auch die noch übrigen Seuchenherde kümmerten Vyktorya derzeit wenig. Dieser Köter Livius hatte einige Mitstreiter versammelt, um sich wohl diesen Herden anzunehmen… soweit Vyktorya es bei ihrem Rundflug erkennen konnte, hatten sie die Giftnebel nördlich von Silberburg bis zum Klosterberg gebannt. Vermutlich auf ähnliche Weise, wie jene Stelle im Ansiloner Forst. Doch die seltsame Strahlung, die diese Orte innehatten, hielt offenbar noch weiterhin an.
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Doch was war nun mit dem Kloster und dieser Barriere? Wobei… je länger Vyktorya diese „Barriere“ beobachtete, desto mehr überkam sie das Gefühl, dass dies der falsche Begriff war. Langsam ließ sie sich herabsinken und landete auf einer Klippe nordöstlich vom Kloster.
Aussichtspunkt.JPG

Die leuchtende Kuppel war deutlich zu sehen und einige Minuten lang beobachtete sie diese. Seltsam. Erst jetzt fiel es ihr auf, jetzt wo sie selbst still ausharrte und nicht durch Flügelschläge in Bewegung war: ein leichtes Flimmern glitt immer wieder über die Barriere. Oder halt… Flimmern war nicht richtig. Aber es war ein Schimmern, ein Leuchten, das scheinbar regelmäßig aufbrandete. Wie der Rhythmus einer Welle, die träge an den Strand rollte. Oder… wie Atemzüge. Irritiert schloss sie die schwarzen Augenlider und ließ die Urgestalt fallen. Sofort flatterten ihre Kleider und Haare im Wind, der zwischen den beiden Gebirgen über den Fluss pfiff, aber ihre Gedanken wurden klarer und waren weniger von den Urinstinkten angegriffen. Auch so konnte sie die Barriere noch erkennen und erneut harrte sie still aus und beobachtete das pulsierende Leuchten.

Bewegte sich die Barriere?

„Rorek! Sieh dir das an!“, rief sie in Gedanken nach ihrem Gefährten. Sie spürte, wie er in ihren Geist eintauchte und durch ihre Augen blickte, doch er gab lediglich ein nachdenkliches Brummen von sich und erklärte, dass er nicht wüsste, was sie meinte. Daher öffnete sie ihm ein magisches Portal, durch das er wenig später schritt. „Sieh hin… beobachte den Rand der Kuppel dort, wo sie in die Felsen übergeht. Dort an der einen Stelle ist eine Felsnase, wo man es deutlich sieht.“, auch mit ihrem Geist wies sie ihn auf die Stelle hin und wartete ab, während Rorek – genau wie sie zu vor – reglos dastand und beobachtete. Sie spürte sofort, als er dieselbe Erkenntnis hatte: „Sie pulsiert!“ „Ja! Wie… ein Brustkorb… ein Herz… oder…“, sie sah nochmals zur Barriere und schüttelte den Kopf. „Nein… nein! Es erinnert mich an einen Kokon. Aber nicht den einer Spinne… sondern einer Raupe.“ Rorek brummte missmutig. „Hier schlüpft aber kein Schmetterling“. „Nein… wohl kaum. Was auch immer sich da verpuppt… es wird früher oder später fertig sein… und es wird uns nicht gefallen.“

Schweigend beobachteten die Magier den blutroten Kokon.

Was würde sie also noch erwarten?


 
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Xapo
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Xapo »

Ihre Bastelkünste konnten sich mittlerweile sehen lassen, aber sicherlich hätte ein Schmied eine massivere Kiste fertigen können als sie es selbst konnte. Einer der besten und ausschlaggebensten Vorteile für den Eigenbau war aber schlicht das niemand Fragen stellte.
Die aus Eisen gebaute Kiste war stabil und bot ausreichen Platz für den Splitter im inneren. Mit Stoff wurde eine Art Nest vorgeformt und dauerhaft befestigt, dann die Kiste fein säuberlich erst von innen wie danach von außen mit Drachenleder ausgekleidet.


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Die Handgriffe gingen ihr mittlerweile gut von der Hand, sie hatte zuerst Nimue eine Kiste gebastelt, dann sich selbst.
Gern hätte sie die Kisten mit einem oder gleich mehreren Schutzzaubern gesichert und verstärkt, aber dies war in diesem speziellen Fall tunlichst zu unterlassen. So bediente sie sich einer verlässlichen mechanischen Verriegelung die ebenfalls fachmännisch verbaut wurde.
Schloss und der dazugehörige Schlüssel hatten vielmehr eine beruhigende Wirkung, wollte jemand mit brachialem Willen an den Inhalt dieser Kiste...diese Kisten sollte Aussen vor Innen schützen... sie verwarf den Gedanken, ein anderer gelangte dafür in ihren Fokus


Dieser Narr hatte den Splitter wirklich einfach in der Bank gelagert. Unglaublich. Er hatte es gesagt... aber insgeheim glaubte Xapoa das die dem Splitter innewohnende Macht den Mann es so angetan hatten das er sich einfach hatte nicht davon trennen wollen... bis ihn die Krankheit letztendlich doch dazu antrieb...Nun ruhte der Splitter in Nimues Verantwortung.. Nimue... sie war ein Mysterium... so lieb zu ihr und doch hatte sie eine dunkle Aura. Immer wieder hatte sie Angst um ihre Freundin...erschrocken hielt sie inne und wiederholte die Worte in Gedanken...ja Freundin... sie war ihr wahrlich an ihr Herz gewachsen..erneut griff sie den Gedanken wieder auf...diese Festung... so düster... und ihre Freunde... sie hatte sie bisher kaum kennen gelernt, aber doch kehrte immer wieder die Sorge zurück das sie Nimue eines Tages an die dunkle Seite verlieren würde...ob es nun mit dem mächtigen Splitter eine Prüfung für sie war...

Erneut schob sie den Gedanken beiseite als er in eine unerfreuliche Richtung abdriftet...Ablenkung!... doch es schlich sich nur ein anderer Gedanke hervor und beschäfftigte sie

Livius war gestern schon bei ganz anderen Zielen gewesen. Er wollte gleich im Kloster einmarschieren. Angebrummt hatte er sie, es ging ihm wohl alles nicht schnell genug. Ein widersprüchlicher Mann befand Xapoa. Das er Zauber der Nekromantie beherrschte machte ihn nicht sympathischer. Er schien auch ein verdrehtes Weltbild seiner Selbst zuhaben. Soweit sie es gehört hatte war er vor nicht allzu langer Zeit selbst ein fähiger Krieger, einen Hauptmannsposten einer Stadtmiliz, wie der Steppenjunge in Winterberg gleich, soll er bekleidet haben. Sie vermutete Ansilon oder die Wüstenstadt. Wie er es dann zu einem Magier gebracht hatte, einem so selbst überzeugten... dies entzog sich ihrer Kenntnis. Ob das Tier in ihm all diesen Hass und Groll hervorbrachte? Seine Absichten waren noch schwerer wie die von Nimue zu ergründen, aber villeicht wollte er auch einfach nur nebulös wirken.
Sie würde weiterhin die Unbedarfte geben und lächeln, damit war sie bisher weit gekommen, der Kopf war noch dran und es ging ihr gut.

Der Blick lenkte sich dann auf den Tisch im Kaminzimmer... villeicht war der heutige Abend ereignislos und sie konnte ihre Forschung mit diesen wunderschönen Sporen der letzten Exkursion fortsetzen...
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Liana Riodes
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Liana Riodes »

Ein wilder Schopf roter Haare stapfte grummelnd durch die Gebüsche vor Ansilon hinter dem geschossenen dunklen Tempel Richtung Kapelle . Bevor der Schopf abrupt zum stehen kam und missmutig auf die verdorrte Lichtung trat.
 „Hier bist du also“ murmelte es unter dem Rotschopf hervor als das Morgenlicht nicht nur ihr Sommersprossiges Gesicht , sondern auch die verdorrte Baumgruppe mit dem Nebel erhellte. Nach einem letzten Schluck Tee setzte Liana ihren Rucksack ab und begann die Stelle, wo Ronbor sich angesteckt hatte, näher zu inspizieren.

Sie setzte sich und begann leise zu summen als sie mit dem Daumen grob die Größe des Areals abzumessen begann.
Als sie , wie so oft wenn sie summt, ein keines Wispern vernahm brach ein lautes „ Ist hier Jemand?“ die Stille. Doch wie so oft kam keine Antwort.

Dann raffte sie sich auf und begann weiterhin summend die größten Zweige die sie finden konnte abzubrechen und mit dem Dolch unten anzuspitzen.
„ Wenn ich sonst schon Nichts tun kann, sperr ich das hier zumindest ab“ erklärte sie nebenher einem der aufgebrachten Eichhörnchen in der Nähe.
Nun kam der schwere Part. Noch einmal suchte sie Boden und Terrain nach einer Quelle des merkwürdigen, fast nebelartigen, Gefühls des Unwohlseins ab , bevor sie seufzte und summend die ersten Stöcke um das Gebiet in den Boden trieb.
Dann nahm sie die Bandagen, die sie noch von der Schiffsreise gestern über hatte, und riss einige streifen aus ihrem Kleid um das Band zu verstärken und begann Knoten um Knoten zu binden.
Erst um den ersten Baum, dann den nächsten Zweig , denn sie in den Boden getrieben hatte und so fort.
Ihr summen und die drei Eichhörnchen im Nebenbaum waren dann für fast ein Stundengas fast das einzige Geräusch im Wald. Zu Liana`s Enttäuschung nicht mal ein Wispern.

Dann setzte Sie sich und betrachtete zufrieden ihre Barriere.
Nichts, was jemand nicht mit Kraft durchbrechen könnte, doch offensichtlich genug, dass niemand wieder aus Versehen in das Gebiet hinein laufen würde wie Ronbor gestern.

Sie nickte zufrieden und Hustete auf einmal schwer.
Es war ihr klar gewesen , dass sie auch Nebelkrank werden würde bei diesem Gebiet hier, aber um Andre zu schützen war es ihr das wert.
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Aira
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Die Verschmelzung

Beitrag von Aira »

Die Verschmelzung

Es waren nun schon mehrere Stunden vergangen und dennoch konnte Vyktorya diesen Anblick nicht vergessen. Es war, als wäre ihr dieser Moment in ihren Geist eingebrannt. Noch immer fühlte sie sich ein wenig betäubt und ohnmächtig. Rorek dagegen schien diesen Schock deutlich besser verkraftet zu haben, sie spürte, wie sein Geist bereits an einer Lösung arbeitete. Sie selbst versuchte noch immer zu verstehen, was genau passiert war.

Sie hatten nun mehrere Tage lang das Kloster und diese seltsame Barriere darum herum beobachtet, bis sie schließlich bemerkten, dass die Barriere an manchen Stellen sich scheinbar enger zog, an anderen sich eher zurückzog und wieder an anderen Stellen kleine Löcher entstanden, als würde eine Wolkendecke aufreißen. War also die Verpuppung abgeschlossen? Die Lösung auf diese Frage konnten sie nur finden, wenn sie sich das Ganze näher ansahen. Also hatten sie ihre Schüler und die Crew erneut um Unterstützung gebeten, denn was auch immer dort vor sich ging, es wäre töricht sich alleine hinein zu wagen.

Was sie schließlich dort erwartete war… nun ja… wirklich… unerwartet. Man kann es gar nicht anders beschreiben: Die Barriere hatte sich inzwischen fast vollkommen aufgelöst. Dass sich die Wesen innerhalb des Klostergartens verändert hatten, hatten sie bereits aus der Luft erkennen können. Doch auch die Katakomben des Klosters waren verändert… Neue, gefährlichere Wesen besiedelten diese nun. Es wirkte, als hätte das Kloster seine alten Bewohner zurückerhalten und wurde nun von einer grotesken, untoten Version der Mönche und Geistlichen bewohnt. Und immer wieder waberte der giftige Nebel durch die Gänge. Schließlich waren sie in der ehemaligen Kammer des Namenlosen Schrecken gelandet. Ein mächtiges Wesen, welches seit seiner Zeit hier sein Unwesen trieb. Und genau dort offenbarte sich ihnen das Geheimnis der Wandlung des Ortes:

Inmitten der giftigen Nebelschwaden hatte sich ein weiterer blutroter Kokon gebildet. Von der Energiebarriere wurden die Gestalten, die sich darin befanden zwar verzerrt, dennoch war es zweifelsohne der Namenlose Schrecken, der sich darin im Kampf mit einem monströsen Gesteinswesen lieferte. Das Kometenwesen! Die Barriere verhinderte, dass der tobende und ohrenbetäubende Kampf gestört wurde. Doch deutlich konnten sie beobachten, wie der Dämon dem Kometenelementar langsam unterlag und seine Essenz von ihm scheinbar verschlungen wurde. Sie mussten mehr darüber herausfinden…

Es war Roreks Vor- und Voraussicht zuzuschreiben, dass sie Vorbereitet waren. Natürlich waren sie nicht im Mindesten auf solch einen Anblick gefasst gewesen, doch nachdem Rorek mit seiner Astralsicht herausgefunden hatte, dass die Splitter irgendwie mit dem Astralgewebe verschlungen waren und dieses sogar angriffen, hatte er ein neues Analyseritual entwickelt, mit dem er das Wesen des Meteoritenelementars ergründen wollte. Und nun hatten sie sogar die Möglichkeit dies zu tun, während das Wesen mit einem Widersacher beschäftigt und in einem Kokon gefangen war. Sie konnten nur hoffen, dass das auch so blieb, während sie den Zauber wirkten.

Rorek verteilte die fünf Fokuskristalle aus Bergkristall, in die Vyktorya winzige Splitter des türkisen Angols eingearbeitet hatte, ringsum den Kokon. Die Kristalle sollten als Kraftspeicher für den Zauber dienen, während sie beide versuchen wollten, den Ursprung des Wesens zu ergründen. Die benötigten Reagenzien: Knochen, Spinnenseide, Schwarze Perle und Alraune hielten sie in den Händen bereit. Gemeinsam stimmten sie das Ritual an.
In Ort Wis Corp Xen

Kaum hatten sie begonnen, schien es, als wolle das Wesen… oder welche Macht auch immer… sie davon abhalten. Was genau geschah, konnte Vyktorya nur aus dem Augenwinkel erahnen, denn sie lenkte ihre Konzentration voll und ganz auf den Zauber und der Kampf ihrer Begleiter wurde vom Lärm der Kreaturen innerhalb des Kokons verschluckt. Während Rorek vermutlich den Blick auf die Astralebene richtete, rief Vyktorya in ihrem Inneren nach dem Äther. Da die Splitter des Kometen eindeutig eine nekromantische Macht in sich trugen, waren sie sich einig gewesen, dass irgendeine Verbindung zur Totenebene bestehen musste. Darum richtete Vyktorya ihren Blick auf diese und hoffte, dass der Äther ihr die Wahrheit über das Wesen offenbarte. Und ihre Hoffnung wurde belohnt: Der Anblick war erschreckend und schön zugleich: schwarze, pulsierende Stränge wurden vor ihrem geistigen Auge sichtbar, welche sich tief in die Ebene des Todes erstreckten und dort irgendwo einen Ankerpunkt zu haben schienen. Natürlich hatte jedes Wesen zu irgendeiner Ebene eine gewisse Verbindung, darum kehrten Dämonen oder Elementare meist wieder in ihre Domänen zurück, ehe sie einen neuen Weg zurückfanden. Doch das hier war mehr als nur eine einfache Verbindung. Es war viel mehr ein Kraftstrom.

Den Gefühlen zufolge, die sie von Rorek spürte, sah es im Astralgewebe nicht viel anders aus. Gerade wollte Vyktorya diesen Kraftstrom näher untersuchen… den Ursprung im Äther finden, als sie brutal und schmerzhaft aus ihrer Konzentration gerissen wurde.

Orientierungslos fand sie sich mehrere Meter von ihrem ursprünglichen Standort entfernt am Boden liegend wieder und konnte gerade noch so mit vernebelten Sinnen die letzten Züge einer Implosion innerhalb des Kokons beobachten: offenbar hatte das Meteoritenelementar den Kampf gewonnen, denn vom Schrecken war nichts mehr zu sehen. Dafür wuchs die Gestalt des Elementares noch weiter an und erhielt groteske Auswüchse. Dann kehrte schlagartig Ruhe ein. Das Wesen kauerte innerhalb seines Gefängnisses, welches sich immer noch blutrot um es spannte und schien sich von der Tortur erholen zu müssen.

Langsam rappelte Vyktorya sich auf, während der Rest der Truppe noch versuchte zu verstehen was passiert war. Nun… so wirklich verstand Vyktorya auch nicht. Das Einzige was ihr halbwegs klar war, war die Verbindung dieses Wesens zur Totenebene. Und als Rorek sprach, brachten seine Worte auch die Gewissheit, dass es auch eine Verbindung zur Astralebene besaß. „Wir müssen es also auf allen drei Ebenen gleichzeitig bekämpfen…“, hatte Rorek seine Erklärung geschlossen. „Und jetzt nochmal auf Nicht-magisch?“, hatte Robin nachgehakt. Roreks Antwort war ernüchternd und erleichternd zugleich: „Wir verschwinden erst mal von hier. Wir können hier erst einmal nichts ausrichten… wir brauchen einen Plan und viel mehr Leute.“

Stunden später fühlte sich Vyktorya eben noch immer betäubt. Doch… es half nichts. Sie brauchten eine Lösung. Und sie fürchtete, Roreks erster Ansatz war der einzige, der möglich war. Sie mussten auf die Ebenen. Doch war das überhaupt möglich?

 
Tyr
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Stunde um Stunde …

Beitrag von Tyr »

Stunde um Stunde …

Mit einem Schnaufen lehnte er sich in dem hölzernen Stuhl zurück, schlug das Buch in dem er bis eben gelesen hatte zu und legte es nach links auf einen Stapel von Büchern, die er bereits durchforstet hatte. Er rieb sich die Schläfen und massierte sie leicht. `Wir müssen es also auf allen drei Ebenen gleichzeitig bekämpfen …` Die Worte aus der Zitadelle des Klosters kreisten seit ein paar Tagen durch seinen Geist. Als er es ausgesprochen hatte, wusste er, dass es richtig gewesen war. Aber dennoch … er hatte keine Ahnung, wie sie das anstellen sollten. Es war die eine Sache mit dem Geist in die Ebenen einzutauchen um nach etwas zu suchen oder sich umzusehen. Um aber effektiv auf dieser Ebene auch Handeln und Wirken zu können musste es deutlich mehr sein. Sie würden mit ihren physischen Körpern für eine Zeit auf die Ebenen treten müssen. Abgesehen davon, dass ihre Körper diese Belastung vermutlich nicht sonderlich lange aushalten würden, war da noch die kleine, kaum wahrzunehmende Hürde des … Wie bei Marushmalgus eingeklemmten Hinkefuß sollte ihnen der Übertritt gelingen? Unwirsch warf er ein weiteres Buch auf einen entfernten Stapel, dessen Überschrift er nur kurz überflogen hatte - Magier und ihre Reisen. Das war nicht hilfreich …

Wie so oft in den letzten Stunden zog er eine Pergamentrolle heran und überflog seine Notizen.

Kal Ort Por, Vas Rel Por ...
Mögliche Formel: Kal Vas Ort Por – Beschwöre eine große magische Bewegung.

Kal – in diesem Fall – nicht als Beschwörung, sondern als Synonym für die Transportation auf die Ebene. Vas – groß, Ort – magisch und Por – Bewegung. Soweit war das klar. Vas & Ylem? Kal Vas Ylem Ort Por? Beschwöre große materielle magische Bewegung? *die letzten zwei Fragen sind durchgestrichen*

Mögliche Reagenzien? Alraune, Blutmoos, schwarze Perle, mehr?
Alraune – Energiefokus, klar. Schwarze Perle – Energienutzung und Eigenschaft der Transportation und Astralreise? … Blutmoos – normalerweise nur Bewegung – hier: Zur Sicherstellung des vollständigen Übertritts und der physischen Beweglichkeit.

Bestimmung des Reiseziels?
Rune *das Wort wurde gleich doppelt durchgestrichen*
Gedankenkonstrukt *das Wort wurde ebenfalls durchgestrichen mit einem Vermerk* nicht ausreichend

Missmutig sah er von den Aufzeichnungen hoch. Er war nicht viel weiter. Das größte Problem war noch immer die Bestimmung des Ortes… Wie genau sollten sie festlegen, dass sie auf ihren Ebenen landeten und nicht irgendwo anders? Der Meteoritensplitter? Darüber hatte er schon einige Male nachgedacht. Immerhin war dieser mit den Ebenen verbunden und konnte so als eine Art Wegweiser fungieren. Allerdings gab ihm die leichte, von ihm ausgehende Strahlung, sowie die Tatsache zu denken, dass dieser Splitter sowohl mit der Totenebene als auch der Astralebene verbunden war. Auf dem richtigen Pfad zu bleiben würde also äußerst schwierig werden und es gab keine Sicherheit, dass sie auch wirklich den richtigen wählten. Nein. Für eine Ebenenreise war dies zu ungewiss. Aber welchen Wegweiser konnten sie sonst noch nutzen…

Langsam drückte er sich hoch und griff nach seinem Stab, um den darauf ruhenden Zauber zu aktivieren. Die magische Aura umgab ihn und er sah, wie der Raum um ihn herum verschwamm und kurz darauf von einer anderen Szenerie abgelöst wurde. Er stand auf dem Haberstein. Der Wind, der aus dem Norden herabwehte und in den letzten Tagen kalte Luft aus dem Norden mitgebracht hatte umgab ihn und er atmete die kühle Luft tief ein. Ein wenig frische Luft hatte noch nie geschadet, auch wenn er als Unsterblicher diese Luft nicht zwingend benötigte, so erfrischte es ihn dennoch. Er fühlte die kühle Luft in seine Lungen strömen und wenig später wieder herauskommen. Er setzte sich auf eine der südlichen Zinnen. Die Beine baumelten herunter und er sah hinüber zum Binnenmeer, mit dem alles begonnen hatte. Diese kurze Pause wollte er sich gönnen. So hatten seine Regenerationskräfte auch Zeit seine Kopfschmerzen zu kurieren. Den Stab legte er sich quer über den Schoß und seine Finger strichen langsam gedankenverloren an diesem entlang. Als er jedoch eine kleine Unebenheit spürte sah er stirnrunzelnd hinab. Eine Unebenheit? Wie das? Er betrachtete die betroffene Stelle genauer und kramte in seinen Erinnerungen, doch er konnte sich nicht wirklich daran erinnern wodurch diese Unebenheit entstanden sein konnte. Da gab es zu viele Möglichkeiten. Der Runentroll? Morgun, der Seelenverschlinger? Die Schattenwesen, die hinter Lugs her waren? Thak’chren, der Kristalldrache? Oder vielleicht die Überbeanspruchung bei einer der vielen Astral… erkundungen, die er in der letzten Zeit unternommen hatte? Astralreise war nun das falsche Wort, denn verglichen mit dem was sie vorhatten, waren das alles nur Blicke in die Ebene gewesen oder eben Erkundungen… keinesfalls eine Reise. Er brummte leise. Hoffentlich schadete diese Unebenheit dem Stab nicht langfristig. Das würde er sich ansehen müssen. Umgehend.

Er erhob sich von den Zinnen und sprach die Worte der Macht, die ihn von hier fort brachten um ihn nur wenig später sicher und wohlbehalten in der Dunkelheit Herediums manifestieren zu lassen. Inmitten des Kellergewölbes von Vyktoryas ehemaligen Haus, das nun dem Schattenkonvent als Sitz diente. Er sah sich um und sandte dann in Gedanken eine Nachricht an seine Gefährtin. ‚Liebes… ich führe ein kleines Untersuchungsritual durch, bitte reise nicht direkt in dein Haus.‘ Tatsächlich war es etwas unbedacht gewesen, ihren Runenpunkt direkt inmitten des Ritualraumes zu fixieren, aber diesen Fehler konnten sie ja zeitnah beheben. Als Vyktorya ihm eine kurze Bestätigung hatte zukommen lassen, … er konnte ihre Neugier jedoch auch deutlich herausspüren aus dieser Bestätigung, trat er in die Mitte des Raumes und legte seinen Stab in die Mitte, des im Boden eingelassenen Pentagramms. Nachdem er einige Schutzzauber gewirkt hatte um austretende Energien im Schutzkreis zu halten und andere Einflüsse aus diesem fern zu halten, sank er in einen der knöchernen Stühle, die an der Nordwand des Kellerraumes aufgestellt waren. Einen Moment sah er noch auf seinen Stab im Zentrum des Pentagramms und kurz fühlte es sich seltsam an, den Stab nicht an seiner Seite zu wissen. Dann jedoch intonierte er die Worte des Zaubers, den er selbst für eben solche Zwecke entwickelt hatte und der ihm den Blick auf das astrale Gebilde ermöglichte.

In Ort Lor!

Stabanalyse.png

Er spürte das Aufflammen seiner Aura und sein glühender Blick bohrte sich mühelos durch die Ebenen bis tief hinein in das astrale Gebilde. Er musste nicht lange suchen, denn immerhin bestand eine Verbindung zwischen seinem Körper und diesem Stab. Und so brauchte er nur dieser Spur zu folgen und da war er, der Kern seines Stabes. Der Knotenpunkt, den er bildete und er sah unbeschädigt aus. Das war gut. Erleichtert wollte er die Ebene schon wieder verlassen, als er innehielt. Dieser Knotenpunkt war anders. Tatsächlich hatte er sich seinen Stab noch nie so umfangreich angesehen, daher war es ihm bisher offenbar entgangen. Der Stab hatte nicht nur eine Verbindung zu ihm… Da waren noch andere Stränge. Vergleichbar mit der Verbindung zu ihm selbst. Vorsichtig näherte er seinen Geist einer dieser Verbindungen an und spürte die brodelnde ungezähmte Kraft, die diese Verbindungen umgaben. Er erstarrte. Das …

Er unterbrach den Zauber so schnell, dass der vorherige lauernde Kopfschmerz nun mit voller Härte auf ihn einschlug. Kurz musste er sich an den Kopf fassen und taumelte etwas. „Verdammt!“, knurrte er mürrisch. Konnte sich dann aber fangen. Sofort griff er nach seiner Verbindung zu Vyktorya ‚Ich habe die Lösung!‘, schrie er ihr förmlich in seinen Gedanken zu. ‚Beeile dich! Komm nach Heredium und bringe deinen Stab mit!

Exkurs: Magietheorie: Der Magierstab.

Der Stab der Magier ist seit jeher als ein einzigartiges Artefakt bekannt. Nicht nur das er über die Fähigkeit verfügt Zauber des Wirkungsgrades des tragenden Magiers aufzunehmen, zu speichern und diese gänzlich ohne zusätzliche Aufwendungen für den Magier wieder zu entfalten. Nein. Der Stab gewinnt auch mit jedem Aufstieg seines Trägers an zusätzlichem Potential.

Schon oft hatte man sich gefragt, woher kamen diese Stäbe überhaupt? Warum konnten nur Angehörige des jeweiligen Pfades diese Stäbe nutzen? Warum gab es eine Bindung zwischen ihnen und ihrem Träger, die es unmöglich machte ihnen diesen Stab zu nehmen? Und warum waren sie nahezu - offenbar bis auf ein paar wenige Ausnahmen - unzerstörbar?

Die Antwort für dieses Rätsel lag nun klar auf der Hand. Die Stäbe der Magier und damit vermutlich auch die der Priester, waren nicht einfach nur Stäbe. Sie waren – ähnlich den Meteorsplittern – auf zwei Ebenen existent. Der physischen Welt, wo sie dem Magier … dienten … als auch in den jeweiligen Ebenen, die dem Wirken des Pfades zugeordnet waren. Der Stab stellte somit nicht nur eine Verbindung zu den Ebenen dar, sondern bestand zu einem kleinen Teil aus der jeweiligen verbundenen Ebene. Und die Stärke dieser Bindung nahm mit jedem Machtgewinn des Trägers zu. So war anzunehmen, dass der Stab eines Elementaristen im Laufe seiner Studien und den damit einhergehenden Elementkontrollen, sich mit der Zeit sogar auf mehr als nur zwei Ebenen ausweitete. So wie vermutlich der Stab eines Priesters einen Teil göttlicher Energie enthielt.

Damit wäre auch die Energie der jeweiligen Herkunftsebene die einzige Kraft, die einem solchen Stab nachhaltig Schaden zufügen könnte.

[OOC Hinweis: Vom Staff genehmigte und im Zuge der EM-Quest eingereichte Magietheorie. Ein Denkansatz zur Erklärung der Magier-/Priesterstäbe und ihren besonderen Eigenschaften.]

Der Stab war somit die Lösung auf die Frage, wie der Ort bestimmt werden würde. Ob diese Theorie stimmte würde die Untersuchung von Vyktoryas Stab zeigen… Er konnte spüren, das sie bereits nahe war und ihr viele offene Fragen durch den Kopf schwirrten.
 
Tyr
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Tyr »

Briefe, Briefe und noch mehr Briefe …

Rorek setzte sich mit einigen Pergamentrollen auf eine der Dachterrassen des Montharesanwesens und beschwerte die Bögen mit einem kleinen Stein, der eigens zu diesem Zweck hier auf dem Tisch lag. Während er den Federkiel in das Tintenfass tauchte, um einige Briefe zu verfassen, dachte er über den vorherigen Abend nach.

Briefe.PNG

Das Ergebnis der Untersuchung hatte seine bisherigen Vermutungen bestätigt. Die Stäbe bargen tatsächlich einen Teil der Ebene des Pfades, zu der ein Magier gehörte. Leider bedeutete dies auch, dass sie sich einer nicht unerheblichen Gefahr aussetzen würden. Eine physische Reise auf die Ebenen konnte man bestenfalls als Wahnsinnig bezeichnen. Ob sie ihre Reise überleben würden? Nun, das war abzuwarten. Selbst die Kräfte, die ihnen als Unsterbliche zur Verfügung standen, würden da kaum etwas dran ändern können. Sobald sie die Ebenen betreten würden, wären sie den dortigen Kräften, Mächten und Entitäten ausgeliefert. Vyktorya äußerte arge Bedenken an diesem Vorhaben und doch, sie mussten sich beide eingestehen, dass sie eine offene Rechnung mit der Welt hatten. Sie trugen eine Mitschuld an dem, was aktuell vor sich ging. Auch wenn dies vermutlich nur ihnen beiden bewusst war, so wussten sie doch um diese Rechnung und das schmeckte ihnen beiden nicht. Doch für den Moment war es nicht hilfreich über den möglichen Verlust ihres Unlebens nachzudenken. Dazu würden sie sich noch Zeit nehmen müssen, doch nicht jetzt.

Im Anschluss daran waren sie dann noch einmal zum Kloster aufgebrochen. Sie waren sich darin einig geworden, dass sie mehr Kometenstaub benötigten, da dieser beim Übertritt auf die Ebenen eine nicht unerhebliche Rolle spielen würde. Der Stab würde sie auf die Ebenen führen, der Staub jedoch in die Nähe des Meteoritgolems … oder Meteoritdämons … oder als was man dieses Ding nun – nach der Verschmelzung – bezeichnen konnte.

Mit einem kleinen Säckchen waren sie Heim gekehrt. Möglicherweise reichte diese Menge bereits, aber andererseits schadete es sicher nicht, ein wenig mehr von diesem Staub sicherzustellen. Aus diesem Grund hatte er am frühen Morgen seine Händlerin auf dem Ansiloner Markt aufgesucht und ihr aufgetragen den Staub zu kaufen. Für 15 Gold das Stück, würde Alina somit nun Kometenstaub ankaufen. Das würde ihnen die Arbeit erheblich erleichtern.


Alina_Staubankauf.png

Außerdem hatte er noch zwei Marktschreiern einige Goldmünzen in die Hand gedrückt und sie angewiesen auf das Kaufgesuch von Alina hinzuweisen.

Kurz schüttelt er den Kopf und setzte dann die Feder auf das Pergament auf.
Es war Zeit ein paar Briefe zu schreiben.

An die Ratten: Im Rostanker wird ein Bote Jack, dem Barmann, einen Brief übergeben und ihm dazu einige Goldmünzen zustecken, ehe er sich mit einem schönen Schwarzgebrannten wieder auf den Rückweg machen wird.
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Ahoi!

Vielen Dank, dass ihr uns bisher so tatkräftig unterstütz habt. Ich hoffe der „Bonus“ unseres letzten Ausflugs war genehm? Doch noch einmal werden wir eure Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Der eigentliche Finale Kampf gegen das Wesen steht uns noch bevor und wir werden dafür jeden brauchen, der im Stande ist Schwert oder Stab zu halten. Sofern ihr es schafft eine halbwegs mobile Kanone durch das alte Kloster zu transportieren, wäre dies sicherlich auch von Nutzen.

Bedenkt jedoch, dass wir Hilfe jedweder Art in Anspruch nehmen müssen.
Wir werden nicht nur unter uns sein.

Geplant ist der Kampf in vier oder fünf Tagen. Ein genaues Datum werdet ihr noch erfahren.

Mögen die Schatten euch stets behüten.

R.M. & V.A.
An Boran Schwarzdorn, Amanda Talyn, Tristan Scortus und Natasha: Sowohl im Anwesen, als auch bei Dylan werden Schreiben für die oben genannten hinterlegt werden, die ihnen – im Falle von Dylan – beim nächsten Bankbesuch ausgehändigt werden würden.
Versteckt:Versteckten Text anzeigen
Sei gegrüßt,

es steht ein erneuter Ausflug bevor.
Gefährlicher und umfangreicher als die vorherigen.

Daher bereitet euch umfassend darauf vor. Wir hoffen auch in dieser Sache wieder auf eure Unterstützung zählen zu können.

Geplant ist unser „Marsch gegen den Dämon“ in vier oder fünf Tagen.
Einen genauen Zeitpunkt werden wir noch verlauten lassen.

Bis dahin, passt auf euch auf!

Gruß,

R.M. & V.A.
An Tintalle: Ein Bote wird sich zu den Anfurten aufmachen und dort nach einem Vertreter des güldenen Volkes Ausschau halten. Schließlich wird er das Schreiben einem der Fährmänner überreichen mit der Bitte das Pergament an Tintalle auszuhändigen.
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Mae Govannen Tintalle,

ich hoffe ich habe es korrekt geschrieben. Ihr sagtet mir vor einigen Wochenläufen, so ich Hilfe benötigen würde, würde ich sie sicherlich bekommen. Nun, meine Bitte kommt nun vielleicht etwas plötzlich, doch ich würde Euch gerne bitten uns zu helfen.

Sicherlich habt Ihr bereits von den seltsamen Vorkommnissen, die sich derzeit um das Binnenmeer ereignen gehört. Doch auch wenn Ivren’mir weit genug weg sein dürfte, sodass die Seuche sich nicht allzu schnell bis zu euch ausweitet, so stellte sie doch eine nicht unerhebliche Gefahr für die Bewohner dieser Welt dar. Wir planen in vier bis fünf Tagen gegen die Ursache dieser Seuche vorzugehen. Allerdings werden wir ohne schlagkräftige Unterstützung kaum etwas gewinnen können. Im Gegenteil. Es wäre vermutlich unser Untergang.

Ich bin gerne bereit offene Fragen zu beantworten, die Ihr nun sicherlich haben werdet, doch da die Zeit drängt müsste ein Treffen sehr kurzfristig stattfinden. Den genauen Termin für unseren Vorstoß gegen den Urheber der Seuchen werde ich Euch noch mitteilen.

Hochachtungsvoll,

Rorek Monthares
An die Ritterschaft: Ein Bote wird vor den Toren der Burg auftauchen und auf sich aufmerksam machen. Sollte er angehört oder hereingelassen werden, so wird er dem- oder derjenigen Diensthabenden ein Schreiben zu Händen des Großmeisters Telas vom Tal aushändigen.
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Sei gegrüßt Telas!

Viel zu lange schon schiebe ich es vor mir her dir eine Erklärung für all das zu liefern, was um das Binnenmeer vor sich geht. Tatsächlich ist die Gefahr nicht kleiner, sondern eher größer geworden. Wenn es dir Recht ist, würde ich daher in den kommenden Tagen in der Burg vorbeikommen um dich näher zu informieren. Außerdem werde ich auf deine und die Schlagkraft der Ritterschaft bauen müssen, damit wir der Ursache dieser Seuche ein Ende bereiten können.

Vermutlich wird das nicht die bereits verlorenen Gebiete wieder von ihrem Fluch erlösen, doch können wir so eine weitere Ausbreitung der Seuche verhindern.

Bitte lasse mir doch eine kurze Rückmeldung zukommen, wann du Zeit für ein Gespräch hättest.

Wir planen unseren Vorstoß gegen das Wesen zum gegenwärtigen Zeitpunkt in vier bis fünf Tagen.

Bis bald mein Freund.

Rorek Monthares
An Pandor von Assuan: Ein Bote wird nach Nordhain aufbrechen um ein Schreiben am Fuchsbau abzugeben. Einerlei wen der beiden Erwachsenen der Bote antreffen wird. Er wird dieser Person das Schreiben aushändigen und sich dann auf den Rückweg machen.
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Hej Pan!

Zwar haben wir uns in den letzten Monden hin und wieder gesehen, doch so wirklich zum Reden sind wir nicht gekommen. Ich hoffe, dass es dir und deiner Familie gut geht und dir die Geschehnisse im Silberburger Hafen nicht zu sehr dein Familienleben zerstören.

Und doch, möchte ich dich bitten uns zu helfen.

Wir planen in vier bis fünf Tagen einen Vormarsch gegen den Urheber der Seuche. Es ist unwahrscheinlich, dass die Seuche sich durch diesen Vormarsch beseitigen lässt, aber wir verhindern eine weitere Ausbreitung. Wie dir sicherlich bekannt ist, befindet sich der Urheber für all dies nicht mehr im Silberburger Hafen, sondern hat sich im alten Kloster eingenistet und dort den namenlosen Dämon … inhaliert … könnte man sagen. Er ist nicht mehr existent und das Wesen hat deutlich an Kraft gewonnen.

Es gibt einen Plan das Wesen zu besiegen, doch dazu benötigen wir vor allem eines: Unterstützung. Ich habe bereits Telas ein Schreiben zukommen lassen, doch möchte ich gerne auch dich persönlich um deine Hilfe bitten. Es wird keineswegs ungefährlich, aber ich weiß, dass du der wohl zäheste Kerl bist, den ich kenne.

Einen lieben Gruß an die Familie.

Rorek
An Livius Quintus, Nimue von Thar und Xapoa: In den Banken von Ansilon, Silberburg und Winterberg werden Schreiben für die genannten hinterlegt werden, die ihnen beim nächsten Besuch ausgehändigt werden.
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Sei gegrüßt,

unsere Differenzen konnten wir in der letzten Zeit gut beiseiteschieben, wenn es um die Klärung von Problemen der höheren Güte ging. So muss ich mich in erster Linie bei dir und den deinen bedanken, dass ihr euch so intensiv um die Auswirkungen des Wesens gekümmert habt.

Wir selbst haben uns dem Kernproblem des Ganzen gewidmet und haben einen Plan ersonnen, wie wir dem Urheber der Seuche beikommen können. Freut euch. Möglicherweise gibt es dann zwei von uns weniger, denn wir werden die wohl größte Gefahr auf uns nehmen müssen.

Aber wie dem auch sei: Wir benötigen eure Kampfkraft und eure Stärke in diesem Kampf, den wir nicht alleine bewältigen können. Es wurden bereits Nachrichten an ein paar ausgewählte Personen sowie die Ritterschaft verschickt und wir hoffen mit euch zusammen eine ausreichendgroße Streitmacht aufstellen zu können um dem Meteoritwesen Einhalt gebieten zu können.

Wir wollen uns ihm in vier bis fünf Tagen stellen.
Den genauen Zeitpunkt werden wir noch mitteilen.

R & V
Das Verfassen des letzten Schreibens hatte ihn einige Mühe gekostet, aber nichts desto trotz waren sie auf Hilfe angewiesen und Xapoa würde ohnehin von den Handwerkern Ansilons mit eingebunden werden. Und so ungern er es auch zugeben musste, die Schlagkraft und Zähigkeit der Wölfe war nicht zu unterschätzen. Und die Chance sich durch eine Horde untoter Kreaturen zu wühlen war ihnen sicherlich ein Vergnügen. Hoffentlich konnten sie auch in diesem Fall die Untoten von den Unsterblichen unterscheiden… und hoffentlich war ihnen allen der Mond hold. Es war nicht das erste Mal, dass der Mond eine ungewisse Komponente darstellte.

Man konnte nur hoffen.

Und nun? Nun mussten Vyktorya und er sich auf ein Treffen mit einigen Dunkelelfen... Nein falsch. Mit der obersten der Dunkelelfen vorbereiten. Was die Dunkelelfen wohl dazu bewegt hatte derart diplomatisch vorzugehen? Sie hatten sogar einen Pfand ausgehandelt, der ihre sichere Heimkehr erwirken sollte. Gedankenverloren drehte er die Phiole mit dem Blut der Dunkelelfe zwischen seinen Fingern. Und warum sie ihn als den Nekromanten ansahen... irgendwie war das schon ein wenig lustig und nicht minder uninteressant. Eine Ablenkung von ihrem möglichen Ableben würde ihnen sicherlich gut tun... Also... was genau trug man nun heute also als Nekromant von Welt?
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Livius Quintus »

Im vagen Licht der Kerzen, die auf dem Tisch in der Bibliothek des Turmes standen, sass er da und betrachtete das Schreiben von Rorek und Vyktorya mit nachdenklichem Blick. Sie hatten recht, dass in den vergangenen Mondläufen viele Zweckbündnisse entstanden, um grosse Gefahren zu bekämpfen, die die Welt in der sie lebten, gefährdeten. Besonders erfreut darüber war er dennoch nicht. Sie waren noch immer ihre Erzfeinde und auch wenn der Krieg in den vergangenen Jahresläufen eingeschlafen war, so schürte er diesen Hass selbst weiter. 
Mit einem tiefen Atemzug lehnte er sich vor, hielt den Brief über eines der Kerzen und sah dann dabei zu, wie es Feuer fing und das Feuer züngelnd das Pergament verschlang, bis nur noch Asche übrig war. Danach griff er selbst zu einem Pergament und Schreibutensilien, um einen Brief zu verfassen, der Nimue und Xapoa erreichen würde.

Komra 

Im Verlauf des gestrigen Tages erreichte mich ein Schreiben aus den Händen Roreks und Vyktorya.

Sie lassen uns darüber in Kenntnis setzen, dass sie sich scheinbar derzeit dem Kernproblem des Ganzen annehmen und erbaten dafür unsere Unterstützung. Ihren eigenen Worten nach dürften wir uns freuen, da sie selbst "die grösste Gefahr" auf sich nehmen würden und dabei womöglich sterben. 

Ihr versteht sicherlich, dass ich für die Worte nicht viel übrig habe und kaum glaube, dass sie selbstlos genug wären, ihre Existenz für andere Lebewesen aufs Spiel zu setzen. Sollten sich ihre Worte jedoch als wahr herausstellen, wären zwei unserer stärksten Feinde aus dem Weg geräumt und die Tür zu den anderen Blutsasugern weit offen. Ich möchte daher, dass ihr euch vorbereitet, zuvor entsprechend absichert und euch dem Kampf anschliesst. Sollten sie irgendwie überleben und durch den Kampf geschwächt sein, ist es an uns, ihnen den Todesstoss zu geben - sofern keine Zuschauer anwesend sind, versteht sich.

Das ganze soll am fünften oder sechsten Tag dieses Wochenlaufes stattfinden. Sofern es sich um den sechsten Abend handelt, werde ich mich ebenso anschliessen. Wenn ich die Zeit aber richtig abschätze, könnten wir ein Problem mit dem Vollmond bekommen. Daher seid vorgewarnt.

Savora
LQ.


 
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Livius Quintus
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Livius Quintus »

Noch am späten Nachmittag wird ein Bote durch Ansilon schreiten und an den grössten Sammelpunkten Aushänge anbringen. Zusätzlich erhalten das Handwerkshaus, Nimue, Xapoa und der Echsenmensch Xrrsh eine Nachricht. Bei Letzterem würde ein verängstigter Bote jedenfalls versuchen, eine Nachricht bei der Echsenstad abzugeben. Folgendes ist darauf zu lesen:
Komra!

Am heutigen Abend zur neunten Stunde nach dem Mittagsläuten sind die Bürger dazu aufgerufen, sich unserer Gruppe anzuschliessen.

Ziel ist es, die Giftnebel um Ansilon herum zu säubern und die Quelle der Seuche ausfindig zu machen und sicherzustellen. Es wird sehr wahrscheinlich zu Kämpfen mit verseuchten Wesen kommen, daher ist jedem angeraten, sich entsprechend zu rüsten und vorzubereiten. 

Wer sich dem Unterfangen anschliessen möchte, möge sich zur genannten Zeit vor der Bank einfinden.

Savora
LQ

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Xapo
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Re: [Quest] Petri Heil und brennende Sterne [Status: läuft]

Beitrag von Xapo »

Xapoa schnupperte an dem Schreiben das vor ihr noch ungeöffnet auf dem großen Tisch lag. Eindeutig... sie brauchte es eigentlich gar nicht öffnen, Inhalt wie auch Absender waren ihr schon bekannt.
Aber ihre innewohnende Neugierde sorgte dennoch dafür das sie die Zeilen überflog und dann knapp vor sich her nickte. Der Inhalt war das was sie schon vorab besprochen hatten. Ein leises Brummen entwich ihr bei den Gedanken wie sie wohl verdutzt ausgeschaut haben musste als sie plötzlich bei den Handwerkern im Haus stand und Rorek & Vyk dort schon am Tisch saßen..nunja es war wie so oft gut gegangen... die Beherrschung hatte die Oberhand behalten... diese Enge... es war nicht ohne gewesen aber letztendlich war sie doch insgeheim mit sich zufrieden...
Sie setzt ein kurzes Antwortschreiben auf, Floskel zur Begrüßung... wer wusste schon wer so einen Brief je in die Hände bekamt... blumige Worte der Bestätigung und eine milde Abschiedsfloskel...

Kurz horchte sie in den Flur, stand auf und ging zur Haustür...

...Schon wieder ein Bote... erneut schnupperte sie an dem neuen Schreiben und lächelte. Noch im Flur überflog sie die Nachricht. Anstelle ein Antwortschreiben aufzusetzen begab sie sich auf die Terrasse und wartet dort still stehend. Nicht lange dauerte es bis sich, wie schon so oft und auch heute, ein großer Vogel vor ihr auf die steinernde Stuhllehne nieder ließ. Schmunzelnd nahm sie eine Alraune aus der Tasche, leckte sie längs ab und wartet bis der Raubvogel sie sicher mit seiner Kralle gegriffen hatte.
Sollte Livius dies finden würde er es schon als Zeichen der Zustimmung verstehen, so war wenigstens ihre Überzeugung als sie zurück ins Haus trat, ein Brief musste noch zur Post gebracht werden.
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Aira
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Weitere Brief an Verbündete - Das Ende naht

Beitrag von Aira »

Weitere Brief an Verbündete - Das Ende naht

An diesem Abend war es Vyktorya, welche all jenen, die zuvor einen Brief aus Roreks Feder erhalten hatten, abermals einen Brief zukommen ließ. Dass die Schriftstücke diesmal aus ihrer Feder stammten, würden die Empfänger sicherlich nicht nur an der Handschrift, sondern auch an der eher grundsätzlich distanzierteren Wortwahl zu erkennen.

Sie würde den Schülern jeweils eine Kopie bei Dylan, den Bankier und in ihren Räumlichkeiten des Monthares-Anwesens hinterlegen. Die Familie Klangweber wird die frohe Kunde vermutlich von Jack, dem Barmann im Rostanker ausgehändigt bekommen, Robin erhält eine Kopie auch ins Haus der Stadtverwaltung, während sie dem Rest Boten zusenden würde.
Im Großen und Ganzen verfasste sie Briefe, die alle recht ähnlich lauteten und deren Kontext wie folgt war:
[...]

Wie vielleicht inzwischen bekannt ist, hat sich das Meteoritenwesen aus dem See, welches den Hafen verwüstete mit dem Namenlosen Schrecken aus den Klosterkatakomben verbunden. Daraus entstand ein Wesen, dessen Stärke derzeit nur schwer einzuschätzen ist. Fakt ist, dass dieses Wesen mit mehreren Ebenen verbunden ist, weshalb magische Rituale nötig sein werden, um es vernichten zu können. Dennoch – oder vielmehr genau deshalb – benötigen wir zusätzliche Schlagkraft – magische, wie auch physischer. Daher bitten wir alle Verbündeten und jene, denen das Wohl des Landes am Herzen liegt, sich am vorletzten Tag des Wochenlaufs zur Hälfte der 19ten Stunde am Anwesen der Familie Monthares einzufinden.
Das Unterfangen wird gefährlich, rüstet Euch also gut aus und macht Euch auf alles gefasst.
Das Nähere Vorgehen erläutern wir Euch an jenem Tag.

[...]

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OOC: Samstag, 03.10.2020 um 19.30 Uhr; Nachzügler können jederzeit nachgeholt werden. Aufbruch zum Kloster ist spätestens 20.15 Uhr

Nur hier und da hatte sie noch ein paar persönliche Worte an die jeweiligen Empfänger gerichtet, doch sie hatte wenig Sinn dafür, sich lange mit solchen Details aufzuhalten.
Nur bei der Nachricht an Xapoa hatte sie länger innegehalten. Dabei waren ihre Gedanken zu den beiden vorangegangenen Abenden zurück geschweift. Es waren wirklich seltsame Abende gewesen… Ah, nun wenn man sie mit all den Geschehnissen die sonst in letzter Zeit passiert waren verglich, waren sie dann doch tatsächlich banal. Und doch hätte Vyktorya kaum erwartet, dass sie an einem Abend sowohl mit einer Dunkelelfe wie auch wenig später mit mehreren Handwerkern und zwei Kötern an einem Tisch sitzen würde. Nun, die Dunkelelfe hatte zumindest nichts von ihrer Anwesenheit gewusst. Was gut so war. Das hatte sich als perfektes Schauspiel für den darauffolgenden Abend erwiesen, wodurch sie viele wertvolle Informationen erhalten hatten. Und davon mal abgesehen, war diese Mutter Oberin Falyindil wahrlich eine faszinierende Frau. Insgeheim musste Vyktorya sich eingestehen, dass sie hoffte noch mehr solch vergnügliche Austausche mit der scheinbar höchsten Person der Dunkelelfen SoldOrbbs zu haben. Sie mochte die Art, wie diese Schwarzelfe dachte.

Kurz dachte Vyktorya darüber nach, ob sie Xapoa Informationen über die Strahlung mitteilen sollte. Sie hatten inzwischen sowohl einen Namen, als auch eine weitere Erklärung dafür: Faerzress. Eine Kraft des Unterreichs, welche von Lloth, der Spinnengöttin erschaffen wurde und die Schwarzelfen offenbar durchdrang – zumindest in ihrem Glauben.
Schließlich entschied Vyktorya sich dagegen, dennoch würde Xapoa eine Fußnote unter ihrem Brief finden, denn schlussendlich wusste sie sonst nicht, wem sie diese Aufgabe anvertrauen konnte. Malvor und die de Mondes waren verschwunden und Amanda hasste das Mädchen. Tristan? Auch er ließ sich nicht wirklich blicken. Xapoa war vielleicht Natashas einzige Möglichkeit, wenn Vyktorya und Rorek vernichtet wurden. Und die Wahrscheinlichkeit dafür lag durchaus im Bereich des Möglichen.

Zumindest konnte Vyktorya nur hoffen, dass Natasha bei Xapoa in guten Händen war. Nun, wo eine ihrer Besten Schülerinnen ein Köter war, konnte Vyktorya sie kaum noch einschätzen. Aber Xapoa hatte noch immer einen Sinn dafür Schwächere zu schützen. Vielleicht konnte sie sich also auch für das Mädchen erbarmen… trotz deren Pfades.
Xapoa, falls Rorek und ich die Rituale nicht überstehen – was gewiss im Sinne deiner Familie sein wird - , habe ich folgende Bitte an dich: Nimm dich Natasha an. Sie folgt zwar meinem Pfad, doch ist sie nicht von meinem Blut, daher hoffe ich, dass du trotz deiner neuen Familie den „Makel“ ihres Pfades beiseite denken kannst. Sie benötigt Anleitung und ich habe Ihre Ausbildung ohnehin schon schändlich vernachlässigt.

gez.
Vyktorya

 
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